Keine Angst vor SMD!

  • Hallo zusammen,


    ich habe gerade "mal eben" die DDS-Platine für meine VFO-Experimente aufgebaut. Die Baugruppe stammt aus dem Uni-DDS-Bausatz, das kleine Platinchen das auf die eigentliche Uni-DDS aufgesteckt wird. ;)


    So sieht das Ganze dann aus:


    [Blockierte Grafik: http://www.dk6tm.de/fotos/DSCN1525-20080110-210207.jpg]


    Das ist der Teil der Platine mit dem DDS IC. Es reicht aus, die Beinchen praktisch ohne Zugabe von Lötzinn auf der Platine festzubacken. Aufbauzeit für die gesamte Platine ungefähr eine Stunde.


    Also, ist doch gar nicht schwer, oder? :D


    Bitte nicht über die gruseligen Farben wundern, ich musste die Kompakt-Digi nehmen, weil ich immer noch kein Makro-Objektiv besitze...

    73 de Stefan DK6TM

    Einmal editiert, zuletzt von DK6TM ()

  • hallo,


    bei der "festbackmethode" sind die ersten fehler mit kalter lötstelle vorprogrammiert... wenn mann dass gerät portabel nutzt geht es umso schneller...


    sehr schlechte lösung meiner meinung...man sollte schon richtig mit fadenlot löten für ein dauerhaftes produkt...


    gruß

  • Das war jetzt vielleicht missverständlich formuliert, es befindet sich reichlich Lötzinn auf der Platine, so dass nur noch minimale Mengen zusätzlichen Zinns notwendig sind, um einen sicheren Kontakt zu ermöglichen. Die Beinchen des ICs habe ich vor dem Auflöten geringfügig verzinnt, weil sich das sonst nicht richtig verlöten (nur kleben) lässt.

    73 de Stefan DK6TM

  • Zitat

    Original von DK6TM
    Das war jetzt vielleicht missverständlich formuliert, es befindet sich reichlich Lötzinn auf der Platine, so dass nur noch minimale Mengen zusätzlichen Zinns notwendig sind, um einen sicheren Kontakt zu ermöglichen. Die Beinchen des ICs habe ich vor dem Auflöten geringfügig verzinnt, weil sich das sonst nicht richtig verlöten (nur kleben) lässt.


    Bei unseren HAL verzinnten Platinen funktioniert das anheften des DDS Chips durch leichten Druck mit der Lötspitze prima, bei Chemisch Zinn geht das nicht!!
    Bei den IC´s geht sogar besser, als wenn man vorher zusätzliches Zinn auf den Pad bringt weil damit das IC nicht mehr Plan liegt. Ist der Vielfüßler einmal angeheftet, dann kann man bedenkenlos über alle Beinchen hinweg löten (das gilt wiederum NUR für Platinen in Industriequalität mit Lötstopmaske) und das überschüssige Zinn anschließend mit guter Entlötlitze von oben entfernen. Das Gefudel mit 0,2mm Lötfaden würde mich eher abschrecken.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Peter,


    den Tip, das IC mit dem auf den Lötpads vorhandenen Zinn anzuheften habe ich von Niko und es funktioniert super! :)


    Ich habe (wie ich das bei SOIC-Gehäusen auch mache) aber die Beinchen vor dem Positionieren mit etwas Zinn versorgt, damit lässt sich das Ganze später super löten. Bei Platinen, die keine Lötstopmaske haben gehe ich normalerweise so vor, dass ich die Pads mit Zinn versehe, den überschüssigen Zinn dann mit Entlötlitze absauge und dann das IC positioniere. Bis zur Größenordnung TQFP44 geht das UFB. Für feinere Arbeiten würde ich eher zu Lötpaste o.ä. und einem Reflow-Pizzaofen greifen.

    73 de Stefan DK6TM

  • Ich benutze für Aufnahmen von SMD Platinen meinen Scanner. Die Tiefenschärfe reicht aus und die Auflösung bekommt man auch nicht mit einem Makroobjektiv.


    73, Peter DC2PD

  • Hei,


    Zitat

    Original von DC2PDDie Tiefenschärfe reicht aus und die Auflösung bekommt man auch nicht mit einem Makroobjektiv.


    Du meinst wohl vermutlich, nicht mit einer digitalen Kamera oder? ?(


    Mit einem Film sowie einem Makroobjektiv erreiche ich eine höhere Auflösung. :D


    Ist aber dann für eine Platine doch etwas zuviel an Aufwand und da hast du Recht,
    das sich da eher ein guter Scanner eignet, weil schnell & einfacher. :)


    Wende ich übrigens schon seit über 10 Jahren an und habe auch schon darüber hier
    im Forum berichtet.


    73de Kai-Erik _._|_._


    PS: Beispiel, weil es gerade passt --> Mein Avatar :D

    _._|_._
    Det er meget nedslående å leve i en tid da det er lettere
    å sprenge et atom enn en fordom.
    Albert Einstein

    Einmal editiert, zuletzt von DG2IAC ()

  • Hallo,


    denke, dass ich allen "Zögerern" hiermit etwas Mut machen kann.


    Seit Jahren sind mir SMDs völlig vertraut - aber nicht der Umgang damit :D.
    Als ich noch ein QRL hatte, ging ich mit meinem kleinen "SMD-Problem" zum entsprechend geschulten Fachpersonal und mit einem mitleidigen Lächeln war nach wenigen Minuten mit dem richtigen Werkzeug mein Problem gelöst.
    Nun habe ich schon einige Zeit kein QRL mehr und habe mich immer vor SMDs gedrückt, hatte mit meiner Augenkrankheit auch immer eine Begründung parat.
    Den BCR hatte ich mit fertigem DDS-VFO bestellt... :D


    So durfte es nicht weitergehen - Startobjekt war die Universal-RIT für meine "Mücke".
    Vorbereitung: ein Schuhkartondeckel, in die Mitte mit zweisetigem Klebeband die doch sehr kleine LP geklebt, ungewöhnlich: der IC muss kopfüber auf die LP, also die Pins entsprechend gebogen, Halogen-Lupenlampe, Lötstation, Entlötlitze und
    jede Menge Tipps aus dem Forum.
    Los gings mit dem IC und der "Zinnklecksmethode", ich war sehr skeptisch, doch es funktionierte blendend. Mit der Entlötlitze habe ich alles toll wieder sauber bekommen. So motiviert waren die restlichen Bauelement dann kein Problem mehr. Funktionsprobe und Einabu in die "Mücke", alles geht auf Anhieb, toll.
    Zweites Objekt der Power-Rauschgenerator, schon "routiniert" wird man nachlässig, zwei SMDs in die Gegend geschnippst, für immer verloren - Nik sorgt schnell für Ersatz. Der Generator funktioniert auch sofort.


    Fazit:
    Mit Sicherheit werde ich wohl nie ein umfangreiches "only-SMD-Projekt" aufbauen,
    es strengt meine Augen zu sehr an. Aber kleine SMD-Baugruppen oder gelegentliche SMD-Teilbestückungen sind für mich kein Problem mehr, die Scheu ist überwunden.
    Leute, traut euch !!!

    72/73
    Con


    DM5AA - DOK V11 - JO64SC
    DL-QRP-AG#297 - G-QRP#7939 - AGCW#1957
    MosquitaTurm - Norcal + Sierra - RG ONE - viele Baustellen

    Lizenz seit 1964: DM3RMA - DM5AA - DT5AA - DM2CUA - Y23UA - DL3KUA - und seit 1998 wieder DM5AA

  • Hallo


    Ich gehörte auch zu den OM´s die sich vor SMD Bauteile gefürchtet hat. Mir hat die Erklärung von Peter geholfen, meine Angst vor SMD Teile loszuwerden.

    Zitat

    Bei den IC´s geht sogar besser, als wenn man vorher zusätzliches Zinn auf den Pad bringt weil damit das IC nicht mehr Plan liegt. Ist der Vielfüßler einmal angeheftet, dann kann man bedenkenlos über alle Beinchen hinweg löten (das gilt wiederum NUR für Platinen in Industriequalität mit Lötstopmaske) und das überschüssige Zinn anschließend mit guter Entlötlitze von oben entfernen.


    73


    Alexander

    Alexander
    DG8KAD
    DOK G14 Herzogenrath
    Ham since 1989
    DARC DOK G-14 Herzogenrath
    EFA FIRAC
    DL-QRP-AG Nummer #2538
    Feld Hell Club #4515
    AGCW #3819

    DIG #6342
    QCWA #36458
    Ten-Ten 77493

  • Hei,


    Zitat

    Original von DM5AA
    Mit Sicherheit werde ich wohl nie ein umfangreiches "only-SMD-Projekt" aufbauen,
    es strengt meine Augen zu sehr an.


    wenn die Augen da nicht mehr mitmachen wollen, dann brauchst du einen
    Stereo-Mikroskop. :)


    Kosten zwar etwas aber kauft man ja in der Regel auch nur 1x im Leben.



    73de Kai-Erik, DG2IAC _._|_._

    _._|_._
    Det er meget nedslående å leve i en tid da det er lettere
    å sprenge et atom enn en fordom.
    Albert Einstein

  • Hallo Funkfreunde,
    seit einiger Zeit gibt es bei diversen Elektronikversandhäusern sehr preiswerte
    Vergrößerungs-Lupen bis zum Linsendurchmesser von 15cm. Dazu braucht man noch eine
    kleine Arbeitsplatzleuchte, eine 5W/12V-KFZ-Lampe an zwei starken Drähten und Eigenbaufuß
    tut es auch (man muß das Ding gut "hinbiegen" können, wo es gebraucht wird.
    Als Blendschutz habe ich um die Lampe eine "Papptüte" geschoben.
    ---
    Als Lötkolben nutze ich ein 15Watt-Typ, welcher sich auch 270/320/370 Grad einstellen läßt- und für größere Masseflächen einen 40Watt-Typ.
    ---
    Aufsetzmethode: feuchtes Streichholz...


    Bei älteren Platinen muß man nochmal "vorlöten", da die Zinnschicht passiv
    wird. Reine CU-Oberfläche wird vorher nochmal mit einem Topfreiniger-Schwamm gesäubert. Ich löte grundsätzlich nochmal mit 0,5mm-Lötzinn nach- mit etwas Geschick geht das aber auch mit 1mm-Lötzinn.


    Ich habe bisher einige Transverter im GHz-Bereich aufgebaut, solange man nix wieder
    auslöten muß, klappte das alles wunderbar. Keramikkondensatoren brechen sehr
    leicht (nicht immer sichtbar) und sollten immer durch neue ersetzt werden (bzw.
    wiederverwendete nachmessen).


    Insgesamt ist die SMD-Geschichte recht easy, es entfällt das lästige Bohren und eigene
    kleine Projekte kann man schnell auf geritzten Platinen aufbauen.


    73 de Jens dh0ls

  • Vor wenigen Tagen wurde mein ATS-3B fertig, welcher rund 150 SMD Komponenten beinhaltet. Es war mein erster SMD-Bausatz überhaupt. Der TRX läuft und das erste QSO ist im Log!


    Mit 51 "Windungen auf der Spule" sind meine Augen nicht mehr wie früher, aber trotzdem wagte ich mich an diesen Bausatz. Als stark Kurzsichtiger muss ich nur die Brille ablegen, dann sehe ich in die Nähe ebenso gut wie ein Normalsichtiger mit Lupe.


    Mit dem uralten Weller Lötkolben (immerhin bekam er die dünnste Spitze, die es zu kaufen gibt), guter Beleuchtung und einer normalen Haushalt-Pinzette ging alles recht gut. Den DDS-IC schmierte ich grosszügig über alle Beine mit Lot voll und saugte danach mit Litze alles wieder ab, was sich zwischen den Pins befand.


    Mein wichtigster Ratschlag lautet jedoch: Nicht zulange am Stück arbeiten! Meine Dosis für einen Feierabend waren etwa 20 Komponenten. Danach steigt ermüdungsbedingt die Gefahr von Fehlern. Ich hatte Glück und musste nichts nachträglich korrigieren und verlor auch keine Teile in den Tiefen des Teppichs...


    72, Markus

  • markus, HB9BRJ:


    Congrats zu deinem ATS-3b. Meiner hat immer noch ein Problem im Audio Zug. Hab schon mal alles nachgelötet, hat aber nichts gebracht. Nächste Woche hab ich hoffentlich die Zeit systematisch nach dem Fehler zu suchen. Signalverfolgung ist bei SMD ungleich schwerer als konventionell.


    Ich hab aber trotzdem keine Angst vor SMD!


    73 Heinz, OE5EEP