MC1496 oder SA612 als Mischer einsetzen?

  • Hallo zusammen,


    in meiner Bastelkiste habe ich den MC1496 entdeckt. Das ist wie der SA612 ein Mischer basierend auf einer Gilbert-Zelle. Nun ist der MC1496 recht günstig zu erhalten und die Daten erscheinen mir vielversprechend.


    Datenblätter des MC1496: http://www.onsemi.com/pub/Collateral/MC1496-D.PDF und http://home.hetnet.nl/~gbakelaar/mc1496.pdf


    Nachteilig ist die komplizierte Außenbeschaltung. Ein Oszillator ist im Gegensatz zum SA612 auch nicht enthalten. Hat jemand schon Erfahrungen mit dem MC1496 gesammelt und damit experimentiert? Während im Internet Schaltungen mit dem SA612 in ungezählter Menge vorhanden sind, scheint der MC1496 nicht sonderlich beliebt zu sein, obwohl die Trägerunterdrückung besser als beim SA612 ist. Woran liegt das? Die einzige interessante Schaltung mit dem MC1496, die ich entdeckt habe, ist der 7-MHz-Transceiver nach VU3PRX ( http://www.flashwebhost.com/tcvr/index.php ).


    vy 73 Volker SM5ZBS

    vy 73 de Volker SM5ZBS

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  • Hallo Volker,


    der MC1496 ist auf jeden Fall zu bevorzugen. Er hat insgesamt bessere Daten und man kann den Arbeitspunkt optimieren, da fällt der Verzicht auf den Oszillator nicht schwer. Der SA602/612 (letzterer ein Anfalltyp mit noch schlechteren Daten) ist für ein drahtloses Telefon entwickelt. Wenn Du noch bessere Daten brauchst nimm den AD831 von ADI oder der HFA 3101 von Intersil.


    Beste Grüße
    Gerd DM2CDB

    Einmal editiert, zuletzt von DM2CDB ()

  • Lbr Volker,


    Der MC1496 oder 1596 ist zwar schon recht alt, aber immer noch zu bekommen. Ich habe mit ihm Mischer gebaut und Phasendetektoren. Die ohmschen Teiler für die Basiseingänge muß man halt in Kauf nehmen, etwa +4 V für die unteren Basen und +8 V für die oberen ansetzen, wenn der Kollektorkreis Spulen hat und die Betriebsspannung 12 V ist. Mit den Widerständen kann man bei Bedarf auch eine Symmetrierung für minimalen Oszillatordurchschlag im Ausgang einbauen, eine Möglichkeit, die der NE602 nicht bietet, laut Datenblattt soll man ja die internen Spannungsquellen von außen nicht belasten (wird aber gemacht für AVC).


    Einen Oszillator hat er nicht; bisher habe ich immer einen getrennten Oszillator dazugebaut; man könnte aber daran denken, um die beiden unteren Transistoren einen Oszillator wie beim S042 zu bauen. Das habe ich aber beim 1496 selbst noch nicht gemacht, nur beim S042. Dann entfällt allerdings wieder ein Vorteil des 1496, mit dem Widerstand zwischen den unteren Emittern die Verstärkung oder auch die Großsignalfestigkeit zu verändern.


    Der 1496 geht zwar nicht in der Frequenz so weit rauf wie der NE/SA602/612, dürfte aber für Kurzwelle reichen; in den Unterlagen steht was von Anwendungen bis 100 MHz.


    Im Vergleich mit dem NE 602 hat der 1496 wie der S042 auch einen Vorteil: Ihre Kollektoren sind nicht mit integrierten Widerständen belastet; die Verstärkung könnte, wenn es darauf ankommt, höher dimensioniert werden. Bei mir hat ein VLF-Konverter mit dem NE602 eine um
    2 S-Stufen niedrigere Verstärkung als einer mit dem S042.


    Als Mischer für Kurzwelle an einer Hochantenne sollte man dem 1496 ein dreikreisiges Bandfilter vorschalten.


    OK?


    73 Ha-Jo, DJ1ZB

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Zitat

    Original von DM2CDB
    Hallo Volker,
    Der SA602/612 (letzterer ein Anfalltyp mit noch schlechteren Daten) ist für ein drahtloses Telefon entwickelt.


    Beste Grüße
    Gerd DM2CDB


    Gerd, damit verbreitest du ein hartnäckiges Gerücht, von dem niemand weiss woher es kommt. Hier die Daten von SA602 und SA612 aus den Original Datenblättern von Philips. Ich kann beim 612 nichts schlechteres entdecken.


    Vorsicht auch mit den angeblich "generell schlechten" Daten. Der in allen Diskussionen angeführte schlechte IP3 von -13dBm wurde vom Hersteller mit Messsignalen bei 45,00 und 45,06 MHz gemessen, die auf je -45 dBm eingepegelt waren. Uli, DK4SX hat in einem kurzwellengerechten Messaufbau -3,6dBm IP3 ermittelt und ein Messaufbau mit Messpegeln um -20dBm ergeben einen IP3 von +4,5 dBm. Frank Sichla hält in seinem Buch "HF-Technik mit dem SA602/612" einen Standradwert von 0dBm


    Da der SA602/SA612 sehr empfindlich ist, kann der Eingang ohne Verluste stark mit einem Dämpfungsglied, noch besser einem Preselktor bedämpft werden. Auf 20m liesse sich so ein IP3 von +20dBm erreichen. Nicht schlecht, denke ich.


    Das Buch von Frank kann ich nur empfehlen, es räumt mit einer Reihe von hartnäckigen Gerüchten gründlich auf und gibt super Anregungen.

  • Volker,


    Mit dem 1496 hat die damalige QRP Welt in den frühen 80er Jahren gebastelt. Er ist ja eigentlich als Balancemodulator gedacht, kann aber durchaus als Produktdetektor benutzt werden.


    Im RX Eingang wird es problematisch, weil der vergleichsweise unempfindliche Eingang dann einen Vorverstärker erfordert.


    Nachdem Karl Littlefield den ersten NE602/12 Transceiver vorgestellt hatte, gab es einen Gewaltgen Ruck in Richtung NE 602/12.


    Es lohnt sich meines Erachtens nicht, wegen ein paar cent Ersparnis auf den 1496 umzusteigen. (aus Spass an der Bastelfreude im Einzelfall natürlich immer, aber als Bausatz oder auch als nachbaubare Empfehlung bleib ich lieber beim 602.

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum



  • Hallo zusammen,


    Uli (DK4SX) benutzt in seiner Meßschaltung den LO-Eingang des NE612 als RF Eingang ... eine ganz andere Situation im Vergleich zur "normalen" Beschaltung des NE/SA612.
    Ich vermute die 0dBm von Frank aus seinem Buch sind wohl mit Zwangsanpassung auf 50Ohm ermittelt worden oder aber ist es sogar nur der OIP3, eine Bestätigung kann nur er bieten.


    Der Hersteller, Philips, mißt bei 45MHz weil die Apllikationsschaltung im Datenblatt dafür konzipert wurde ... wohlgemerkt wird aber der Eingang angepaßt betrieben, also findet durch den Eingangsschwingkreis schon eine gute Portion Verstärkung statt ... die ca. -14dBm IIP3 beziehen sich aber auf den tatsächlichen (hier 50Ohm) Eingang !! Damit scheinen sich die ca. 0dBm (IIP3 ? )von OM Frank bei einer 50Ohm Zwangsanpassung des recht hochohmigen RF-Einganges zu bestätigen (?). 20dbm sind selbst mit einem Superpreselektor und angemessenem Dämpfungsglied pure Phantasie :). Mit einem z.B. 56Ohm Widerstand nach Masse am RF Eingang steigt das Rauschen des Mischers um weitere 3dB auf ca. 8-9dB an, ein immer noch hervorragender Wert für einen einfachen 1. RX-Mischer mit nun erhöhter Aussteuerungsfähigkeit bei nur 3mA Stromverbrauch.


    Der MC1496 ist zwar aufwendiger zu beschalten, hat keinen internen Oszillator aber ist doch signalvertäglicher als ein NE612, hat sehr hohe Trägerunterdrückung (Produktmodulator) und eine einstellbare Verstärkung. Zumindest als Produktdetektor ist er allemal besser und IM-ärmer. Im Endeffekt kommt es auf den Geschmack des Experimentators an :P.

    vy 72/73, Reinhold.

  • Zitat

    Original von KubiK
    Damit scheinen sich die ca. 0dBm (IIP3 ? )von OM Frank bei einer 50Ohm Zwangsanpassung des recht hochohmigen RF-Einganges zu bestätigen (?). 20dbm sind selbst mit einem Superpreselektor und angemessenem Dämpfungsglied pure Phantasie :). Mit einem z.B. 56Ohm Widerstand nach Masse am RF Eingang steigt das Rauschen des Mischers um weitere 3dB auf ca. 8-9dB an, ein immer noch hervorragender Wert für einen einfachen 1. RX-Mischer mit nun erhöhter Aussteuerungsfähigkeit bei nur 3mA Stromverbrauch.
    .


    Verstehe ich nicht. Wenn die 0dBm IP3 stimmen, und du bedämpfst mit 20dB, dann steigt der IP3 zwangsläufig auf +20dBm

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Ha-Jo,


    die Schaltung auf eine Betriebsspannung umzudimensionieren, wirst Du doch noch packen oder? Bisher hat noch niemand was zum HFA 3101 gesagt, da sind immerhin 10 GHz Transistoren drin, die 30 mA vertragen können.


    72/3 Gerd DM2CDB

    Einmal editiert, zuletzt von DM2CDB ()

  • Zitat

    Original von DL2FI
    Verstehe ich nicht. Wenn die 0dBm IP3 stimmen, und du bedämpfst mit 20dB, dann steigt der IP3 zwangsläufig auf +20dBm


    Selbstverständlich Peter, stimme ich vollkommen zu doch beträgt auch der NF des RX damit auch fast 30dB. Schwache Stationen (QRP oder nicht) kommen da nicht mehr durch.


    DM2CDB
    Habe lange nach HFA3001 gesucht bis ich auf den HFA3101 gekommen bin =). Da ließe sich der Eingang z.B. mit einer rauschfreien Gegenkopplung betreiben um hohe Signalverträglichkeit, 50Ohm Impedanz und gleichzeitig Rauscharmut zu erzielen, bei moderatem Strom. Fehlt dann nur noch die äußere Beschaltung zur Gleichspannungseinstellung wie beim MC1496.

    vy 72/73, Reinhold.

  • Hallo Reinhold,


    mit der Typbezeichnung hast Du natürlich recht, ein dummer Schreibfehler, werde ich gleich korrigieren, danke für den Hinweis. Mit dem gleichen Chip gibt es eine ganze Reihe weiterer Mini-IC, es wird lediglich die Maske verändert. Mit solch einer Technik "Made in DDR" habe ich mal promoviert. Ich denke, die externe Schaltung ist klar, es kommt nur auf die Paarungsbedingungen der Transistoren an. Als Technologie kommt bei der Grenzfrequenz sowieso nur die Ionenimplantation in Frage und damit kann man die Dotierung exakt steuern.


    vy72/73 Gerd DM2CDB

  • Zitat

    Original von DM2CDB
    Hallo Ha-Jo,


    die Schaltung auf eine Betriebsspannung umzudimensionieren, wirst Du doch noch packen oder? Bisher hat noch niemand was zum HFA 3101 gesagt, da sind immerhin 10 GHz Transistoren drin, die 30 mA vertragen können.


    72/3 Gerd DM2CDB


    Von: DJ1ZB


    Lbr Gerd,


    ich habe mit dem MC1496 keine Probleme, ich habe mit ihm schon gearbeitet und kann mit ihm auch ohne Vorlagen Schaltungen entwickeln, egal ob für zwei Betriebsspannungen oder besser für eine. Vielleicht hat mich deshalb dieses Beispiel mit zwei Betriebsspannungen so abgestoßen, weil bei Funkgeräten Plus-Minus-Stromversorgungen doch sehr ungewöhnlich sind.


    Nichts für ungut, in der Regel lese ich deine Beiträge durchaus gerne!


    Ob 10-GHz-Transistoren für unseren Tätigkeitsbereich nötig sind? Ich kenne diesen HFA3001 noch nicht, muß m an nach ihm suchen; so etwas geht doch meist an einem vorbei, wenn man schon Rentner ist. Man müßte sicher im HF-Bereich vor die Eingänge kleine Widerstände schalten, damit er nicht irgendwo schwingt, wo man es gar nicht vermutet und mit Hausmitteln auch gar nicht messen kann. Der Stromverbrauch erinnert mich an einen Doppelgegentaktmischer mit 4 x 2N5109, den wir mal in einem Gerät drin hatten und der beim Ansteuern mit dem Oszillator ca 70 mA fließen ließ, zu einer Zeit, als dieser Transistor noch neu war.


    Aber in den Amateurfunk habe ich solche "Kraftakte" noch nie übertragen. Mit dem Strom lebt schließlich ein ganzer Empfänger, früher wenigstens.


    Oder?


    73 Ha-Jo, DJ1ZB

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo Ha-Jo,


    auch ich lese gerne Deine Beiträge und bin seit 2 Monaten ebenfalls Rentner. Ich bin mit der Analogtechnik groß geworden und habe 1958 meinen ersten Transistor für über 50,-M gekauft.


    Um einen hohen IP3 mit der Gilbertzelle zu erreichen, braucht es leider Strom und das nicht zu wenig. Ein Ausweg scheint der Schaltermischer zu sein, wofür Du ja den 4066 in DL eingeführt hast. Ich habe darüber schon früher mit Hans diskutiert, der HFA 3101(3001 war ein Schreibfehler) zeigt nur ein geringes Rauschen, wahrscheinlich haben die Transistoren nur einen geringen Basisbahnwiderstand. Du solltest Dir mal das Datenblatt bei Intersil herunter laden. Es gibt noch einige andere IC mit dem gleichen Chip, die stark an die RCA-Typen der 70er denken lassen.


    72/73 Gerd DM2CDB

  • Lbr Gerd, OK,


    dann auch willkommen im Reich der Rentner. Ich bin es schon seit 12 Jahren. Ich bin ein reiner Analogmensch, das Denken in digitalen Schaltungen liegt mir gar nicht. Nach einigen QRPP-Versuchen auf 80 m mit AF115 waren meine ersten kräftigeren Ausgaben 5 Transistoren BSY53 zu je 35 DM, mit denen ich 1962 einen Sender mit 2 Watt Output auf 80 m bauen wollte. Die meisten starben bei den Versuchen, welche Betriebsspannung denen zuträglich war. Erlaubter Arbeitsbereich war damals ja noch kein Begriff. Nun zu dem Mischer.


    Nachdem ich von dem Schreibfehler gelesen hatte, habe ich dann selbst die Unterlagen des HPA3101 schon gefunden.


    Die maximale Grenzfrequenz liegt bei einem Kollektorstrom pro Transistor von 20...30 mA, das sit sichr ganz ordentlich; in einem Schaltbeispiel wird aber auf wenig Strom Wert gelegt und mit 5,5 mA gefahren. Ungewöhnlich, aber für diesen Frequenz- und Anwendungsbereich verständlich ist die niedrige Betriebsspannung von 3 V.


    Nur bei so niedrigen Spannungen kann man offensichtlich die gewünschten hohen Ströme fahren. Denn ein Wärmewiderstand von 185 mW/Grad C bedeutet für 50 Grad Umgebungstemperatur nur eine zulässige Verlustleistung von 135 mW. Da hatten wir bei unseren vier 2N5109 schon mehr themische Verlustleistung zu bieten.


    Irgendwie habe ich den Eindruck, daß der HFA3101 doch mehr für die GHz-Frequenzen geeignet ist, wo es auf sehr niedriges Rauschen ankommt. Im Kurzwellenbereich ist das Rauschen demgegenüber ja vergleichsweise hoch, und so kann man sich dort den Schaltmischer mit seiner Dämpfung durchaus leisten.


    Unseren Mischer mit 4 x 2N5109 hatten wir für 10 dB Verstärkung dimensioniert, und dabei hatte er so um 8 kTo Rauschen. Das hatte zwar den Vorteil, daß man dahinter sich bezüglich Rauschen keine Sorgen zu machen brauchte. Aber wegen seiner hohen Linearität wurden die starken Nutzsignale ebenfalls noch um 10 dB verstärkt, so daß man gleich hinter diesem Mischer, also noch vor dem 1. ZF-Roofing-Filter, zunächst ein regelbares Pin-Dioden-Dämpfungsglied brauchte, um die starken Signale wieder loszuwerden. Diese Probleme sind auf Kurzwelle beim dämpfenden Schaltmischer doch wieder einfacher.


    Aber wie ich schon andeutete, liegt meine Sympathie für Kurzwelleneingangsstufen heute wieder stärker bei wenig Stromverbrauch und dafür mehr Vorselektion.


    OK?

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo Ha-Jo,


    ich vermute, der Beitrag ist von Dir, da kein Name angegeben ist. Auch ich bevorzuge Schaltmischer a la FST3253, die einfach und unkompliziert auf KW das gewünschte Ergebnis bringen. Ein schaltbares Bandpassfilter, kein Oktavfilter, ist für mich allererste Voraussetzung für einen ordentlichen Empfänger und hier wird am meisten gesündigt. So ein Filter ist aber wieder klassische Analogtechnik und wird es wahrscheinlich noch lange bleiben. Hier ein gesundes Maß zwischen Filtertechnik in SMD und vielpoligen Filtergräbern zu finden, ist nicht so einfach. Auch bin mit Analogtechnik aufgewachsen, für Transistortechnik musste noch eine Zusatzprüfung abgelegt werden und bin langsam in die Digitaltechnik reingewachsen. Mein größtes Entwicklungsprojekt war eine Bildschirmkarte für ein 32 Kanal-Aussteuerungsgerät mit 44 IC. Diese interessante Tätigkeit wurde leider durch die Wende beendet. Ich habe mich dann bis zur Rente mit klassischer TV- und Hörrundfunk bis 1 MW beschäftigt, u.a. 500 KW auf KW. Da ist qrp ein willkommener Ausgleich. Wenn Du Wert auf einen weiteren Ideenaustausch legst, schreibe bitte per Mail.


    vy72/73 Gerd DM2CDB

  • Zitat

    Original von DM2CDB
    Hallo Ha-Jo,


    ich vermute, der Beitrag ist von Dir, da kein Name angegeben ist. Auch ich bevorzuge Schaltmischer a la FST3253, die einfach und unkompliziert auf KW das gewünschte Ergebnis bringen. Ein schaltbares Bandpassfilter, kein Oktavfilter, ist für mich allererste Voraussetzung für einen ordentlichen Empfänger und hier wird am meisten gesündigt. So ein Filter ist aber wieder klassische Analogtechnik und wird es wahrscheinlich noch lange bleiben. Hier ein gesundes Maß zwischen Filtertechnik in SMD und vielpoligen Filtergräbern zu finden, ist nicht so einfach. Auch bin mit Analogtechnik aufgewachsen, für Transistortechnik musste noch eine Zusatzprüfung abgelegt werden und bin langsam in die Digitaltechnik reingewachsen. Mein größtes Entwicklungsprojekt war eine Bildschirmkarte für ein 32 Kanal-Aussteuerungsgerät mit 44 IC. Diese interessante Tätigkeit wurde leider durch die Wende beendet. Ich habe mich dann bis zur Rente mit klassischer TV- und Hörrundfunk bis 1 MW beschäftigt, u.a. 500 KW auf KW. Da ist qrp ein willkommener Ausgleich. Wenn Du Wert auf einen weiteren Ideenaustausch legst, schreibe bitte per Mail.


    vy72/73 Gerd DM2CDB


    Hallo, Gerd (... und HaJo, natürlich)!


    Bin ebenfalls - fast - reiner Analog-Fuzzy. Und dazu auch noch seit einigen Jahren weg vom QRLästig. Soweit der Vorspann.


    Re: Schaltmischer
    Wohl das Beste, was in den letzten Jahren "entdeckt" wurde. Berüchtigt für kaum schlagbaren IP3. Und bei richtiger Auslegung nahezu verlustfrei (siehe div. Veröffentlichungen von Dan Tayloe zu dem Thema).
    Wenn man Tayloe weiterdenkt, kommt man möglicherweise sogar ganz ohne LC-Preselector aus, muss allerdings etwas investieren für Tiefpässe (gegen "Empfindlichkeit" auf Oberwellen des steuernden Oszillators). Bestens geeignet u.a. für DC-RX, wobei der so entstehende Preselector (Kammfilter) mit der Abstimmung synchron mitläuft - und das bei frequenzunabhängiger, konstanter Bandbreite.


    Re: Weitere Diskussion zum Thema
    Könnten wir ja durchaus via Dierekt-Mail machen. Möglicherweise nervt das die anderen Forumsteilnehmer.


    73
    Hans/DJ4AZ

  • Hallo liebe Analog-Experten (Gerd, Hans, Ha-Jo u.a.)


    Eure Beiträge langweilen keinesfalls (für mich ist jedenfalls oft was interessantes dabei) !
    Da mir der HF-Background leider fehlt, habe ich gleich noch eine Frage an euch.
    Für mein R2-T2-Nachbau mit IQ-DDS habe ich Mischer von ADI ins Auge gefaßt. Es geht um den AD8343 (High IP3 active mixer) und AD8342 ( Active receiver mixer). Nach den Datenblättern haben die einen IP3 v. 16/24 dBm, Rauschfaktoren zw. 12 und 14 dB. Diese Daten werden jedoch für einige 100 MHz garantiert. Meine Frage nun: wie verändern sich diese Daten beim Betrieb auf KW ? Es würde mir weiterhelfen, wenn mal jemand einen Blick (oder auch 2) aufs Datenblatt (unter http://www.analog.com) werfen könnte und eine Einschätzung geben würde, wie sich die Daten bezüglich der MC1496/NE602 einorden lassen und ob sich diese IC auf KW überhaupt sinnvoll verwenden lassen.


    Danke, 73, Andreas DH7AZ

  • Hallo Andreas,


    der IP3 steigt mit dem Strom, gleichzeitig steigt aber auch das Rauschen. Die angegebenen IC sind nicht für 50 Ohm Betrieb ausgelegt, es müssen also zusätzliche Anpassschaltungen vorgesehen werden. IP3 mäßig sind sie besser als SA612 und MC1496. Ich würde Dir, wenn es denn unbedingt ein Gilbertzellenmischer sein soll, den AD831 vorschlagen. Der kann ein IP3 von 24 dB, bei Parallelschaltung (Splitter) von zwei Stück (IQ-Betrieb) sind es dann 30 dB.


    Die Frage für mich ist dabei, warum Du Dich mit dem ganzen Vierfachphasenschiebergelumpe herumschlagen willst, wo doch DL7IY im Funkamateur gezeigt hat, wie man die ganze Sache digital ohne PC auf einer Leiterplatte von 5*10cm erledigen kann. Sicher kann man eine ganze Menge lernen, aber das ist der Stand von 1975. Vielleicht sollten wir die weitere Diskussion per Mail realisieren, hier ging es lediglich um die Gilbertzellenmischer, wobei der Herr Gilbert von RCA nicht der Erfinder, sondern nur der Nutzer einer Erfindung von Philips aus der 30er Jahren ist.


    Beste Grüße
    Gerd DM2CDB

  • Hallo Hans,


    es freut mich, Dich auch wieder mal zu lesen. Ich denke, wir sollten, wie ja ursprünglich vorgesehen, erst einmal intern diskutieren und dann das Ergebnis hier kundtun. Ich werde mal einen Mailverteiler bauen.


    Beste Grüße
    Gerd DM2CDB