Frage zu Messkoppler von DL4JAL

  • Hallo alle,

    ich würde kein Semigidkabel verwenden. Das ist viel zu dünn. Durch Zufall habe ich festgestellt, dass die Verwendung von RG213 in dieser Größe der Abschirmkammer die richtige Gesamtimpedanz von etwa 50 Ohm ergibt. Das ist wichtig bei den höheren Frequenzen im Kurzwellenbereich. Das kann man ganz einfach kontrollieren mit einer SWR-Messung im Durchgang. Für die Messung mit Abschlusswiderstand 50Ohm sollte man einen sehr guten nehmen. Je dünner das Kabel für die eine Windung im Ringkern ist, je schlechter ist das SWR bei höheren Frequenz. Diese Versuche kann jeder selbst mal machen. Das Kabel für die eine Windung und die Größe der Abschirmkammer müssen aufeinander abgestimmt sein.


    Viel Erfolg beim Basteln.


    vy 73 Andreas

  • Hallo Günter

    da all die Messungen für mich Neuland sind, diverse Messgeräte habe ich aus einem Nachlass übernehmen können, ging es bei mir nicht so schnell vorwärts.

    Ich habe gesehen, dass der FA-NWT einen internen, optionalen Messkopf hat, ebenso ist auch ein externer dabei.

    Beim internen Messkopf ist mir nicht klar, wie die Messanordnung aussehen soll.

    Aus diesem Grund habe ich mit dem externen gearbeitet, in der Hoffnung, dies auch richtig gemacht zu haben.

    Im Anhang findest du das Messprotokoll. Sind das plausible Werte für Dich?


    73 de René,HB9EYB

  • Danke für die Messung Rene,


    Man sieht: die verwendete Dummy Load hat im günstigsten Fall auf 1,5 MHz etwas über 30 dB Reflexionsdämpfung, die sich bis 30 MHz auf ca. 13 dB verschlechtert. Es leuchtet ein, dass die Richt-Dämpfung des Kopplers nie besser eingestellt werden kann als die Reflexionsdämpfung des angeschlossenen Lastwiderstandes. Denn am Ausgang des Messzweiges erscheint - so wie es sein soll - eine Leistung, die der Reflexionsdämpfung der angeschlossenen Last proportional ist. Das erklärt, warum mit dem schlechten Abschluss die angestrebten 40 dB Richtschärfe nicht eingestellt werden konnten. Und es bedeutet im Umkehrschluss: um die Richtschärfe eines Messkopplers zu justieren, muss man den Durchgangszweig mit einem Abschlusswiderstand terminieren, dessen Reflexionsfaktor besser ist, als die angestrebte Richtschärfe des Messkopplers.


    Als Nebenanmerkung sei gestattet auf die Proportionen hinzuweisen, über die wir hier reden. Ein Reflexionsfaktor von 30 dB entspricht einem VSWR von 1,05. Ein Reflexionsfaktor von 13 dB entspricht einem VSWR von 1,6. Werte ab 30 dB sind m. E. für eine VSWR Anzeige als hinreichend genau anzusehen. Für die Anwendung als genaues Messgerät ist es natürlich schöner, bis 40 dB Reflexionsdämpfung messen zu können.


    Tabelle Reflexionsdämpfung <> VSWR


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    9 Mal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()

  • Hallo Rene,

    deine Messwerte sind nicht optimal. Ich habe mal meinen Messkoppler hervor geholt und gemessen.

    Zuerst das SWR im Durchgang. Die grüne Linie ist das SWR ohne Messkoppler und die blaue Linie mit Messkoppler als Vergleich. Der Abschlusswiderstand 50 Ohm ist von "Suhner" (N-Stecker etwa 1Watt belastbar).

    Als zweite Grafik die Messauskopplung des Messkopplers. Die könnte ich etwas nachjustieren.

    Eventuell müsstest du auch mal eine SWR-Kurve ohne Messkoppler als Vergleich machen, sonst wird es schwierig die Qualität des Messkopplers einzuschätzen.


    vy 73 Andreas, DL4JAL

  • Hallo,

    ich habe den NWT2 noch einmal neu kalibriert und beim Messen ganz kurze Kabelverbindungen genommen. Jetzt sieht die Messung noch besser aus.

    Grün, BNC-Abschluss 50 Ohm. Direkt am NWT2 abgeschlossen.

    Blau, NWT2 direkt über Adapter an Messkoppler angeschlossen. Als Abschluss wieder "Suhner" N-Stecker.

    So sieht mein Messkoppler innen aus.


    vy 73 Andreas, DL4JAL

  • Eventuell müsstest du auch mal eine SWR-Kurve ohne Messkoppler als Vergleich machen, sonst wird es schwierig die Qualität des Messkopplers einzuschätzen.

    So wie ich Rene verstanden habe, ist sein Plot die Messung der Rückflussdämpfung seines urspränglich verwendeten Dummy.Abschlusses direkt am NWT. Vielleicht kann Rene kurz klarstellen, wie er das gemessen hat?


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo Günter und Andreas

    Mein Plot ist von der Messung mit der ominösen Dummyload.

    Sobald ich ein neues Poti auftreiben kann, mein verbautes hat genau um -40dB eine Fehlstelle, mache ich nochmals entsprechende Messungen, um mit denen von Andreas vergleichen zu können.

    Ich schätze es sehr, wenn mir durch kompetente OMs so gut geholfen wird, danke.


    73 de René,HB9EYB

  • Hallo Rene,

    ich glaube mit dieser Dummyload kannst du keine vernünftige Messung machen. Du kommst besser, wenn du 2x 100Ohm Widerstände parallel an einen PL-Stecker lötest. Du kannst sie ja vorher ausmessen.


    73 Andreas, DL4JAL

  • Hallo

    Andreas, das habe ich gelernt, für Messungen ist meine Dummyload fehl am Platz. Da nehme ich in Zukunft nur noch einen passenden Abschluss.

    Nachdem ich ein neues Poti eingelötet habe, kann ich jetzt die -40dB Auskopplung schön einjustieren.

    Frage, ist die aufgenommene Auskopplung so in Ordnung? Ab ca. 20 MHz legt sie noch um 2dB zu.


    73 de René,HB9EYB

  • Hallo Rene,

    interessant wäre in diesem Zusammenhang, wie das SWR im Durchlass aussieht. Wenn das bei 30MHz schlecht ist, würde das die Abweichung von -40dB Auskopplung erklären. Diese Messung musst du unbedingt noch machen, sonst weisst du nicht ob der Messkoppler für den gesamten Kurzwellenbereich benutzbar ist. Der Messkoppler sollte das Sendesignal nicht negativ beeinflussen.


    Andreas

  • Guten Morgen, hier mein Beitrag, nach vielen Richt- und Messkoppler aufbauten.
    Es ist von entscheidender Wichtigkeit, dass die 50Ω Stoßstelle, PL Stecker Kabel lange bei 50Ω verbleibt.
    D.h. ich hätte den PL Innenpin, auf ein minimum.,c.a. 1 mm , gekürzt und das Massegeflecht auf der Kopplungsseite, links ringförmig an das Gehäuse gelötet. Wobei ich so nahe als Möglich an die PL Buchse gegangen wäre.

    Was nun mit einspielt in der Messung, https://www.qrpforum.de/index.…468-messkopler-m40db-jpg/, sind die Summen der reinen Induktivitäten der Lötpins und des Innenleiters.

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Hallo,


    wenn wie geschrieben die gesamte Anordnung bzgl. der Systemimpedanz von 50 Ohm kritisch ist, dann sind die verwendeten "PL Buchsen" absolut fehl am Platz und sind je nach Anwendung z.B. durch N-Buchsen oder SMA- Buchsen zu ersetzen.

    vy 73 de Dirk, DH4YM

    2 Mal editiert, zuletzt von DH4YM ()

  • Hallo

    Andreas: Bestätigt meine SWR Messung Deine Vermutung?

    Uwe : Dein Link zeigt den Messkoppler von Andreas, bei Ihm vermute ich, dass der perfekt aufgebaut und ausgemessen ist.

    @Dirk : ich weiss nicht, wie kritisch sich die Komponenten verhalten. Ich weiss nur, dass ich in Zukunft das PL System nicht mehr benutze.


    73 de René,HB9EYB

  • Hallo Rene,

    das sieht doch gar nicht so schlecht aus. SWR 1,1 bei 30MHz ist ein guter Wert. Ich denke das kannst du so lassen. Bei meinem Messkoppler ist mir aufgefallen, dass die Auskopplung unterschiedlich aus sieht, wenn die Durchlassrichtung vertauscht wird. Das kannst du auch mal probieren. In einer Richtung ist die Auskopplung bei mir linearer.


    73 Andreas