Tastenkonstruktion?

  • Klaus -
    danke fuer den Hinweis a.d. March-Taste. - Edles stueck, bislang noch nie gesehen...
    + + +
    Die Idee, Telegrafen-Relais zur Kontaktgabe zu nutzen, habe ich auch schon vor 10 oder 20 Jahren mal gesehen - und genau seit der Zeit liegt so'n Teil irgendwo bei mir in der Schublade. Einzig zu dem Zweck fuer den evtl. Bau eines Paddles...
    + + +
    Da ich mit Daumen oder Zeigefinger eh unterschiedl. Kraefte aufbringe ist mir ein geringer Kraefte-Unterschied der Paddles egal. Es darf nur ein bestimmtes "Wohlfuehlmasz" nicht ueberschritten werden....
    Ich habe gleich bei den ersten Uebungen mit dem (2-armigen) Paddle einen Hinweis aus dem Lehrbuch beruecksichtigt, der in etwa so lautete:
    Die Paddle ohne Ueberlegen anfassen und zusammendruecken - sehen (fuehlen - hoeren) was passiert und dann rein intuitiv - ohne zu wissen was man tut - die Zeichen formen.
    Dazu nun die eigenen Erfahrungen:
    Das gelingt dann bereits nach wenigen Minuten recht gut. Egal, ob li/re 'vertauscht', iambic mode a oder b oder geringfuegig unterschiedl. Tastendruck-/Hub. - Natuerl. gewoehnt man sich recht schnell an diese zuerst benutzte Taste und irgendeine andere fuehrt dann beim Ertsgebrauch zunaechst mal zu Gebefehlern. Wenn man sich dann aber wieder 'frei macht' und nach obigem Prinzip erneut aufs Lernen einstellt geht das auch nach einem Uebungsabend mit der neuen Taste. - Allerdings, wie bereits erwaehnt, arbeite ich derzeit nur im Bereich 60-100 BpM.

    73
    Juergen
    nnnn

  • Bezüglich 'Ideen' für Morsetasten ...


    Ich hab' vorhin Fotos gemacht von meiner 'Zühlke'-Taste aus dem Sammel-Fundus meiner Morsetasten. Mal eine ganz andere Kostruktion, aber schon mit 'abstoßenden' Magneten! Also innovativ! Vielleicht eine Anregung für Selbstbauer?


    Ich versuch' nachher mal, die Bilder in die Galerie zu stellen (ich denke, die ist für so was gedacht. Wenn nicht, dann bitte gleich Protest anmelden!). Weiß zwar noch nicht, wie das funktioniert, aber es wird schon irgendwie klappen. Also, dort später mal reinschauen und nicht ärgern, falls ich es nicht geschafft habe ;)


    Gehalten werden die Paddles über hinten am Block angeschlagene, dünne Messing-Streifen (?). Der Abstand der Paddles zum Anschlag wird über die beiden vorderen Drehknöpfe verändert. Dabei berührt nur der Kopf der Knöpfe die Paddles und dieser Kopf ist oben exzentrisch gedreht, sodaß sich durch Drehen des Knopfes der Abstand der Paddles verändert.


    Wie außerdem zu erkennen, wird der Andruck über 'abstoßende' Magneten geregelt (seitliche Schrauben im hinteren Teil).


    Die Taste kann vom metallischen Trägerblock abgenommen werden. Sie ruht dann nur noch auf der weißen Kunstoffplatte. Unterhalb dieser Platte sind 2 Ringmagneten eingelassen, die auf eine damals mitgelieferte, dünne, separate Metallplatte ‚schnappen‘, auf der auch die Gebehand aufliegt, sodaß die Taste nicht leicht verrutschen kann, da sie durch das Gewicht der aufliegenden Hand fixiert wird.


    Ich habe die Taste auf der HAM-RADIO 1996 als Einzelstück gesehen, mich nach dem Hersteller erkundigt und ihn nach der Ausstellung kontaktiert. Er hat mir dann nach einiger Zeit die Taste mit meinem Call eingraviert geliefert.


    Die Taste heißt ‚DX 2‘ und stammt von OM Kurt Zühlke, Bad Homburg. Herr Zühlke war seinerzeit bereits im Ruhestand und ich weiß nicht, ob er noch lebt.


    Zum Feeling, für eventuelle Nachbauer als Hinweis:


    Sie hat diesen, für mich wichtigen, progressiven Druckpunkt. Ein Merkmal der ‚abstoßenden‘ Magneten oder auch der überwiegenden Zahl von Feder-kontrollierten Paddles. Die Federn werden zwar in den entsprechenden Morsetasten entweder gedrückt oder gezogen. Im Gegensatz zu magnetisch-kontrollierten Paddles ist die Wirkung bei den Federn aber im Wesentlichen unabhängig davon, ob sie gedrückt oder gezogen werden: der Widerstand ist zu Beginn des Weges immer kleiner als beim endlichen Schließen. Also ein ‚progressives‘ Kraftgefühl über den Weg.


    Übrigens sind natürlich ‚Drück‘- oder ‚Zieh‘-Federn nicht einfach austauschbar! Eine Feder aus einer Bencher-Taste, also einer ‚Zieh‘-Federtaste, in eine ‚Drück‘-Federtaste einzubauen, schlägt fehl! Einfach mal die Federn in ‚Ruhestellung‘ betrachten und es wird eigentlich klar, warum das so ist und welche Feder für welches Prinzip prinzipiell geeignet ist.


    Es ist auch (wieder mal: ‚meines Erachtens‘) wichtig, daß die Federn oder Magnete (dort natürlich eh so) für die beiden Paddles (ich spreche in diesem Beitrag immer über Squeeze-Paddles) unabhängig voneinander im Andruck regelbar sind. Ich brauche z. B. auf meiner Daumenseite mehr Andruck-Kraft als auf meiner Zeigefinger-Seite. Weil mein Daumen halt weniger motorisch sensibel ist im Vergleich zu meinem Zeigefinger.


    Insofern ist die bekannte (und die Kopie) der bekannten ‚deutschen‘ Squeeze-Taste für mich nicht so ganz optimal (weil: nur eine Feder für beide Paddles). Aber: andere Physis, andere Erfahrung, oder wie der Ami sagt: ‚your mileage may vary!‘.


    Relevanz:
    Ich bin zwar bei weitem nicht mehr so fit in CW wie früher in meinem Leben. Aber ich mache gerne und locker noch QSO‘s mit >>= 30 wpm. Und da wird die Tastmechanik vom ‚richtigen Feeling‘ her schon sehr wichtig. Sonst wird‘s nämlich richtig Stress beim Geben. Und es gibt natürlicherweise individuelle Erwartungen, diese speeds möglichst leicht zu meistern, zunächst mal vom Geben her.


    Vom Hören her: recht oft: o mei!


    Ich hatte heute ein QSO auf 40m mit einem OM aus dem Osten (außerhalb DL). Der gab ca. 200BPM. Ja fein! Er wollte wohl ‚ganz schnell geben‘. Aber: der Mensch hatte wohl noch nie davon gehört, daß es


    - Zeichen gibt,
    - Zeichenabstände gibt,
    - Wortabstände gibt.


    Es war einfach nur ein dauerndes Punkt-Strich-‘Erbrechen‘. Mir wurde schlecht, ich schaltete die Station aus und ging auf‘s Klo :-O=


    Ich hoffe, Euch ging‘s heute besser;-)


    Soviel für den Augenblick.
    Klaus

    CW forever!

  • Klaus, DK3QN,


    ich bin fasziniert von Deinem Bericht, sowohl über Inhalt, wie über Deine lebendige Beschreibung, tks!


    Den Ausdruck ´progressiven Druckpunkt` höre ich zum erstenmal, gefällt mir!


    Ich freue mich sehr auf die Fotos!


    Die Idee mit den Magneten im Boden der Taste hatte ich auch, siehe Punkt 7 meiner "Forderungen". Ich kam drauf, weil ich nicht jedesmal eine neue Bodenplatte gießen wollte - macht zuviel Arbeit und kostet jede Menge an Eisen (sprich Schrauben!) die da rein kommen, hi. Dachte mir, mit einem Brett-Amboss als Sockel hast Du ausgesorgt, eine einmalige Anschaffung z.B via eBay für ca. 20 EUR + Porto (8cm x 8cm - 1,2 kg), schön poliert, sieht gut aus!
    (Es wurde halt alles schon mal gedacht!)


    Mir geht es genauso, ich rutsche mangels Übung (oder Alter!) vom höheren Tempo runter. Ist aber kein Problem, man trifft da mehr OM/YLs und brät nicht im High-Speed-Saft - alles zu seiner Zeit im jeweiligen persönlichen Leben!


    Bis dann, hzl pp!

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    3 Mal editiert, zuletzt von DF9iV ()

  • Hallo Tastenbauer.....


    was mir schon immer bei mechanischen Kontakten missfiel, war das Prellen und Verschmutzen. Deshalb habe ich vor über 20 Jahren bei meiner selbstgebauten Taste (mit einem Curtis 8044) die mechanischen Kontakte durch 2 IR-Gabellichtschranken ersetzt. Der mechanische Hub beträgt nur 0,1 - 0,2 mm. Aus Gewichtsgründen sind die Paddles aus FR-4. Die Rückholfeder muss nur geringe Kräfte aufbringen.


    vy 73! >>> Fred

  • Hallo Fred,


    das ist eine elegante Lösung für das 'Nicht-Prellen'.


    solche Lichtschranken werden auch in kommerziell hergestellten Tasten verwendet.


    Die Firma GHD aus Japan, Vertrieb über MorseExpress in USA, stellt Varianten mit Lichtschranke her, für squeeze-paddles wie auch für bugs!


    Ziemlich teuer!


    Hier der Link zu den paddles bei MorseExpress:


    http://www.mtechnologies.com/ghd/#paddles


    Grüße, Klaus

    CW forever!

  • Wie es der Zufall will!
    Mein Bruder schickte mir heute morgen einen Zeitungsausschnitt über Kurt Zühlke:
    "Morsebeutel aus Gefrierbeutelclips" - aber seht selbst:


    oh, der Zeitungsausschnitt ist zu groß, muß ihn weiter bearbeiten, sri...
    ich kriege den Text nicht klein, will versuchen ihn in bmp-mono gezippt anzuhängen, sri.....

  • Hallo Gerd,


    Also, ich muß schon sagen, Dein Vorschlag löst sämtliche mechanischen Probleme im wahrsten Sinne des Wortes, nämlich im 'Hand-Umdrehen'!


    Darf ich Dich nach Deinen ersten Erfahrungen aus der Morse-Praxis fragen?


    Wie ist denn das 'Feeling' so nach, sagen wir mal, 3 Minuten Klartext-Geben mit 60 BPM?


    Und läßt sich das Tempo darüberhinaus linear steigern, ohne daß es 'prellt?


    (grins)


    Grüße, Klaus


    P.S.: Danke für den Zeitungsartikel über OM Zühlke. Respekt, im dem Alter noch so rüstig zu sein! Und dann auch noch CW-Fan. Klasse!

    CW forever!

    Einmal editiert, zuletzt von DK3QN ()

  • Hallo Klaus,


    ich habe das Ding schon vor Jahren gebaut und habe damals einen Billigbausatz weit unter 10 DM (Westfalia oder so) verwendet.


    Mit dieser Lichtschranke kommt man nicht über 30 BpM ("falsche" Tempoerzeugung via Buchstaben, nicht über Pausen!) hinaus, weil sie einfach zu langsam schaltet.


    Seitdem liegt das Ding hier herum, weil ich nicht "fähig" bin eine bessere Schaltung zu "erfinden". Meine "flehendlichen" Versuche, einen Elektroniker zu begeistern, sind bisher ergebnislos verebbt. Die Idee stand schon mal in meiner ersten Homepage, dann in meiner neuen => keine Reaktion!


    Als Bedienung ist vieles denkbar. Man könnte die Taste vlt bedienen mit schnellen/langsamen "Schnitten", anstatt mit ´Handumdrehen`, hi. Vielleicht genügte auch ein Finger als Schnittwegersparnis oder gar eine Stricknadel.


    Ich kann nicht sagen, ob so schnelle Schaltvorgänge mit einer Lichtschranke (vlt Gabellichtschranke) möglich sind - hab keinen blassen Dunst (oder heißt es Schimmer, hi?)!


    Erst mal soviel, eigentlich weiß ich garnicht mehr dazu zu sagen, hi.


    pp es hzl 73/72.....

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    Einmal editiert, zuletzt von DF9iV ()

  • Hallo Gerd und weitere Leser!


    Ich habe zwei kleine Infrarot-Gabellichtschranken im Einsatz. Sie haben recht schnelle Schaltzeiten und Tempo 120 ist kein Problem. Am Ausgang ist nur ein Schalttransistor der den Eingang der Elektronik gegen Masse schaltet.


    Vor der Empfangsdiode sitzt eine kleine Schlitzblende (o,2 mm breit) aus dünnem Cu-Blech. Ein weiteres kleines Blechstück ist am Paddle befestigt. Dieses "schliesst" bei Betätigen die Schlitzblende und unterbricht den IR-Strahl.


    Vielleicht kann man diese Konstruktion auf meinem Bild (Nahaufnahme 40 mm Abstand) erkennen!


    73! >>> Fred

  • Lbr Fred,


    man kann das gut erkennen, ufb!


    Die Frage ist natürlich, kann man die abgebildete Punkt-Gabellichtschranke "vergrößern" auf ca. 10-15cm?
    Das umgebende Licht käme natürlich vermehrt da rein etc...


    Wenn das möglich wäre, könnte man mit seiner Hand, mit einem Finger und dgl. "morsen", indem man den Strahl schneidet (kurz-lang).....


    Es ist schon mal gut zu wissen, daß Tempo 120 möglich ist, also geschaltet wird.

    Ist das so zu verstehen, daß der Schalttransistor solange "schließt", solange der Schlitz zu ist? Oder gibt der Schalttransistor nur einen Impuls an die Auswerteelektronik, dier dann eine Punktfolge liefert? Entsprechendes natürlich auf der Strichseite.


    Ich stelle mir die Taste der Zukunft in meiner ´kindlichen Einfalt` halt so vor, wie unten abgebildet. Alles drin, Elektronik, 9V-Batterie, sichtbarer Strahl....


    hzl pp

  • Hallo zusammen,


    hab grad eine Idee, wie man die ´Taste/Tastung` der Zukunft (siehe Gabellichtschranke) z.B. in den Funkkoffer von Michael, DG7DME, integrieren könnte (Michael Du gestattest, daß ich Dein Foto benutze?).


    Den Strahl (gelb!) könnte man dann geschickterweise in der "Vergessenen Gebemethode" - siehe Link zu Ludwig, DK5KE - bedienen, in dem man die ausgestreckte flache Hand mal senkrecht, mal waagrecht seitwärts "winken/schneiden" läßt.


    http://www.qsl.net/dk5ke/wabbler.html


    hzl pp

  • Wie versprochen, wenns was Neues gibt in Sachen Tastenkonstruktion, melde ich mich.


    Die neue Taste "Drossel" ist fertig, ich muß sie nur noch verdrahten und farblich gestalten.


    http://www.morsepeeper.de/71101.html


    In diesem Link, ganz zum Schluß, sind Fotos von Konstruktionsdetails.


    Natürlich interessiert mich jede Meinung (Kritik) dazu - entweder hier und/oder in meinem Gästebuch.


    hzl Dank es piep piep!

  • Die neue Dual-Paddle "Fink" ist fertig!
    Wie versprochen, hier wieder eine Info dazu.


    In bedanke mich auch für Eure Hilfe - Magnete, Zuelke-Taste usw usw...
    Bei der Konstruktion habe ich mir die Zuelke-Taste wie oben abgebildet als Vorbild genommen. Natürlich kann ich sowas nur mit meinen bescheidenen Mitteln nachbauen.


    Es soll vor allem Spaß machen und für jeden nachbaubar sein.


    Weitere Infos (Fotos usw...) gibt es wieder in der Morsepeeper-Homepage, pse klick auf diesen Link. Die oder der "Fink" ist natürlich ganz am Ende (fortlaufend, hi) eingetragen.


    http://www.morsepeeper.de/71101.html


    Aber hier noch schnell ein Foto!

  • Lieber Om Gerd
    Ich bin zur Zeit am Konstruieren und Herstellen von Einhebel-Paddels. Ich beschäftige mich im speziellen mit verschiedenen Varianten wie der Paddelarm in der Mittelstellung gehalten wird.
    In Ihrem Beitrag vom 29.12.07 zeigen sie ein Bild des MK-701 Paddel. Wie wir hier die Mittelstellung des Paddelarms gehalten wenn nicht getastet wird? Wie funktioniert die Tast-Krafteinstellung? Können sie mir ein paar Bilder schiessen aus der Nähe von links, oben und rechts und diese mir zusenden?
    Im Bild meine letzte Kreation - Sandwich-Paddelarm - Zentrierung und Tastkontakt an einem gemeinsamen Pfosten.
    73 und vielen Dank
    Willy HB9WI

  • Lieber Willy,


    die abgebildete MK-701 besitze ich nicht. Meine XYL hat wohl eine MKxx, die ich Dir abfotografieren kann - brauche nur 1-2 Tage Zeit.


    Bei meiner Einhebel-Taste "Drossel" (oben abgebildet) habe ich mir auch meine Gedanken gemacht und für mich definiert - siehe Liste, die ich nochmal einspiele.


    Mir scheint der Punkt 3 wichtig, die Tasthebel Aufteilung 1:1, weil ich mir eine direkte Umsetzung wünschte.


    Die Punkte 8 und 9 scheinen mir auch wichtig zu sein. Der ovale Mittelpfosten erlaubt eine feine Einstellung der Ruheposition und der Tastendruck ist durch diese Vorspannungsregelung regulierbar. Die "Großen" - ich meine Schurr usw. - haben das ähnlich eingebaut, man siehts aber glaube ich nicht, hi.


    Also hier nochmal die Bilder dazu und später die Bilder von der MK-701.


    piep piep