Hallo zusammen,
als Antenne für den Funkbetrieb vom VLF- bis in den unteren HF-Bereich werden meist Vertikal-Strahler (Monopole) gegen Erde verwendet. Insbesondere bei Portable-Einsätzen ist die Realisierung einer Erdung mit niedriger Impedanz nicht einfach; daraus entstand folgende Idee, die ich hier zur Diskussion stellen möchte:
Die Holzbewirtschaftung hinterlässt in Wald und Flur Baumstümpfe, die mit einem ausgedehnten Wurzelwerk verbunden sind und mit der Zeit verrotten. Während bei lebenden Bäumen der Wasser- und Nährstofftransport im Stamm gut erforscht ist, z. B. [1], findet man kaum Details über den natürlichen Zerfallsprozess von Baumstümpfen und ihrem anhängenden Wurzelwerk. Denkbar ist, dass dabei hygroskopische Salze und Mineralien freigesetzt werden, die zu einer gut leitfähigen Verbindung des Wurzelsystems zum umgebenden Erdreich führen – sollte sich das nicht als großvolumiger (Halbkugel-)Erder nutzen lassen? Man könnte z. B. die Schnittfläche des Baumstumpfs mit einigen Lagen kräftiger Alu-Folie abdecken und durch diese vertikal mehrere Nägel oder Schrauben zur Kontaktierung des feuchten Holzes treiben, an die dann die Erdleitung der Station bzw. der Antenne angeschlossen wird. Man muss das einfach mal testen – habe ich noch nicht gemacht; wie ist die Meinung des Forums dazu? Gibt es hier Förster mit intimeren Einblicken?
Für eine objektive Bewertung wäre es dabei gut, den Erdwiderstand so einer Anordnung zu messen. Hier geht es aber nicht um DC oder Netzfrequenz; die VLF-Freaks mit Erdantennen wissen, dass es bei der Impedanz erhebliche Frequenzeinflüsse, induktive und kapazitive Blindanteile sowie galvanische Spannungen gibt. Was wäre ein sinnvoller Messaufbau? Sicher werden Bezugserden nötig – weitere Baumstümpfe? Erdspieße? Als netzunabhängige AC-Messmittel sind u. a. vorhanden:
- W&G NF-Messkoffer PMG-2, 15 Hz … 20 kHz, Spannungs- und Pegelmessungen,
Z-Messungen 50 Ohm … 8 kOhm, - W&G Pegelmesser SPM-30 mit Mitlaufgenerator PSE-30, 200 Hz … 1,62 MHz,
Spannungs- und Pegelmessungen, - 2-Kanal-Handheld-Oszilloskop mit Tastköpfen,
- Shunt 0,2 Ohm/2,5 W mit 50-Ohm-Ausgang,
- HF-Millivoltmeter R&S URV mit Tastköpfen,
- Nano-VNA (ab 10 kHz)
- QRP-Transceiver Yaesu FT 818 ND (TX nur Afu-Bänder, max. 5 W)
- Transceiver Kenwood TS 50 (TX durchgehend 1,6 MHz … 30 MHz, max. 100 W)
- Unsymmetrischer Tuner Decca K.W.E-Zee Match
- Symmetrischer Tuner Annecke 200 W
- Dämpfungsdekade Daven 651-50, 0 ... 100 dB, 50 Ohm
Bin auf jede Rückmeldung gespannt – im Voraus schon mal vielen Dank fürs Mitdenken!
[1] https://www.unterholz.at/aufbau-baumstamm/
73,
Tom, DK1IS