Messing Hartlöten

  • Hallo Mechaniker,


    wie lötet man Messing am besten hart (Temperatur, Lötmittel, Werkzeuge)?
    Die zu verlötenden Teile bestehen aus der Legierung CuZn39Pb3.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo Freunde, grüß Euch


    Hi Ingo, Hartlöten geht am besten mit einem Autogen Schweiß- Gerät, Brenner Type 0-05, am besten können das die Heizungsbauer und oder KFZ Schrauber die noch in den 60er Jahren zur Lehre gingen wie ich, mit einer Flüssig-Gas Apparatur soll es auch gehen, aber meines Erachtens würde ich wenn ich nur mal ein kleines Teil habe nicht erst Teures Werkzeug Kaufen sondern in eine Schmiede, KFZ, oder zum Heizungsbauer gehen, sicherlich gibts noch mehr Methoden zum Hartlöten aber als "Alter Schrauber" kenne ich nur die Oben genannte....


    Viel Spass am Basteln vy 72s es ein schönes Weekend wünscht Norby DG3DBO ... -.-

    Vy 72/73s de Norby aus Belecke


    VFDB Z92
    DL-QRP-AG #209
    G-QRP # 12593
    AGAF #2086
    AGCW #3491
    EPC #1619 GM01

  • Moin Ingo,
    Messing kann man mit Silberlot löten. Es gibt auch Messinglot, das braucht aber eine höhere Temperatur und das würde ich als Anfänger nicht empfehlen. Ein Propangasbrenner mit kleiner Düse (ca. 1750 Grad) ist angesagt. Die Lötstelle weiträumig auf etwa 500 Grad anwärmen und dann an die Lötstelle z.B. von rechts nach links, Brenner dichter ran, Lötstab in die Flamme auf das Blech und dann mit dem Brenner zusammen gleichmäßig von rechts nach nach links bewegen. Die höchste Temperatur ist dort, wo die blaue Spitze der Flamme ist. Bei Fragen bitte fragen.

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Hallo Ingo,


    Messing würde ich nur mit Silberlot löten. Wenn man da keine Übung hat ist das nicht so einfach. Messing zeigt keine Farbe beim wrm werden.
    ich were schon rot wenn mich eine Frau anlächelt) Messing verhältsich da anders.
    Bei Stahl kann man sehen wie es warm wird. Der Schmelzpunkt bei Messing ligt so um die 1000 Grad, Kommt auf die Zusammsetzung an.


    Ich empfehle des Halb beim Löten mit Silberlot ein Flußmittel zu zuführen. Ich hatte mit Borax immer die besten Ergebnisse. (Bei Wikipedia Borax Ansehen)
    Es gibt Flußmittel zum Löten mit Silberlo im Fachhandel. Ist aber nicht günstig im Preis. Borax kann man hinterher mit heißem Wasser abwaschen.
    Der Vorteil ein Flußmittel vorher aufzutragen ist, daß man nach dem zerfliesen des Flußmittels das Silberlot zuführen kann und sieht wie die Wärmeverteilung ist.
    Das Wekstück muß natürlich vorher an der Lötstelle einwandrfrei sauber sein.
    Mit Schleifpapier gereingt sein. Mit Stahlwolle wie man das heute sieht hatte ich kein guten Ergebnisse.


    Die Silberlote mit Flußmittel (um das Silberlot aufgetrgen) bringen auch keine guten Erfolge. Durch die Erwärmung mit eimem Brenner verbindet sich die gereinigte
    Metallfläche mit Sauerstoff und es bildet sich wieder eine Qxydschicht.


    Wenn das Flußmittel vorher aufgbracht wird ist das meiner Erfahrung nach besser.
    Das Lort läuft schöner.


    Hofftenlich habe ich Dir das Löten nicht vergrault.


    Bis bald Viel Erfolg beim Hartlöten.


    DB 2 NY

  • Zitat

    Original von DB2NY
    Die Silberlote mit Flußmittel (um das Silberlot aufgetrgen) bringen auch keine guten Erfolge. Durch die Erwärmung mit eimem Brenner verbindet sich die gereinigte
    Metallfläche mit Sauerstoff und es bildet sich wieder eine Qxydschicht.
    DB 2 NY


    Hallo,


    wenn an dieser Stelle Silberlot eingesetzt worden ist, dann ist eine mangelhafte Lötstelle nicht dem Lot, sondern der falschen Auswahl an Lot und/oder einer nicht fachgerechten Ausführung der Lötung zu zuschreiben.
    Ein immer wieder gemachter Fehler ist zu hohe Temperatur. Und in letzter Instanz ist auch nicht jedes Lot für jedes Material geeignet.
    Das klassische Borax wird zum löten schon seit ewigen Zeiten nIcht mehr eingesetzt. Stand der Dinge sind ummantelte Lötstäbe, welche dann auch gemäss ihren Spezifikationen eingesetzt werden sollten um optimale Ergebnisse zu erhalten.




    @Ingo,
    was sind das für Teile die Du beabsichtigst zu löten?
    Meine wegen Festigkeit der Verbindung...Auflage der beiden Verbindungsstellen etc.



    73 Michael DK5NA

  • Hallo Michael,


    > was sind das für Teile die Du beabsichtigst zu löten?
    > Meine wegen Festigkeit der Verbindung...Auflage der beiden Verbindungsstellen etc.


    es sollen hinterher eigentlich zwei Teile aus jeweils zwei Einzelstücken entstehen. Bei beiden ist ein 3,5-mm-Vollstab der Hauptakteur. Er soll einmal mit der Stirnseite (Endfläche) auf ein ebenfalls nicht sehr großes U-Profil (6 mm breit, 10 mm lang, 3 mm hoch, 0,5 mm dick) und das andere mal in ein saugend passendes Vierkant-Röhrchen (4 mm x 4 mm, Wanddicke 0,5 mm) gelötet werden. Wie Du schon aus den Abmessungen erkennst, werden später keine großen Kräfte auf die Lötstelle wirken. Die beiden Teile sollen lediglich in möglichst gutem Wärmekontakt stehen und sich auch bei rund 450 °C nicht von einander lösen.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo Ingo,


    meines Erachtens ist hier ein Silberlot nur bedingt gut.


    Ich würde die Teile mit reichlich Messinglot verbinden, welches sich durch schlechtere (verhältnissmässig) Fliesseigenschaften auszeichnet und sich einfach dicker im Bereich der Lötstelle auftragen lässt. Damit ist dann auch gleichzeitig ein guter Übergang der Wärme gewährleistet, was sicher auch gewünscht wird...So zumindest meine Annahme....


    Optisch zwar nicht unbedingt der Hit, aber die Lote mit denen Heizungsrohre gelötet werden scheinen mir hier durchaus sinnvoll, weil auch wohl am einfachsten zu beschaffen.


    Fall Du selber Möglichkeiten der Verarbeitung hast...ggf. könnte ich Dir ein passendes Messinglot zukommen lassen...dann bitte eine Mail an mich.
    Ansonsten sollte Dir in jeder Schlosserei oder beim Sanitärinstallateur binnen 10 Minuten geholfen werden...


    73 Michael DK5NA

  • Hallo Ingo
    also Messing kannst du nicht mit Messinglot löten, denn das wäre schon schweissen. Beim Löten werden die Grundwerkstoffe nicht angeschmolzen.
    Silberlot ist in solchen Fällen immer die optimale Lösung.
    Es ist ganz einfach. Beide Werkstücke blank putzen, Flussmittel auftragen, dann gut fixieren, mit dem Brenner wärmen bis das Flussmittel fliesst und dann Lot auftragen. Wichtig ist dass die Sache mechanisch passt. Das heisst der Lötspalt muss möglichst kein sein. Silberlot schmilzt so bei 650 Grad.
    Das beste Werkzeug zum Löten ist eine weich eingestellte Azetylen-Sauerstoffflamme. Am besten gehts du schnell zu einem Profi statt herum zu experimentieren. Der macht sowas in Minuten.


    73 Robert HB9DKW

    Der Strom hat immer recht!!!!!

  • Zitat

    Original von HB9DKW
    also Messing kannst du nicht mit Messinglot löten, denn das wäre schon schweissen. Beim Löten werden die Grundwerkstoffe nicht angeschmolzen.
    73 Robert HB9DKW


    Robert und Mitleser,


    von schweissen wird gesprochen wenn man einen gleichen oder nahezu ähnlichen Werkstoff verwendet. Dazu ist dann selbstredend die Arbeitstemperatur grösser.
    Jedwedes Verfahren das den Grundstoff nicht anschmelzen lässt ist löten - unabhängig von der Arbeitstemperatur. Eben diese liegt bei Silberlot ca. 200 bis 300 ° niedriger als beim Messinglot - je nach Spezifikation desselben. Was durchaus verschiedenste Vorteile bringt.
    Messing kann sehr wohl mit einem Messinglot gelötet werden - wobei die Bezeichnung "Messinglot" durchaus ein bischen irreführend sein kann, wenn man sich die Zusammensetzung mal anschaut.(Kupfer überwiegt hier wie auch im Grundmaterial) Gemeinhin werden diese Lote aber so bezeichnet und auch im Fachhandel als solche geführt - warum auch immer.
    Letzendlich ist auch hier der Markt so unübersichtlich gross, das auch der Fachmann sich in speziellen Fällen wiederum vom Fachmann beraten lassen muss. Das stelle selbst ich als Schweissfachmann immer wieder fest. Lernt man doch nie aus ;)


    Das von Ingo angesprochene Material wird bzw.wurde vor EU-Normumstellung auch MS 58 genannt und kann sehr gut mit diesem Lot verarbeitet werden. Die Verwendung von einem Silberlot ergibt i.d. Regel deutlich saubere und auch feinere Verbindungen. Da Ingo dem Anschein nach Wärme übertragen möchte?? bietet sich an die Lötstellen ein bischen "dicker" zu machen(sogen. Messinglot), was dem "Wärmetransport" zuträglich scheint.


    Aber - wie immer führen viele Wege nach Rom. Letzendlich wird man sich, wenn keine besonderen technologischen Ansprüche bestehen, wohl immer für den kürzesten entscheiden - sprich das ganze binnen weniger Minuten vom Fachmann machen lassen.



    73 und einen schönen Sonntag


    Michael DK5NA

  • Hallo Mechaniker,


    nach Euren Hinweisen und Ratschlägen verfüge ich nun über einen funktionierenden Auslöter, denn bei mir war vorgestern schon Bescherung. ;o) Doch der Reihe nach.


    Von eigenen Experimenten ließ ich nach Euren Hinweisen die Finger. Da wäre ja mehr Aufwand zu treiben, als die ganze Sache nachher Wert wäre - von den als Neuling bestimmt noch eintretenden Fehlschlägen mal ganz zu schweigen. Da mir die Messingteile doch relativ filigran anmuteten, entschied ich mich, nicht zu einer Schlosserei sondern zum Juwelier meines Vertrauens zu gehen. Der war etwas erstaunt über die Teile selbst, die obendrein später etwa 400 °C in einem ungeregelten Lötkolben aushalten sollten. Er sagte ebenfalls, dass das Hartlöten von Messing mit Silberlot geht, er jedoch keine Garantie übernehmen würde, dass die beiden Teile nachher auch bei der geforderten Temperatur verbunden blieben. Es sei halt eine Löt- und keine Schweißstelle. Erste als ich ihm schriftlich gab, dass er es auf meine Verantwortung versuchen soll, warf er den Brenner an.


    Ich habe in der Zwischenzeit mal in einer Tabelle nachgesehen: Reines Silber schmilzt bei etwa 900 °C. Da ist also noch genügend Reserve, auch wenn das Silberlot vielleicht schon etwas früher flüssig wird.


    Vorgestern habe ich nun endlich den hartgelöteten Messingadapter abgeholt. Und nachdem gestern der Stollen verdrückt war, verdrückte ich mich kurz in die Bastelecke - zum Auslöten. Wichtig ist, auch beim Auslöten von SMD-Bauteilen, genügend Lötzinn an der Lötkolbenspitze zu haben. Lieber etwas mehr als zu wenig. Der breite Adapter machte da keine Ausnahme. Also Platine kippsicher senkrecht eingespannt und den heißen Auslöter in rechten Winkel dazu auf den SMD-IC gesetzt. Nach 3 bis 4 Sekunden ließ sich der IC seitlich etwas verschieben. Das war für mich das Zeichen, den Auslöter schräg nach oben wegzuziehen - der IC blieb dabei im Adapter hängen. Kurz geschüttelt und schon fiel er auf die Arbeitsfläche. Das ging echt super! Wahrscheinlich macht sich eine Nadel gut, mit der man seitlich unter den IC haken kann. Dadurch ist einerseits der Zeitpunkt, an dem sich der IC löst, festzustellen und andererseits ist der IC so besser im Auslöter zu halten. Beim zweiten und dritten Schaltkreis hatte ich dann den Dreh schon besser raus, sodass nach weniger als einer Minute alle ICs ausgelötet waren.


    Der Vorteil gegenüber der ebenfalls im Vorfeld ins Auge gefassten Methode, die Schaltkreise mittels Heißluft auszulöten, besteht darin, dass wirklich nur die Teile ausgelötet werden, die ausgelötet werden sollen. Auch dicht am IC sitzenden Widerstande und Kondensatoren bleiben durch die Verwendung dieses Auslöters ungerührt auf ihren Plätzen.


    Ich danke Euch nochmals für die wertvollen Tipps und Hinweise!


    MRY XMAS ES HNY 2 U ES URS


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!