Hallo Selbstbauer,
schaut man sich im Internet oder in der Amateurliteratur nach VFO's um, trifft man vorwiegend auf Hartley- und Colpitts-Schaltungen. Wenn man in einer Colpitts-Schaltung das L durch eine Reihenschaltung aus L+C ersetzt, dann erhält man einen Clapp-Oszillator. Der Clapp-Oszillator soll eine besonders hohe Frequenzkonstanz aufweisen (H. Frey, Electronica, Band 144, S. 51-52; G. Kurz, Analoge Schaltungen, 2. Aufl., S. 202; beides Militärverlag der DDR). Kurz führt an, dass der Clapp-Oszillator eine 10-fach(!) bessere Frequenzstabilität aufweist, als die Hartley- oder Colpitts-Schaltung. Wenn dem so ist, frage ich mich, warum werden dann vorzugsweise Hartley- oder Colpitts-Schaltungen eingesetzt?
Ich möchte, wegen der vermeintlich guten Frequenzstabilität einen Clapp-Ozillator für einen 40m-Direktmisch-CW-TRX verwenden. Der Oszillator soll als Verstärker einen JFET J310 haben und mit +5V gespeist werden. Spricht etwas dagegen, den mit einer Kapazitätsdiode BB112 abzustimmen? Ich frage deshalb, weil bei einer Reihenschaltung aus L+C die Teilspannungsabfälle über L und C wesentlich größer sein können als die Gesamtspannung über L+C. Für die BB112 ist die Sperrspannung (Reverse Voltage) mit max. 12V angegeben, d.h. wohl, die Abstimmspannung darf 12V= nicht überschreiten. Geht die C-Diode kaputt, wenn die HF-Wechselspannung 12V Amplitude überschreitet? Ihr seht, ich habe Verständnisprobleme. Vielleicht kann jemand eine Literaturstelle oder einen Link nennen, wo eine Dimensionierung eines mit C-Dioden abgestimmten Clapp-Oszillators beschrieben ist?
73, Roland, DF8IW