Einstecktiefe von Antennenelementen aus Fiberglas

  • Hallo zusammen,

    heute habe ich eine Frage an die Mechaniker und Maschinenbautechniker.

    Ich habe hier eine Fiberglasantenne, die aus 4 Elementen zusammengesteckt wird. Die Aussendurchmesser der Elemente betragen 28mm, 24mm 19mm und 15mm plusminus Meßtoleranzen, ich habe sehr grob gemessen. Jedes Element ist 195 cm lang. Die Elemente sind am oberen Ende immer 3cm tief geschlitzt, damit mit einer Schlauchschelle das jeweils kleinere Element geklemmt werden kann.


    Was sagt euer Bauchgefühl, wie weit das dünnere Element in das Dickere eingeschoben werden müss, um eine bruchsichere Verbindung zu erhalten?


    Hintergrund:

    Die Antenne war eine ehemalige CB-Funkantenne, die ich leer geräumt habe und einen Draht einziehen möchte, um sie als nicht abgestimmte Vertikalantenne zu betreiben. Und nein, ich möchte keine Diskussion anregen, welche Antenne besser wäre, ich habe ein solches Konzept hier lange betrieben und es ist bewährt. Es geht mir hier um die mechanische Festigkeit, dass die Antenne nicht bei den leider immer heftiger werdenden Stürme gleich abbricht.


    Ich freue mich auf eure Antworten.

    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Was sagt euer Bauchgefühl, wie weit das dünnere Element in das Dickere eingeschoben werden müss, um eine bruchsichere Verbindung zu erhalten?

    Hallo Stefan,

    natürlich wird es nun eine Diskussion geben, nicht bezogen auf die Antenne, die du bauen willst (Draht im inneren hochziehen), sondern bzgl. der Standfestigkeit der 4 Elemente.

    "Mein Bauchgefühl" sagt mir, dass jede Konstruktion mit 3 Schlauchschellen, die du ja scheinbar benötigst, bei orkanartigen Winden nicht so bruchsicher sein wird, wie eine Teleskop-Angelrute, bzw. leichtem Fiberglas Teleskopmast.

    Warum, ja, weil die einzelnen Elemente dort einen rund um Halt haben und somit keine unterschiedlichen Bruchstellen zwischen den Elementen sich befinden,

    außerdem verjüngen sich die "Angelruten" nach oben recht stark (wenig Windwiederstand, wenig Eigengewicht) im Gegensatz zu den 4 Elementen einer 5/8 Groundplane CB Antenne. Die CB Antennen biegen sich zwar nicht so stark im Orkan, brechen dafür bei einer bestimmten Windlast.

    Du fragst nach "Bauchgefühl", genau so habe ich geantwortet.


    Aber du hast natürlich keine zusätzlichen Ausgaben, wenn du es mit deinen 4 Elementen und 3 Schellen machst und sie so weit ineinander steckst, wie sie zuvor eingesteckt waren (optsch sind da in der Regel Ringe in den Mastteilen durch die UV-Bestrahlung zu sehen, oder du holst dir die techn. Beschreibung und berechnest aus der Gesamtlänge der 4 Stäbe ( 4 x 1,95) die Differnez zu der angegenen Gesamtlänge der 5/8 Antenne und teilst dies durch 3, dann hast du die vom Werk vorgeschlagene Einstecktiefe der 3 oberen Elemente, hi


    alles ganz einfach,


    es kommen bestimmt noch Fragen zu der Wandstärke der elemente usw., man kann endlos spekulieren, ohne die einzelnen Werte zu kennen,

    bei den Angelrutenantennen ist der "kritische Punkt" immer unten die Befestigung des Antennenfußes; denn dor ist bei Orkan die stärkste Bruchlast, denke ich,



    bei mir ist im Januar 1990 , Orkan Daria, mit Stärken von bis zu 200km/h die 9m Angelrute auf dem Dach eines 4 Stöckigen Hauses unten am Mast abgebrochen, bzw. aus der Befestigung gerissen worden, die Rute selbst war o.k., später habe ich sie ohne das unterste Element wieder aufgebaut, da war sie dann nur noch 8m lang, sie hielt trotz UV Bestrahlung so 5 Jahre, (kostete 40,-DM im Anglerladen)

    73

    Winni

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  • Hallo Winni,

    danke für deine Antwort und den Hinweisen. Ich gezhe ja bei eingen Punkten deiner Antwort mit, bis auf den Hinweis, dass "Angelruten" stabiler sind. 3 Jahre hatte ich eine solche Angelrute aufgebaut, bis mir mein Nachbar den Hinweis gab, dass seit ein paar Minuten meine Antenne in seinem Garten liegt... direkt am zweiten Element im Übergang zum dritten Element abgebrochen. Von der CB-Antenne kenne ich nur ein Video, bei dem eine Solche abgebrochen ist, das war aber auch ein Strum mit mehr als 60km/h, was der Hersteller auch als Bruchlast angibt.


    Meine Gedanken gehen dahin, dass nach Vorgaben ungefähr 15cm eingeschoben sind, minus die 3cm vom Schlitz sind ca. 12cm. Ich dachte jetzt soweit, dass ein entsprechender Machinenbauer mir sagen kann, was es so als Daumenregel gibt, wie weit eine solche Steckverbindung eingeschoben sein muss, um auf der sicheren Seite zu sein. Mein Vater war Bauingenieur und hatte für sehr viele Dinge ein gutes Daumenmaß, was mich beim Bohren von Löchern schon viel Schweiß gekostet hatte. Deswegen meine Frage.


    Einfach nach bestem Vertrauen auf die Markierungen zu stellen, bei denen ich nicht weiß, ob es wirklich Markierungen sind oder einfach Witterungsspuren, ist eine Lösung, aber eben nicht so die optimale, wenn du nachvollziehen kannst, was ich meine.


    Gruß

    Stefan

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  • Moin,


    ich habe seit bestimmt 10 Jahren einen Heavy Duty 10m von DX-Wire draussen stehen. Der steckt mit ca. 50-70cm in einem 60er Abflussrohr, das in der Erde in einem "Eimer" Beton steckt. Mit dem Mast hatte ich nur ein einziges Mal ein Problem, dass der zusammengerutscht war. Seit dem sind die Übergänge mit ISO-Band abgedichtet. Eine Abspannung ausser dem Draht des Dipols gibt es nicht, an der Spitze ist eine Umlenkrolle, der Draht kann mit Seil abgelassen werden und auch wieder hochgezogen werden.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich denke, es gibt massive Qualitätsunterschiede bei den am Markt angebotenen Masten.


    73, Tom

  • Hi Stefan,

    bin kein Ingenieur, aber nach meinen eigenen Erfahrungen mit Teleskopruten sind die kritischen Parameter die "Einspanntiefe", also wie lange die Antenne unten noch Unterstützung hat und die Frage, ob Du sie irgendwie noch abspannst. Beides gibt der Antenne zusätzliche Festigkeit, die m.E. kritischer ist als das Problem, dass sie zwischen den Elementen den Kräften nicht standhält.

    73!

    Peter DL3NAA

    DL3NAA
    Name: Peter
    QTH: Kehl (JN38VN)
    DOK B14, HSC 1023, VHSC 186
    QRP von 80 Meter bis 10 Meter CW


    Life is too short for QRP!

    Satis longa vita - Das Leben ist lange genug! (Seneca)

  • Hallo Tom,

    toller Erfahrungsbericht von dir, deine Variante ist für mich:

    - einfach zu realisieren

    - langlebig

    - optisch wenig auffällig

    73

    Winni

  • Hallo Stefan,


    Tom hat das ganz gut beschrieben mit den Qualitätsunterschieden.

    Mein Mechanikerherz rät Dir, zu der Schlitztiefe von 3cm noch 8...10cm dazu zählen. Also das insgesamt 11...13cm Tiefe im folgenden Element steckt. Gegen das Verrutschen habe ich Schrumpfsxchlauch genommen

    bei meinem alten Spieth-Mast. Kabelbinder tun es auch. Aber bestimmt nicht über viele Jahre. Die UV-Strahlen der Sonne wirken nicht nur auf unsere Haut, sondern auch auf den GfK des Mastes. Er wird spröde im

    Laufe der Jahre.


    72 & 73

    de Jürgen, DF3OL

  • Guten Morgen Jürgen,

    danke für die Antwort. Dann schiebe ich die Teile ca. 13 bis 15cm zusammen. Gesichert wird das zusätzlich zu den Schlauchschellen mit selbstverschweißendem Isolierband (Hat anderweitig schon gute Zwecke erfüllt). Die recht robust wirkenden Teile sind auch mit einer Lackschicht geschützt, sodass die Verwitterung wahrscheinlich noch einige Jahre abgehalten wird. Klar, man weiß nie, was für Stürme auf uns zukommen. Ich denke aber auch, dass Antennenhersteller nicht gerade Schrott bauen, denn danach sieht es wirklich nicht aus.


    Danke an Alle für eure Hinweise!

    Gruß Stefan

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