Hallo alle miteinander.
Nun, da es im Forum einige Beiträge über die CAT-Schnittstelle für den Speaky gibt, ein paar grundlegende Gedanken von mir zu diesem Thema.
Die Beweggründe für CAT und Speaky waren bei mir die, dass ich mit abgesetztem Trx aus meinem Wohnzimmer funken will, und Laptop und Speaky durch ein 15m USB-Kabel verbunden sind. Ich nutze schon eine externe USB-Soundkarte und will noch einen USB-RS232-Konverter anschließen, sodass das die Geräte (alternativ ein IC703) da stehen bleiben können, wo sie sind.
SSB soll mit dieser Konfiguration nicht gemacht werden, sondern ausschließlich digitale Betriebsarten. PSK31 z.B. ist ja auf den Bändern nur in ganz begrenzten Bereichen aktuell, sodass eine großartige Frequenzverstellung nicht notwendig ist. Diese verbietet sich schon deshalb, weil ja der Preselektor mit verstellt weden müsste, was so nicht möglich ist.
Was passiert im Speaky?
Die Bandumschaltung geschieht elektronisch, aber über einen Drehschalter.
Die Frequenz wird über Controller-DDS-Mischer indirekt eingestellt.
Der Preselektor kann nur manuell verstellt werden.
Das S-Meter ist nicht geeicht.
Was muss eine CAT-Schnittstelle eigentlich leisten?
1. Auslesen der Frequenz.
2. Einstellen der Frequenz.
3. Einstellen der Betriebsart.
4. Auslesen des S-Meters.
5. Sende-Empfangs-Umschaltung.
Nun kann man die Schaltung des Speaky lange anschauen und kommt ohne viel Hardware ändern zu müssen darauf, dass fast nix machbar ist, denn:
Alles muss manuell bedienbar bleiben.
Ein Komplettumbau scheidet aus, das wäre eine Neukonstruktion, das soll aber hier nicht diskutiert werden.
Eine CAT-Schnittstelle für den aktuellen Speaky kann also nur sehr begrenzt eingreifen.
Zu den oben aufgeführen Punkten folgende Überlegungen.
1)
Es bieten sich hier drei Möglichkeiten an:
a)
Der CAT-Controller liest die Anzeige des Frequenzzählers aus. Das erfordert ein paar Drähte und liefert genau das Ergebnis, was auch auf dem Diplay zu sehen ist. Die Programmierung dafür ist nicht so kompliziert. Auch kann man sich die erneute Einstellung der Frequenzablage sparen.
b)
Der CAT-Controller misst selbst. Dabei kann man den Eingangsverstärker der Frequenzanzeige nutzen. Dies reduziert die Zahl von zusätzlichen Leitungen.
c)
Der CAT-Controller misst die DDS-Ausgangsfrequenz oder liest die Befehle des Atmel an den DDS-Chip mit. Dies hat den Nachteil, dass die Frequenz der Oszillatoren auf den Bandmodulen Ungenauigkeiten bringt. Auch müsste man dann die Stellung des Bandwalschalters erfassen.
Bleibt also als Lösung nur Variante b).
2)
Berücksichtigt man die Überlegungen zum Preselektor, dann muss die Frequenz nur in recht kleinem Umfang verstellt werden. Ein Eingriff in die Verbindung Atmel-DDS verbietet sich. Man kann aber ohne viel Aufwand in die Verbindung Drehgeber-Atmel eingreifen und die Impulse von außen vorgeben. Das dauert zwar länger als eine direkte Frequenzvorgabe über den DDS, aber für kleinere Fequenzänderungen ist dies zu vernachlässigen.
3)
Keine Möglichkeit.
4)
Die Anzeige im Speaky ist nicht geeicht, aber man kann über den CAT-Controller etwas anpassen. Es bleibt trotzdem ungenau, gerade bei PSK31 zeigt das S-Meter aber nicht den Signalpegel eines einzelnen Senders an.
Hat der CAT-Controller einen AD-Wandler ist das kein Problem.
5)
Kein Problem.
Für die Realisierung stehen diverse Controller zur Verfügung.
I)
Der schon in der Freuqenzanzeige verwendete PIC16F84. Der hat zwar keine serielle Schnittstelle, die kann man aber softwaremäßig nachempfinden. Das S-Meter lässt sich aber nicht auslesen, da kein AD-Wandler drin ist.
II)
Diverse andere PICs und Atmels, von denen es genügend Derivate gibt, nur habe ich da wenig Ahnung.
III)
Ein Renesas TinyR8C13. Der hat AD-Wandler, zwei serielle Schnittstellen, genügend Anschlüsse und ein freier C-Compiler seht auch zur Verfügung.
Der Platzbedarf für eine solche Zusatzlösung, die auf ein fertiges Prototyp-Board verzichtet, liegt bei ca. 10cm2. Dies ist in jedem Speaky vorhanden, der nicht in ein maßgeschneidertes Gehäuse eingebaut wurde.
Das angehängte Bild zeigt die Kopplungsmöglichkeit zum Drehgeber und zum Auslesen der Freuqenzanzeige. Dafür wäre ein PIC 16F84 ausreichend. Hier fehlt dann aber ein PIN für die PTT. Bei abgesetztem Betrieb und digitalen Betriebsarten reicht aber eine einfache VOX-Schaltung aus. Die Soundkarten liefern für eine einfache Gleichrichterschaltung genügend Spannung.
Soweit meine Gedanken. Bevor ich anfange, zu löten und zu programmieren, will ich aber erst einmal eruieren, wer denn evtl. Interesse an einer solchen Lösung hat, für mich allein lohnt es eher nicht.
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