Schleife oder Dipol?

  • Hallo zusammen,


    erst mal ein gutes, gesundes neues Jahr...
    Ich hab da mal eine Frage: Nach einem Umzug hätte ich genug Platz um eine Schleife aufhängen zu können. Im Augenblick hängt ein Doublet mit 2x 20m gespeist mit Hühnerleiter in ca 10 m Höhe. Es wäre aber auch Platz für eine Loop mit 80m, und wenn ich ein Rechteck spanne auch für 170m....
    Nun die Frage: lohnt sich der Aufwand? Speisung stelle ich mir symmetrisch vor ( Hühnerleiter).....Hat da jemand Erfahrung ?


    73/72 de Ralf


    I don´t suffer from insanity- i enjoy every moment of it :D

    “The secret of life is honesty and fair dealing. If you can fake that, you've got it made. Groucho Marx”

  • Lbr Ralf,


    ich benutze seit 12 Jahren eine 80-m-Loop mit 84 m Umfang und passe sie mit einem asymmetrischen Anpaßgerät auf allen (auch den WARC-) Bändern an. Bis jetzt benutze ich noch einen 1:1- Balun und eine Hühnerleiter. Sollte ich jedoch aus irgendwelchen Gründen daran mal etwas ändern müssen, würde ich die Loop direkt über ein asymmetrisches Anpaßgerät mit 75 Ohm Koaxkabel speisen, aber am antennenseitigen Ende etliche von DX-Wíre empfohlene Ferritringe aufschieben, als Balun. Die 75 Ohm sind halt ein Kompromiß zu den ca 100 Ohm Eingangswiderstand der Loop bei den geraden Vielfachen von 80 oder 160 m, bei den WARC-Bändern dürfte das SWR auf dem 75-Ohm-Kabel etwas höher werden; aber ein gute Anpaßgerät wird das stemmen, am leichtesten noch die Anpassung zwischen 50 Ohm vom TX und dem 75-Ohm-Kabel.


    Bei einer Loop für 160 m würde die Zahl der Ferritringe besonders hoch werden (schätze bis zu 50), aber das wäre wohl auch die einzige Einschränkung.


    Die Loop ist natürlich auf den unteren Bändern hauptsächlich etwas für Europaverkehr; für DX könnte eine Vertikalantenne besser sein.


    HW?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Hallo Ralf,
    ich hatte vor einigen Jahren (bis die Bäume wegmußten) ebenfalls eine 80m-Loop in Betrieb. Gespeist habe ich das Gebilde mit RG58 und ohne Transformation. Die Leistung war durchweg gut und der Unterschied zw. Direkt/Antennentuner-Betrieb beim QSO-Partner nicht signifikant. Da mir damals noch die Meßmittel und Kenntnisse fehlten, und die Ergebnisse so gut waren, hab ich keine Anpassungsverbesserungen (Antennenseitig) vorgenommen. Sehr positiv ist mir ebenfalls das Fehlen einer Vorzugsrichtung aufgefallen. Zitat aus dem "Elektronischen Jahrbuch 1988" : W8BO schreibt u.a. - Überraschend ist die flache Abstrahlung, die Horizontalquad arbeitet hervorragend DX. Europa arbeite ich leicht mit 100W auf allen Bändern, auf 20, 15 und 10m ist der "Himmel die Grenze". Zitat Ende. Heute würde ich versuchen, noch mehr aus der Antenne herauszuholen- aber nu isse weg.
    73, Andreas DH7AZ

  • das hört sich ja so an, als ob es sich lohnen würde eine Schleife zu spannen....
    Aber welchen Vorteil hätte denn eine Speisung mit Koax? Geht dabei nicht der Multi-Band-Vorteil verloren?
    Zur symmetrischen Speisung hätte ich ja für Qrp-Leistung meine ZM-4, und für 100 Watt würde ich mir dann eben einen 1:4 Balun für mein FC-102 wickeln...
    Würde denn eine Schleife mit~80m Umfang auch auf 160m anpassbar (und brauchbar) sein?


    73/72 de Ralf


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  • Lbr Ralf,


    da die Sendeenergie nun mal an einem 50-Ohm-Ausgang entsteht, ist die Koax-Speisung eben die einfachere, vor allem wenn man die Symmetrierung der Schleife mit den aufgeschobenen Ringkernen machen kann.


    Eine 80-m-Schleife läßt sich auf 160 m schlecht anpassen. Theoretisch ist auf 160 m diese Schleife nur eine Halbwellenschleife und daher am Speisungspunkt sehr hochohmig, und dafür ist die Koaxspeisung nicht geeignet. Manche trennen die 80-m-Schleife genau gegenüber der Einspeisung auf, um sie auf 160 m anzupassen; dann ist die Einspeisestelle niederohmig und beherrschbar.


    Am Ende muß jeder selbst wissen, was er tut.


    73

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Hallo Ralf !


    Koax als Speisekabel war im hiesigen Falle tatsächlich das am einfachsten zu realisierende. Aufgrund der baulichen Gegebenheiten verlaufen 90 Prozent der Speiseleitung im Haus. Gespeist hab ich in der Mitte der Schmalseite eines (mit viel gutem Willen) als Rechteck zu bezeichnenden Gebildes. Als Antennendraht habe ich graue 2-adrige Lautsprecherleitung (ich glaube 2 mal 0,75) verwendet. Die hat heftige Unwetter und Eisbehang schadlos überstanden. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich wieder eine Loop aufhängen, da ist man ohne großen Abgleichfirlefanz auf (fast) allen klassischen Bändern QRV und man braucht sich nicht über eine fehlende Richtung zu ärgern.
    In meiner früher zitierten Quelle (El.Jahrbuch) wird explizit erwähnt, daß die Antenne an jedem Punkt, auch ohne Balun, mit Koax oder mit Feederleitung gespeist werden kann. Für 160 m gibts auch eine Lösung (Quad als Dachkapazität).
    Google mal nach "Loop Skywire" !!


    73, Andreas DH7AZ

  • tja, nachdem Kyrill heut nacht mal kurz vorbeikam, lohnt es sich auch, eine Schleife aufzuhängen-frei nach dem Motto :War die alte Antenne zu gross, bauen wir die nächste eben grösser....
    Ist ja auch leicht- alle Teile, die ich brauche liegen ja jetzt im Garten.... :(
    Danke auch für die Ratschläge und Erfahrungsberichte!
    72/73 de Ralf


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