Antennensimulation - Höhe

  • Hallo OM's,


    ich arbeite mich gerade ein wenig in MMANA ein und habe eine klitzekleine Frage:


    Welche Höhe wird bei der Simulation einer Antenne eingegeben, wenn diese auf dem Dach eines Hauses installiert werden soll? Die z.B. 11 Meter, die die Antenne insgesamt vom Erdboden entfernt ist, oder die 0.5 Meter, die die Antenne vom Dach entfernt ist??


    Herzlichen Dank im Voraus!


    vy 73 de Steffen - DL6SFR

  • Hallo Steffen,


    ich habe etwas mit 4NEC2 simuliert und auch über dieses Thema nachgedacht und recherchiert.
    Ich denke, dass Deine klitzekleine Frage nicht eindeutig zu beantworten ist.
    Die Annahme von 11m Höhe würde nicht die Feldwechselwirkung des Nahfeldes der Antenne mit den metallischen Leitern und den Dielektrika im Haus berücksichtigen. Die Stromnetze z.B. können in Deinem Nutzfrequenzbereich resonant sein. Sollte Dein Haus ein Stahlbeton-Plattenbau sein, dann kann man den Baukörper als Gitterquader modellieren.
    Auf jeden Fall sind die 0,5m Antennenhöhe zur Simulation der Fußpunktimpedanz relevant. Aber leider nicht über einem Boden, sondern über einer gut leitenden und in der Ausdehnung begrenzten Fläche.


    Dann stellt sich noch die Frage, was sich in bis zu mehreren Wellenlängen Abstand um Dein Haus herum befindet. Ist es freistehend (gut für die Simulation und Abstrahlung) oder imnitten eines Neubau Wohngebietes mit dichter Bebauung.


    Dies macht einen Unterschied in der Simulation der Abstrahlung im Fernfeld, da diese Charakteristik aus der Überlagerung von der direkt abgestrahlten Wellenfront und weiteren am Boden reflektierten und gedämpften Wellenfronten gebildet wird.


    Bei dichter Bebauung ist der Horizont, der von den Dächern gebildet wird näherungsweise der Boden. Ein Haus inmitten von gleichhohen Häusern hat also keinen Vorteil bezüglich der Antennenhöhe.


    Wenn Du größere Gebilde simulieren möchtest, empfehle ich Dir das freie Programm 4NEC2, das bis zu 11000 Elemente simulieren kann. http://home.ict.nl/~arivoors/


    73, Ralf

    Einmal editiert, zuletzt von DL3BUS ()

  • Hallo Ralf,


    vielen Dank für Deine erhellende Antwort.


    Nun, ganz so komplikativ hatte ich mir das nicht vorgestellt.


    Mein Haus ist das mittlere von 3 Reihenhäusern, die tragenden Wände sind aus Beton mit Stahlarmierung. Das Dach ist nur mit der Plastikfolie isoliert, keine Alufolie drunter. Die sonstige Bebauung ist relativ dicht.


    Ich glaube, ehe ich das ganze Umfeld in 11000 Elementen als hübsches Drahtmodell eingegeben habe, probier ich die 2-3 Antennenvarianten die mir so vorschweben bzw. überhaupt hier machbar sind, mal praktisch aus.


    Nochmals Danke und schönen Abend noch!


    73 de Steffen
    DL6SFR

  • Für dasn Abstrahlverhalten der Antenne ist auf jeden fall 11 m massgebend. Betreffend der Impedanz der Antenne beeinflusst das Dach sicher. Du kannst das Dach als Gitter mit Drahtelementen einigermassen nachbilden.


    73, Peter - HB9PJT

  • Die Simulation ist und bleibt der Versuch einer Deutung der Umgebung.
    ich würde die Häuser nicht beachten, nur die reine Antennenhöhe über Grund. Das hilft bei der Abschätzung, dann im Vergleich mit verringerter Höhe und sehen, ob und wie stark es sich ändert.


    wenn du 100% sichergehen willst, musst du die Antenne sowieso bei dir aufbauen und testen...


    LG Volker dd1vw

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    73 de Volker,
    1DL 1 VAW