Automatik Z-Match?

  • Hallo zusammen,


    QRPeter hat mir in Silberthal einen Floh ins Ohr gesetzt, der mich seitdem nicht mehr richtig loslässt. Wir kamen darauf, dass es ncoh keine wirkliche Selbstbau-Lösung für einen automatik-Z-Match gibt. Die Grundidee war, z.B. einen ZM-4 durch Schalten der Cs zu automatisieren.


    Die Analogtechnik dazu ist ja vorhanden, es wäre also "nur" noch eine Ansteuerung zu entwickeln, die die Cs anpassungsabhängig schaltet. Im Prinzip sollten ja die meisten am Markt erhältlichen Microcontroller in der Lage sein, so eine Aufgabe zu bewältigen. Da ich eigentlich mehr ein "Digitaler" bin und vor einiger Zeit angefangen habe, mich mit Microcontrollern auseinanderzusetzen (Atmel), wäre so ein Projekt vielleicht zusammen mit einigen Mitstreitern wohl erfolgreich zu stemmen. Oder?


    Was mich interessieren würde, wie ließe sich so etwas realisieren, also auf der Analog- und messtechnischen Seite? Man müsste die Eingangsfrequenz messen, kein Problem, dann die Anpassung (mittels Messbrücke oder direkt die Phase messen?) und ausgehend von den Messdaten das Kondensator-Netzwerk mit Relais durchschalten. Aus Stromverbrauchsgründen macht es wahrscheinlich Sinn, bistabile Relais zu nehmen, das wirft dann aber wieder Probleme in der Zustandserkennung auf. Und so weiter... Wahrscheinlich gibt es da auch noch kleine Problemchen, an die ich jetzt noch nicht zu denken wage. Aber dafür sind wir ja letztendlich eine Bastlergemeinschaft :)


    Hat jemand Ideen dazu, oder vielleicht sogar Interesse an einer Entwicklung?


    Ich stelle das jetzt einfach mal so in den Raum, mal sehen, was dabei herauskommt...

    73 de Stefan DK6TM

  • Hallo Stefan,


    > QRPeter hat mir in Silberthal einen Floh ins Ohr gesetzt, der mich seitdem
    > nicht mehr richtig loslässt. Wir kamen darauf, dass es ncoh keine wirkliche
    > Selbstbau-Lösung für einen automatik-Z-Match gibt. Die Grundidee war, z.B.
    > einen ZM-4 durch Schalten der Cs zu automatisieren.


    super. Das Teil ist es Spitze! Zwar geht das Abstimmen recht schnell, für eine automatisierte Variante könnte ich mich aber auch erwärmen. Dann brauche ich nicht immer zum Speisepunkt der Antenne zu rennen, wenn die Station im Zelt steht und er denn einfach erreichbar ist.


    > Was mich interessieren würde, wie ließe sich so etwas realisieren, also auf
    > der Analog- und messtechnischen Seite? Man müsste die Eingangsfrequenz messen,
    > kein Problem, dann die Anpassung (mittels Messbrücke oder direkt die Phase
    > messen?) und ausgehend von den Messdaten das Kondensator-Netzwerk mit Relais
    > durchschalten. Aus Stromverbrauchsgründen macht es wahrscheinlich Sinn,
    > bistabile Relais zu nehmen, das wirft dann aberwieder Probleme in der
    > Zustandserkennung auf. Und so weiter... Wahrscheinlich gibt es da auch noch
    > kleine Problemchen, an die ich jetzt noch nicht zu denken wage. Aber dafür
    > sind wir ja letztendlich eine Bastlergemeinschaft :)


    Die Frequenzmessung bräuchtest Du nur, wenn das Z-Match später bandabhängig die
    einmal ermittelten und dann irgendwo abgelegten Einstellungen wieder aufrufen
    soll. Das wäre für mich z.B. nicht so wichtig. Aber andere sehen das vielleicht
    anders. Mir würde es reichen, wenn das Z-Match nach Druck auf einen Taster oder
    vielleicht automatisch nach dem Überschreiten eines gewissen SWVs zu arbeiten
    beginnt.


    Zur Aufnahme der Messwerte würde ich eine der erprobten Schaltungen aus den
    schon bestehenden SWR-Geräten vorschlagen. Das Mikro-SWR-Meter (siehe
    QRPproject) ist da mein Favorit. Ohne die Ansteuerung der Diode würde es schon ausreichen. Aus den ermittelten Spannungen für die vor- und rücklaufende Welle kannst Du einfach das SWR errechnen und dann mit dem Controller die entsprechenden Schalthandlungen vornehmen.


    Ja, verwende bitte bistabile Relais. Alles andere wäre die blanke Stromverschwendung. Zu den Relais könnte ich selbst auch noch was schreiben. Aber ich denke, da kann dir Wolfgang, DL2JWL, wertvollere Tipps und genauere Infos liefern. Er hat die ganze Ansteuerung von bistabilen Relais durch einen Controller schon mal an einem anderen Projekt bis zum Schluss durchgedacht und getestet. Er liest hier im Forum mit. Hoffentlich findet er die Zeit, zu antworten.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo Stefan,


    nun habe ich mich doch noch vor die Tastatur gesetzt, um Dir (und mir) den Weg zum automatisierten Z-Match zu erleichtern. ;) ;)


    > ... Aus Stromverbrauchsgründen macht es wahrscheinlich Sinn,
    > bistabile Relais zu nehmen, das wirft dann aberwieder Probleme in der
    > Zustandserkennung auf. ...


    da gibt es eigentlich keine Probleme. Wenn Du an eines dieser Relais eine Spannung anlegst, schaltet es von der einen stabilen in die andere stabile Richtung um. Stabil heißt dabei, dass Du die Spannung nach dem Umschaltvorgang wieder entfernen kannst, ohne das sich am Schaltzustand des Relais etwas ändert. Willst Du nun, dass das Relais wieder zurückschaltet, legst Du einfach die gleiche Spannung in umgekehrter Richtung an. Manche Relais haben auch eine zweite Wicklung über die man dies erreichen kann. Die ist aber für uns nicht nötig und es reicht die Verwendung einer Wicklung.


    Bevor ich Dir die Durchschaltung von einem Controller erläutere, noch schnell zu den Kondensatoren. Die sind nämlich nur dann erforderlich, wenn Du eine Dauerspannung anlegst und nicht willst, dass auch nach dem Umschalten noch Strom fließt. Beim Anlegen der Dauerspannung fließt durch das Aufladen des Kondensators kurz ein Strom, der das Relais zum Umschalten bewegt. Danach fließt kein Strom mehr. Der Kondensator kann so klein bemessen werden, dass das Relais gerade mit Sicherheit anzieht. Mehr ist nicht erforderlich. Zum erneuten Schalten des Relais polst Du die Spannung einfach um. Es gibt wieder einen kurzen Stromfluss und danach ist wieder Ruhe.


    Auf den ersten Blick scheint es somit unmöglich, die Relais an einen Controller anzuschalten, denn seine Ausgänge können nur eine Spannung abgeben oder auf Masse liegen. Doch zum Umschalten der Relais benötige ich ja zwei unterschiedlich gepolte Spannungen. Doch es geht und Du kannst Dir sogar die Kondensatoren sparen. Und zwar so: An jedem Ausgang des Controllers hängt ein Relais. Damit ein Strom durch das Relais fließen kann, sind noch die zweiten Anschlüsse zu beschalten. Und hier kommt der Trick. Zuerst dachte ich, diese Anschlüsse müssten an Masse gehen. Müssen sie aber nicht, dürfen sie sogar nicht. Statt dessen werden alle restlichen Relaisanschlüsse verbunden. Das Ganze sieht dass als ASCII-Grafik ungefähr so aus:


    +-----Relais1---A1
    |
    +-----Relais2---A2
    |
    +-----Relais3---A3
    |
    +-----Relais4---A4
    |
    +-----Relais5---A5
    |
    +-----Relais6---A6
    |
    +-----Relais7---A7
    |
    +-----Relais8---A8
    |
    +-----Relais9---A9


    Hinweis: A1 bis A9 sollen die Controllerausgänge, - und | die Verbindungen und + die Verbindungspunkte sein.


    So eine Schaltung nutzen auch die Leute von Elecraft in ihren Transceivern. Und ich bin nicht drauf gekommen, wie es funktionieren soll. Wolfgang zeigte dann die Lösung auf. Dazu mal ein Gedankenexperiment. Lege die Ausgänge A1 bis A8 an Masse und den Ausgang A9 an Spannung. Was passiert mit den Relais? Richtig! Relais 1 bis Relais 8 liegen parallel (geringer Widerstand), sodass über ihnen nur eine geringe Spannung abfällt und sie nicht anziehen. Fast die gesamte Spannung fällt über Relais 9 ab, dass nun promt seine Arbeit verrichtet. Nachdem es umgeschaltet hat (dafür braucht man nur eine gewissen Zeit zu warten), schaltet man den Ausgang A9 auch auf Masse. Nun fließt auch kein Strom mehr, da ja alle Controllerausgänge auf gleichem Potenzial liegen.


    Um nun beispielsweise das Relais 9 wieder zurückzuschalten, geht man so vor. In dem noch vorliegenden Schaltzustand haben wir das Relais 9 durch Spannung am Controllerausgang A9 gebracht. Wir müssen daher die Spannung jetzt irgendwie umpolen, sodass für einen kurzen Augenblick Masse an A9 und Spannung an den anderen Ausgängen liegt. Du wirst bestimmt schon erkannt haben, was zu tun ist. Alle Controllerausgänge werden gleichzeitig (!) auf Spannung geschaltet (vorher lagen sie ja alle an Masse). Dadurch ändert sich noch nichts am Schaltzustand eines der Relais, den durch das gleiche Potenzial an den Ausgängen kann ja kein Strom durch die Relais fließen. Doch legt man nun den Ausgang A9 auf Masse, tritt der gleiche Fall wie der schon beschriebene ein - nur mit umgekehrten Vorzeichen. Ist das Relais umgeschaltet, legt man alle Ausgänge wieder auf gleiches Potenzial, z.B. Masse. Dann fließt wieder kein Strom mehr.


    Na mitbekommen, dass Du überhaupt keine Kondensatoren brauchst? Das, was vorher die Kondensatoren durch ihre Entlade- und Aufladezeiten bewirkt haben, macht jetzt der Controller durch die Ausgabe kurzer Impulse an seinen Ausgängen.


    Nun fragst Du Dich bestimmt, wie man erkennen soll, in welchem Zustand sich den eines der Relais befindet. Das muss man nicht erkennen. Dafür bräuchte man ja einen extra Kontakt - und den wollen wir doch lieber zum Umschalten der Kondensatoren im Z-Match nutzen. Es geht einfacher. Nach dem Einschalten des Z-Match wird sozusagen eine Initialisierung abgearbeitet, bei der alle Relais der Reihe nach in einen der beiden stabilen Zustände geschaltet werden. In welchen ist egal. Das Verfahren dafür kennst Du ja nun schon. Wichtig ist es jedoch, sich in einem Register zu merken, in welchen Zustand das Relais gesetzt wurde. Der gespeicherte Wert ist einfach nach jedem Umschalten zu ändern. Dann spart man sich die Kontrolle des Schaltzustandes.


    Und das wäre es auch schon. Wie schon im Posting vorher geschrieben, stammen viele der hier gezeigten Überlegungen von Wolfgang. Ohne seine Hilfe wäre mir die Ansteuerung bistabiler Relais durch einen Controller immer noch ein Rätsel.


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!


    PS. Da die ASCII-Grafik nicht so dargestellt wurde, wie ich es wollte, habe ich jetzt mal die Controllerausgänge nach rechts gelegt, sodass die gemeinsame Leitung links liegt.

  • Hallo Ingo,


    die Schaltzustände lassen sich ganz einfach (mit den richtigen Relais) dadurch erkennen, dass eine Umschaltung der Relais einen Stromstoß mit einer bestimmten Polarität erfordert. Zum Zurückschalten wird die Spannung durch die Spule des Relais einfach umgekehrt. Bernd, DK3WX hat dazu eine Schaltung für einen automatischen Fuchs entwickelt. Mit den von ihm verwendeten Relais ist es ganz einfach, einen definierten Schaltzustand herzustellen. :)


    Ich werde in den nächsten Tagen erst einmal einen ZM-4 bestellen und aufbauen und dann die Prozessorsteuerung drum herum konstruieren. Im Prinzip ist ja "nur" eine Messung der Vor-/Rücklaufspannung und die Schaltlogik für die Relais aufzubauen. Eine QRG-Messung ließe sich sicher auch integrieren.

    73 de Stefan DK6TM

  • Hallo Stefan,
    mit dem Gedanken hab ich mich auch schon befasst, habe es aber wieder verworfen, nachdem es mit meiner HL direkt zum TX im Haus keine Probleme gab. Bedenke, dass Du 2 Kondensatoren verstellen musst und je feiner Du die Abstimmung vornimmst, umso mehr bistabile Relais brauchst Du und umso mehr Ausgänge am Prozessor. In der ZM4 haben die beiden Doppeldrehkos 270 pF. Zur Vereinfachung nehme ich 256 pF (lässt sich besser rechnen).
    Beispiel:
    Abstimmschritt 2pF: dann brauchst Du pro Doppeldrehko 7 Relais
    Abstimmschritt 4pF: dann brauchst Du pro Doppeldrehko 6 Relais
    Abstimmschritt 8pF: dann brauchst Du pro Doppeldrehko 5 Relais usw......


    und zum Schalten der ParallelKondensatoren und Spulen brauchst auch noch einige Relais. Und Prozessoren mit so vielen Ausgängen, gibt es auch nicht.


    Ob 8pF nicht schon zu grob ist, solltest Du im Vorfeld abklären.
    Bau doch einfach die ZM4 mit Festkondensatoren und Schaltern auf. Dann siehst Du recht schnell, wie grob die Abstimmung sein darf und wie der Abstimmalgorithmus funktioniert. Als Antenne nimmst Du einfach verschiedene Widerstände.


    Viel Spass beim Experimentieren.

  • Hallo Uli,


    laut Schaltbild des ZM-4 brauche ich fünf Umschaltrelais für die Umschaltungen, die unabhängig von den Kondensatoren notwendig werden. Zuzüglich je 7 Relais für die Doppeldrehkos (14 bzw. 16) und den einen oder anderen Port für die SWV-Messung und QRG-Messung. Das sind insgesamt weniger als 24 Ports, also schon mit z.B. einem Atmega88 zu realisieren. Mal schauen, ob sich da vielleicht noch was vereinfachen lässt...


    Im Prinzip müsste man das Teil wahrscheinlich komplett umkonstruieren, weil die gesamte Elektronik auf Handbetrieb ausgerichtet ist. Aber da müsste dann jemand ran, der sich mit der HF-Schaltungstechnik besser auskennt als ich.

    73 de Stefan DK6TM

  • Hallo Stefan,


    > die Schaltzustände lassen sich ganz einfach (mit den richtigen Relais)
    > dadurch erkennen, dass eine Umschaltung der Relais einen Stromstoß mit
    > einer bestimmten Polarität erfordert. Zum Zurückschalten wird die
    > Spannung durch die Spule des Relais einfach umgekehrt. Bernd, DK3WX hat
    > dazu eine Schaltung für einen automatischen Fuchs entwickelt. Mit den
    > von ihm verwendeten Relais ist es ganz einfach, einen definierten
    > Schaltzustand herzustellen. :)


    da habe ich scheinbar Eulen nach Athen getragen. ;) ;) Mich würde aber trotzdem interessieren, welche Relais es sind. Händler/Bestellnummer oder genaue Bezeichnung wären das Beste. Die restlichen Daten besorge ich mir dann schon. Kannst Du da bitte in den Sachen, die Du von DK3WX hast, mal nachsehen? Danke!


    > Ich werde in den nächsten Tagen erst einmal einen ZM-4 bestellen und
    > aufbauen und dann die Prozessorsteuerung drum herum konstruieren. Im
    > Prinzip ist ja "nur" eine Messung der Vor-/Rücklaufspannung und die
    > Schaltlogik für die Relais aufzubauen. Eine QRG-Messung ließe sich
    > sicher auch integrieren.


    Ja, ein Aufbau der manuellen Variante vor dem Aufbau der automatisierten Variante wäre auch meiner Meinung von Vorteil. Dann bekommst Du einerseits mit, wie "spitz" das Z-Match abstimmt und kannst auch gleich Rückschlüsse für die Umsetzung des Abstimmprozesses in den Controller und die notwendige Abstufung der Kondensatoren ziehen. Letzteres hatte ja auch Uli schon angesprochen. Da bleibt ja nur noch übrig, Dir (und letztendlich uns) viel Erfolg zu Wünschen!


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo Z-Matcher,


    als Alternative solltet ihr den Einsatz von Schrittmotoren in Verbindung mit Drehkos prüfen. Damit würdet ihr das Problem der notwendigen feinen Abstimmung und der zahlreichen Relais umgehen.

  • Hallo Ingo,


    DK3WX setzt hier Relais vom Typ TQ2-L-5V ein (ich habe noch keine Ahnung, wo ich die oder ähnliche herkriege). Das sind bistabile Relais mit Umschaltung durch Umpolung der Spulenspannung. Diese Umschaltung durch Umpolung hat natürlich was, weil sich damit die Schaltzustände eindeutig difinieren lassen.


    Wie gesagt baue ich erst einmal eine "manuelle" Version aus dem Originalbausatz und dann wird sich rausstellen, ob das so funktioniert, wie wir uns das vorstellen.



    Hallo Uwe,


    DAS wäre natürlich perfekt :)


    Aber mal anders gefragt, welchen Drehwinkel haben die Drehkos im ZM-4?

    73 de Stefan DK6TM

    Einmal editiert, zuletzt von DK6TM ()

  • Hallo Stefan
    Der Gedanke zur Automatik ist sehr gut auch wenn wir
    hier von QRP reden vielleicht sollte man doch bei der
    Entwicklung als Leistungsgrenze 100 W berücksichtigen.
    Man denke nur an das Projekt 100 W PA, für unterwegs
    reicht ja die qrp Leistung aber zu Hause dürfen es schon
    100 W sein alles andere ist nur Energieverschwendung.


    vy 73 + 55 es best dx op Bernd


    DL2BMH

    vy 73 + 55 es best dx op Bernd DL2BMH

  • Hallo Bernd,


    da stellt sich mir die Frage, was der ZM-4 in der Standardausführung an Leistung verträgt? Wenn wir da jetzt auf die 100W als Leistungsgrenze gehen, wird das Ganze wahrscheinlich eine komplette Neuentwicklung oder?


    Von der HF-Seite her fehlt mir leider die Erfahrung für so eine Entwicklung, deshalb die Idee, erst einmal mit der QRP-Variante zu beginnen und dann aufzustocken. Wenn Du allerdings Lust hast... ;)

    73 de Stefan DK6TM

  • Hallo,
    im Z11 Auto-Tuner sind FRT3-SL2 eingebaut. Technische Daten hier:
    http://www.ficrelay.com.hk/details/FRT3.pdf
    Ob es einen deutschen Lieferanten gibt, ist mir nicht bekannt.


    Die Drehkos im ZM4 haben einen Drehwinkel von 180 Grad.
    Die Einstellung ist bei meiner Antennenkonstellation sehr spitz und ich habe mir schon überlegt, ob ich irgendwie einen Feintrieb anflansche. Dies ist aber recht teuer und nachdem ich mir die Stellungen für die einzelnen Bänder markiert habe, geht es recht flott.
    Einen Algorithmus (der für alle Bänder gilt), wie ich die Drehkos bedienen muß, damit ich möglichst schnell zu einer guten Anpassung komme, hab ich nicht gefunden.
    Aber vielleicht hat jemand damit Erfahrungen.


    Auf jeden Fall ist es gut, daß du zuerst die "manuelle" Lösung aufbaust. Diese Erfahrungen kannst Du dann in Software "gießen".


    Uwe: zu den Schrittmotoren. Es gibt noch "alte" Rundfunkdrehkos mit angeflanschtem Potentiometer, damit wäre eine einfache Feststellung der Position möglich. Über eine Brückenschaltung könnte man dann vom Shack aus die Drehkos in Position bringen. Aber das ist ein anderes Thema.....

  • Hallo Uli,


    wenn das nur 180° sind, geht das viel einfacher. Dafür wären Schrittmotoren mit dem zusätzlich benötigten Getriebe überdimensioniert. Ich würde zu dem Zweck Servos aus dem Modellbaubereich nehmen, die haben die Positionserkennung schon drin und die Auflösung über den Drehweg sollte ausreichen (vom Prozessor her 8 Bit).


    Dann braucht es nur noch ein paar Relais für die vorhandenen Umschalter...

    73 de Stefan DK6TM

  • Hallo Stefan
    Ganze neuentwicklung gluab ich nicht.
    Wie ich das sehe wird es bei 100 W eine
    Frage der Belastbarkeit der Kontakte der
    Relais sein, braucht man größere muß man
    eben eine Aufbauplatte daneben setzen.
    Der Ringkern muß wohl auch eine Nummer
    größer und die Spannungsfestigkeit der Cs
    aber da seh ich kein Problen und Auswertung
    und Steuerung bleiben ja gleich ob qrp oder 100 W.

    vy 73 + 55 es best dx op Bernd DL2BMH

  • Hallo,


    die Idee mit den Servo-Motoren aus dem Modellbau könnte funktionieren.


    Zum Algorithmus: das ist beim Z-Match etwas schwieriger, da die beiden Kapazitätseinstellungen sich beeinflussen: der Blindanteil der Antenne wird von der Sekundär- auf die Primärwicklung übertragen und durch das "Serien-C" kompensiert. Die Einstellung dieses C's koppelt aber z.T. stark zurück auf die Resonanzfrequenz, die vom "Parallel-C" bestimmt wird. Es muss also ein iterativer Algorithmus implementiert werden. Genau so stimmt man ja auch auch manuell ab. Oft muss mann über das Minimum hinwegdrehen und dann das andere C nachziehen bis das Übersetzungsverhältnis stimmt und die Blindanteile zu null werden (Resonanz und 50 Ohm).


    Als stationäres 100W-Gerät empfehle ich das Z-Match nicht. So gut wie es im qrp- und outdoor-Bereich auch ist, steigen bei diesem Resonanz-Koppler-Prinzip die Anforderungen an die Bauteile mit zunehmender Leistung rasch an (Spannungs- und Stromfestigkeit). Da hat man es leichter mit einem S-Match oder Doppel-Pi- oder Doppel-T-Koppler. Diese symmetrieren zudem auch noch besser.

  • Hallo Stefan,


    da ich gerade mich etwas mit symmetrischen Antennentunern beschaeftige bin ich auch auf das Problem der Steuerung gestossen.


    Sinngemaess kann man das sicher auch auf das Konzept des Z-Match anwenden. (dafuer gibt es auch eine 100 W Variante. (u.a. die dk7zb Variante)


    Bei allen Loesungen, die irgendwie noch im 'normalen' Kostenrahmen liegen wird nach dem AAG100 Prinzip eine Reihe von L und C per Relais kombiniert (ok, ist kein symmetrischer Tuner ;) und binaer 'zusammengeschaltet'.
    Im Falle des AAG100 sogar recht aufwendig (Temperaturueberwachung, Anpassungsauswertung)


    Ein weiteres Projekt zum A-Tuner findet sich hier: http://www.dl5mgd.de/tuner/ATU.htm


    Bei dem Beispiel von Hamware At-502 etc (auch anderen Projekten), werden 26 Adern benoetigt um die Relais zu schalten. Die Schaltzustaende werden dann reproduzierbar abgelegt und durch Auswertung der Frequenz wieder hergestellt.



    Mich persoenlich stoeren dabei die 26 Adern, dass muesste doch auch ueber ein z.B. 'serielles Telegramm' realisierbar sein und wenn dann nur 'eine' Ader dazu benoetigt wird geht es vielleicht auch ueber das Koaxkabel ??
    Die 'Verzoeguerung' die durch das serielle Kommando ensteht wuerde ich gern in Kauf nehmen.


    Ein Beispiel fuer Steuerung via Schrittmotor kommt uebrigens aus der Schweiz ... (SAMS)


    Wenn es in Richtung 'Relais' geht ist vielleicht diese Steuerungsproblematik wert, bedacht zu werden.


    Vielleicht waren einige Anregungen dabei.


    73 de Frank

  • Hallo Frank,


    auf das Problem mit den vielen Ports zur Ansteuerung der Relais bin ich auch schon gestoßen. Die Ansteuerung ließe sich über eine Portmatrix und ein paar Dioden so gestalten, dass ein Haufen Steuerleitungen eingespart würde. Bei Tastaturen wird das ja ähnlich gemacht. Bei einer Matrix aus 8x8 Elementen (also 16 Ports) ließen sich theoretisch schon 64 (praktisch 32, wegen der Umpolung) Relais ansteuern.


    Die Übertragung des Schaltsignals beschränkt sich (wenn man denn eine Art Fernabstimmung realisieren will) auf zwei Adern, eine Signalleitung und eine Masseleitung. Eventuell lässt sich das Signal auch auf das Koax-Kabel aufmodulieren, obwohl ich das eher nicht machen würde (potentielle Störquelle) und ein Stück zweiadrige, verdrillte Litze passt auch noch durch das kleinste Loch. Die meisten Controller können ja einen I^2C-Bus direkt ansteuern.

    73 de Stefan DK6TM

  • Hallo,
    nur ein Hinweis aus eigenen Erfahrungen: Man kann nie zuviel Aufwand treiben, um ein Eindringen der HF in die Steuerlogik zu verhindern, insbesondere auch, wenn mal bei völliger Fehlanpassung eingeschaltet wird und an den Relais mal so um die 1000V anliegen. Die Folgen sind unschwer auszumalen.
    73 Reiner