Su: Info Vectron Cristal Osc. 10MHz (s.Bild)

  • Hallo Nikolai,


    genaue Daten für diesen OCXO kann ich Dir nicht liefern. Wahrscheinlich geht es Dir hauptsächlich um die Anschlussbelegung des Steckverbinders. Eventuell können Dir die Informationen im Datenblatt eines ähnlichen Oszillators schon etwas weiter helfen. Ein Anschluss wird die Heiz-(Versorgungs-)Spannung sein, ein anderer die Heizungs-(Gehäusemasse). Ein weiterer Anschluss kann für die Frequenzsteuerung da sein. Eventuell gibt es auch einen Temperaturschalter. Da auf dem zweiten Foto (Inbus-)Schrauben auf der Unterseite zu sehen sind, würde ich den Oszillator öffnen und nachsehen, wohin die einzelnen Anschlussdrähte führen.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

    Einmal editiert, zuletzt von DK3RED ()

  • Hallo Ingo, vielen Dank für deine Info.

    Ja, mir geht es darum die Pin's zu verstehen. Aber nicht nur. Es ist immer noch unklar ob der CO einen Thermostat in sich hat und ob eine Fcorr. über einen Pin vorgesehen ist. Also 2 Pin's bleiben noch.

    Die + und GND Anschlüsse sind bereits geklärt.


    73 & HNY

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    nick DL5XJ
    d(-_-)b

  • Hallo Nikolai,


    wie schon geschrieben: Da auf dem zweiten Foto (Inbus-)Schrauben auf der Unterseite zu sehen sind, würde ich den Oszillator öffnen und nachsehen, wohin die einzelnen Anschlussdrähte führen.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Ja, mir geht es darum die Pin's zu verstehen. Aber nicht nur. Es ist immer noch unklar ob der CO einen Thermostat in sich hat und ob eine Fcorr. über einen Pin vorgesehen ist. Also 2 Pin's bleiben noch.

    Die + und GND Anschlüsse sind bereits geklärt.

    Wenn du die + und GND Anschlüsse kennst, dann kannst du doch die Stromaufnahme messen. Wenn da ein Thermostat verbaut ist, dann müsste nach dem Aufheizen die Stromaufnahme deutlich sinken. Das Aufheizen geht langsam. Du solltest also mindestens 10-15 Minuten warten.


    73 Uli DF7SC

  • Das ist sehr wahrscheinlich ein OCXO, also ein Oszillator mit auf 70 °C geheiztem Quarz, darauf weist schon die Größe hin. Die vier Anschlüsse sind: Masse - Betriebsspannung - Abstimmspannung - HF-Out. In manchen Fällengibt es noch einen fünften Ausgang, an dem eine stabilisierte Referenzspannung für ein Abstimmpoti anliegt.


    Masse ist leicht mit Durchklingeln zum Gehäuse rauszufinden. HF-Out geht über einen Kondensator im Inneren, zeigt also beim Messen mit dem Multimeter einen unendlichen Widerstand. Der Abstimmspannungseingang hat einen Widerstand von ca 100 ...500 kOhm, der Bereich der Abstimmspannung liegt zwischen 0 und 4 V. Nur der Betriebsspannungseingang (meist 5V oder 12V) ist niederohmig und zieht Strom. Nach Kaltstart ind der Anheizphase bis zu 500 mA, die dann nach ca 1 Min auf 150 mA und weniger runtergehen.


    Man kann sich dabei sehr gut an Datenblätter von anderen Vectron OCXO orientieren, die unterscheiden sich nur wenig voneinander. Als Orientierungshilfe hänge ich mal ein Datenblatt eines Vectron 4500 an.


    Ansonsten hilft ggf. eine freundliche Anfrage bei Vectron (jetzt Microsemi), Kontaktadressen finden sich unten auf dem Datenblatt.


    73, Günter

  • Hallo zusammen und vielen Dank für eure Antworte und Hinweise.

    Das Ding läuft.

    DK3RED: Ingo, was auf dem Foto als Inbus-Schrauben ausieht sind Popnieten. Das Gehäuse ist von allen Seiten zugelötet.

    DF7SC und DL4ZAO: der Thermostat hat seinen eigenen Stromkreis / Anschlüss. Das was ich zuerst als "+ für Oscilator" halt ist ein "+" nur für Thermostat. Bei +12V nach ca. 10 Min. fällt die Stromaufnahme von 130 auf 90 mA. Aber kein Signal am SMB-Buchse.

    Dann habe ich +12V an den Pin mit "zweitgrößten Wiederstand zu GND" gegeben. Am SMB erschien ein sehr schwache Sinus, so um 10-15 mV (ohne Last). Es blieb ein Pin mit ca. 450 kOhm zu GND - der kann nur Vadj sein(TNX Günter). Ab ca. 3V an dem Pin steigt das Signal am SMB-Buchse auf mehrere Volts.

    Es bleibt noch zu klären welche Spannungen sind tatsächlich OK für den dauerhaften Betieb. Und die Abstimmspannung, muss sie besonders stabil und sauber sein?


    Noch Mal vielen Dank für die Hilfe und freues Neues Jahr!

    --------------
    nick DL5XJ
    d(-_-)b

  • s bleibt noch zu klären welche Spannungen sind tatsächlich OK für den dauerhaften Betieb. Und die Abstimmspannung, muss sie besonders stabil und sauber sein?

    Die Abstimmspannung sollte extrem sauber sein. Jedes Millivolt Störung auf der Abstimmspannung verursacht eine FM und degradiert die Stabilität ( ADEV) bzw. das Phasenrauschen des Oszillatorsignals. Mit Hilfe der Abstimmspannung von 0 bis 4 V kann man normalerweise den 10 MHz Oszillator um max ca. 5 bis 10 Hz verstimmen. Man kann danach gut einschätzen, welchen quantitativen Einfluss Störspannungen auf der Abstimmspannung auf das Oszillatorsignal haben.


    Um die Kenngrößen eines Oszillatores und um den Unterschied zwischen Stabilität und Genauigkeit verstehen zu können, empfehle ich dieses großartige Grundlagenpapier von Ulrich Bangert DF6JB †:
    „Über die Stabilität von Oszillatoren und Frequenznormalen“.


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Um die Kenngrößen eines Oszillatores und um den Unterschied zwischen Stabilität und Genauigkeit verstehen zu können, empfehle ich dieses großartige Grundlagenpapier von Ulrich Bangert DF6JB †:
    „Über die Stabilität von Oszillatoren und Frequenznormalen“.


    73

    Günter

    Er schrieb von "trockenem Stoff" ich fand es aber äußerst spannend, zu lesen. Vielen Dank für die Referenz!

    73 de Eike KY4PZ / ZP5CGE

    Wat de een sien Uhl is de anner sien Nachtigal
    Auf Englisch: Live and let live
    Und wenn's garnicht anders geht: "Einfach gaanich injuriern!" sagt der Hamburger

  • Günter, ich danke Dir auch für die Info's. Den Artikel von DF6JB finde ich auch sehr spannend.


    Jetzt eine praktische Frage. Ich möchte mir einen GPSDO mit Referenzoscillator bauen. So ein wie bei dir auf der Seite oder bei Andreas DL4JAL beschrieben. Lohnt sich als Basis für das Projekt so ein OCXO zu nehmen? Der Oscillator von Vectron ist sehr solide aufgebaut und ist aus einem soliden (aber ausgemusterten) Messgerät von Tektronix "gewonnen". Trotzdem, die genaue technische Spezifikation des Herstellers fehlt und die Perspektive sie zu finden scheint mir als hoffnungslos. Außerdem, das Alter - ca.30 Jahre. Degradieren die Parameter mit dem Alter? Sind die neue , PCB-taugliche Oscillatore besser?

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    nick DL5XJ
    d(-_-)b

    Einmal editiert, zuletzt von DL5XJ () aus folgendem Grund: Typ des Osc. ist OCXO

  • Hallo Nick,


    Die Quarze in einem Oszillator altern, egal ob im OCXO oder in einem TCXO. Das äußert sich darin, dass irgendwann nach vielen Jahren die Abstimmspannung nicht mehr ausreicht, um den Quarz auf exakt 10 MHz zu ziehen. Das ist bei den vielen von mir untersuchten Surplus Oszillatoren nur einmal vorgekommen. Die meisten auf ebay angebotenen OCXO stammen aus ausgemusterten GSM und UMTS Basistationen und sind bestens geignet, warum sollte es mit deinem OCXO anders sein?. Wenn sich dein OCXO auf 10 MHZ abstimmen lässt, kannst du davon ausgehen, dass sich der Ofenquarz gut als GPSDO eignet. Ein OCXO hat per se eine höhere Stabilität als ein TCXO. Für die Genauigkeit sorgt die PLL Anbindung an den GPS Timepuls.


    Wenn du einen TCXO anstatt eines OCXO als Oszillator in einer GPS Anbindung nehmen willst, muss gegebenfalls die Zeitkonstante der PLL der höheren Abstimmsteilheit eines TCXO angepasst werden. Ich würde einen OCXO dem TCXO vorziehen.


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    Einmal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()