Schaltplan zeichnen - Platinelayout

  • Hallo Dieter,


    im Prinzip ist das kein Nachteil, dass Sprintlayout und Splan nicht aufeinander zugreifen. Ich entflechte Platinen lieber von Hand, als das einem Automatismus zu überlassen. Und für das Handentflechten ist Sprintlayout genial, intuitiv bedienbar und flexibel :)


    Vor ein paar Jahren (lang lang ists her) habe ich kurzzeitig mal mit Eagle zu arbeiten versucht, bin aber praktisch nie über die Anfänge hinaus gekommen. KiCad werde ich mir aber noch ansehen...

    73 de Stefan DK6TM

  • Lieber Werner,
    danke für Deinen ausführlichen Bericht zu Deinen Erfahrungen mit unterschiedlichen Entwurfsprogrammen.


    Ich habe in der Zwischenzeit die Kurzeinführung von TARGET nachgemacht.
    Hier werden ein sehr einfacherSchaltplan mit einer Diode gezeichnet, Teile angeordnet, simuliert...die Platine gemacht...
    Die Anleitung ist nicht immer sytematisch , und die Simulationen für den Einstieg m.E. eher nicht notwendig.
    Wenn man aber viele Befehlshandlungen immer und immer wieder macht, kommt es
    natürlich auch zu einer Art Automatisierung, und man kann Bauteile ziemlich schnell einfügen und arrangieren. Das ist also nicht die Schwierigkeit.
    Zeitaufwändig ist es, sich die Befehle/ Tastenkombinationen aus dem pdf Manual zu holen.
    Hier wünschte man sich tatsächlich eine Begleitbroschüre - richtig, man kann's auch ausdrucken.


    Schaltplan- u n d Platinenlayout-Programm korrelieren. Das ist ein Vorteil.


    Nun muß man herausfinden, wie groß ein Projekt sein kann, das man noch gut mit den abacom Programmen machen kann.
    Und man muß wissen, wie oft man das Programm benutzen möchte.
    Ich kann das noch nicht selbst beurteilen: DL QRP AG und auch GQRP nutzen das Programm, und beide lösen ja auch nicht nur Miniaufgaben. Das wäre ein Entscheidungskriterium für abacom.
    Und meine bescheidenen Ansprüche werden wohl mit Sicherheit erfüllt.


    Die Demo V. beider abacom-Programme haben einen großen Nachteil, dass man Geschaffenes nicht speichern und drucken kann.
    Abacom ist aber sehr leicht zugänglich; hier schafft man durch die intuitive Bedienung in v i e l kürzerer Zeit einen Plan und ein Layout.


    Ich habe noch nicht gefunden, ob es hier auch eine 3-D-Darstellung einer bestückten Platine gibt - ein Fehlen ist aber kein kaufenntscheidendes Kriterium , denke ich ( auch wenn's schön aussieht, eine bestückte TARGET-Platine wie in Realität zu sehen.)


    Für EAGLE gibt es eine gute Einführung in "Software für Funkamateure" vom FA.


    So, ich danke allen, die mit Rat hier beigetragen haben, Einsichten zu den Programmen zu gewinnen.


    Damit könnte der Diskussionsfaden zur Programmbewertung hier wohl am Ende sein.
    72, Dieter -bqd

  • Zitat

    Original von DL2BQD


    Nun muß man herausfinden, wie groß ein Projekt sein kann, das man noch gut mit den abacom Programmen machen kann.
    72, Dieter -bqd


    z.B. BCR 5 Band CW auf einer 3 Layer Platine incl DDS Steuerung / SMD Bestückung


    z.B. der neue SSB Monobander in Modultechnik gemischt 1 Layer, 2 Layer, 3 Layer und 4 Layer,


    z.B. Speaky SSB/CW 5 Band Transceiver


    Ich weiss nicht, ob du noch größere Projekte angehen wirst :)

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo OMs,


    ich möchte auch was dazu sagen, da ich doch recht viel Erfahrungen mit dem Entwurf von Leiterplatten (auch auf dem Küchentisch) habe.


    Es sind grundsätzlich zwei unterschiedliche Ansätze die Sprint-Layout / ePlan (von abacom) auf der einen Seite und Eagle, Target und KiCad verfolgen. Man muss sich das wirklich klar machen! In der homebrew-Klasse gibt es keine Autoplacer und Autorouter, mit denen man wirklich zufrieden sein kann. Allein der Mythos "Autorouter" wird seit Jahren so dermaßen falsch bewertet, dass beim Amateur ein völlig falscher Eindruck entstanden ist. Die Entscheidung muss man daher davon unabhängig treffen und man muss wissen, was man eigentlich will:


    Mit den eher zum Zeichnen von Layouts optimierten Programmen wie Sprint kann man Ergebnisse erzielen, die mit jedem kommerziellen Layout-Programm (die kosten ab 10.000.- € aufwärts) mithalten können. (Wer Erfahrungen damit sammeln will, dem empfehle ich das exakte Nachempfinden einer als Vorlage existierenden realen Leiterplatte. Das übt alle wesentlichen Schritte.) Die Intelligenz liegt dabei beim Operator! Man muss also Erfahrungen haben und dann macht das Arbeiten mit diesen "Zeichenprogrammen" nicht nur Sinn. Sie sind sogar ausgesprochen komfortabel, weil man alle Parameter zu jeder Zeit völlig in der Hand hat. Das ist aber genau das, was Anfänger abschreckt, da sie hoffen, dass automatische Lösungen besser sind. Das ist hier aber ein fataler Trugschluss, der Zeit, Geld und jede Menge Frust kostet!


    Vermeintlich automatische Programme wie Eagle, Target und KiCad brauchen einen erheblichen Aufwand, damit man sie sinnvoll benutzen kann. Dazu muss aber zuvor das Wissen des Operators in die Vorgaben des Autoplacers und Autorouters einfliessen lassen. Die Standardvorgaben dieser Programme sind zwar durchaus sinnvoll, doch ist jede Leiterplatte viel zu individuell, um einen einzig seelig machenden, goldenen Weg vorgeben zu können. An dieser Stelle versagen alle "Billigrouter", da der Anwender durchaus andere Vorstellungen vom Ergebis hat, als der Autorouter. Das führt dann zu nicht enden wollenden Optimierungen und - wenn man ehrlich ist - zu einem nachträglichen Handverlegen nahezu jeder Leiterbahn. Das kann man mit den zeichnungsorientierten Programmen aber auch gleich viel einfacher haben! Um das automatisch in den Griff zu bekommen, bedarf es eines erheblichen Arbeitsaufwandes, da alle Automatiken entsprechend angepasst werden müssen. Dies ist bei einer kommerziellen Firma akzeptabel, da sich hier nach kurzem ein gewisser Standard einstellt. Beim Amateur ist das aber eher nicht so.


    Nach meinen Erfahrungen ist das also für den gelegentlich mal eine Platine machenden OM der falsche Weg. Es kommt noch besser: Wer genau weiß wie man eine Leiterplatte aufzubauen hat (Plazierung, Leiterbahnbreite, Verdrahtungstechnik usw. - Übung: siehe oben), der ist bereits nach kurzer Zeit mit den reinen Zeichenprogrammen immer wesentlich schneller am Ziel! Daher bevorzuge ich auch Sprint-Layout und nehme den Nachteil in Kauf, dass es dort z.B. keine Back-Annotation und Simulation gibt. Man kann in dieser Preisklasse leider nicht alles haben!


    Dem Amateur, der aber auch Spass und Freude am Erkunden der erheblich komplexeren Programme Eagle, Target und KiCad hat und dem es nicht in erster Linie auf ein schnelles Ergebnis der eigentlichen Leiterplatte ankommt, dem sollte man aber diese Programme auch nicht ausreden. Wie also schon am Anfang gesagt: Man sollte genau wissen, was man eigentlich erreichen will.


    Na dann, viel Erfolg!

    73 de Tom - DC7GB

  • Hallo Tom,


    was Du beschreibst in Sachen Autorouter ist mir auch schon (leider mehrmals) passiert. Darunter waren auch mehrere Versuche, mit Eagle an brauchbare Ergebnisse zu kommen. Letztendlich ist es dann auf das Handverlegen der Leiterbahnen hinausgelaufen. Die Situation hat sich erst mit Sprint grundlegend verändert. Die ersten Platinen habe ich noch manuell entflochten und mit anreibe-Leiterbahnen und -Lötaugen layoutet, das war zwar viel Aufwand, aber ich konnte das schon immer besser so, als mich irgendeinem Automatismus anzuvertrauen.


    Jetzt habe ich in SprintLayout praktisch die rubbelbildchen in elektronischer Form gefunden und erziele damit gute Ergebnisse. Das Einzige, was ich ein bisschen vermisse, ist die Möglichkeit eine Schaltung auch vor der Leiterplattenherstellung auf Verdrahtungsfehler zu testen (ich habe es jetzt aktuell zum vierten Mal geschafft den ISP-PRogrammierstecker für die Atmel-Controller verkehrt herum zu verdrahten :( ). Kann aber auch sein, dass ich so eine Funktion bisher nicht gefunden habe. Noch wichtiger ist für mich die Möglichkeit zu "pfuschen", also Bauteile zu setzen, die es nicht oder in der gewünschten Form nicht gibt. Zum Beispiel Taster, die ein ziemlich ungewöhnliches Pinout haben, aber mechanisch hervorragend und preislich noch im Rahmen sind. Also die Abmessungen genommen, ein paar Lötaugen plaziert, gruppiert und fertig ist der Taster. Kurz gesagt, ich bekomme nach recht kurzer Eingewöhnungszeit brauchbare Ergebnisse, mehr kann ich mir nicht wünschen. :)

    73 de Stefan DK6TM

  • Hallo Stefan,


    den Fehler den du beschreibst kann man aber auch mit einem Autorouter-Programm machen. Es liegt in diesem Fall wohl an der Definition des Bauelemente-Macros. Das ist zum Glück bei Sprint sehr simpel und man sollte sich dabei angewöhnen, alle Bauteile grundsätzlich nur von oben und nicht mal so oder so (was theoretisch auch möglich wäre, weil man sie ja nachträglich leicht drehen und kippen kann) zu definieren. Es hilft, wenn man irgend einen Text und Pin-Nummerierungen direkt in die Definition des Macros (auf dem roten Layer) mit aufnimmt, weil man dann sofort Verdreher erkennen kann. Ich habe mir so im Laufe der Zeit meine eigenen Macros definiert und in einer extra Bibliothek untergebracht.


    Leider fehlt eine Möglichkeit das Layout halbautomatisch testen zu können. An sich wäre das durchaus auch mit Sprint realisierbar, denn dazu müsste das Programm lediglich auf Knopfdruck eine sog. Netzliste erzeugen. Das Gleiche könnte man auch in sPlan implementieren und ein automatischer Vergleich beider Netzlisten wäre dann nicht schwierig. Vielleicht arbeitet abacom ja daran? Die Firma ist aber auch offen für Verbesserungsvorschläge der Anwender! Ich habe bereits gute Erfahrungen gemacht. Als ich vor einiger Zeit zwei kleine Fehler und ein Verbesserungswunsch (GIF-Ausgabe des Layouts) zurück gemeldet hatte, dauerte es nicht lange bis das korrigiert bzw. implementiert war.

    73 de Tom - DC7GB

  • Hallo Steffen,


    > ... Das Einzige, was ich ein bisschen vermisse, ist die Möglichkeit
    > eine Schaltung auch vor der Leiterplattenherstellung auf
    > Verdrahtungsfehler zu testen (ich habe es jetzt aktuell zum vierten
    > Mal geschafft den ISP-PRogrammierstecker für die Atmel-Controller
    > verkehrt herum zu verdrahten :( ). Kann aber auch sein, dass ich so
    > eine Funktion bisher nicht gefunden habe. ...


    so etwas ähnliches gibt es in Sparint Layout. Du findeest das entsprechende Werkzeug in der Werkzeugleiste als "Test". Es ist zwar nicht sehr komfortabel, aber man bekommt so schnell heraus, welche Anschlüsse zu welchen Bauteilen geführt sind. Und das funktioniert auch mit zwei- und mehrlagigen Platinen. Probiere es einmal aus.
    Tippe mit dem Werkzeug auf eine Leiterbahn oder bei Dir z.B. auf den Stecker. De angeklickte Leiterzug wechselt nun auf eine rosa Farbe. Dadurch lässt sich beim Vergleich mit dem Stromlauf schnell erkennen, ob man eine Verbindung zu einem Bauteil vergessen hat oder nicht. Wurden die Lötaugen nun sogar noch als durchkontaktiert definiert (F12-Taste -> Lötaugen sind dann grün-blau-kariert), so ist die Kontrolle auch bei mehrlagigen Platinen möglich.
    Zugegeben ist es keine Luxuslösung, aber man vergisst so weniger Verbindungen. Wenn Du dann noch die nach außen führenden Anschlüsse, Stecker und Buchsen beschriftest (an Deinem Stecker z.B. Pin 1 markieren), sollten sich auch Verdreher ausschließen lassen.



    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Zitat

    Original von DO7SKE
    Das Einzige, was ich ein bisschen vermisse, ist die Möglichkeit eine Schaltung auch vor der Leiterplattenherstellung auf Verdrahtungsfehler zu testen (ich habe es jetzt aktuell zum vierten Mal geschafft den ISP-PRogrammierstecker für die Atmel-Controller verkehrt herum zu verdrahten :( ). Kann aber auch sein, dass ich so eine Funktion bisher nicht gefunden habe. Noch . :)


    Keine Testautomatik, aber sehr hilfreich gegen solche Fehler ist die Funktion "Fotoansicht" Seit mir Peter, DK1HE diesen Tip gegeben hat habe ich es endlich geschafft Stecker und IC richtig herum zu platzieren.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo zusammen,


    ich habe eure Diskussion mit Interesse verfolgt. In der Schublade lagen schon seit einiger Zeit die oben genannten Programme.


    Ich bin nun nach fast 20 Jahren an den Punkt gekommen, wo ich mich entschlossen habe wieder Platinen selbst zu fertigen.


    Ich habe ein aktuelles Projekt für eine 23cm Vorstufe mit S-Plan gezeichnet und mir die Platine mt Sprint-Layout gefertigt.


    Ich bin begeistert. Mit beiden Programmen konnte ich, ohne in die Hilfe zu schauen, sofort brauchbare Ergebnisse erziehlen. Das funktionierte völlig intuitiv. Selbst das Problem, wie stelle ich die geätzten Schwingkreise dar, ließ sich völlig einfach lösen.


    Ich habe die Vorstufe mittlerweile aufgebaut. Natürlich war das Layout nicht ganz Fehlerfrei.. Von mir aus gibts dafür ein "Klasse"...


    Herbert, Df7DJ


    http://www.df7dj.de

  • Hallo an alle Designer!
    Mittlerweile habe ich auch mit sPlan und Sprint experimentiert, d.h., ich habe einen Tuner -einfaches LCGlied - als Schaltplan gezeichnet und dazu die Plarine gemacht.
    Manches muß man zweifellos üben und automatisieren und aus Fehlern lernen. Das geht bei sPlan ziemlich gut.


    Das per-Hand-Ziehen der Leiterbahnen erfordert aber schon bei einer so einfachen Platine tüchtige Konzentration; ich stelle mir dann ein aufwändigeres Projekt viel komplizierter vor!
    Immerhin sind hier im Diskussionsfaden sehr gute Ideen und Anregungen zusammengekommen.
    Meine Idee: weitermachen.
    Jetzt werde ich alles tatsächlich mit Target nochmals wiederholen, um zu vergleichen.


    Erst kürzlich habe ich in meinem Bücherschrank von Richard Zierl
    "Software für Elektroniker" gefunden (Alz lässt grüssen) .
    Es sollte besser heißen: Programme zum Zeichnen von Schaltplänen und Platinen im Vergleich.


    Hier wird genau das getan, wonach ich eigentlich u.a. suchte
    EAGLE, TARGET, MultiSim&Ultiboard, RagTime werden in Handhabung und Leistungsfähigkeit verglichen.
    Dazu sollten nun noch sPlan&Sprint und KiCad kommen. Das wäre Klasse für Anfänger.


    Die Broschüre ist unterhaltsam zu lesen ( der Autor besucht mit uns die "Inseln" ...Eagle...Target...auf einer "Seh-fahrt" sozusagen. Etwas eigenwillig, aber gut!). Nur 75 Seiten, vth Fachbuch,
    3-88180-388-2
    72, Dieter