Audion mit digitaler Frequenzanzeige ist das möglich?

  • Hallo Röhrenbastler,


    Angeregt durch das Buch „Röhren-Projekte von 6 bis 60 V“ habe ich mir zum Experimentieren ein Audion mit der russischen Röhre 12SH1L aufgebaut. Zunächst 0V1 als ECO-Audion mit einem nachgeschalteten NF-Verstärker TBA820M nach dem Vorschlag von Volker. Das Audion arbeitet mit dieser 12SH1L bei 12V Anodenspannung erstaunlich gut. Den Abstimmbereich 7 bis 7,2 MHz habe ich auf den 540° Drehbereich der Drehkoachse gespreizt.
    Als zusätzlichen Komfort für die Frequenzanzeige habe ich den DL4YHF-Zähler von QRP-Projekt eingebaut in der Hoffnung, die Empfangsfrequenz bei (angezogener Rückkopplung) auf dem Display ablesen zu können. Aber genau das gelingt mir nicht. Die Ankopplung des Zählers über 1nF an der Anode liefert keine stehende Anzeige. Auch eine lose Ankopplung über eine Windung am heißen oder kalten Ende des Schwingkreises liefert nur eine sich ständig ändernde Anzeige ohne Bezug zur Empfangsfrequenz. Die Empfangsfrequenz selbst bleibt auch bei angezogener Rückkopplung stabil ohne nennenswerten Schwankungen in der Tonhöhe beim Empfang von Morsezeichen. Was mache ich falsch???
    Übrigens, der Zähler arbeitet am 7MHz Oszillator meines DC-Empfängers einwandfrei und mit korrekter Anzeige.
    Evtl. muß der Zähler über einen 7MHz Bandpass an der Anode der Audionröhre angekoppelt werden.???
    Ich weiß, es ist mehr als ungewöhnlich einen Zähler an einen Empfangskreis und nicht an einen Oscillatorkreis anzukoppeln. Aber ein Audion hat nun mal keinen LO!
    Dennoch, vielleicht hat jemand eine Idee.


    Vy73 de Jakob, DL2GN

  • Hallo Jacob, ich denke auch, daß es etwas ungewöhnlich ist aber wir experimentieren ja
    gern. Die Fehlfunktion liegt nach meiner Meinung in der ANPASSSUNG des EINGANGS
    des Zählers an den Schwingkreis des Audions. Der Schwingkreis ist ein hochohmiges
    Gebilde und der Zählereingang niederohmiger. Ich würde versuchen, eine sehr lose
    angekoppelte PUFFERSTUFE mit einem FET oder einen EMITTERFOLGER mit einem
    NPN-Darlington-Transistor zwischen Kreis und Zähler einzufügen.
    Vielleicht hat aber ein anderer om noch bessere Ideen.......
    73 de Olaf, DL7VHF


    p.s. übrigens congrates zum mechanischen Aufbau des Gerätes - sieht sehr gut aus!

    Einmal editiert, zuletzt von dl7vhf ()

  • Hallo, Jakob,


    kannst Du messen (mit einem Oszi oder so), wie groß die Amplitude der Wechselspannung ist?


    Ansonsten würde ich es ähnlich wie Olaf mit einem Bufferverstärker mit hochohmigem Eingang versuchen. Reichen Dir Olafs Hinweise, oder möchtest Du konkretere Vorschläge?


    Vy 73, Andreas

    Hansdampf auf vielen Gassen, mag das Bunte im Amateurfunk.
    Vergeudet zu viel Zeit im Fediverse.

    AfuBarcamp-Aktivist (das nächste ist Online am 31.01.2024 auf treff.darc.de).
    Halte schon mal gerne einen Weiterbildungsvortrag, das nächste Mal am 19.12.2023 über HF-Leitungen auf treff.darc.de.

  • Hallo Olaf und Andreas,


    vielen Dank für eure Hilfe! Ich werde morgen nochmal versuchen mit meinem 20MHz-Oscilloscope die Amplitude beim Einsatz der Rückkopplung zu messen. Wahrscheinlich muß eine Pufferstufe mit einer zusätzlichen Verstärkung her.
    Da der DL4YHF-Zähler einen hochohmigen FET-Eingang hat, habe ich den Fehler zunächst nicht in der Anpassung gesucht. Ich war vielmehr der Meinung daß die Anpassung in etwa stimmt. Vieleicht hat jemand eine geeignete Schaltung einer Pufferstufe mit entsprechen hoher Verstärkung. Ansonsten werde ich die bereits vorhandene Eingangsschaltung duplizieren und mit sehr loser Kopplung zwischen Schwingkreis und dem vorhandenen Eingang des Zählers setzen.


    vy 73, Jakob

  • Hallo Jakob,


    ein Audion hat keinen LO, wie du es schon weisst. Der arbeitet am grenze, das er gerade noch nicht osziliert. Also kan man auch nicht messen. Wen man die Rückkopplung zu viel vergroessert, wird aus empfanger ein sender, deswegen wird das bei proektierung beruecksichtigt.


    Link Wiki


    73, Janko

  • Hallo Jakob,
    das ist der richtige Weg mit der Amplitudenmessung!
    Ich schätze, daß Du mindestens stabile 50 Millivolt eff am Eingang desZähler benötigst.
    Übrigens ist der Eingangswiderstand am Gate des BF245 bei z.B. 7MHz niedriger als der
    100 kOhm-Widerstand
    Viel Erfolg und 73 de Olaf, DL7VHF

  • Hallo Jakob,
    Deine Frage paßt auch gut zu unserem neuen Thema "Röhrennostalgie".


    Im Prinzip ist alles machbar. Früher als die Röhrentechnik noch aktuell ,war gab es auch Fragen die im Zusammenhang mit einem Audion nicht einfach zu lösen waren, wie z.B.eine Abstimmanzeige oder eine Regelspannungsgewinnung mit einem Audion zu bewerkstelligen wäre.


    Generell ist eine dig.Frequenzanzeige nur möglich, wenn das Audion schwingt, also bei angezogener Rückkopplung. Da Du schon mit "Mischtechnik" (Röhre und Halbleiter) arbeitest, ist ein FET als Sourcefolger zur belastungsfreien Ankopplung des Zählers an der Anode des Audions verwendbar.


    Sehr sinnvoll wäre es, daß die Anode durch eine HF-Drossel von der restlichen Schaltung abgetrennt wird damit HF-Signale, die Du ja messen willst, nich im Gerät herumgeistern können.


    Wenn der Zähler empfindlich genug ist, müßte es funktionieren.
    73
    Hans, DJ8NB