CW-Anfängerfragen - Taste - Paddel - Keyer ???

  • Hallo zusammen,
    da ich grad ein wenig Zeit hab, hab ich gestern angefangen mit dem CWPlayer das Morsen zu lernen...


    Nun hab ich mich mal ein wenig umgeschaut:
    Da gibt es Tasten, Paddel und Keyer. Wenn ich das richtig verstanden habe brauch ich für ein Paddel noch einen Keyer(=elektronik) ???
    Womit ist der Einstieg später (wenn ich mal ein wenig gelernt habe) sinnvoll?


    Dann gibts da Geschwindigkeitsangaben in WPM (words per minute?) aber wie ist ein Wort definiert und was ist eine gute Geschwindigkeit?
    Irgendwie ist mir das alles noch ein Rätsel.


    Beim QRPProject gibts dann den RockMite als CW-TRX und "die" Mosquita. Aber auch wieder für verschiedene Bänder. Auf welchem Band (bei den vorgegebenen Frequenzen) könnt ich denn mit einer "einfachen" Antennenkonstruktion mal CW-QSOs empfangen?


    Fragen über Fragen ;o)
    Aber evtl. hat ja wer Zeit und Lust ein wenig Licht in mein Dunkel zu bringen?

    Einmal editiert, zuletzt von DO6CP ()

  • Hi,


    Zitat

    Hallo zusammen,
    da ich grad ein wenig Zeit hab, hab ich gestern angefangen mit dem CWPlayer das Morsen zu lernen...


    Das ist nie verkehrt!


    Zitat

    Nun hab ich mich mal ein wenig umgeschaut:
    Da gibt es Tasten, Paddel und Keyer. Wenn ich das richtig verstanden habe brauch ich für ein Paddel noch einen Keyer(=elektronik) ???


    Sozusagen.
    Ein Paddle ist im Prinzip eine "Taste mit zwei Hebeln". Auf der einen Seite gibst Du die Punkte, auf der anderen die Striche. Die Elektronik sorgt für die Ausgabe der Punkte und Striche in der eingestellten Geschwindigkeit. Zusätzlich erkennt die Elektronik, wenn beide Tasten gedrückt werden und gibt dann .-.-.-.-.-. oder -.-.-.-.-.- aus, je nachdem, welche der beiden Paddles zuerst berührt wurden.
    Mit diesem Feature eines Iambic-Keyers (von: Jambus --> Versmaß) kannst Du die meisten Buchstaben mit wenigen Bewegungen ausführen, z.B. das Q: --.-
    Du hältst das Strichpaddle: -- und druckst dann kurz das Punktpaddle dazu: .-
    Fertig ist der Buchstabe. Dass damit schneller gegeben werden kann als mit der Handtaste, liegt auf der Hand (bzw. dem Daumen und Zeigefinger :-)).


    Zitat

    Womit ist der Einstieg später (wenn ich mal ein wenig gelernt habe) sinnvoll?


    Ich persönlich habe mit der Handtaste ohne Elektronik angefangen, das würde ich Dir auch empfehlen. Erstens ist es nie schlecht, "ohne" Geben zu können, zweitens bekommst Du eher ein Gefühl für den Takt.


    Zitat

    Dann gibts da Geschwindigkeitsangaben in WPM (words per minute?) aber wie ist ein Wort definiert und was ist eine gute Geschwindigkeit?


    Ein "Wort" besteht in diesem Fall aus fünf Buchstaben. In der Regel wird WPM nach der "Paris"-Methode berechnet (das Wort "PARIS" wird x mal pro Minute gegeben).
    12 WPM sind also ca. 60 BPM.


    Was ist eine "gute Geschwindigkeit"? Ich würde sagen das ist die Geschwindigkeit, die Du noch aufnehmen kannst. :) Dabei ist es ganz egal, ob's nun erst mal nur 45 BPM sind, oder später 150 (oder mehr)!
    Auf Geschwindigkeit kommen dauert lange genug...(aus eigener Erfahrung :-))


    Zitat

    Irgendwie ist mir das alles noch ein Rätsel.


    Dafür macht's Spaß, wirst sehen.


    Zitat

    Beim QRPProject gibts dann den RockMite als CW-TRX und "die" Mosquita. Aber auch wieder für verschiedene Bänder. Auf welchem Band (bei den vorgegebenen Frequenzen) könnt ich denn mit einer "einfachen" Antennenkonstruktion mal CW-QSOs empfangen?


    Wenn es nicht direkt DX sein muss, kannst Du im 40m-Band abends starke Stationen hören. 30 und 20m sind auch gut zu empfangen, darüber ist's momentan schon aufgrund der geringen Sonnenfleckenaktivität eher mau.


    Zitat

    Fragen über Fragen ;o)
    Aber evtl. hat ja wer Zeit und Lust ein wenig Licht in mein Dunkel zu bringen?


    Will ich doch schwer hoffen!

    73,
    Torsten, DL8KFO

  • Hallo Christoph,


    gerne versuche ich Dir einige rudimentäre Antworten zu geben, die dir als kleine Orientierungshilfe dienen sollen. Allerdings liegt es in deiner Kompetenz, dich schlau zu machen; durchstöbere dieses Forum und auch andere, das Internet mit seinen Suchmaschninen (z.B. Google) bringt Dir eine Fülle an Information, besorge Dir Fachbücher und suche die Diskussion an OV-Abenden.


    Zitat

    da ich grad ein wenig Zeit hab, hab ich gestern angefangen mit dem CWPlayer das Morsen zu lernen...


    Das ist nett, aber mit ein wenig Zeit nicht getan. Richte dir einen oder zwei Fixpunkte im Verlaufe des Tages ein und übe dann z.B. je 15 Minuten. Wichtig dabei ist die Regelmässigkeit des Uebens. Je nach Lernmethode ist das Vorgehen unterschiedlich zu gestalten. Ueberfordere dich nicht, du machst dir damit das Leben nur selber schwer.


    Zitat

    Da gibt es Tasten, Paddel und Keyer. Wenn ich das richtig verstanden habe brauch ich für ein Paddel noch einen Keyer(=elektronik) ???


    Das "Angebot" würde ich strukturieren in:
    Tasten = Hubtasten (z.B. die berühmte Junker-Taste) - Hebelbewegung vertikal
    Einarmige Paddles: wird der Hebel zur einen Seite gedrückt, werden Punkte durch die Keyer-Elektronik mit der eingestellten Geschwindigkeit gegeben. Zur anderen Seite hin sind es dann die Striche. Ein interessante Taste, die aber in freier Wildbahn wenig zu sehen ist.
    Zweiarmige Paddles: das eine Paddle (Hebel) ist für die Punkte zuständig, das Andere für die Striche. Damit hast du ein vergleichbares Resultat wie beim einarmigen Paddle. Interessant wird`s bei der Tatsache, dass durch geschicktes Drücken/Loslassen beider Paddles Punkte zwischen Striche und umgekehrt eingefügt werden können. Das nennt sich dann Squezze-Technik. Diese Tasten oder besser Mechaniken haben den grössten Marktanteil und du wirst sie mit grosser Wahrscheinlichkeit beim Funkerkollegen, an der Club- oder Konteststation antreffen.
    Auf die Bugs, als halbautomatische Tasten, will ich hier nicht näher eingehen. Dafür gibt es in diesem Forum Spezialisten und v.a. Liebhaber, die bei Bedarf Infos liefern können.
    Eine Keyer-Elektronik wird für die Paddles gebraucht und erzeugt, je nach gedrückter Taste, die Striche und Punkte. Zeichengeschwindigkeit, Punkt-Strich-Verhältnis etc. lassen sich ebenfalls über die Keyer-Elektronik einstellen. Die meisten modernen TRX (auch Eigenbau-Geräte) über eine integrierte Minimal-Elektronik.


    Zitat

    Womit ist der Einstieg später (wenn ich mal ein wenig gelernt habe) sinnvoll?

    Wie schon erwähnt: mal ein wenig lernen, bringt dich nicht wirklich weiter - ein kleiner Plan dagegen schon eher. Weil lange Zeit die Morseprüfung nur mit Handtaste zu absolvieren war, haben sicherlich die Meisten das Geben mit der Handtaste geübt und nach der Prüfung (zu Anfang) den Funkbetrieb ebenfalls damit gestaltet. Meines Wissens hast du in DL Wahlfreitheit mit welcher Taste du die Prüfung absolvieren willst - sollte es nicht so sein, bitte ich um Korrektur. Indem du gleich mit dem Paddle zu üben beginnst, kannst Du meiner (sehr persönlichen) Ansicht nach, den Weg zwar in Richtung der endgültig eingesetzten Taste abkürzen, vergibtst dir aber die Chance mit einer minimalen Ausrüstung befähigt zu sein, CW zu machen. Regulär setze ich ebenfalls Paddles ein, eine Handtaste steht aber immer betreibsbereit daneben und kommt mehrere Male pro Woche zum Einsatz.


    Zitat

    Dann gibts da Geschwindigkeitsangaben in WPM (words per minute?) aber wie ist ein Wort definiert

    Ueblicherweise werden zwei Angaben verwendet: WPM = words per minute und BPM = Buchstaben pro Minute. Basierend auf dem Wort "PARIS" besteht ein Wort aus genau diesen 5 Buchstaben. Anhand der Dauer (in Milli-Sekunden) von Punkten, Strichen und Abständen des Wortes "Paris" ergibt sich dann die Geschwindigkeit. Es existieren auch andere Geschwindigkeits-Messmethoden, für den Amateurfunk-Alltag reicht aber das Wissen um die PARIS-Methode vollständig aus. Also: 20 wpm = 100 BpM.


    Zitat

    und was ist eine gute Geschwindigkeit?


    gute Frage: das müsste eine Geschwindigkeit sein, die du sicher beherrscht und die dein Funkpartner unter den aktuellen Empfangsbedinungen sicher aufnehmen kann. Von rücksichtsvollen CWisten kannst du z.B. erwarten, dass sie nicht schneller geben, als die Gegenstation, der Bitte um QRS nachkommen und die Geschwindigkeit z.B. bei QRN/QRM/QSB entsprechend nach unten anpassen. Prüfungstempo ist (glaube ich) immer noch 60 BpM. Wer im Verlaufe der Zeit Tempo 80/90 beherrscht, dürfte für den üblichen Funkbetrieb gut vorbereitet sein. Auch wenn höhere Tempi unheimlich Freude machen kann, wichtig ist nicht schnelles sondern sauberes Telegrafieren.


    Zitat

    Beim QRPProject gibts dann den RockMite als CW-TRX und "die" Mosquita. Aber auch wieder für verschiedene Bänder. Auf welchem Band (bei den vorgegebenen Frequenzen) könnt ich denn mit einer "einfachen" Antennenkonstruktion mal CW-QSOs empfangen?

    Ob du deine Geräte mittels Bausätzen selber bauen willst oder auf fertige Produkte zurückgreifen willst, hängt u.a. von deinen Ambitionen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und finanziellen Möglichkeiten ab. Schon wegen der Funktionsgarantie, denke ich, dass Du bei QRPproject am richtigen Ort bist - es sprechen aber noch weitere Kriterien dafür. Der RockMite ist ein einfaches und interessantes Einsteiger-Projekt, die Mosquita ist aufwändiger, bietet dafür aber erheblich mehr. Ich schlage Dir vor, diese Frage als separates Thema zu stellen. Im Prinzip genügen ein paar Meter Draht für den Empfang und sollten für den Anfang genügen. Wer mehr empfangen will und wer will das nicht, muss zwangsläufig mehr Aufwand treiben. Vorgaben des Gesetzgebers, Ansprüche von Nachbarn und Familienmitgliedern, die finanzielle Reichweite setzen hier Grenzen. Auch diese Frage wäre einen separaten Thread wert. Als "Einstiegs-Band" würde ich dir das 40m-Band empfehlen. DL- und Europa-Empfang ist mit guten Signalstärken praktisch immer möglich. Tendenziell sind auch geringere Tempi als auf den typischen DX-Bändern zu hören.


    Hoffentlich konnte ich ein wenig Licht ins Dunkle bringen - evtl. wird sich der eine oder andere OP auch noch dazu äussern.


    72/73 es adsh de


    Thomas, HB9SVT

  • Zitat

    Original von DO6CP
    Hallo zusammen,
    da ich grad ein wenig Zeit hab, hab ich gestern angefangen mit dem CWPlayer das Morsen zu lernen...


    Hallo Christoph,


    Auf dieser Site findest Du alles rund um CW:
    http://www.qsl.net/dk5ke/


    Zitat

    Original von DO6CP
    Nun hab ich mich mal ein wenig umgeschaut:
    Da gibt es Tasten, Paddel und Keyer. Wenn ich das richtig verstanden habe brauch ich für ein Paddel noch einen Keyer(=elektronik) ???


    Ja, wobei es kombinierte Paddle+Elektronik (ETM) gibt. Häufig ist die Elektronik bereits im Funkgerät eingebaut. Meine Empfehlung wäre ein Squeeze-Paddle der Firma Schurr (Nachfolger Uli Scheunemann). Oder Selbstbau einer Sensortaste wie sie auch schon einmal im QRP-Report beschrieben wurde.


    Zitat

    Original von DO6CP
    Womit ist der Einstieg später (wenn ich mal ein wenig gelernt habe) sinnvoll?


    Ein Squeeze-Paddle und wenn Du magst parallel eine Handtaste. Über o.g. Link findest Du ein DOS-Programm von Uli, DF4KV (KV.EXE) mit dem Du per PC Deine Zeichen kontrollieren kannst.


    Zitat

    Original von DO6CP
    Dann gibts da Geschwindigkeitsangaben in WPM (words per minute?) aber wie ist ein Wort definiert und was ist eine gute Geschwindigkeit?
    Irgendwie ist mir das alles noch ein Rätsel.


    Beim QRPProject gibts dann den RockMite als CW-TRX und "die" Mosquita. Aber auch wieder für verschiedene Bänder. Auf welchem Band (bei den vorgegebenen Frequenzen) könnt ich denn mit einer "einfachen" Antennenkonstruktion mal CW-QSOs empfangen?


    Z.Zt. bieten sich 80m und 40m an. Einfach die CW-Segmente absuchen. Dazu einen dünnen Kupferlackdraht (10 - 20m Länge) aus dem Fenster locker in den Garten spannen. Die Heizung als "Gegengewicht" nutzen.


    Zitat

    Original von DO6CP
    Fragen über Fragen ;o)
    Aber evtl. hat ja wer Zeit und Lust ein wenig Licht in mein Dunkel zu bringen?


    Gerne, schick mir doch mal per eMail Deine Telefonnummer und wir unterhalten uns mal über dieses Thema.

  • Hallo Christoph,
    Du hast ja nun schon einige Tips bekommen. Falls Du noch ein
    supertolles CW-Uebungsprogramm suchst (das "alles bisherige in den Schatten stellt") - schau mal beim Rainer - http://www.mydarc.de/dl1ejq/
    auf dessen Homepage.
    40m ist ein schoenes Band, auf dem Du (normale cndx vorausgesetzt)
    zu jeder Tages- und Na-Zeit immer STN'n finden wirst, auch langsame.
    Mir persoenlich macht das CW-Geben mit einem Paddle (mein bevorzugtes ist vom OM Schurr) besonders Spass. Moderne Trcvr
    haben die Keyer-electronic gleich eingebaut. Lediglich an meinem alten
    FT480 2m - Trcvr musz ich noch die gute alte Junker-Taste nutzen.
    Aber das haelt in Uebung, fuer den Fall dasz man mal (freiwillig,
    oder gzwungener Maszen) echt "haendisch" geben moechte.
    Ich suche uebrigens immer noch nach (weiteren) Partnern a.d. Band,
    die gewillt sind, mit mir das reine Gehoerlesen zu ueben...
    Falls Dir so ein "Paddle" zusagt, uebe gleich mit der linken Hand (wenn Du Rechtshaender bist), dann kannst Du mit der gewohnten Hand schreiben - und das Ueben ist mit bd. Haenden zunaechst gleich.
    Und mache Deine ersten Versuche so, dasz Du gar nicht erst anfaengst
    Punkte und Striche zu "tasten", sondern in der Art, dasz Du die Paddles
    drueckst und hoerst, ob das von Dir gewollte Zeichen erzeugt wird.
    Nach ein ganz klein wenig Uebung wirst Du feststellen, dasz Du die Zeichen generieren kannst, ohne Ueberlegen zu mueszen, welche Seite des Paddles denn nun wie gedrueckt werden musz.
    55

    73
    Juergen
    nnnn

  • Hallo, Christoph,


    Zitat

    da ich grad ein wenig Zeit hab, hab ich gestern angefangen mit dem CWPlayer das Morsen zu lernen...


    da habe ich etwa zweieinhalb bis drei Jahre Vorsprung vor dir.


    Viele hier schwören bei CW auf die Koch-Methode. Normales CW-Lernen funktioniert so: Erst alle Buchstaben, dann Tempo. Funktioniert aber eigentlich nicht, oder nicht gut. Weil man bei schnellem CW-Hören im Kopf was anderes macht als bei langsamem CW-Hören, und das lernt man auf die Tour nicht.


    Die Koch-Methode bedeutet: Sofort schnell, aber am Anfang nur drei verschiedene Zeichen. Nie unter Tempo 12 wpm = 60 Buchstaben pro Minute, kommen dann nach und nach mehr Zeichen dazu.


    Zitat

    Auf welchem Band (bei den vorgegebenen Frequenzen) könnt ich denn mit einer "einfachen" Antennenkonstruktion mal CW-QSOs empfangen?


    Thmas meinte dazu schon:


    Zitat

    Als "Einstiegs-Band" würde ich dir das 40m-Band empfehlen. DL- und Europa-Empfang ist mit guten Signalstärken praktisch immer möglich. Tendenziell sind auch geringere Tempi als auf den typischen DX-Bändern zu hören.


    Von mir dazu ein vehementes Ja!


    Abgesehen davon, was Antenne und Gerät hergeben, sind auf den Bändern auch unterschiedliche Typen unterwegs. QSO-Killer Nummer 1 ist leider immer wieder zu schnelles CW-Tempo der Gegenstation. Du brauchst Partner mt Geduld, die schulbuchmäßig mit dem Tempo antworten, das du vorgibst. Und bei denen deine Bitte "PSE QRS" nicht nur beim nächsten Durchgang, sondern für das ganze QSO eine Änderung bewirkt.


    Mit Verlaub: Wer auf Länderjagd ist, für den ist eine deutsche QRP+QRS-Station nicht interessant. Es bedarf schon einer gewissen Freundlichkeit und Geduld der Gegenstation, erste Gehversuche in CW mit einem Anfänger duchzustehen. Ich habe das inzwischen auch schon von der anderen Seite erlebt: Es macht aber auch Spaß!


    Freundliche, geduldige Typen habe ich hauptsächlich im 40m und auch im 80m - Band angetroffen - häufiger als auf anderen Bändern. Übrigens besonders unter den Freunden aus Großbritanien. Vergiss die im Bandplan ausgewiesenen QRS-Frequenzen, sondern mache deine ersten Gehversuche im hochfrequenten Teil der CW-Bereiche von 40m und eventuell von 80m.


    Bist du auf Wochenendfunken angewiesen? An vielen Wochenenden ist für unsereinen das 40m-Band leider so gut wie unbenutzbar, wenn nämlich Konteste laufen.


    Ein besonders heißer Tip für den Anfang: Das "Morsefreund" - Programm der AGCW.


    Das hat mir damals kolossal geholfen, über die Schwelle zu kommen und mich auf die Bänder zu trauen. http://www.agcw.org/kapitel/morsefreund.htm .


    Bei der AGCW gibt es übrigens auch Hinweise zum CW-Lernen, unter http://www.agcw.org/kapitel/lernen.htm - da findest du auch Übungstexte für meine persönliche Variante der Koch-Methode, nämlich von Anfang an mit deutschen Worten zu üben. Macht einfach mehr Spaß, und ist gleich eine gute Vorbereitung auf "Gehörlesen" - das Aufnehmen von Morse ohne Stift und Papier.


    Thomas meint noch:


    Zitat

    Das ist nett, aber mit ein wenig Zeit nicht getan. Richte dir einen oder zwei Fixpunkte im Verlaufe des Tages ein und übe dann z.B. je 15 Minuten. Wichtig dabei ist die Regelmässigkeit des Uebens.


    Hier widerspreche ich. Man kann mit eher unregelmäßigem Üben auch zum Ziel kommen. Es dauert halt länger.


    Ich hatte für die damalige Klasse 1 in den Sommerferien 2001 CW gelernt. Dann Pause. In den Weihnachtsferien 2002/2003 mal eine Woche lang ziemlich geklotzt. Dann vielleicht zweimal die Woche in der S-Bahn mit Ohrhörerchen meinen "deutschen Worten" gelauscht. Aber das auch mit Unterbrechungen. Nun - am 12.8.2003 hatte ich dann mein erstes CW-QSO mit Morsefreund "Joe" DK7VW (der hier übrigens auch mitliest). Auch seither ist immer mal wieder monatelang Pause, aus verschiedenen Gründen. Ich bin daher immer noch bei Tempo 70 oder so. Aber wenn ich ans Funken komme, macht es Spaß. Auf KW inzwischen bin ich nur noch in CW unterwegs. Und neuerdings sitze ich wieder mit Ohrhörern in der S-Bahn: das Gehörlesen lockt...


    Wenn du die Zeit und Energie aufbringen kannst, Thomas Rat zu folgen, will ich nichts gesagt haben. Aber wenn nicht, solltest du dich nicht entmutigen lassen. Morsen macht Spaß und ist faszinierend, und geht auch mit Geduld statt Power.


    Vy 73/72


    Andreas

    Hansdampf auf vielen Gassen, mag das Bunte im Amateurfunk.
    Vergeudet zu viel Zeit im Fediverse.

    AfuBarcamp-Aktivist (das nächste ist Online am 31.01.2024 auf treff.darc.de).
    Halte schon mal gerne einen Weiterbildungsvortrag, das nächste Mal am 19.12.2023 über HF-Leitungen auf treff.darc.de.

  • Hallo, Christoph,


    ich habe erst hinterher gemerkt, dass du eine DO-Lizenz hast und daher auf das Mithören von QSOs angewiesen bist...


    D.h., du darfst ja, auch als DOler, auf 2m in CW in die Luft.


    Frage an die Anderen - die mich sowieso auch persönlich interessiert:


    Macht es Sinn, auf 2m in entsprechende Ausrüstung zu investieren, um dort CW machen zu können? Ich habe für 2/m70cm bisher nur FM-Ausrüstung.


    Wenn ich nach Feierabend Lust und eine oder anderthalb Stunden Zeit habe, dann kann ich auf KW meine Funke anmachen, erst mal hier und da über die Bänder hören und dann irgendwo einen Ruf aufnehmen oder selbst CQ rufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein QSOs dabei herauskommen, ist doch recht hoch. Wenn ich es darauf anlege, auch mehrere. ;)


    Wie wäre die Situation, wenn ich "KW" durch "2m" ersetze? QTH JO31JG nördlich von Düsseldorf. Mein Vorurteil ist, dass auf CW auf 2m nicht viel los ist. Stimmt das?


    Wie ist es mit CW auf 70cm?


    Vy 73


    Andreas

    Hansdampf auf vielen Gassen, mag das Bunte im Amateurfunk.
    Vergeudet zu viel Zeit im Fediverse.

    AfuBarcamp-Aktivist (das nächste ist Online am 31.01.2024 auf treff.darc.de).
    Halte schon mal gerne einen Weiterbildungsvortrag, das nächste Mal am 19.12.2023 über HF-Leitungen auf treff.darc.de.


  • Andreas, das ist wie bei Radio Eriwan, im Prinzip ja aber....
    Das trifft eben deswegen zu, weil alle "WISSEN", dass dort nichts ist, also versucht es gar keiner erst. Die AGCW hatte mal eine sehr schöne Kampagne. Man baute NF Genratoren um tonmodulierte Telegrafie mit FM Handfunken zu machen. QSOs wurden verabredet und so ähnlich wie beim "CWFREUND" auf Kurzwelle wurden Übungs QSOs auf 2m in FM gefahren. Eine wunderbare Idee, DO lis YL/OM auch ohne die Investition in SSB/CW Geräte an die Telegrafie heran zu führen.


    73 de Peter, DL2FI

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hi Andreas,


    Zitat

    Macht es Sinn, auf 2m in entsprechende Ausrüstung zu investieren, um dort CW machen zu können? Ich habe für 2/m70cm bisher nur FM-Ausrüstung.


    Also CW-Stationen im 2m Band sind leider recht selten anzutreffen. Wenn überhaupt findest Du abends und am Wochenende Stationen im CW-Bereich.


    Zitat

    Wenn ich nach Feierabend Lust und eine oder anderthalb Stunden Zeit habe, dann kann ich auf KW meine Funke anmachen, erst mal hier und da über die Bänder hören und dann irgendwo einen Ruf aufnehmen oder selbst CQ rufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein QSOs dabei herauskommen, ist doch recht hoch. Wenn ich es darauf anlege, auch mehrere. ;)


    Ja, das darfst Du nicht vergleichen. Auf 80/40 findest Du praktisch immer einen Partner. Auf 2m kann es sein, dass Du umsonst rufst.


    Trotzdem kann ich gerade für Klasse E nur empfehlen, einen Allmode für 2m anzuschaffen. Der CW/SSB-Bereich unterscheidet sich in Punkto Personenkreis und Betriebstechnik erheblich vom Relaisbetrieb. Ich habe mich als DO'ler praktisch nur in dem Bereich aufgehalten und jabe eine Menge Spaß gehabt!


    Zitat

    Wie wäre die Situation, wenn ich "KW" durch "2m" ersetze? QTH JO31JG nördlich von Düsseldorf. Mein Vorurteil ist, dass auf CW auf 2m nicht viel los ist. Stimmt das?


    - Am Wochenende ist 2m schon eine ruhige Alternative.
    - Ansonsten ist Dein Vorurteil (momentan?) leider gerechtfertigt.

    73,
    Torsten, DL8KFO

  • Hallo,


    nach 40 Jahren CW auf allen KW-Bändern habe ich kürzlich eine horizontale Antenne für 2m angebracht.
    Ergebnis: Gutes SWV und einige Baken zu hören. Das wars dann auch.
    Außer bei Contesten ist hier im Nordosten auf 2m in CW nix zu hören. Dabei wäre es doch für CW-Einsteiger das richtige "Trainingsband", oder??
    Gerne passe ich mein Tempo jedem an, wenn bloß jemand da wäre!!
    Wozu habe ich denn sonst in den "Hohentwiel" investiert ??

    72/73
    Con


    DM5AA - DOK V11 - JO64SC
    DL-QRP-AG#297 - G-QRP#7939 - AGCW#1957
    MosquitaTurm - Norcal + Sierra - RG ONE - viele Baustellen

    Lizenz seit 1964: DM3RMA - DM5AA - DT5AA - DM2CUA - Y23UA - DL3KUA - und seit 1998 wieder DM5AA

  • hier in NRW ists auch ruhig auf den UKW CW Frequenzen.
    war mal in einer Runde drin, da gabs dann etwas Betrieb, doch mangels Dachantenne barchte es nicht sosehr viel.
    jetzt habe ich die Antenne auf dem Dach, aber die Runde findet nicht mehr statt.. :(


    73 Volker

    ______________


    73 de Volker,
    1DL 1 VAW

  • Hallo,
    vielen Dank für die vielen Infos.


    Das es nicht mit ein wenig Üben getan ist weiß ich. z.Z. Üb ich Pro Tag ca. 2 x 15 Minuten mit dem CW Player mit 12wpm. Momentan komm ich noch gut vorran.


    Da ich (seit einem 3/4 Jahr) DOler bin bleibt für mich momentan nur das Hören von CW auf KW, dafür wollt ich mir einen RockMite oder ähnliches aufbauen.
    Für CW auf 2m fehlt mir auch noch die Ausrüstung. (Habe mom. eine Alinco DR135e (2m FM) und ein C5)


    Das Morse-Freund-Programm find ich auhc eine gute Idee, werd mich sobald ich die Ausrüstung habe mal näher damit beschäftigen.


    Die Frage nach Taste oder Paddle scheint Geschmacksache zu sein und auch vom Geldbeutel abhängen...

  • Hallo...
    wie immer kann man auch für Tasten Ebay empfehlen.
    Sei es eine alte Junkers oder eine alte Taste aus der NVA.
    beides kann teils für 10-15 € erworben werden.


    damit dann anfangen und ein schönes Paddle wenn man mit der Taste umgehen kann.


    73 Volker

    ______________


    73 de Volker,
    1DL 1 VAW

  • aus eigner Erfahrung kann ich nur sagen,
    dass es die Mühe des Lernens lohnt.


    man hat wirklich viel Spass damit.


    73 Volker

    ______________


    73 de Volker,
    1DL 1 VAW

  • Deckt sich mit meinen Erfahrungen hier im Münchner Bereich. CW praktisch tot auf VHF.
    Aber man könnte ja auch über Relais CW machen (F2 = "Tönende Telegrafie mit FM"). Allerdings kann ich mir jetzt schon das Geschrei der Relais-Quassler lebhaft vorstellen, hi!
    73, gl und immer schön üben mit der Buschtrommel (nicht die vom George Dabbel-Juh)!
    Hans/DJ4AZ

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo Hans...
    über Relais habe ich noch nie gemorst. nur halt im CW Bandsegment, im Bereich Köln. Ist aber, wie gesagt auch schon eine Zeitlang her.


    73 Volker

    ______________


    73 de Volker,
    1DL 1 VAW

  • Hallo zusammen,


    in den Beiträgen wurde ja mehrfach CW auf 2 mtr. angesprochen. Leider ist es an meinem QTH (Heilbronn) auf 2 mtr, 70 cm CW-Segment totenstill.


    Für QSOs, möchte ich deshalb auf die für Klasse E erlaubten HF-Bereiche ausweichen.
    Bloß habe ich hier noch etwas Hemmungen:
    Meine Betriebstechnische Erfahrung geht abgesehen von Kenntnissen der Bandpläne gegen 0. Ich werde also "auffallen".
    Ich möchte hier mit meinen stolprigen CW-Gehversuchen niemanden stören. Bei meinen Drahtantennenversuchen ist es durchaus ja möglich, daß ich schwächere (DX) Stationen überhöre.


    Meine Frage: Gibt es irgendwelche "Novice"-Segmente in den Bändern in denen man sich konfliktarm austoben kann?


    Für Hinweise bin ich sehr dankbar.


    Viele Grüße, 73 Holger DO3HMB

  • Hallo,
    erstmal herzl. willkommen bei den "richtigen " Funkern (hi)...
    Hast Du schon einen KW-Transceiver ? - Dreg einfach mal ueber die cw-Bereiche. man findet immer wieder mal Stationen, bei denen es, weil sie sauber und langsam geben, spasz macht zuzuhoeren. Und wenn dann einer von denen Schlusz macht, oder CQ ruft, trau Dich ! - Nach einem Abend / Nachmittag ist die erste "Tastenangst" verflogen. Vielleicht antwortet Dir auch jemand hier, der mal die ersten QSO's mit Dir faehrt. Du wirst sehen, das geht ganz schnell und macht's nur noch Spasz...

    73
    Juergen
    nnnn

  • Hallo Holger,
    betriebstechnische Erfahrung kommt in erster Linie vom Hören auf den Bändern.
    Zugegebenermaßen hört man da nicht selten auch schlechte Betriebstechnik ;)
    Auf's Band kennst Du m.E. gehen, wenn Du "Dein" Tempo sicher hörst & sauber geben kannst, vorher hat es keinen echten Sinn. Das absolute Tempo ist dabei gar nicht so wichtig.
    Skeds, verabredete Verbindungen, bei denen anfangs für bißchen Sicherheit durchaus der Ablauf abgestimmt sein kann, vermitteln ein erstes Gefühl.
    Für 2m fehlen mir noch richtige Antennen (QTH in JN48LH), aber KW können wir gern mal testen.
    Spezielle Novice-Segmente gibt's zumindest nicht für DL, ich empfehle, die ausgewiesenen DX-Fenster einfach mal zu meiden :D
    Rund um die QRP-Vorzugs-QRGs ist es oft etwas ruhiger, meist findet man da (80/40) auch unverabredet Leute für QRS-CW.
    Wenn ich abends qrv bin, melde ich mich hier via shoutbox, sonst kannst Du gerne PN/Mail schicken, wenn Du einen Test machen willst.
    72,3!
    Tom -. ... .

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.