80m-Direktmischer mit Röhren

  • Ich plane einen Direktmischer für 80m mit Röhren zu bauen. Grundlage soll eine Schaltung aus dem "Elektronisches Jahrbuch 2015" (FEHLER !! Korrektur: ist natürlich Jahrgang 1975) auf Seite 217 werden:

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    Ich will dabei die ECC85 durch eine ECC86 ersetzen und mit deutlich geringerer Anodenspannung arbeiten.

    Eine Sache ist mir bei der Schaltung noch nicht ganz klar....: der 10n Kondensator rechts neben der Oszillator-Triode, der die Anode mit Masse verbindet ist für mich klar notwendig für die Oszillation des Systems. Damit wird das Ausgangssignal zwischen Kathode und Anode in "den unteren Teil von L2" gekoppelt und die Mitkopplung erzeugt. ABER: damit wird doch die Anode HF-mäßig auf Masse gelegt. Wie kann dann mit dem 10p-Kondensator ein 80m-Signal abgegriffen werden für den Mischer aus D1 und D2 ?? Wo habe ich da einen Denkknoten ??

    vy 72/73 de Martin, DH4NWG

    hpe cuagn !!

    DARC DOK B12 | DL-QRP-AG #490 | FISTS #18187 | SKCC #12673 | GQRP #17504

    Edited once, last by DH4NWG (June 2, 2025 at 6:49 AM).

  • 10n Kondensator rechts neben der Oszillator-Triode,

    Moin, Xc = 4,55 Ohm. Da bleibt ein schwacher Rest von HF über.

    73, Michael, DF2OK.
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  • Hallo Martin,

    nein, der 10nF ist nicht notwendig. Der Oszillator sollte natürlich auch ohne ihn schwingen. Einziger Zweck kann m.E. nur die Begrenzung der Amplitude der HF sein.

    73

    Markus

  • Vom Elektronisches Jahrbuch habe ich auch ein paar Bände da.

    Aber vom Jahrgang 2015?

    Da war die Wende doch schon durch?

    73 de Uwe

    Funkamateur Klasse A - 16.05.2013

  • Vom Elektronisches Jahrbuch habe ich auch ein paar Bände da.

    Aber vom Jahrgang 2015?

    Da war die Wende doch schon durch?

    Da hast Du natürlich recht !! ich glaube der letzte Jahrgang war 1991 ..... im link geht es ja zum "richtigen Jahrgang" 1975

    vy 72/73 de Martin, DH4NWG

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  • nein, der 10nF ist nicht notwendig. Der Oszillator sollte natürlich auch ohne ihn schwingen. Einziger Zweck kann m.E. nur die Begrenzung der Amplitude der HF sein.

    Hallo Markus

    Vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich denke, die hat mich auf die "richtige Spur gebracht".....

    im Datenblatt der ECC85 (z.B. ECC85)

    wird für eine selbstschwingende Mischstufe eine Amplitude (am Schwingkreis) von 3 Veff angegeben. Wären dann ja was von 10 Volt Spitze-Spitze....... Wenn in der Schaltung der Schwingkreis dahin angeregt wird dann ergibt sich bei der im Datenblatt dafür angegebenen Steilheit (Sc 3 mA/V bei Ri 18 k) eine Amplitude an der Anode im Bereich mehrerer 100 V. Damit wären die beiden (Germanium-)Dioden komplett überfahren. Der 10 nF (wie Michael schreibt um die 5 Ohm Scheinwiderstand bei 3.5 MHz) würde als Spannungsteiler zum 36 K Anodenwiderstand die Amplitude auf einen Bereich auf ca 2 Promille runter setzen....also in den Bereich von gut einem halben Volt....das ist dann schon ein recht sinnvoller Wert für die Dioden. Zur Ermittlung der genauen Amplitude ist jetzt die Frage, was ist sinnvoller bzw macht mehr Spass .... genau ausrechnen, mit dieser Überschlagsrechnung weitermachen ODER den Oszillator erst mal mit der ECC85 und 250V Betriebsspannung aufbauen und mit dem Oszi zu messen. Dann kann man mit der ECC86 und 12 V Betriebsspannung bei entsprechender Umdimensionierung sicherlich die gleich Amplitude erzeugen.....

    vy 72/73 de Martin, DH4NWG

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  • Hallo Martin,

    zu Deiner Frage

    >Eine Sache ist mir bei der Schaltung noch nicht ganz klar....: der 10n Kondensator rechts neben der Oszillator-Triode, der die Anode mit Masse verbindet ist für mich klar notwendig für die >Oszillation des Systems. Damit wird das Ausgangssignal zwischen Kathode und Anode in "den unteren Teil von L2" gekoppelt und die Mitkopplung erzeugt.

    Ich meine, dass der 10nF C vor den 36k Widerstand kommen sollte, um die 250V Anodenspannung HF-maessig zu erden und damit keine HF in die Versorgung einzubringen.


    vy73

    Markus

  • Hallo die Runde, die Schaltung in #1 vom Martin ist korrekt. Es handelt sich hier um eine ECO-Schaltung , einen elektonen gekoppelten Oszillator. Das System arbeitet zwischen Gitter - Kathode und Masse.

    Der 10nF Kondensator schließt die Anode nicht " kurz " gegen Masse. Der Innenwiderstand der Röhre und der 10nF Kondensator bilden eine Reihenschaltung , einen Spannungsteiler. Am Gitter ergibt sich eine HF-Spannung so um die 10 bis 20 Volt HF . Diese wird nun geteilt und über den 10pF Kondensator den beiden Mischerdioden zugeführt. Meiner Erinnerung nach sind diese Mischerdioden DOG56 Germanium HF-Dioden.

    Martin, wenn du mit niedrigerer Anodenspannung arbeiten möchtest, dann kannst du den 10nF Kondensator bestimmt verkleinern. Wenn du ein hochohmiges HF-Messgerät haben solltest, kannst du an der Kathode die HF messen. Über das Windungsverhältnis der Schwingkreisspule kannst du dann die Spannung am Hochpunkt des Schwingkreises errechnen. In dem Verhältnis, wie du nun unter meine genannten 10 bis 20V an HF liegst teilst du den 10nF Kondensator. Spannung messen an der Anode geht auch , aber du brauchst dazu einen 10 zu 1 Spannungsmesskopf mit so mindestens 1MOhm //10pF als Eingangswert. Viel Erfolg beim Aufbauen und betreiben . Du wirst ein sehr sauberes rauschfreies Signal erhalten.

    73 de

    Manfred , dl3arw

  • DL8MBY , Markus ..... deine Meinung teile ich da eher nicht.....sicherlich ist die 250V-Versorgung abegblockt..."in beiden Richtungen"....es soll ja auch kein Rippel von den 50 Hz kommen. Da sind dicke Elkos und Drosseln ja üblich. Ich denke nach wie vor, dass die Spannung ageteilt werden muss, um die Dioden nicht zu überfahren....wie Manfred auch schreibt würde sich bei einer Amlitude am Schwingkreis zwischen 10 und 20 Volt an der Anode eine noch deutlich verstärkte Spannungsamplitude aufbauen - wie ich oben geschrieben hatte im >100V Bereich. Und die würde Germanium-Dioden komplett überfordern und killen.

    DL3ARW , Manfred .... Vielen Dank für deinen Hinweis. Ich denke, das ist die richtige Spur. Deine "10 bis 20 Volt HF" am Gitter entsprechen ja ziemlich den im Datenblatt angegebenen 3V RMS...!! Im Datenblatt der ECC86 ist für so eine selbstschwingende Mischstufe ein RMS von 1,0 V bei 12 V Betriebsspannung angegeben...... kannst Du sagen, welchen Pegel man an der Anode anstreben sollte, um ihn dann mit den 10 pF abzugreifen?? Müsste man für den von Dir beschriebenen Spannungsteiler nicht das Verhältnis des Scheinwiderstands von den 10 nF zu der Parallelschaltung des Innenwiderstands der Röhre und des Anodenwiderstands nehmen ?? Wären für die ECC85 dann 36 K parallel 18 K (12K) zu 4,5 Ohm ?? Wenn ich die Steilheit aus dem Datenblatt nehme, 10V Spitzenspannung am Gitter und die 12K Widerstand aus Anodenwiderstand und Innenwiderstand käme ich auf 3 mA/V * 10 V *12 KOhm => 360 V , diese dann am Spannungsteiler 12K zu 4,5 Ohm bleiben "nur" 0,135 V Spitzenspannung .... reicht das für den Diodenmischer aus?? Wahrscheinlich ist es doch einfacher, das mal mit der ECC85 aufzubauen und den Oszi mit 10:1-Teiler dran zu hängen.....

    vy 72/73 de Martin, DH4NWG

    hpe cuagn !!

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  • Hallo Martin, Oszi und hochohmigen Tastkopf und dann an der Anode messen. Deine Rechnung sollte wohl stimmen, ich bin da mehr der Praktiker der das dann messtechnisch noch mal überprüft. Etwa 150 bis 300 mV als Mischerspannung sollten da passen. Noch mehr Spannung treibt die Dioden in den Schalterbetrieb. Bleibe lieber bei einer Sinuskurve ohne Begrenzung. Als Mischerdioden bitte keine Silizium-Dioden nehmen, denn dann brauchst du etwas mehr an Mischerspannung. Du betreibst den Mischer ohne eine Vorstufe die die Mischerspannung von der Antenne fern hält. So wie jetzt, stahlt deine Antenne HF-Spannung ab , so wie ein QRPP-Sender.

    Aufbauen , Machen und mal schauen, was dabei herauskommt. Vergleichen mit der Aufgabenstellung und dann wird das schon.

    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo zusammen,


    Ich würde in der Schaltung ein Kleinigkeit ändern:
    Im Oszillator die Reihenfolge von Drehko und 50pf ändern, so dass der Drehko mit einem Ende (der Achse) auf Masse liegt, wie es im Eingangsfilter auch vorgesehen ist. Das verringert die Empfindlichkeit gegenüber der Handkapazität.

    vy 72 de DH8DAP, Frank aus Schwelm nr Wuppertal, JO31PG

    Ich bin Westfale von Geburt und Europäer aus Überzeugung!

    http://www.golf19.de

  • Hallo Martin,

    Du hast soweit recht, siehe meine LTSpice Simulation.

    Spannung am Gitter ist dargestellt.

    Ich hatte nur eine ECC99 im meiner Sammlung.


    vy73

    Markus

  • DH8DAP Hallo Frank - das ist ein guter Hinweis. Danke. Ich werde vermutlich auch einen etwas oder sogar deutlich kleineren Dreko nehmen. Natürlich so, dass alles wieder auf dem 80m-Band landet...


    DL8MBY Hallo Markus .... vielen Dank für die Simulation !!

    vy 72/73 de Martin, DH4NWG

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    Edited once, last by DH4NWG (June 5, 2025 at 10:50 PM).

  • Hallo die Runde, das mit dem Oszillator-Drehko und dem Verkürzungskondensator ist bestimmt nur ein Zeichenfehler. Alles was auf der leitenden Achse liegt ist mit einander verbunden , also laut Zeichnung auf Masse so dass dieses Verkürzungs-C in dem Sinne kurzgeschlossen und wirkungslos ist. Realität heißt , beide Statorpakete verkürzen mit je einem gleichgroßen C . Wegen der besseren Liniarität dem 500pf - Paket je ein C parallel schalten, was so klein/groß ist wie die Anfangskapazität des Drehkos , also mal je 47pf oder 56pf parallel und dann den Verkürzungs-C . 50pf sind dann aber etwas zu gering, 75 bis 82 pf werden es wohl sein. Dazu dann den parallel-C von 60pf, heute wohl 68 oder 75pf.

    Martin, viel Erfolg beim Aufbauen und benutzen....

    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo,

    bin gerade über den Thread gestolpert. Ist ja eine interessante Schaltung. Allerdings dürfte der RX keine besondere Großsignalfestigkeit aufweisen, da die Mischung an der stark gekrümmten Kennlinie der Dioden erfolgt (Uosz <300mV). Besser wird's, wenn man die Dioden im Schaltbetrieb ansteuert (so 5-7Vss). Allerdings muss dann zwingend eine HF-Vorstufe vorgeschaltet werden, da sonst (wie weiter oben schon angemerkt wurde) die Oszillatorleistung ungehindert an die Antenne gelangt.

    Wäre vielleicht eine spätere Erweiterung dieses netten Projekts mit entweder einer Triode in GB-Schaltung oder besser einer Pentode. Nur so eine Idee.

    Als Nebenthema, nämlich Einstellung des Abstimmbereichs, habe ich aus der Mottenkiste mein inzwischen eingedeutschtes Progrämmchen "PrCvK5de" drangehängt.
    Ein Online-Programm für solche Berechnungen gibt es auch seit Jahren bei Ingo, DK3RED:

    http://www.qrp4fun.de/de/s5e.htm

    Sorry, hatte gerade nix zu tun.
    73, Horst

  • Hallo Manfred,

    danke für die Blumen - das exhumierte Zeug ist schon rund 15 Jahre alt.

    Da es schon mal ausgegraben ist, habe ich spaßeshalber zuerst die angenäherten Werte aus dem Originalschaltbild eingegeben, um den 80m-Bereich abzudecken. Man sieht zwei wesentliche Dinge:
    Die notwendige Induktivität ist mit ca. 32µH deutlich größer als die angegebenen 20µH. Bei der Berechnung der Luftspule mit den angebenen Daten (40wdg auf 20mm Körper) kommt übrigens auch ca. 33µH heraus!
    Zweitens ist die sehr unlineare Frequenzkurve erkennbar (die evtl. durch den vermutlich nichtlinearen Verlauf der Drehko-Kapazität etwas besser aussehen dürfte).

    Im rechten Bild ist eine von unendlich vielen Varianten zu sehen, die eine deutlich bessere Linearität aufweist. Das konstante Cp=20pF ist als Schaltkapazität zu sehen.
    Die Haarlinie ist in beiden Fällen auf 3,6MHz positioniert. Vielleicht hilft's Martin bei der Dimensionierung.

    Frohe Pfingsten, Horst

  • Vielen Dank für alle Hinweise und Unterstützung bisher.

    Wir sind jetzt 1 Woche nicht zu Hause...Haus(-Tiere) bei der Familie unseres Sohnes hüten, während die in Italien Pfingsturlaub machen..!! Da liegt das Projekt in der Zwischenzeit auf Eis.. leider.

    Vy 73 und schöne Pfingsten, Martin

    vy 72/73 de Martin, DH4NWG

    hpe cuagn !!

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