Leiterplatten brechen oder schneiden statt sägen. So geht´s!

  • Hallo zusammen,


    unter Platinen selber machen - Transferfolie gibt es eine Anleitung, in der unter Anderem vorgeschlagen wird, Platinen mit einer Bügelsäge zu zerteilen. Durch Brechen geht es meiner Ansicht nach viel bequemer und schneller. Brechen ist eine echte Erleichterung:


    Die Platine wird beidseitig an der Bruchstelle angeritzt. Dazu mit einem alten Messer - ich verwende ein altes Teppichbodenmesser - eine mindestens 2/10 mm tiefe Ritze hineinschaben. Als Führung dient ein Lineal oder ähnliches aus Metall (z.B. Alu-Profile aus dem Baumarkt), auf das man Fahrradschlauchgummi mit Uhu geklebt hat, damit es nicht verrutscht.



    Nun besteht die Schwierigkeit die obere und untere Ritze bzw. Nut genau deckungsgleich anlegen zu können. Als Orientierungshilfe bohrt man auf die obere Nut zwei klene Löcher von 0,8 mm Durchmesser. Dann kann man die untere Nut exakt anlegen.


    Nun zum Brechen der verschiedenen Materialien:


      Pertinax geht mit der flachen Hand über die Tischkante. Kuperseite nach oben.


      Glasfasermaterial muss wege des hohen Kraftaufwandes mit einem Brett und Schraubzwingen eingespannt werden. Dieses Material lässt sich auch mit der Blechschere gut bearbeiten, was weniger aufwändig ist (siehe weiter unten).


      Bastlerglas (Polystyrol) von 1,5 mm Stärke wird wie Pertinax gebrochen. Es reicht nur die Oberseite anzuritzen.


      Lochrasterplatten werden beidseitig angeritzt und können dann wie Schokoladentafeln zwischen den Händen oder über die Tischkante zerbrochen werden.


    Am besten bekommt man durch Experimentieren mit Abfallstücken ein Gefühl für die Materialien. Beim Brechen Schutzbrille tragen oder wenigstens im entscheidenden Moment die Augen schließen, damit sie nicht von Splittern getroffen werden. Nachstehend ein Bild der Bruchkante:



    Nach dem Brechen können die Kanten noch geschliffen werden. Dazu verwende ich einen Schwingschleifer. Ein Stück Holz und Schleifpapier tut es natürlich auch.


    Viel Spaß beim Brechen!
    vy 73 Volker SM5ZBS

    vy 73 de Volker SM5ZBS

    10 Mal editiert, zuletzt von SM5ZBS ()

  • Hi all, hallo Volker,


    das praktiziere ich sogar bei Labormustern im Qrl schon ewig so.
    Zum Ritzen am besten geeignet sind m.E. Anreißnadeln, wie sie eigentlich in der Metallverarbeitung zum Anreißen von Werkstücken verwendet werden. Sehr gute Anreißnadeln (Diamantspitzen) sind sogar zum Glastrennen geeignet.
    Etwas fester als üblich gepackt und aufgedrückt, ist die Cu-Folie schon beim ersten Strich durch.
    Zur Führung sind dicke starre Stahllineale oder Anreißschienen oder -winkel geeignet (weniger die dünnen flexiblen Stahllineale).
    Zur Fixierung dieser (falls nötig) nehme ich kleine Schraubzwingen.
    Ein weiteres (nicht nur hierbei zur Fixierung) gutes Hilfsmittel sind sogenannte Kugelschraubstöcke mit Gummibacken. Kriegt man mitunter sehr preiswert bei den bekannten Verramschern.
    Viel Spaß und Erfolg beim Experimentieren
    DL3NRV

  • Ein sehr guter Tipp, vielen Dank!


    Das wußte ich bisher nicht, habe mich schon oft mit Sägen abgequält und so ganz grad wurde es nie!


    Ein GESUNDES NEUES JAHR 2007 und vielleicht noch einige solcher guten Hilfen, pse!


    hzl es pp de Gerd

    \/\/ /\\ - //\/ \\\ /\/ - / ///\ / /\/

  • Hallo,


    zum Zurechtschneiden von Leiterplatten verwende ich seit Jahren schon eine kleine Handhebelschere, das geht ziemlich genau und die Schnittkanten sind auch recht sauber


    73 und alles Gute für 2007
    de Helmut (DM3ID)

  • Hallo Helmut,


    stimmt, so mache ich das auch bei Glasfasermaterial. Es soll sogar spezielle Handblechscheren geben, die ohne Verbiegen ein Schneiden ermöglichen. So eine habe ich leider nicht. Also schneide ich bei längeren Schnitten erst einmal im Abstand von etwa 1 cm der Schnittkante. Manchmal schneide ich auch von beiden Seiten. Den verbleibenden Streifen kann man dann mit einer gewöhnlichen Blechschere gut abschneiden. Dabei hält man die Blechschere natürlich so, dass sich nur der Streifen und nicht die restliche Leiterplatte verbiegt.


    Meine Blechschere (Vorkriegsmodell):



    Hier zum Größenvergleich mit Katze:



    Leider kann man kein Pertinax zerschneiden. Es zersplittert. Dafür geht das Brechen von Pertinax um so bequemer.


    vy 73 Volker SM5ZBS

    vy 73 de Volker SM5ZBS

    2 Mal editiert, zuletzt von SM5ZBS ()

  • Ich hab da noch eine Rarität vom VEB Bergmann Borsig "Handhebelschere für Bastler" , für einen EVP von 24,60M !
    Cevausitplatten kann man damit einfandfrei scheiden.
    Wer auf dem Flohmarkt so ein Ding (Grün waren die) sieht, sollte zugreifen, Ich hab damals noch die 24M bezahlt, heut sind die bestimt billiger zu haben;)

  • Hallo Volker,


    da hast Du natürlich recht, aber da ich schon seit Jahren nur Glasfaserplatten verwende, bin ich nicht auf den Gedanken gekommen. Wenn ich mich noch richtig erinnere, haben wir in meinem ehemaligem QRL für Hartpapierplatten seinerzeit eine Kreissäge mit feinverzahntem Sägeblatt verwendet, und das hat dann immer fürchterlich gestunken, hi. aber das ist natürlich für den Gelenheitsbaster viel zu aufwendig und macht viel Staub.


    73 de Helmut (DM3ID)