Wenn den QRPeter die Experimentierwut packt - dann wird daraus ein Duoband Hobo

  • Amateurfunk ist ja auch, wenn man nach Feierabend ein wenig rumspinnt und sich auch mal an Experimente heranwagt. Seit ich den ersten Monoband Hobo Prototyp gebaut habe, spukt mir eine Idee im Kopf herum. Die Idee geht aus vom BCR, dass einen Weitbereich Preselektor hat. Warum soll eigentlich das gleiche nicht beim Hobo funktionieren? Da meine Lieblibgsbänder 40m und 30m sind lag es nahe, das 40m Modul für diesen Zweck zu "mißbrauchen"


    Erst mal ein Blick in die Schaltung. Der Hobo benutzt für Sender und Empfänger getrennte Bandfilter die über eine gemeinsame Spannung für die jeweiligen Kapazitätsdioden nachgeführt werden. Das Senderbandfilter ist ganz konventionell niederohmig aufgebaut, das Emfpänger Bandfilter war für mich auf den ersten Blick gar nicht so ohne weiteres zu durchschauen. Am Eingang kommt das Signal vom niederohmigen Tiefpassfilter und wird über einen kleinen Koppelkondensator an den Hochpunkt der ersten Bandfilterspule eingekoppelt. Am Ausgang sitzt ein FET, der den Ausgangskreis lastfrei arbeiten läßt.


    In einem ersten Versuch habe ich die Kapazitätsdioden in beiden Bandfiltern durch BB112 ersetzt, das Bandfilter für den DDS überbrückt (LO bei 7MHz = 16 MHz bei 10MHz = 19 MHz) und einen neuen Sendertiefpass mit 12MHz Grenzfrequenz eingesetzt.
    Das Ergebnis war nicht berauschend, es war absolut kein Gleichlauf zwischen Sender und Empfänger da. Habe ich beide Bandfilter so abgeglichen, dass der Sender auf 10MHz anständig Leistung brachten, so funktionierte er auch auf 7 MHz noch prima. Der Preselektor für den RX lag dann aber bei 40m fast ein MHz neben dem Optimum für den TX.
    Also erst mal nix. Nun begann eine Rechen- Arie. Erst mal habe ich mir ein Excel Arbeitsblatt gemacht, mit dem man die Neosid Spulen überblicken kann und das es ermöglicht, die optimalen Kondensatoren in Kombination von Fest Kondensator und Varicap zu ermitteln. Mit diesen Werten habe ich dann in RFSIM versucht die beiden unterschiedlichen Bandfilter zu simulieren und auf Gleichlauf zu trimmen. Über etliche Versuche war keinerlei Fortschritt zu sehen bis mich DK1HE auf die Spur brachte: der Einfluß der verschiedenen L/C Kombinationen sieht man völlig falsch dargestellt, wenn die Eingangs und Ausgangsimpedanzen der Filter zu stark von der Wirklichkeit abweichen. Erst als ich den über den FET entgekoppelten Ausgangskreis mit einer Quellimpedanz von 1,5 kOhm belastet habe kam eine einwandfreie Kurve als Ergebnis heraus. Danach war dann auch zu sehen, dass in erster Linie der Serienkondensator im Eingang des RX Bandpasses für mein Gleichlauf Problem verantwortlich war. In der Simulation war die Änderung für beide Bandpässe bei gegebener Einstellspannung für die Varicaps nur dann gleich, wenn das Koppel C kleiner als 4 pF wurde.


    Der praktische Umbau des HF Moduls war dann relativ schnell erledigt. Alle ParallelC ausgetauscht, Koppel C ausgetauscht und ......


    In Uhrzeit Werten ausgedrückt: 5 Minuten vor Linksanschlag der Preselktor Bedienung ist das Maximum für RX und TX auf 7030, 5 Minuten vor Rechtsanschlag das Maximum für RX und TX für 10116. Bingo! Durchdrehen des Preselektors erzeugt deutlichen Rauschanstieg (ohne Antenne) genau an diesen beiden Stellen. Gemessen habe ich auf 10MHz <0,3uV und < 0,8uV auf 7 MHz.


    Mit dem 12MHz Tiefpass im Senderausgang erreiche ich für 10 MHZ > -60dBc Oberwellenabstand, bei 40m sind es -35dBc- zwar ausreichend aber verbesserungswürdig. Dank des Modusystems auch kein wirkliches Problem: Die TPF Platine ist sehr niedrig, da kann man ohne weiteres ein zweites, über Relais geschaltetes TPF drüber bauen (höhere Leiterplatte)


    Die Bandwahl mache ich zur Zeit so, dass ich VFO A auf 7MHz laufen habe und VFO B auf 10,1 MHz. Diese Einstellungen gehen verloren, wenn man RIT oder SPLIT einschaltet. Als einfachste Lösung für solche Doppelwopper Hobos stelle ich mir vor, dass die Stepraten des Hobo um einen großen Schritt erweitert werden.Bei 100kHz Schritten könnte man dann mit 1/12 Umdrehungen des Abstimmknopfes von 7 auf 10MHz wechseln.



    Jetzt muss ich auf die Serien- Leiterplatten warten, bevor ich weiter machen kann. Was auf 7/10 MHz geht sollte auf 21/24/28 auch funktionieren :D

  • Hallo Peter,


    als Rentner habe ich festgestellt, daß mir die rund 300€ nicht mehr so leicht fallen wie beim BCR, insbesondere für ein Monobandgerät, wenn es auch dafür "reden" kann. Aber die Variante 21/24/28 wäre natürlich eine echte Ergänzung für den BCR, und der Aufpreis dürfte ja nicht gar so groß werden. Das Gerät fürs nächste Sonnenfleckenmaximum. Könnte nochmals zum Sparen reizen.


    vy 73 Reiner