Hellschreiben mit QRP-Geräten?

  • Hallo zusammen,


    hat jemand schon einmal die Betriebsart Hellschreiben, insbesondere Feld-Hell, mit QRP-Geräten probiert? Der Gedanke ist, dass wie bei Telegrafie bei Feld-Hell der Sender nur ein- und ausgeschaltet werden muss. Wenn das QRP-Gerät CW kann, dann lässt es sich leicht auf Feld-Hell umrüsten.


    Ein kostenloses Soundkarten-Programm gibt es unter http://xoomer.alice.it/aporcino/Hell/index.htm zum Herunterlanden. Es gibt auch Feldhell-Programme, die unter DOS funktionieren, so dass man ein altes Notebook verwenden könnte. So ein Programm und weitere Informationen zu Hellschreiben habe ich unter http://www.janson-soft.de/seminare/dh7uaf/hell.htm zusammengestellt.


    vy 73 Volker SM5ZBS

    vy 73 de Volker SM5ZBS

  • Hallo Volker,


    Ich habe mal Feldhell mit einem SG-2020 gemacht, hat prima funktioniert. Es macht Spass, den Text abzulesen, ohne dass eine Maschine ihn bearbeitet hat. Hell wird mit den Augen dekodiert, so wie CW mit den Ohren. Aber Du brauchst einen SSB-faehigen Transceiver. Fuer Hell schaltest Du eine ganze Reihe verschiedener Toene ein und aus, mit einer Bandbreite von etwa 360 Hz, die Du z. T. gleichzeitig senden willst. Ein kurzer Ton gibt einen Punkt, alle Toene gleichzeitig einen senkrechten Strich.


    Meines Wissens ist RTTY der einzige Modus, auf den ein CW Geraet erweitert werden koennte. Hier schaltest Du zwischen zwei Frequenzen, die 170 Hz voneinander entfernt sind. Ein entsprechender Kondensator im VFO oder besser ein zweiter VFO (oder eine entsprechende Funktion im DDS) waeren Moeglichkeiten, das zu erreichen. Ich habe von Leuten gehoert, die den Rockmite mit RTTY betreiben.


    73 Daniel M0ERA

    Daniel, M0ERA, Oxted, Surrey, UK

  • Hallo Daniel,


    ich glaube, du verwechselst da was. Ich habe gerade ein Feldhell-QSO auf 80m gefahren. Bei Feldhell wird der Sender immer nur ein- und ausgeschaltet. In der Praxis sendet die Soundkarte einen Ton, der an- und ausgeht und den SSB-Sender auf diese Weise "tastet". Für den Empfang reicht dann auch ein CW-Empfänger.


    Wenn du z.B. CW mit FeldHell empfängst, sieht du lauter dicke und dünne, fast lotrecht stehende Striche:



    Das wäre dann auch eine Lösung, wie Hörgeschädigte und Taube CW "sehen" können. Die Schräglage ist übrigens der Trick dabei, dass man durch blosses Tasten Buchstaben übertragen kann, die im Prinzip kleine Bildchen sind, die sich aus Punkten zusammensetzen. Früher hat man das mechanisch gelöst.


    Ich habe mich allerdings noch nicht damit beschäftigt, wie die anderen Hellschreiber-Betriebsarten im Gegensatz zu Feldhell funktionieren. Da gibt es sicher welche, die verschiedene Töne verwenden. MFSK, Olivia und MT63 sind Modes, bei denen mehrere Töne übertragen werden. Bei Olivia hört man ja sehr schön das daraus resultierende Gedudel.


    vy 73 Volker SM5ZBS

    vy 73 de Volker SM5ZBS

    2 Mal editiert, zuletzt von SM5ZBS ()

  • Also kein akustischer 9-Nadeldrucker :) Dann hatte ich das falsch verstanden. Ich habe mich schon gewundert, wie Du auf die Idee gekommen bist. Wie schnell muss der Sender getastet werden? Solltest Du nochmal einen Feldhellkontakt haben, waere es interessant, den Wasserfall zu sehen. Wie breit ist die noetige Bandbreite wirklich?


    Ich wuenschte, Ich haette Deine Zusammenfassung bei Jason-soft eher gelesen. Wirklich klasse: ganz klar beschrieben, wie es funktioniert. Es ist so einfach...


    73 Daniel M0ERA

    Daniel, M0ERA, Oxted, Surrey, UK

    2 Mal editiert, zuletzt von M0ERA ()

  • Moin - es gibt eine sehr gute und informative Seite bei http://www.qsl.net/zl1bpu/ .
    Daniel, ich habe Dir weitere Details, die hier im Forum zu weit führen würden, per e-mail zugeschickt.
    Volker: die Schräglage ergibt sich m.E. aus der mechanischen Geschichte dieses Modes, dh des kontinuierlich laufenden Papierstreifens.

    vy73 de Fred DL6XAZ - E12 - EPC 1419 - FHC 763
    FT-8x7 & KX1 #0808 etc.
    Flying Pig #62 / DL-QRP 2543 / ARS-DL /SOWP

  • Hallo,


    das Problem bei Feldhell dürfte darin liegen, den Sender genügend schnell zu tasten. Das geht halt nicht über den normalen CW-Eingang, da hier Haltezeiten (Punkt/Strich) sowie Verrundung aktiviert sind.
    Ansonsten müßte Hell auf einem CW-Gerät möglich sein - ebenso wie RTTY, wenn die Frequenzumtastung möglich ist. Und die Reichweite dürfte irgendwo zwischen der in SSB und CW erreichbaren liegen.
    Richtig Sinn macht das Ganze nur mit einem angepassten Dekoder, z.B. BCR (60mA RX) und Laptop (1,5A) sind da irgendwie kein richtiges Paar, zumindest im Batteriebetrieb.
    73 Reiner

  • > das Problem bei Feldhell dürfte darin liegen, den Sender genügend schnell zu tasten. Das geht halt
    > nicht über den normalen CW-Eingang


    Das geht problemlos. In den 70ern des vergangenen Jahrhunderts habe ich so einige Zeit HELL-
    Schreiben nach dem Start/Stop-Prinzip gemacht (Siemens Ttyp72c). Nur meine CQ-Schleife kam
    von einer Philips-Endloscassette. Kam eine Antwort, musste ich den TX 1kHz hoeher abstimmen...


    73, Eddi ._._.

    --
    Real radios glow in the dark!

  • Hallo Volker.


    aufgrund der Diskussion zum Thema habe ich mir heute das Programm FELDHELL
    heruntergeladen. Beim Testen der einzelnen Modi bin ich auch zu der Erkenntnis
    gekommen, daß FELDHELL in der SENDEART J2B gesendet wird. Ein CW-Sender
    ist demnach bei Anwendung dieser soft nicht geeignet.


    Würde man mit einer anderen soft FELDHELL in A1A senden, könnte das funktionieren.
    Der om auf der anderen Seite müßte dann aber mit dem BFO genau den richtigen Ton zur
    Demodulation treffen.


    73 de Olaf, DL7VHF

  • Hallo Olaf,


    das Hellschreiberprogramm unter http://xoomer.alice.it/aporcino/Hell/index.htm von IZ8BLY kann man natürlich nicht so einfach mit einem CW-Sender verkoppeln, da es über die Soundkarte einen NF-Ton liefert, der an- und ausgeht, um damit einen SSB-Sender über den Mikrofoneingang zu steuern. Man müsste nun mit diesem NF-Ton ein Relais steuern, das dann wiederrum den CW-Sender ein und ausschaltet. Man baut also eine Art Vox. Vorraussetzung ist auch, dass die Zeitkonstante eventueller Tiefpassfilter für eine weiche Tastung verkleinert wird, falls die "Gebeweise" von Feldhell zu schnell ist.


    Im Prinzip müsste es aber gehen, einfache CW-QRP-Geräte auf Feldhell umzurüsten. Zu gerne würde ich gerne mal einen mechanischen Feldhell-Sender-Empfänger in den Händen halten.


    vy 73 Volker SM5ZBS

    vy 73 de Volker SM5ZBS

    4 Mal editiert, zuletzt von SM5ZBS ()

  • Hallo Volker, bei einer elektronischen Tastung des CW-Senders sollte das unter
    Berücksichtigung der im verwendeten Gerät eingebauten Zeitkonstanten (RC)
    funktionieren. Mechanische Relais sind zu langsam und würden wohl nicht lange
    durchhalten.
    Mit dem bei uns beiden vorhandenen Oszillografen desselben Typs könnte man ja
    die NF-Impulse der Soundkarte mit denen nach der Gleichrichtung, Regenerierung und
    Tastung am Senderausgang vergleichen.
    Kennt denn jemand die Breite des kurzen Impulses in Millisekunden?
    73 de Olaf, DL7VHF

  • > Zu gerne würde ich gerne mal einen mechanischen Feldhell-Sender-Empfänger in den Händen halten.


    Da Feld-HELL Wehrmachtsnimbus hat, haben die ebay-Devotionalienhaendler die Preise verdorben.
    Die nach dem Start/Stop-Prinzip arbeitenden HELL-Schreiber (Ttyp72) werden dagegen zu Spott-
    preisen angeboten. Auf diese passt uebrigens der schmale, auch in Morseschreibern gebraeuchliche,
    Papierstreifen.


    73, Eddi ._._.


    P.S. Artikel dazu erschienen in mehreren QRV-Heften.

    --
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