EWE-Antenne für Empfang auf 160 und 80m

  • Hallo



    Ich habe vor vier Wochen mir eine EWE Antenne nach der Idee von Floyd Koontz,
    WA2WVL, in den Garten gebaut.


    Links dazu: http://www.ok1rr.com/view.php?cisloclanku=2004122603 und
    http://home.arcor.de/mschnitzer/EWE-antenna.htm


    Sagt jemanden diese Antenne etwas ? Ich bin etwas irritiert, dass sonst
    scheinbar niemand sie kennt und benutzt. Gibt es bekannte Nachteile, oder besser
    funktionierende Alternativen ?


    An sich bin ich mit dieser Empfangsantenne recht zufrieden, hätte aber erwartet,
    dass eine funktionierende Lösung bekannter wäre.


    Irgendwelche Kommentare oder Beurteilungen zu dieser Antenne ?



    73 de Paul, DL5KW

  • Hallo Paul,
    diese Antenne ist mir nicht unbekannt. Sie ist viel ruhiger als Dipole & Co und übertrifft sie dadurch. Ein ruhiges S3 Signal ist besser als ein verknattertes/verrauschtes Signal mit S6. Was wichtig ist, ist die Bodenleitfähigkeit. Ohne gute Erde sinkt die Richtwirkung und damit auch der negative Gewinn. Bei mir treffe ich bereits nach 1,5m Tiefe auf Wasser, da unser Viertel auf einem zugespülten See errichtet wurde. Für einen Empfangsbereich von 500KHz-8MHz ist die EWE sehr zu empfehlen, wenn die Erde passt.

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Hallo Paul,
    terminierte Antennen sind wohl uns allen grundsaetzlich bekannt. Im kommerziellen und militaerischen Bereich oft anzutreffen haben sie dort durchaus auch ihre Berechtigung. geht es da meist um genau definierte Punkt zu Punkt Verbindungen.
    Sendeleistungsverluste werden durch entsprechend hoeheren Output wett gemacht und alle sind zufrieden.
    Im Amateurfunk ist man ja froh, wenn man die muehsam (oder teuer) erzeugte HF-Energie auch abgestrahlt bekommt, da ja in vielen Faellen schon allein durch die Antennenanordnung Verluste hinzunehmen sind. Und den meisten von uns macht auch das notwendige Bedienen eines Abstimmgeraetes nix aus. Erst recht wenn man sowieso mit QRP arbeitet moechte man jegliche f zusaetzl. Verluste vermeiden.
    Insofern wrd im Afu-Bereich eine solche Antenne eine Ausnahme bleiben.

    73
    Juergen
    nnnn

  • Lbr Paul,


    die EWE-Antenne war auch mir blslang kein Begriff, nur die Beverage Antenne, diese allerdings mit erheblich mehr Länge.


    Würde man den Abschlußwiderstand kurzschließen, dann entspräche diese kurze Schleifenantenne in etwa dem Gebilde, das ich zur Zeit für den Empfang von SAQ auf 17,2 kHz benutze oder mit einem anderen Übertrager auch für 500 kHz oder dem Bereich 1,8 - 7 MHz. Natürlich hat diese Schleife ohne Widerstand zwei Vorzugsrichtungen, aber an einem gerichteten Empfang bin ich im Grunde nicht interessiert.


    Für Empfang ist diese Antenne auch deshalb interessant, weil sie in geringer Höhe über dem Erdboden von VLF bis MF ebenso gut empfängt wie eine reine L- oder T-Drahtantenne oder eine aktive Antenne in großer Höhe. Andererseits ist das Rauschen diesr Antenne wegen ihrer kleinen Fläche recht gering, so daß man durchaus auch mit einem Vorverstärker arbeiten kann, gegebenenfalls mit einem selektiven.


    Welcher Frequenzbereich optimal geht, das hängt merklich von den Daten des Auskoppel-Übertragers ab. Dessen Dimensionierung müßte man also eigentlich genauer beschreiben. Denn der Anpaß- oder Quellwiderstand dieser Antenne hängt (ohne den Abschlußwiderstand) rein allein von der Induktivität der Schleife ab und steigt damit mit der Frequenz.


    Mit Abschlußwiderstand bestimmen die Daten des Auskoppel-Übertragers vor allem die untere Grenzfrequenz der Antenne.


    Für diese Antenne besteht möglicherweise deshalb wenig Interesse, weil Funkamteure in der Regel mit ihrer Antenne auch senden möchten, und das ist bei dieser Antenne eben problematisch, schon wegen der hohen Bedämpfung durch den Abschlußwiderstand.


    HW?


    73

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Lieber om Paul,
    das alte Amateurfunksprichwort "Eine gute Antenne ist der beste HF-Verstärker"
    trifft bei dieser Antenne wohl nicht zu, zumal sie auch noch Sendeenergie schluckt.
    Wenn ich Gewinnmessungen unter Null dB sehe, wende ich mich von solchen
    Projekten ab.Vielleicht ist es was für qro-Leute.
    73 de Olaf, DL7VHF

  • Hallo Zusammen,
    Paul sprach von "Empfang". Ein BCR-DX Spezialist hatte diese Antenne auch mit einer Beverage Antenne verglichen. Das Ergebnis war, im Empfang kein Unterschied festzustellen. Beide Antennen zeigten in die gleiche Richtung. Da die EWE viel kürzer ist, kann man auch mit einem Mittelmast und 3-4 weiteren Masten andere Vorzugsrichtungen auswählen. Ein Beispiel: Radio China sendet auf der gleichen Frequenz wie ein lokaler 5KW Sender in Rio. In Richtung Südamerika ist China ausgeblendet. Das ist der Sinn dieser Antenne und da sie sehr ruhig ist, kann man die Verluste mit einem MAR-11 verstärken und mittels eines Preselekors danach eingrenzen.

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Hallo


    Hier das Fazit nach einigen Monaten: Ich werde die Antenne wieder abbauen.
    An sich hat die Antenne so gearbeitet, wie in den Beschreibungen beschrieben.
    Die geringere Signalstärke hat nicht gestört.


    Trotzdem haben sich mit der Zeit zwei Nachteile gezeigt:
    1) Die Antenne fängt bei mir mehr QRM benachbarten Netzteile, Fernseher usw. auf, als man erwarten würde.
    2) Die Richtwirkung stört eher, als dass sie hilft. Insbesondere beim Übern-Band-Drehen kriegt man manche Stationen gar nicht mit.
    Auch wenn die Antenne wenig Platz und Aufwand braucht, ich nutze zum Empfang wieder die normale Sendeantenne, und stecke mehr Aufwand in Filter beim Receiver.


    73 de Paul, DL5KW

  • Hallo


    Immer auf der Suche nach ruhigen Antenne, um den örtlichen Störnebel zu entgehen, habe ich im Garten erneut eine EWE-Antenne gebaut. Bauzeit einen Nachmittag. Höhe des waagerechten Drahtes ca 5 Meter, Abstand der beiden senkrechten Drähte ca 4 Meter, Abschlusswiderstand 820 Ohm. Empfangsrichtung der Antenne ist Richtung Süden. Diesmal war es erfolgreich. Eine sehr ruhige Antenne mit wenigen Störgeräuschen. Sogar ruhiger als eine Loop mit Norton-Vorverstärker. Sie benötigt bei mir einen Vorverstärker mit ca 10 dB, um die Lautstärke eines Dipols zu liefern. Wichtig ist die gute Erdung am Fuss der beiden senkrechten Drähte. Schlechte Erdverhältnisse waren auch wahrscheinlich der Grund der vorherigen Fehlversuche.


    73 Paul DL5KW

  • Hallo Paul,
    danke für den Bericht aber Du hattest dann doch noch 11 Jahre auf den ruhigeren Empfang warten müssen. Kaum macht man das richtig und der Mist funktioniert doch!


    72 und ein schönes WE
    Gerhard

    Vy 72/73 de Gerhard