Antennenumschalter für Empfänger

  • Hallo Zusammen!


    Ich bin gerade dabei für die Empfängersammlung meines Vaters einen Antennenumschalter zu entwerfen.
    Er soll drei Antennen auf drei Empfänger verteilen können. Ich habe mir eine Matrix vorgestellt, wo
    die Zuordnung recht flexibel ist. Er braucht nichts sendefähiges. Klar gibt es fertige Geräte (WIMO
    hat das was) aber erstens sind die recht teuer (>>350EUR) und haben oft keine Fernsteuerung.


    Im Anhang findet ihr ein Bild des Layouts.
    - Auf dem linken Teil ist die Schaltermatrix mit 9 Reed-Relais.
    - Auf der rechten Seite die Ansteuerung mit einem ATMega32.
    - Angesteuert wird alles über USB von einem PC aus.


    Was sagen die HF-Experten hier zu den Themen:
    - Ist die Trennung der Reed-Relais ausreichend?
    - Hat jemand Erfahrung mit dem "Stören" eines ATMega32 in so einem Aufbau?
    - Ich würde die Platine durch Isolationsfräsen herstellen, d.h. ist diese Technik für so etwas geeignet.


    Wäre schön, wenn Ihr Kommentare abgeben würdet, z.B. ob es sich überhaupt lohnt, in dieser Richtung
    weiterzudenken, etc.

  • Hallo,
    meine Erfahrungen zu Mikroprozessor und Störungen (vor allem am BCR mit dem internen PIC und einem zusätzlichen ATMEL48 gesammelt):
    Es können Störungen auftreten, aber sie sind von vielen Faktoren abhängig. Genannt seien zuerst die Taktfrequenz und ihre Oberwellen, aber auch innere Schaltvorgänge, die stark vom abgearbeiteten Programmcode abhängen. Bei meiner 80m-Erweiterung des BCR kam z.B. bei mir ein Störsignal aus einem einzigen Ausgangspin (wurde nicht geschaltet, sondern hatte festen Pegel), das sich aber gut mit einer Drossel dämpfen lies. Mein ATMEL48 stört immer leise, wenn ich die Sensortasten berühre, wahrscheinlich Antennenfunktion der Finger. Diese inneren Störsignale sind im Gegensatz zur Taktfrequenz relativ breitbandig.
    Ich würde bei Deinem Projekt folgendes vorschlagen: Möglichst niedrige Tasktfrequenz nehmen, z.B. internen 32kHz-Generator, sowie den Einsatz von "Schlafmodi" prüfen, falls dann noch was zu hören ist. Aber ich lese gerade USB-Ansteuerung, da ist wohl nichts mit niedriger Taktfrequenz. Da bleibt nur die Option vorzusehen, daß man notfalls die Elektronik HF-mäßig von den Umschaltern trennen kann, durch Abschirmung und Verdrosselung. Ich würde das auf der Leiterplatte vorbereiten, es muß ja nicht zwingend bestückt werden. Als mögliche Störquelle sehe ich vor allem die kapazitive Kopplung Spule-Kontakt im Reedrelais.
    Kann auch sein, daß es nicht stört, hängt auch vom Pegel der Empfangssignale ab. Klarheit kann nur der Test bringen.
    vy 73 Reiner

  • Ich spiele ja auch gerne mit Prozessoren, aber bei einer einfachen Matrix aus 9 Relais würde ich allemal eine klassische Schalter-Dioden Steuerung vorsehen. Ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben würde ich sagen: mit 2 Drehschalter und ein paar Dioden sollte sich die Matrix völlig störungsfrei schalten lassen.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Peter, Hallo Reiner!


    Zuerst möchte ich mich mal hier bei Euch stellvertretend für die ganzen aktiven Forumsmitglieder bedanken. Ich lese hier regelmäßig sehr interessiert mit; und wenn sich dann jemand innerhalb weniger Stunden auf meine Fragen meldet - einfach Klasse!


    Peter
    Gewünscht ist halt eine Steuerung via PC. Da wirds mit einem Drehschalter schon schwieriger...


    @Reiner
    Ich werde den ATMega ohne externen Quarz betreiben. Da der eigentlich nur ein Zeichen von der seriellen Schnittstelle annehmen und daraufhin die Relais schalten soll, kann ich ihn problemlos in den IDLE-Mode schicken. Denke, dass da die Störungen sich in Grenzen halten.


    Für USB verwende ich das FTDI RS232R mit TTL Ausgang. Da ist die ganze USB-Steuerung bereits im Stecker drin und es geht nur ein Kabel mit TTL-Signalen zum zu steuernden Gerät. Ich filter auch die Leitungen von und zum USB-Kabel noch über LC Tiefpässe.


    @all
    Ich glaube ich bau das Ding einfach mal zusammen und werde mal schauen, wie das so funktioniert. Wenn ich näheres habe, melde ich mich wieder.


    Grüße aus dem sonnigen Süden

    Vy 72 aus Filderstadt


    Dietmar, DL2SBA

    Einmal editiert, zuletzt von DL2SBA ()

  • Hallo Dietmar,
    um welche Frequenzbereiche geht es denn beim Empfang? Möglicherweise kann man die Anforderung auch über Splitter lösen.


    Schönes WE...

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Hallo Dietmar,


    > Er soll drei Antennen auf drei Empfänger verteilen können.
    > Ich habe mir eine Matrix vorgestellt, wo
    > die Zuordnung recht flexibel ist. ...
    >
    > Im Anhang findet ihr ein Bild des Layouts.
    > - Auf dem linken Teil ist die Schaltermatrix mit 9 Reed-Relais.


    mmh, warum nimmst Du denn 9 Relais? Sieh Dir mal hinsichtlich der Relaisanzahl meinen Vorschlag an. K1 bis K3 sind die Relaiskontakte für die 3 Empfänger, K4 bis K6 die Relaiskontakte für die 3 Antennen. Je nachdem, welches Empfängerrelais und welches Antennenrelais aktiv ist, lassen sich alle Kombinationen realisieren. Der Trick ist einfach die Bus-Leitung. Wenn Du für die Kontakte Umschalter nimmst und sie so wie gezeichnet einbaust, werden bei abgefallenen Relais außerdem noch die Empfängereingänge bzw. die Antennen geerdet. Du kannst aber auch einfache Einschaltkontakte verwenden.
    Denke ruhig mal über bistabile Relais nach. Dann kann der Controller nach dem Umschalten schlafen gehen, wodurch er weniger Störungen verursacht.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo Dietmar,


    da ich nicht weiß, wie Du die Eingabe realisieren wirst, denke auch mal über Peters Vorschlag mit den Drehschaltern nach. Diese Lösung hat den unschlagbaren Vorteil, schnell erweiterbar zu sein (wenn Du Schalter mit mehr Kontakten verwendest, z.B. 12). Bei Deiner vorgesehenen Lösung musst Du eine neue Platine entwerfen und die Firmware umstricken, wenn irgendwann einmal mehr als 3 Empfänger oder mehr als 3 Antennen wahlweise zusammengeschaltet werden sollen.


    Und obendrei spartst Du Dir die Eingabe-Bauteile, denn die Schalter sind ja quasi beides.


    PS. Nein, ich habe nicht vergessen, dass Du den Umschalter vom PC ansteuern willst. Doch manchmal hilft "querdenken".


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • DK3RED
    Danke für die Kommentare!


    Gewünscht ist eben eine NxN Matrix, damit man n-Empfänger an n-Antennen gleichzeitig betrieben kann. Soll hauptsächlich auch zum Vergleich von Empfängern etc. dienen.


    Wenn immer einer gereicht hätte, hätte ich einfach zwei dieser 1x4 Umschalter von LDG zu 100EUR geholt; die kann man auch per seriell fernsteuern.


    Ich bin grad am Löten - mal sehen, wenn die Ergebnisse nicht zu schlecht sind, werde ich mal hier weiter berichten ;)



    DC4LO
    1-30MHz

    Vy 72 aus Filderstadt


    Dietmar, DL2SBA

  • Hallo Dietmar,
    mit einem Empfänger-Splitter braucht man nicht schalten. Man hat bei 4 Ausgängen zwar pro RX 6dB Verlust (1 S-Stufe) und wenn Du das Beispiel auf den Kern FT50-43 ummünzt, wird das Ganze doch viel einfacher. Unbenutzte Ausgänge brauchen einen 50Ohm Abschlußwiderstand. Siehe Anhang...

  • Hallo Zusammen!


    Wen es interessiert; ich habe den Bau kurz hier http://dl2sba.wikidot.com/matrix beschrieben.


    Bisher bin ich eigentlich recht zufrienden mit dem Aufbau ... mal sehen, was mein "Kunde" zu dem Ding sagt...


    Vy 72s und ein schönes Wochenende

    Vy 72 aus Filderstadt


    Dietmar, DL2SBA