PLL Chip als LO ?

  • Hi all


    Im Elektor Januar 2007 ist der PLL Baustein (CDCE706/906) von TI beschrieben. Im Artikel meint Burkhard Kainka dass "...ein damit aufgebauter Taktgenerator ein rauschfreies Signal liefert, das sich nicht hinter einem Quarzoszillator verstecken muss. Es ist also möglich, den integrierten Taktgenerator für aufwendige HF-Anwendungen einzusetzen. Zum Beispiel in einem Dreifachsuper....".


    Nun ja, dafür würde das IC nicht einsetzen, aber eventuell als quadrature LO für einen SDR (http://www.qrpforum.de/board.php?boardid=95) oder HDR (http://home.pages.at/chirt/Projects/HDR2005/HDR2005.htm) könnte es interessant sein.


    Laut DataSheet sind PhaseNoise (zumindest bis 30 MHZ) akzeptabel, Spurs auch.


    Aber ist das wirklich so?


    Meine Frage daher an die gestandenen Praktiker: Hat jemand Erfahrung damit oder kann jemand das Datenblatt besser Beurteilen als ein Halbanfänger wie ich ;)


    Danke im Voraus!


    Gruss
    Chris Hirt

    73 de Chris, OE3HBW

  • Hallo Chris.


    Habe mir die PLL mal im Datenblatt angesehen. Schaut nicht schlecht aus. Wie bist Du drauf gekommen?


    73 de Rolf
    DL6MBI

  • Hi, Chris,


    wenn man sich in Fig.26 des CDCE910 das Phasenrauschen ansieht, folgt, dass bei idealem Input ein Rauschsockel mit -50 dBc in Trägernähe und +-300 kHz mit -60 dBc im Ausgang vorliegt. Das bedeutet als Direkt-VFO beim Blocking-Verhalten, dass man mitten im 40-m-Band sämtliche Rundfunksender mit zwar 60 dB Dämpfung, aber eben imer auf seinem Nutzsignal hat. Teile ich das jetzt durch 4, wird zwar das Phasenrauschen entsprechedn weniger, aber dürfte nicht reichen, dazu käme noch das Phasenrauschen des Dividers.


    Mein Hintergrund: Ich versuche seit längerem, mit einem 20-MHz-DDS-VFO von ELV aus dem Funkamatuer-Shop und diversen VCOs über diverse diskrete und integrierte PLLs einen solchen Vervielfacher aufzubauen. Als Vergelichsobjekt dient mir mein FT890, dessen PLL-VFO einen Rauschsockel von -70dBc abliefert (2-Schleifen-PLL mit DDS-Beteiligung). Unabhängig von den Analysator-Messungen aber habe ich ein einfaches Testszenario: Ich empfange DRA5 auf 5194 kc und beobachte das Zusatzrauschen, was durch die Rundfunksender des 6-MHz-BAndes durch Blocking entsteht. Mit dem FT890 durchaus in den Abendstunden störend, mit meinen diversen Objekten praktisch nie richtig brauchbar (ich schaffe so -60 dBc im Nachbarkanal und so -70 dBc weitab, aber mit vielen Spurs).


    Nun ist dieser DDS nur eine 10-bit-Version. Mit 14 bit sieht das besser aus, aber letztenendes bleibt für einen guten VFO nur das übrig, was DC4KU schon im FA und auf seiner Webseite lange berichtet hat.


    Meine Konsequenz: man nehme einen möglichst guten DDS (also 14 bit); vielleicht bringt die Zukunft auch mal 16 bit mit 1 GHz Takt. Man nehme dazu einen guten Preselektor für die Antennenseite und einen noch besseren mitlaufenden Preselektor für das DDS-Signal, bevor es an den ersten Mischer gelangt.


    73
    Günter


    PS.: Zum Vergleich hier mal Messungen an VFOs mit dem Stand des Seitenbandrauschens vor 30 Jahren:

  • Vielen Dank für die Antworten!


    Rolf: Antwort wie ich drauf gekommen bin steht in meinem ersten Mail...
    Günter: Danke für die vielen Infos - werde ich mir in den Weihnachtsurlaub mitnehmen.
    Die 20 MHz DDS kenne ich übrigens auch und habe schon einiges damit gebaut.
    Für meinen Empfänger habe ich aber dann den AD9951 verwendet.
    http://home.pages.at/chirt/Pro…h/DDSLO_Control_Block.jpg
    http://home.pages.at/chirt/Pro…DR2005/sch/DDS_LO_sch.jpg


    So und jetzt gehts in den Urlaub :]
    Ich wünsche noch allen ein frohes erholsames Weihnachten und eine guten Rutsch ins 2007.


    73
    Chris

    73 de Chris, OE3HBW