Eine neue Sensortaste entstand

  • Nein, die sagt nicht Anderes. Nach dem Datenblatt beträgt die Sensor Abfragezeit im Fast Mode alle 1 mS, das ist außerhalb jeder menschlicher Reaktionszeit. Im stromsparenden Low Power mode schläft der Detektor und wacht alle 80 mS auf, um den Sensor abzufragen. Auch das sollte genügen. Aber selbst im fast mode braucht der Detektor nur 0,5 mA an Strom, die Anzeige LED auf dem Board braucht viel mehr Strom als das IC und kann besser per Lötjumper abgetrennt werden . Die Response Zeit, bis der Sensor ein Signal an den Keyer abgibt beträgt laut Datenblatt max. 100 mS und kann durch die Auswahl der Kondensatorwerte verringert werden. Je unempfindlicher der Sensor gemacht wird, desto schneller ist die Response Zeit. Ich denke mal, dass selbst die ultra High-Speeder da nicht an irgendwelche Grenzen stoßen, ich sowieso nicht.

    Wie zutreffend erwähnt, maßgeblich sind nicht die Millisekunden im Datenblatt, sondern die Wahrnehmung zwischen Daumen, Finger und Ohr in der Praxis.

    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    Edited 8 times, last by DL4ZAO (August 25, 2024 at 3:10 PM).

  • Die auf der Platine befindliche LED wurde ja wie bereits geschrieben entfernt!

    Beim ersten Versuchsaufbau habe ich am Ausgang profisorisch eine LED im Blickfeld des Sensors und Finger gehalten, um die visuelle Reaktionszeit zu bewerten.

    Dabei konnte ich nicht die geringste Verzögerung erkennen, soo schnell wurde der Befehl ausgelöst.

    73 Dieter

  • SEN-12041 Sparkfunk capacitive sensor board - Mouser

    Moin Guenter, Vorsicht, das ist der AT42QT1010, welcher eine nicht abschaltbare Time-Out Funktion hat. Das waere bei CW vermutlich nicht so der Hit.

    Mehrfach-IC sind meist auch nicht gut geeignet.

    BerryBase hat aber noch sechs Stueck von den richtigen Boards. Also koennten noch drei Leute bei Euch nachbauen :)

    73, Joerg

  • Moin Guenter, Vorsicht, das ist der AT42QT1010, welcher eine nicht abschaltbare Time-Out Funktion hat.

    Jörg, der kleine Unterschied (automatischer Timeout nach 60 Sekunden Tastendruck) ist für die hier genannte Anwendung als kapazitiver Sensor für einen CW Key nicht ausschlaggebend. Wer drückt beim Betrieb schon länger als 60 Sekunden eine Paddle-Taste? Die gut erhältlichen mit dem AT42QT1010 bestückten Boards sind laut dem Schaltungsdesigner genauso als CW Tastensensor genauso geeignet, wie das bei Berry Base gelistete Sparkfun Board mit dem AT42QT1011.

    Die im Eingangspost von Dieter vorgestellte Schaltung
    https://www.qrpforum.de/index.php?attachment/27587-at42qt101x-capacitive-touch-breakout-pdf/

    erlaubt wie man im Schaltbild sieht, ausdrücklich sowohl die Versionen AT42QT1010 als auch mit dem AT42QT1011. Die Schaltung benennt das Sensor-IC daher als AT34QT101x, wobei das x dafür steht, dass beide vorstehend genannten Varianten des capacitive touch sensors gleichermaßen tauglich sind.


    Hier sind die Unterschiede der beiden Sensorboards beschrieben.

    https://www.win-source.net/datasheet/434037/AT42QT1010MAHR.pdf

    Kurz zusammengefasst: der AT42QT1010 hat einen Time Out nach 60 Sekunden Tastendruck, bei dem AT42QT1011 Board kann man beliebig lange Zeit, also auch länger als 60 Sekunden die Taste gedrückt halten. Ansonsten verhalten sich beide IC-Varianten gleich..

    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    Edited 7 times, last by DL4ZAO (August 26, 2024 at 3:45 PM).

  • Moin Guenter.

    Da gibt es schon mehr Unterschiede, doch dazu muss man in die Datenblaetter einsteigen. Zitat aus dem Datenblatt des 1010 "If a detection exceeds the timer setting, the sensor performs a full recalibration. This is known as the Max On-duration feature and is set to ~60s (at 3V in LP mode)". Das tut der 1011 nicht.

    Ein klassischer Fall ist, wenn auf dem Tisch etwas leitendes gegen die Taste kommt, der TRX aber nicht auf BKIN (oder CW-Vox) steht. Also unbemerkt. Dann kalibriert sich eine Seite des Paddles auf diese neue Situation. Wenn man wieder loslegt, reagiert diese Seite des Paddles nun anders als die andere Seite. Das wuerde ich nicht wollen, muss aber jeder selbst wissen. Wenn der Stationstisch immer gut aufgeraeumt ist und auch keine Katze darauf ein Nickerchen haelt, macht das vielleicht nichts :)

    Langjaehrige CW-sten kennen das. Man dreht ueber ein Band und hoert dit-dit-dit-dit-dit-dit...... ist irgendwas gegen die Taste gekommen, doch der OM hatte den TRX noch auf BKIN stehen und damit geht diese Endlosfolge raus.

    73, Joerg

  • Langjaehrige CW-sten kennen das. Man dreht ueber ein Band und hoert dit-dit-dit-dit-dit-dit...... ist irgendwas gegen die Taste gekommen, doch der OM hatte den TRX noch auf BKIN stehen und damit geht diese Endlosfolge raus.

    Na ja, Jörg - bei diesem "klassischen Beispiel" müsste schon eine recht ungewöhnliche Verkettung von Ursachen vorliegen. Die Konstellatiion scheint jedenfalls nicht häufig vorzukommen, allenfalls vereinzelt, dass jemand versehentlich über 60 Sekunden seinen Finger am Paddle lässt oder die Katze dauermorst. Schon gar nicht bei einer kapazitiven Sensortaste. Vielleicht liegt das daran, dass ich persönlich auch nach langen Jahren noch kein unbeabsichtigtes dit-dit-dit-dit von länger als 60 Sekunden Dauer auf dem Band beobachten konnte, weil das Paddel gedrückt blieb. Das scheint ein eher seltenes Phänomen zu sein. Ein offenes Mikrofon mit VOX, das kommt schon mal vor.

    Aber gut, sei's drum. Einigen wir uns darauf: wenn man solche Bedenken hat, dann wählt man eben die Board Variante mit dem 60 Sekunden Timeout, das derzeit schwer erhältlich ist. Alle Anderen, insbesondere diejenigen ohne Katze im Shack, können bedenkenlos die vom Entwickler der Schaltung vorgesehene gut lieferbare Version ohne den 60 Sekunden timeout bei bei Mouser oder Digikey bestellen, wenn sie die von Dieter vorgestellte Sensortaste bauen wollen.

    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    Edited 5 times, last by DL4ZAO (August 27, 2024 at 1:35 PM).

  • Ja, Guenter, muss jeder selbst wissen. Das war jetzt auch nur ein Beispiel. Es gibt weitere Unterschiede, die mir persoenlich beim 1010 nicht gefallen. Ich mag keine unnoetigen Automatismen. Zitat aus dessen Datenblatt " ... a forced recalibration is accomplished when the device is powered up ...". Also nicht nur nach Timer-Ablauf, sondern nach jedem Einschalten. Beim 1011 stellt man die Empfindlichkeit hingegen mit einem Kondensator fest ein und diese bleibt dann auf Lebzeiten so wie sie ist.

    Dit- oder Dah-Reihen von 10min und mehr habe ich oft gehoert. Einder der Gruende, warum viele moderne TRX einen einstellbaren Time-Out haben. Der beste war einer aus unserem OV in Deutschland vor etwa 45 Jahren, allerdings in Fonie. Er setzte sich in seinem Auto auf das Mikrofon, bemerkte es nicht, und wir konnten auf der OV-Frequenz von Abfahrt bis Ankunft mithoeren, wie gut oder schlecht er die Gaenge schaltet und kuppelt. Zum Glueck hatte er vorher keine Bohnen gegessen :)

    73, Joerg

  • Es gibt weitere Unterschiede, die mir persoenlich beim 1010 nicht gefallen. Ich mag keine unnoetigen Automatismen. Zitat aus dessen Datenblatt " ... a forced recalibration is accomplished when the device is powered up ...". Also nicht nur nach Timer-Ablauf, sondern nach jedem Einschalten. Beim 1011 stellt man die Empfindlichkeit hingegen mit einem Kondensator fest ein und diese bleibt dann auf Lebzeiten so wie sie ist.

    In welchem Datenblatt sind diese Unterschiede beschrieben?

    Ich finde im Datenblatt des 1010 dass auch dort die Empfindlichkeit per Kondensator eingestellt werden kann und dass auch der 1011 beim Einschalten sich erst mal kalibriert.
    Der einzige Unterschied zwischen 1010 und 1011 ist laut den Datenblättern der 60-Sekunden-Timeout.

    73,
    Uli DF7SC

  • Moin Uli,

    Du hast recht, laut Kapitel 3.5 hat auch der 1011 eine Kalibration beim Einschalten.

    Wie auch immer, ich werde warten, bis es die Boards mit 1011 wieder gibt. Ich brauche wegen Fingergelenkarthrose irgendwann eine Sensortaste, aber da das ein langwieriger Prozess ist, ist es nicht so eilig. Bisher geht es noch gut mit den mechanische Paddles.

    73, Joerg

  • Sieht Tiptop aus.

    Zufrieden mit der Funktionalität?

    Kannst du die Kombi mit dem Keyer weiterempfehlen?

    Gönne uns doch bitte mal einen Blick ins Innere.

    73, Günter

    Abschließend zum Thema mit gewünschtem Bild vom Innenleben und Urteil zum K 16 EXT



    Ich war vom CMOS Super Keyer 3, der exakt der ETM 9 entspricht, von Beginn an vor 30 Jahren begeistert und bin es immer noch.

    Mit der Bedienung zur Einstellung der gewünschten Parameter war man schnell vertraut und mögliche Eingabefehler waren durch eine Punktfolge schnell korregiert.

    Leider gibt es diesen Kit nicht mehr, sodass ich eine Alternative für meine letzte Sensortaste suchte.

    Somit baute ich die K16 EXT von K1EL ein und war gespannt auf die Bedienbarkeit, Eindeutigkeit und Sicherheit.

    Selbst die wenigen für mich erforderlichen zwei Einstellungen, nämlich Geschwindigkeitsbereich und Textspeicher-Eingabe haben mich Nerven gekostet und mich enttäuscht.

    Soetwas kannte ich vom Vorgänger nicht ansatzweise.

    Ich erspare mir Einzelheiten meiner Enttäuschung an dieser Stelle zu nennen.

    Wer nur CW damit machen möchte, ohne die hundert Möglichkeiten zu nutzen die im K 16 stecken, der wird mein Urteil vermutlich nicht nachvollziehen können, aber egal.

    Eine Freude bleibt zum Glück erhalten und das ist die mit der neuen Sensor-Platine.

    73 Dieter DL2LE

  • Hallo zusammen,

    danke für den guten Tipp zum Bau einer Sensortaste. Ich habe jetzt auch eine nachgebaut und dabei den Sensorkopf von BaMaTech verwendet.

    Die Bilder von Dieter, DL2LE, zeigen alle nötigen Modifikationen, so dass der Aufbau ohne größere Probleme gelang. Auch die hier abgebildete Taste kann mit internen und externem Keyer betrieben werden.

    Sie funktioniert ausgezeichnet.

    Danke an die vielen Autoren im Thread und vy 73,

    Ralph, DL1HR


    vy 72/3, Ralph, DL1HR

    DOK: O39, HSC # 2011, AGCW #4337

  • Moin Ralph,

    Kurze Frage. Besteht der schwarze Koerper des BamaTech Kopfes aus eloxiertem Aluminium, in das die beiden Kontaktflaechen isoliert eingeklebt sind? Auf der BamaTech Web Site fand ich nur vier Bilder dazu.

    73 und guten Rutsch, Joerg

  • Mich schrieb gerade Oli ex DL3MCO jetzt CT1JGH an. Er hat die Schaltung nachgebaut und kommt auf einen Stromverbrauch von 2,4 mA an Stelle uA .

    Ich bin z.Zt. auf der Insel und kann nicht helfen.

    Welcher Nachbauer kann dazu was sagen?

    QSP de Dieter DL2LE/P

  • Sensorkopf komplett zum Aufbau einer Sensor Elbug / Morsetaste Abmessung

    (LXBXH) ca.: 25 x 20 (zwischen Sensorflächen) x 21 mm
    Gehäuse: Kunststoff schwarz, beidseitig Edelstahlsensorflächen
    inkl. 2x Anschlussdraht nach aussen geführt
    Befestigung am Gehäuse über rückseitige M3 Gewindebohrung anbaufertig

    73, Jens

    Telegrafie - die einzige Digitalbetriebsart die Analog besser ist.

  • Hallo Dieter,

    hast Du ein Foto von Olis Aufbau, auf dem man die Bauteile erkennen. Vielleicht kann man daran erkennen, ob etwas im Argen ist. Deine Originalversion lies sich bei mir fehlerfrei nachbauen.

    Ich wütde mal drüberschauen, wenn ich ein Foto bekäme, ob mir da etwas auffällt..

    vy 73, Ralph, DL1HR

    vy 72/3, Ralph, DL1HR

    DOK: O39, HSC # 2011, AGCW #4337

  • Mich schrieb gerade Oli ex DL3MCO jetzt CT1JGH an.

    Ohne den Thread kapern zu wollen: Oli hat DL3MCO immer noch und sein portugiesisches Call ist CT1JGA.

    73!

    Peter DL3NAA

    DL3NAA
    Name: Peter
    QTH: Kehl (JN38VN)
    DOK B14, HSC 1023, VHSC 186
    QRP von 80 Meter bis 10 Meter CW

    Life is too short for QRP!

    Satis longa vita - Das Leben ist lange genug! (Seneca)

  • Inzwischen hat mir Oli geantwortet und berichtet, dass all seine Platinen (er hatte 10 Stück bestellt) TOT sind und das Projekt von ihm gestoppt wurde.

    Für mich unerklärlich und die Bilder des zu kleinen Gehäuses bringen keine Erkenntnisse.

    Damit ist das Thema für mich erstmal vom Tisch und ich bedanke mich bei Ralph für die Hilfsbereitschaft und dem Peter für die richtige Korrektur.

    73 von der Insel

    Dieter DL2LE