Das Selbstverständnis von QRP oder das haben wir doch schon lange gewußt!

  • Der Text ist leider in Englisch, einfach lesen. (wer sich das nicht zutraut ignoriere alles weitere und klicke zurück) Die fehlenden Vokabeln erklären sich von selbst. Viel Spaß damit.


    73 de uwe df7bl


    http://w5tom.com/QRPArticle.htm

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Danke Uwe für das Thema!
    Ich denke, hier könnte man einiges zu Deinem Thema zusammentragen!


    Mein kleiner Beitrag ......


    Wie vor langer Zeit der "Groschen" bei mir fiel!
    ============================


    piep piep

  • Sorry, das kann ich einfach nicht so unkommentiert stehen lassen. Zwar stimmt in erster Naeherung, was Du an Werten angibst:


    Von 100W auf 2W sind es 10 * log (2/100) = -17dB = knapp 3 S-Stufen a 6dB
    Von 256W auf 2W sind es 10 * log (2/256) = -21dB = 3,5 S-Stufen


    Die Erklaerung, dass eine S-Stufe beim Quadrieren der Leistung dazukommt ist unhaltbar; wenn man sich das mal mit einem Watt ueberlegt wird es sofort klar :)
    x W auf x^2 W: 10 log (x^2/x) = 10 log (x) dB


    2W auf 4W: 10 log (4/2) = 3dB (Faktor 2)
    4W auf 16W: 10 log (16/4) = 6dB ( Faktor 4)
    16W auf 256W: 10 log (256/16) = 12dB (Faktor 16 = 4 * 4, also 6dB + 6dB)


    Auch wenn man mit der Mathematik auf dem Kriegsfusz steht, dass 3dB einer Verdopplung der Leistung, 6dB einer Vervierfachung und 10dB einer Verzehnfachung der Leistung entsprechen, sollte kann man sich merken. Damit kann man in den meisten Faellen sehr gut abschaetzen.


    Zum Thema des Artikels von W5TOM: Mir persoenlich gefaellt die Vielfalt im Amateurfunk. Ich habe schon mit ERP-Leistungen ueber einer Spanne von mehr als 100dB gefunkt, und alles hat seinen speziellen Reiz.

  • Hallo zusammen,


    ja das ist wirklich mal ein feines und passendes Thema und sicher auch für die meisten QRPer ohne Zündstoff :)


    Der QRP-Bazillus überfiel mich schlagartig, nicht durch Rechnen oder Überlegung.
    Bis dahin hatte ich immer akribisch abgestimmt, noch mal das PI-Filter nachgedreht um auch ja alles aus der PA rauszuholen. Aber dann kam das prägende Erlebnis am 22. Juni 1969. Mein CQ-Ruf auf 40m wurde von einer Station mit einer 250fach kleineren Leistung beantwortet und ich hörte sie gut. Aufs Erstaunen folgte Begeisterung und ich nahm alle Ansteuerung zurück, PA nahm keinen erkennbaren Anodenstrom mehr, aber ich war trotzdem noch zu hören. Details siehe angehängtes Bild.
    Seitdem bin ich "toleranter QRPer" (5Watt sind kein Gesetz). Ihr seht also, QRP gabs auch schon im vergangenen Jahrhundert und vor der QRP-AG, aber das wissen wir ja schon lange =)


    Gerd, danke für die 5 Punkte vor ein paar Tagen, awdh!

    Bilder

    72/73
    Con


    DM5AA - DOK V11 - JO64SC
    DL-QRP-AG#297 - G-QRP#7939 - AGCW#1957
    MosquitaTurm - Norcal + Sierra - RG ONE - viele Baustellen

    Lizenz seit 1964: DM3RMA - DM5AA - DT5AA - DM2CUA - Y23UA - DL3KUA - und seit 1998 wieder DM5AA

  • Lbr Fabian,


    danke für die genaue Rechnung und Korrektur, wirklich Fabian!


    Ich bin aber genauso froh darüber, daß Du bestätigst, daß eine erste Näherung das Resultat bringt, daß von 100W auf 2W mit 3 (drei) S-Stufen Unterschied gerechnet werden kann - natürlich nicht genau!


    Im Endeffekt kam es mir darauf an, daß zwischen S 6 (=gut hörbar) und S 9 (=sehr stark hörbar), wenigstens nach Angaben des eingeführten und benutzten RST-Systems, nur ein geringer Unterschied besteht. Ich hab mir das halt mit meiner Feld- Wald- Wiesenrechnung klar gemacht, xcus.


    Fabian, übrigens, ich habe mit Deinem Pgm bisher 20 Std CW produziert und gehört, macht Riesenspaß, aber das gehört nicht in diesen thread.


    Lbr Con, ja das war super mit unserem ersten ufb CW-Kontakt, tks!


    piep piep

    \/\/ /\\ - //\/ \\\ /\/ - / ///\ / /\/

  • Da muss ich doch mal nachschieben:
    Eigentlich sollte mein Beitrag an den von Gerd anschließen, aber der Fabian war schneller.
    Fabian, wir sind uns ja einig zu folgender Grundlage:
    Gewinn(dB) = 10*log(P2/P1)
    eine S-Stufe definiert als 6 dB
    nun kann sich jeder alles ausrechnen oder auch hinrechnen :D
    Allgemein sagt man, um eine S-Stufe zu gewinnen, muss man die Leistung vervierfachen. Das kommt auch ungefähr hin, wenn man es praktisch betrachtet.
    Bei 2 Watt muss man für 3 S-Stufen auf rund 130 Watt erhöhen, aber wir wissen alle, dass es keinen bemerkbaren Unterschied zwischen 100 und 130 Watt gibt.


    Aber was nützt uns hier Mathematik, was ist überhaupt eine S-Stufe? Wenn wir mal die digitalen Sendearten und die moderne DSP-Technik (an die sich mein Ohr nicht gewöhnen kann :D) außer Acht lassen, gibt es zwei Kriterien, nämlich unser Ohr und unseren Empfänger incl. Antenne. Das menschliche Ohr ist kaum in der Lage, Pegeländerungen unter 3 dB wahrzunehmen, also eine halbe S-Stufe. Manche nehmen eine S-Stufe noch nicht mal richtig wahr - und wenn man dann eines der tollen ICYAEKEN-Geräte mit fehlender AGC-Abschaltung hat, dann hört man doch sowieso alle in gleicher Lautstärke und muss auf ein S-Meter schauen :P
    Kommen wir zum Empfänger/Antenne. Das zu empfangende Signal muss also mindestens 3 dB = 0,5 S-stufe über allen anderen Signalen liegen, damit wir es bemerken. Dafür ist entscheidend das S/N-Verhältnis einschließlich Großsignalfestigkeit und letztendlich die Selektivität. Wenn es mit 100W geht, muss es auch mit 5W gehen, es scheitert nur an schlechten Empfängern und ungeübten Ohren. Wenn wir also in 2way-QRP erfolgreich sein wollen, müssen wir die besseren Empfänger haben und es ist dabei völlig egal, ob wir nun 1 Watt mehr oder weniger abstrahlen.
    In dem Sinne...wir wollen doch Spass haben :D

    72/73
    Con


    DM5AA - DOK V11 - JO64SC
    DL-QRP-AG#297 - G-QRP#7939 - AGCW#1957
    MosquitaTurm - Norcal + Sierra - RG ONE - viele Baustellen

    Lizenz seit 1964: DM3RMA - DM5AA - DT5AA - DM2CUA - Y23UA - DL3KUA - und seit 1998 wieder DM5AA

  • QRP mit der größten Taste der Welt!?
    =======================


    Das wär doch mal was, besonders ´portabel` hi:


    Die grösste Taste
    hat F6DHV, in der "LA PIOCHE", (deutsch: "Die Kreuzhacke"), dem Mitteilungsblatt der "UFT", Union Française des Télégrafistes, Déc.2002, p.2 beschrieben:

    "...Zum 150. Geburtstag der MORSE-Telegraphie hatten Funkamateure aus DEUX-SÉVRES (Mitglieder der UFT) die grösste Taste der Welt (!) gebaut. Sie ist 2,60m lang, 0,95m breit und wiegt 150kg. Sie ist zu besichtigen im «Musée des télécommunication de l´armée de terre» à RENNES.


    Hat die jemand schon mal besichtigt?
    Gibts da ein Foto?


    oing oing

    \/\/ /\\ - //\/ \\\ /\/ - / ///\ / /\/

  • Zitat

    Original von dj1yfk
    Von 100W auf 2W sind es 10 * log (2/100) = -17dB = knapp 3 S-Stufen a 6dB


    Die meisten Amateurfunktransceiver zeigen eine S-Stufe mit etwa 3 dB an statt den durch die IARU genormten 6 dB. Dadurch relativiert sich diese Berechnung und von 100 W auf 2 W sind es dann in der Praxis etwa 6 S-Stufen statt 3.


    73, Peter - HB9PJT

  • Hallo,


    das der Unterschied zwischen S6 und S9 18 dB entspricht, also pro S-Stufe 6 dB, ist sicherlich klar aber ich denke, daß es die meisten OM's doch interessiert wie sich dieser Unterschied "wirlich anhört" also so richtig während des Betriebes auf KW. Das S-Meter der meisten z.Z. aktuellen KW-Geräte ist ja ein reines Schätzeisen. Gestern habe ich mir z.B. aus den FUNKAMATEUR Archiven den Testbericht zum FT-1000MP angeschaut. S9 wird mit dessen S-Meter in etwa richtig angezeigt. Bei echten S5 am Eingang beginnt die S-Meter Nadel des Testgerätes gerade zu wackeln (was ja aber fälschlicherweise in der Anzeige als S1 oder S2 dargestellt wird). Alles unter "echten" S5 wird also am S-Meter gar nicht angezeigt. Ich habe zwar (leider) keinen FT-1000 aber wenn man sicl die Testberichte anderer Geräte ansieht ist deren S-Meter Anzeige ganz ähnlich. Unter S5 schlägt die Anzeige bei den meisten gar nicht aus.


    Beobachtet mal eine Station, die gerade noch so einen Ausschlag in der S-Meter Anzeige bringt gegenüber einer Station, die in der gleichen Anzeige S8-S9 ausmacht. So kann man praktisch hören was 3 S-Stufen im wahren Betrieb etwa ausmachen. Und das kann dann doch schon erheblich bzw entscheidend für das gelingen eines QSOs sein.


    Gruß
    Holger

  • Hallo QRPer, find' ich gut, daß jetzt niemand mehr an der 6dB-Regel zweifelt!
    (Es gab ja einmal Verfechter der 5 dB-Regel). Was die S-Meter angeht, habe ich
    in meiner langjährigen Praxis erst 2 Geräte erlebt, bei denen die S-Meter so genau
    wie bei einem Pegelmesser waren. Ersteres war ein Selbstbau-TRX für 2m mit einer
    handgezeichneten Skala und das andere Gerät nannte sich SEMCO TERZO DIGITAL.
    Alles andere sind Schätzeisen, bei denen höchstens einmal der S9-Punkt annähernd
    stimmt. - Als Anhänger der QRP-Gemeinde ärgert mich nur, daß die Welt mit derart
    viel "man made noise" zugemüllt ist und uns in dicht besiedelten Gebieten deswegen
    nicht jeder hören kann. Bei mir steht das (kalibrierte) S-Meter oft auf S8. Dann macht
    qrp weniger Spaß - auch nicht das Hören.
    72 de Olaf, DL7VHF

    Einmal editiert, zuletzt von dl7vhf ()

  • Hallo,


    ich sehe das nicht so absolut mit der Auswirkung 1 oder 2 S-Stufen Signalunterschied. Bei einem "dicken" Signal merkt man es fast nicht. An der "Grasnarbe" kann schon eine Leistungsverdopplung viel bewirken, sicher auch in Abhängigkeit vom Charakter des Hintergrundpegels (z.B. gleichmäßiges Rauschen oder Prasselstörung). Simples Beispiel: 2m FM-QSO nahe der Demodulationsschwelle - hier bewirkt eine Leistungsverdopplung (1/2 S-Stufe) schon eine deutliche Signalverbesserung.
    Und nie vergessen - die Gegenstation hat in der Regel das Problem, die QRP-Station zu hören.


    73 Reiner

  • Hallo,


    ich denke, die Pegelverhältnisse bei FM sind an der Ansprechschwelle stark nichtlinear und deshalb hier nicht relevant. Wer sich objektiv ein Bild machen will, braucht doch nur ein 6 dB Dämpfungsglied vor den Rx zu schalten und hört sofort den Unterschied. Ein solches Dämpfungsglied kann man selber bauen oder fertig beim Funkamateur kaufen.


    73 Gerd DM2CDB

  • Hallo,


    das mit dem Dämpfungsglied vorschalten geht ufb auf VHF, wo die Empfängerempfindlichkeit die Hörbarkeit bestimmt. Auf KW funktioniert das kaum, ich höre bei meinem RX oft etwas besser mit 10 dB Dämpfung (weniger Intermodulation usw). Der Grund ist, daß die Empfängerempfindlichkeit völlig ausreicht, das Nutzsignal aber das Hintergrund-QRM überwinden muß, um gehört zu werden, und das Verhältnis Nutzsignal/QRM ist auch nach der Dämpfung noch gleich.


    73 Reiner

  • Stimmt das so?
    =========


    < 5 W = QRP


    < 1W = QRP, VLP, Milliwatting


    < 100mW = QRPP


    < 1mW = QRPPP, Microwatting


    piep

    \/\/ /\\ - //\/ \\\ /\/ - / ///\ / /\/

  • Zitat

    Original von DL5UP
    Beobachtet mal eine Station, die gerade noch so einen Ausschlag in der S-Meter Anzeige bringt gegenüber einer Station, die in der gleichen Anzeige S8-S9 ausmacht. So kann man praktisch hören was 3 S-Stufen im wahren Betrieb etwa ausmachen. Und das kann dann doch schon erheblich bzw entscheidend für das gelingen eines QSOs sein.


    Und nicht vergessen: Auf KW haben wir keine statischen Verhältnisse sondern QSB!


    QRP ist sicher etwas Feines und es macht Spaß mit einer 9V-Blockbatterie um die Welt zu funken, aber sehr selten sitzt in diesem Fall auch eine QRP-Station auf der anderen Seite. Man sollte sich also vergegenwärtigen, was immer man auch erreicht, hängt immer auch (maßgeblich) von der Gegenstation und deren OP ab.


    Wenn also der Japaner mit seiner 5W Büchse aus dem Betonsilo gerade eben in DL an einem 5 ele. Beam in 30m Höhe gehört wird, liegt das weniger an seinem tollen QRP-Setup als an dem Big-Gun in DL. Er darf sich aber trotzdem freuen, es nach DL "geschafft" zu haben!


    Duck und weg ... (bevor ich nun in der Höhle der Löwen von diesen verschlungen werde) ;)