Programmierung SI5351A

  • Hallo OMs,

    ich habe 2 QRP-TRX mit einem Direktmisch-RX nach "QRP-Labs OCX" aufgebaut (80m bis 10m). Als Oszillator habe ich auch den SI5351 eingesetzt, aber fertige Module mit dem SI5351. Mit der Phasenverschiebung im SI5351 habe ich auch gut hinbekommen. Ich habe mehrere Module getestet und dabei ist mir aufgefallen das mein RX, vor allem auf den höheren Bändern mit manchen Modulen ein schlechtes Signal/Rauschverhältnis aufweist. Bis zu 15dB schlechter. Nur 2 von 6 getesteten SI5351-Modulen waren gut mit MDS von -120dBm auf allen Bändern.

    Ich konnte mir keinen Reim darauf machen woran das liegen könnte. Meine erste Vermutung: auf den Modulen sind schlechte 25 MHz Quarze verbaut worden. Also bei "Digikey" neue Quarze bestellt. Gleich mit 27 MHz und nicht 25 MHz. Heute sind die Quarze gekommen. Bei den schlechten SI5351-Modulen den neuen Quarz eingelötet und wieder getestet. Es war keine Verbesserung fest zustellen. Eher eine Verschlechterung. Auf dem 40m-Band ist die die Empfangsleistung auch abgesunken um etwa 12dB.

    Ich habe mir das das Oszillatorsignal mit dem Oszi angeschaut. Der Pegel bei allen Modulen identisch. Nur bei den Modulen die ein schlechtes Signal/Rauschverhältnis im RX haben ist das Oszibild sehr unruhig und wackelt ständig hin und her. Letztendlich habe ich mir das Signal mit dem Spektrumanalyser angeschaut.

    Mit diesem LO-Signal ist kein vernünftiger Empfang möglich. Jetzt war meine Vermutung, dass die Chinesen minderwertige SI5351 auf den Modulen verbaut haben und wollte schon neue SI5351 bestellen.

    Aber die Ursache ist eine ganz andere. Die Register 149 bis 161 sind für die Funktion "Spread Spectrum Parameters" vorgesehen und haben nach "Power ON" keine definierte Default-Belegung. Ist in Register 149 das Bit 7 zufällig auf "HIGH", ist die Funktion aktiviert und erzeugt so ein schlechtes LO-Signal. Deshalb waren bei mir manche Module gut (Register 149, Bit7 auf 0) und manche Module schlecht (Register 149, Bit7 auf 1).

    Deshalb ist es wichtig nach "Power ON" erst einmal Register 149 bis 161 mit dem Wert "0" zu laden um die "Spread Spectrum"-Funktion zu deaktivieren. Das Spektrum sieht dann so aus.

    Mit diesem LO-Signal ist maximale RX-Empfindlichkeit gegeben. Es kann sein dass das viele OM's schon gewusst haben. Aber mir war das nicht bekannt. Viel Spass beim Basteln und programmieren!


    vy 73 Andreas, DL4JAL

    Edited once, last by dl4jal (November 1, 2024 at 5:28 PM).

  • Ja, kleine Ursache große Wirkung HI. Ich habe die Forschung an der Ursache eine ganze Weile vor mir her geschoben und bin nicht auf die Idee gekommen mal mit dem Speky das Signal mal anzuschauen.

    Ich bin jetzt dabei einen kleinen QRP-CW-TRX mit Band-Steck-Modulen aufzubauen. Ähnlich wie der "Siera". Durch die Verwendung des SI5351-Moduls reduziert sich der Aufwand erheblich. Der Sendemischer entfällt. Näheres berichte ich, wenn die LP da sind und der Musteraufbau funktioniert.

    Andreas

  • Hallo Andreas,

    zunächst einmal herzlichen Dank für den Hinweis. Mir war das zwar bekannt, aber auch nur durch Zufall irgendwann mal selbst nach stundenlangem Suchen gefunden. Die Inhalte des QRP-Forums werden gut bei google gefunden, insofern wird dein Eintrag sicherlich noch viele glücklich machen.

    Wie du vielleicht weißt, biete ich Platinen des Sierra in Industriequalität an (Bild mit freundlicher Genehmigung von EA4LE anbei). Es gab auch ein OM, der den VFO durch einen SI5351 ersetzt hat. Falls Interesse sich mit ihm mal auszutauschen, sende mir doch einfach eine PN.

  • Hallo Andreas,

    sehr gute Arbeit. Kaum macht man es richtig und schon klappt es. Andreas , ich bin beim nächsten Projekt mit dabei ..... danke.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo,

    vielen Dank für die Antworten. Mir gefällt das Prinzip mit den Bandmodulen beim Siera. Der RX ist aber mehr an den kleinen SST-TRX angelehnt. Ich habe auch die super einfache AGC mit der Rückführung über die LED zum SA612 übernommen. Einfacher geht es kaum. Ich habe viel über den KH1 von Elecraft gelesen. Da hat mir die hohe ZF von 9,2 MHz gefallen. Deshalb habe ich auch gleich mit Hilfe von "Dishal" ein ZF-Filter entworfen und getestet. Die Bandbreite ist etwa 500Hz. Der TX ist vom QMX übernommen. Ich habe aber die BS170 verworfen und echte HF Transistoren eingesetzt. Die Gegentakt-PA werde ich beibehalten, die hat weniger Oberwellen. 2x RD15HVF habe ich schon getestet. Die Sendeleistung ist regelbar von wenigen mW bis 5W. Ich wollte gern die RD06HHF einsetzen. Die sind preiswert bei BOX73 erhältlich und sehr robust. Das muss ich aber alles noch testen.

    Ich baue erst einmal ein Muster auf, wenn die LP hier eintreffen. Wem es interessiert hier die ZIP mit den 3 LP. Im Verzeichnis "bom" sind die Schaltbilder usw zu finden. https://www.dl4jal.de/QRP_CW_TRX_BM10.zip.

    Die Steckmodule sind nur etwa 5x3cm groß. Die TRX-Grundplatine misst 9x10cm. Der gesamte TRX dürfte also nicht groß werden. Die Bandmodule sollen links auf der TRX-Grundplatine aufgesteckt werden, außerhalb des Gehäuses. Die Bedienung erfolgt mit 2 Drehgebern (VFO ohne Rastung mit Schrittverdopplung, also 48 Steps/U + Drehgeber mit Rastung für Menü, SETUP, WpM usw) 2 Tasten und als Anzeige ein OLED 0,96 Zoll. Für die Volume 1 Poti 10k/log.

    Ich werde berichten, wenn das Muster läuft.

    vy 73 Andreas

  • Ein sehr durchdachtes und wie immer hervorragend dokumentiertes Projekt, Andreas. Daumen hoch.

    Eine Überlegung vielleicht noch. Nach meinen Erfahrungen mit dem NE602/612 als Eingangsmischer hat er sich als nicht besonders großsignalfest erwiesen und wird an einer vernünftigen Antenne schnell überfahren. Ich bin dazu übergegangen in Frontends den großsignalfesten AD831 im Sockel zu nehmen, das ergibt einen großen Qualitätssprung. Den findet man zum akzeptablen Preis auf Online-Plattformen, auch preiswert als Fertigmodul mit SMA Buchsen. Alle bisher auf diesem Weg bezogenen ICs funktionierten einwandfrei. Ein weiteres Argument ist die Verfügbarkeit, die NE602/612 Bausteine werden nicht mehr gefertigt und sind nur noch aus Lagerbeständen verfügbar. Nachteil des AD831 ist die hohe Stromaufnahme von 130 mA und der hohe Preis beim Bezug von offiziellen Distributoren.

    73, Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    Edited 9 times, last by DL4ZAO (November 2, 2024 at 7:39 AM).

  • Hallo Günter,

    da hast du recht. Die NE602 sind nicht sehr großsignalfest. Das hat sich aber entschärft mit dem Wegfall der starken Rundfunksender auf 40m. Für starke Signale habe ich ein schaltbares 12dB Dämpfungsglied vorgesehen. Das müsste reichen. Ich habe 10x SA602 bei Aliexpress geordert. Ob die etwas taugen muss ich erst testen. Ich bin vorsichtig geworden mit der "Chinesenware". Beim Funkamateur Box73 habe ich auch 4 x SA612 geordert. Wie es aussieht sind das sogar noch Typen von Phillips.

    Die NE602 sind in ihrer Einfachheit in der Anwendung kaum zu übertreffen. Mit dem AD831 habe ich auch schon experimentiert. Die sind mir für einen kleinen portabel TRX nicht so geeignet. DL2AVH hat in seinem letzten Fuchsjagt-RX eine interessante Lösung konstruiert. Ich hänge mal die Bilder der Schaltung an.

    Vieleicht werde ich mal in dieser Richtung experimentieren. Leider kann ich Helmut nicht mehr fragen. Er ist nicht mehr unter uns. Diese verwendeten Mischer sind sehr schnelle analoge Schalter und funktionieren sehr gut. Ich habe einen Musteraufbau testen können. Ich sollte ja auch die SW dafür schreiben.

    Eventuell werde ich noch eine zweite Platinenvarinate entwerfen wo der NE602 als DIL8 eingesetzt werden kann. Diese Bauform haben bestimmt viele noch in der Bastelkiste.


    73 Andreas DL4JAL

  • Frontends den großsignalfesten AD831

    hallo zusammen - bei meinen Experimenten mit dem AD831 fällt mir immer die große Wärmeentwicklung auf. Bin ich damit alleine?

    Gruß - Raimund

    Erstaunlich, was 5 Bauteile "anrichten" können.

  • Raimund, das ist normal bei dem Baustein und ergibt sich so auch aus den Betriebsdaten.

    Bei einer Verlustleistung von typisch 1 W und einem Wärmewiderstand des Gehäuses auf einer Leiterplatte von 90°C/W wird das schon sehr heiß.

    73, de

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)