DH7UAF macht für immer QRT! (Bericht meiner Auswanderung nach SM und ein Jahr danach)

  • Hallo zusammen,


    das Rufzeichen DH7UAF wird nicht mehr auf den Bändern zu hören sein. Heute habe ich meine komplette Amateurfunkstation in eine Kiste verstaut. Aber nicht, weil ich des Hobbies überdrüssig bin. So schlimm ist es auch wieder nicht. Ich gebe nur mein derzeitiges Rufzeichen auf. Ich selbst werde selbstverständlich weiterhin dem Amateurfunk treu bleiben, allerdings unter einem neuen Rufzeichen in meiner neuen Wahlheimat Schweden, in die ich auswandere. Der Umzugswagen rollt in ein paar Tagen an.


    Mein neues Rufzeichen kenne ich noch nicht. Ich weiß nur, dass es aller Wahrscheinlichkeit mit SM5Z anfangen wird. Ich rechne damit, dass ich es übernächste Woche per Nachnahme erhalten werde. Dabei ist eine einmalige Gebühr von etwa 70 Euro fällig. Weitere Kosten entstehen dann bis zum Ende aller Tage nicht mehr. Es gibt also keine jährlich fälligen Gebühren und Abgaben.


    Nun habe ich mich bei der Bundesnetzagentur erkundigt, was ich mit meinem deutschen Rufzeichen machen soll. Das darf ich gerne behalten, allerdings muss ich trotzdem die jährlichen Abgaben bezahlen, obwohl ich keinen Wohnsitz mehr in Deutschland habe und somit auch keine Kosten mehr für den deutschen Staat durch mein Amateurfunktätigkeit entstehen könnten. Da sich diese Gebühren auf die Jahre hochgerechnet zu einem hübschen Sümmchen addieren und die Gebühren eher steigen als fallen werden, habe ich mich entschlossen auch hier eine Zäsur vorzunehmen. Mein deutsches Rufzeichen werde ich also aufgeben.


    Pro Jahr gibt es in Deutschland etwa 160.000 bis 250.000 Auswanderer mit steigender Tendenz. Das müssten dann über den Daumen gepeilt jährlich etwa 160 bis 250 auswandernde Funkamateure geben. Es wäre doch sicherlich interessant, wenn diese auch etwas berichten würden.


    Wenn jemand nach Schweden auswandern möchte, dem helfe ich natürlich gerne weiter.


    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

    4 Mal editiert, zuletzt von SM5ZBS ()

  • Lbr Volker,


    jetzt hast Du mir aber schon einen schönen Schrecken eingejagt. Schätze ich doch Deine Beiträge und Linkverweise immer sehr.


    Für die Zukunft in Deiner neuen Heimat wünsche ich Dir alles Glück der Welt und eine lange Zeit in dem schönen Land.


    Freue mich drauf Dich hier mit neuem Rufzeichen wieder zu lesen.


    73 / 72 de thomas, dk2nb

    DK2NB Thomas JN59NI DOK D22 - MA12 - RockMite 14MHz - Elecraft T1 - Yaesu FT-818ND - Green Mountain GM30
    DL-QRP-AG #1131 AGCW #2109 G-QRP-Club #10385 GTC #256 EPC #2020 GM25

  • Hallo Volker,


    dann viel Erfolg in Deiner neuen Heimat.


    Irgendwie hatte ich im Hinterkopf, daß man früher sein Call für 10 Jahre kostenfrei ruhen lassen konnte. Scheint wohl nicht mehr der Fall zu sein.


    73 und alles Gute
    Andreas

  • Mir ist es vor über 20 Jahren, als ich nach vielen Jahren und dann mit Frau und Kindern, nach Deutschland (zurück-)kam, sehr schwer gefallen, mein CT1AJW aufzugeben, aus den selben Gründen, die Volker nennt. Irgendwie wird sowas zum Bestandteil der eigenen Person, so sehr, dass es heute noch genauso präsent ist wie das aktuelle Rufzeichen.
    Ich wünsche Dir, lieber Volker, dass sich Deine Hoffnungen und Wünsche erfüllen mögen. Ein Paradies gibt es nirgends, es sei denn tief im eigenen Innern, die Probleme sind nur andere, aber ich würde heute dieselbe Entscheidung treffen wie vor 40 Jahren: ich gehe. Ich kann alle verstehen, die ihre Koffer packen und ihr Glück woanders versuchen - in Gedanken gehe ich mit jedem von ihnen. Aber Alter und Gesundheit rechtfertigen es nicht mehr. Leider.
    Hoffen wir also, dass wir Volker bald wieder unter SM5Zxx hören.
    Alles Gute und vy73

    vy73 de Fred DL6XAZ - E12 - EPC 1419 - FHC 763
    FT-8x7 & KX1 #0808 etc.
    Flying Pig #62 / DL-QRP 2543 / ARS-DL /SOWP

  • Hei hei Volker,


    nun wird es also ernst - auf jedenfall wünsche ich Euch einen glücklichen Neuanfang in SM und drücke dazu alle Daumen!.
    Das Du das Hobby afgeben würdest, hätte ich weder erwartet noch geglaubt. Wer einmal den HAM-Bazillus richtig weg hat, bekommt ihn nie wieder los!
    Doch, das schöne an unserem Hobby ist aber, daß es keine Grenzen kennt, insofern wirst Du ja uns weiterhin "nahe" sein und erhalten bleiben :]
    Ein wenig beneide ich Dich zu dem Schritt..
    nochmals alles Gute dazu!


    vy 73 de Dietmar, DL2BZE

  • Hei Volker,


    ausgerechnet nach Sveden. :P


    Jedenfalls alles Gute dort und bis dann wieder hie rim Forum.


    Gibt es dort ueberhaupt DSL :D ;)


    ha det frå Rendsburg i Tyskland...


    73de Kai-Erik _._|_._

    _._|_._
    Det er meget nedslående å leve i en tid da det er lettere
    å sprenge et atom enn en fordom.
    Albert Einstein

  • Hallo zusammen


    und herzlichen Dank für die vielen guten Wünsche.


    Nun zu der Frage mit der Abgabe des Rufzeichens. Wenn man sein Rufzeichen abgibt und somit seine Lizenz ruhen lässt, muss man innerhalb eines gewissen Zeitraums (5 oder 10 Jahre, ich weiß es nicht) wieder ein neues Rufzeichen beantragen, da man sonst wieder eine neue Amateurfunkprüfung ablegen muss. So oder so ähnlich war das jedenfalls früher. Ob das heute noch so ist, weiß ich nicht. Es ändert sich ja alle Nase lang irgendeine Verordnung.


    In meinem Fall ist das was anderes. Ich habe ja dann ein schwedisches Rufzeichen und damit kann ich ja dann wieder ein deutsches beantragen, wenn ich irgendwann wieder den Drang hätte nach Deutschland zurückzukehren. Aber das glaube ich nicht. Ich bin jetzt 47 und da habe ich so schnell keine Lust nochmal über Landesgrenzen hinweg umzuziehen, zumal ich als Kind genug umgezogen bin und mehrere Jahre in Frankreich und Dänemark verbracht habe. Bis jetzt habe ich noch keinen kennengelernt, der es bereut hat, nach Schweden umzuziehen. Ich habe nur einige kennengelernt, die es bereut haben wieder nach Deutschland zurückgekehrt zu sein. Nun ja, gewisse schöne Seiten an Deutschalnd werden meine xyl und ich schon vermissen: Heute Abend waren wir in der Innenstadt und haben uns draussen bewirten lassen und dabei den Blick auf die restaurierten Fachwerkhäuser genossen. So etwas findet man eher selten in Schweden. Ich wohne hier in DL mitten im Dorf und habe im Umkreis von 100 m ein Biergarten, zwei Metzgereien, eine Sparkasse, ein Lebenmittelladen mit Posfiliale und eine Bäckerei. Das hat nicht nur etwas Praktisches sondern irgendwie etwas Gemütliches an sich. Wenn man auswandert, fängt man seine alte Umgebung wie ein Tourist zu empfinden. Ich bin die letzten Tage mit der Kamera wie die Karikatur eines japanischen Touristen durchs Dorf gelaufen und habe alle alltäglichen Dinge festgehalten, die mir vor die Linse gekommen sind.


    In Schweden haben wir uns natürlich ein QTH mit DSL-Anschluss ausgesucht, was eine Voraussetzung war. Also werdet Ihr kein Unterschied merken, wenn ich hier was poste. Meine E-Mails und URLs werden auch erhalten bleiben. Ich werde selbstverständlich berichten, wie es weitergeht.


    Übrigens hat man hier in DL auf dem Dorf gerade mal 700 kBit/s stabil hingekriegt. In meinem neuen QTH kann ich mir von 0,5 MBit/s bis 24 MBit/s alles aussuchen, und das in einem 440-Seelen-Dorf mitten im Wald 10 km von der nächsten Kleinstadt entfernt. Das DSL-Netz ist in Schweden bestens ausgebaut.


    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

    3 Mal editiert, zuletzt von SM5ZBS ()

  • Hallo Volker,


    zu dem Entschluß das QTH nach Schweden zu verlegen kann man Dir (Euch) nur gratulieren. Ich habe mich vor einigen Jahren häufiger beruflich in schwedischen Stahlwerken herumgetrieben; Västeros, Borlänge Sandvicken Luleo etc. und ich habe Schweden als ein Land in Erinnerung behalten, in das es sich wirklich zu leben lohnt. Für Umzug, Accommodation und Assimilation wünsche ich Dir alles Gute.


    Da wir ja alle über das Internet miteinander verbunden sind, bin ich sicher, daß wir auch weiterhin mit Deinen qualifizierten Beiträgen und Anregungen rechnen können. Bei dieser Gelegenheit auch einmal einen "herzlichen Dank" für Deine threads, für die Darstellung und die tolle Dokumentation Deiner Aktivitäten. Sie haben mich schon öfters zum Nachbauen angeregt.


    vy 73 Jakob, DL2GN

  • Interessant an Schweden finde ich den Umgang mit Einwanderern. Da ist man kein Deutscher der nach Schweden kommt sondern ein Neu-Schwede. Und das ist ein Umgang mit Integration den wir hier in Deutschland auch pflegen sollten.
    Schweden wäre auch das Land meiner Wahl. Schon allein wegen dem tollen Schulsystem. :)


    73 / 72 de thomas, dk2nb

    DK2NB Thomas JN59NI DOK D22 - MA12 - RockMite 14MHz - Elecraft T1 - Yaesu FT-818ND - Green Mountain GM30
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  • Lbr OM Volker,
    ich möchte Dir alles Gute wünschen, das Deine Entscheidung all das erwünschte im Leben bringen wird. Meine kleine Schwester entschied sich vor 20 Jahren für Neuseeland.


    Ich hoffe sehr, man hört wieder was von Dir... ;)


    Viele Grüße und Erfolg,
    Gerhard

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Hallo zusammen


    und nochmals vielen Dank für die vielen guten Wünsche! Da scheinen sich ja fast schon die Vorzeichen einer Auwanderungswelle anzubahnen. Wenn nur 10 % der deutschen Funkamateure nach SM auswandern, hat sich die Zahl der Funkamateure in SM in etwa verdoppelt.


    Thomas, so ist das. Wir haben schon eine schwedische Flagge geschenkt bekommen und man geht stillschweigend davon aus, dass wir in fünf Jahren auch die schwedische Staatsbürgerschaft annehmen. Warum auch nicht? Schweden hat seine Hausaufgaben gemacht, ist reformfreudig, hat einen Haushaltsüberschuss und praktisch Vollbeschäftigung. Da lebt es sich schon entspannter. Man braucht sich keine Gedanken mehr über Staus machen, wenn man mit dem Auto wegfahren möchte und viele Supermärkte haben 7 Tage die Woche bis 22:00 auf. Das macht die Alltagsplanung auch unkomplizierter. Ganztagsschule, kein Sitzenbleiben, keine Benotung bis zur 9. Klasse und kein dreigliedriges Schulsystem machen das Leben für Schüler, Lehrer und Eltern auch angenehmer. Abgesehen davon hat Schweden einen Spitzenplatz in der Pisa-Studie.


    Beinahe hätte ich es vergessen: Mein Lieblingswandergebiet in Schweden ist dann quasi um die Ecke und nur noch 10 bis 11 Autostunden entfernt.


    Amateurfunk ist eigentlich so wie bei uns. Die Bastler scheinen etwas stärker vertreten zu sein. Conteste, Flohmärkte, Fielddays und Bastelabende gibt es natürlich auch. Die lokalen Afu-Clubs sind keine Ortsverbände sondern unabhängige Vereine. Die Altersstruktur ist ähnlich und man hat auch ähnliche Nachwuchssorgen. Auch gibt es fast dieselben Grenzwerte wie bei uns abgesehen von den Herzschrittmachergrenzwerten, die in SM unbekannt sind und auf Kopfschütteln stoßen. Ebenso ungläubig staunt man über den bürokratischen Aufwand der Selbsterklärung. Wie gesagt zahlt man nur einmalig für sein Rufzeichen, weil es keine jährlichen Gebühren gibt und die Amateurfunkprüfung ist auch relativ günstig. Die Rufzeichen werden übrigens von der schwed. Fernmeldebehörde PTS und hauptsächlich vom schwedischen Amateurfunkverband SSA vergeben. Der SSA hält auch die Amateurfunkprüfungen ab.


    Noch eine nachträgliche Ergänzung: Im Gegensatz zu den Bestimmungen in DL dürfen schwedische Funkamateure mit ihren Funkgeräten bei Sport- und anderen Großveranstaltungen bei der Organisation mit einer Art Wachdienst mithelfen und somit ihre Vereinskasse aufbessern. Damit hat man gleichzeitig auch einen Werbeeffekt in eigener Sache und ein gewisses Training für den Katastrophenfunk.


    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

    3 Mal editiert, zuletzt von SM5ZBS ()

  • Sicher möchten einige noch wissen, in welche Ortschaft es mich verschlagen hat und von wo ich hoffentlich recht bald zu hören sein werde. Dieser Link gibt Auskunft. Man kann die Karte übrigens zoomen.


    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

    Einmal editiert, zuletzt von SM5ZBS ()

  • ...ich kann nur sagen, ich bewundere Deinen Mut. Ich schaffe es nicht, die "vollkaskomentalität" eines typisch Deutschen abzulegen und jammere lieber weiter über die Zustände in DL... evtl. ist der Leidensdruck (noch) nicht hoch genug!


    ALLES GUT und hoffentlich gehen ALLE DEINE WÜNSCHE IN ERFÜLLUNG...


    in "stiller Bewunderung"
    Thomas
    DL3NGN

  • Hallo Volker,


    mit Interesse habe ich deinen Thread gelesen und dabei leider zu spät festgestellt, daß wir quasi Nachbarn sind. Mein Standort ist Bruchsal.


    Früher wollte ich immer in die USA auswandern, habe aber das Thema nie so richtig angegangen. Wie schrieb ein OM: "der Leidensdruck war nicht so groß". Mittlerweile bin ich oft in OZ und habe Land und Leute kennen gelernt. Im letzten Dänischkurs der VHS Karlsruhe wollte ein Drittel der Teilnehmer nach OZ auswandern...


    Ich wünsche dir alles Gute, lange Sommernächte, Aurora und alles was funktechnisch im hohen Noden Spaß macht.


    73, Bernd

  • Freunde - es ist nicht nur "Leidensdruck", Liebeskummer oder ähnliches, was einen dazu bringt, die Zelte abzubrechen. Es gehört auch dazu die Lust zu Neuem, völlig Neuem, die Bereitschaft, sich selbst und die ach so lieb gewordenen Gewohnheiten über Bord zu werfen, und eine Portion Mut zum Risiko. Als ich ging, hatte ich eine Bw-Kiste voller Bücher und Klamotten, einen Tausandmarkschein als Notgroschen, und Sprachkenntnis. Sonst nichts. Das Schiff kam morgens in Lissabon an, am Nachmittag hatte ich einen Job... Halbes Jahr später war ich - freiwillig! - verheiratet und bin es immer noch mit derselben kleinen Portugiesin plus zwei wolhlgeratene Töchtern (meine Schwiegersöhne sind zu beneiden).
    Es wird einem nichts geschenkt; niemand hat uns versprochen, als wir geboren wurden, das Leben wäre leicht, gerecht und sorgenfrei, und wenn man auswandert, potenzieren sich manche Sorgen. Aber das, worunter wir in DL so oft leiden, ist wie weggeblasen! Dieses Gefühl von Freiheit ist unbezahlbar.
    Ihr, die Ihr Euch von dieser Vollkasko-Gesellschaft nicht lösen wollt oder könnt, versäumt vieles, Gutes wie Schlechtes. Ich bin dankbar für die schönsten Jahre meines Lebens im Ausland, auch wenn ich auf Erdbeben, Hurricanes, Revolution und merkwürdige Krankheiten gern verzichtet hätte. Das aber, was ich in den diversen Ländern bei der Arbeit (Schiffahrt und Luftfahrt) und neben der Arbeit kennengelernt, ertragen und manchmal mit Begeisterung getan habe, würde ich hier niemals erfahren haben - es reicht für zwei Leben voller Lebenserfahrung. Manches kann ich nicht erzählen, einmal weil es nicht hierhergehört, zum anderen, weil man es mir doch nicht glauben würde... Manchmal war viel Geld da, manchmal seeeehr wenig - es ging trotzdem.
    Eben aufgrund dieser Erfahrung sagte ich, dass Volker meine allerbesten Wünsche mitnimmt, und dass ich in Gedanken mit jedem gehe, der diesen Schritt tut. Mut macht erfinderisch und selbstbewusst, und ausserdem: wie sagte Isaias in 41.10: Fürchte Dich nicht, ich bin mit Dir ...

    vy73 de Fred DL6XAZ - E12 - EPC 1419 - FHC 763
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    Flying Pig #62 / DL-QRP 2543 / ARS-DL /SOWP

  • Hallo Volker !


    Hoffe Du kannst Dich schnell in Schweden einleben.


    Nach SM5 geht es auf 40m am Tage von mir aus (Hamburg) immer super.


    72, Olaf (DL4HG)

  • Hallo Volker,
    Alles Gute in Schweden! Dein Mut ist toll.


    73 Wolf, DL2WRJ
    der auch nach LA auswandern möchte...

  • Hallo Volker,


    mit Interesse habe ich immer deine Beiträge gelesen.
    Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft !!!


    ...und hoffe dich bald hier wieder mit SM-Rufzeichen zu sehen !


    72, Rudi, DL2NDE

  • Hallo zusammen,


    von den vielen positiven Zuschriften bin ich überwältigt. Damit hätte ich nie gerechnet. Auch wenn ein Teil meines Wortschatzes schon in den Umzugskisten verpackt geworden zu sein scheint, möchte ich gerne antworten.


    So mutig komme ich mir auch wieder nicht vor. Internet, Telefon und billige Flugtarife geben einen nicht gerade das Gefühl fern von der Heimat abgeschnitten zu sein. Wenn ich wollte, könnte ich eine Sat-Schüssel installieren, um sämtliche deutschsprachigen Programme zu empfangen. Aber darauf kann ich gerne verzichten. Für Schweden braucht man als deutscher Staatsbürger weder eine Arbeits- noch eine Aufenthaltserlaubnis. Sicher hat Auswandern mit seinen Unwägbarkeiten einen Hauch von Abenteuer, der einem einen neuen Kick im Leben verschafft. Auf der anderen Seite ziehen wir uns mehr oder weniger in die "Kuschel-Ecke Europas" zurück.


    Und als Funkamateur hat man ja den großen Vorteil leicht Anschluss im nächsten Amateurfunk-Club zu finden und man spürt, dass es den Ham-Spirit noch gibt und Amateurfunk als ein die Grenzen überschreitendes Hobby verstanden wird, womit nicht nur DX gemeint ist.


    Wie Fred es schon erwähnte, sehe ich es als größtes Geschenk der Auswanderung die Möglichkeit an, in eine andere Kultur und eine andere Sprache eintauchen zu dürfen, um die uns selbstverständlich gewordenen Dinge von einem ganz anderen Blickwinkel erfahren zu dürfen. Das ist die eigentlich spannende Reise, die kein Pauschal-Tourismus bieten kann.


    Und nicht zuletzt ist Amateurfunk nicht nur ein rein technisches Hobby, sondern dient auch der Völkerverständigung. Mit dem technischen Interesse lässt sich sehr schnell eine gemeinsame Basis für gemeinschaftliche Aktivitäten finden. Dies ist mit ein Grund, warum ich Funkamateur geworden bin.


    Nun zum Praktischen: In SM5 möchte ich übrigens eine liegende Loop für 80 und 40m errichten. Ich denke, das wird nach DL gut klappen. So - Jetzt muss ich aber noch die letzten Umzugskisten packen. Was nicht in den Möbelwagen reinpasst, muss zurückgelassen werden.


    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

    2 Mal editiert, zuletzt von SM5ZBS ()

  • Zitat

    Original von dh7uaf
    Hallo zusammen,


    ... eine andere Sprache eintauchen zu dürfen ...


    vy 73 Volker DH7UAF


    Hallo Volker,


    damit sprichst Du selbst ein grosses Hindernis für Auswanderer an. Ich habe in der Schule Russisch und Englisch gelernt, so wichtige Sprachen wie Französisch oder Spanisch wurden bei uns in normalen Schulen garnicht angeboten, von anderen Sprachen ganz zu schweigen. Aber: Die Schulzeit war bei mir vor 24 Jahren zu Ende, danach habe ich meine Fremdsprachen-Kenntnisse in Russisch nicht wieder anwenden müssen, in Englisch habe ich während meiner Tätigkeit bei RFT mal Service-Manuals für Maschinen aus Japan übersetzt, weil meine Kollegen gar nicht englisch sprachen (das war bei uns Wahlfach; Russisch war Pflicht). Ich lese gern im "Antenna Book" und "Handbook" von der ARRL, aber selbst schreiben ist doch was anderes, sprechen erst recht. Ich hätte erstmal sicher Verständigungsprobleme , wenn ich mich als Tourist in GB, USA oder Australien verständigen wollte, von verhandlungssicheren Fremdsprachen- Kenntnissen will ich garnicht erst reden.
    Wenn man aber irgendwo leben will, sollte man doch die Landessprache beherrschen, nur mit Deutsch oder Schul-Englisch kommt man sicher nicht wirklich zurecht.
    Trotzdem alle guten Wünsche zu Deinem Entschluss, hast ihn sicher längere Zeit reifen lassen.


    73 aus Staßfurt / Sachsen-Anhalt, Torsten