Voller Akku, leerer Akku und ein Step Up Converter

  • Hallo zusammen,

    ich bin gerade in einem Autoforum am diskutieren und mir jetzt nicht sicher, ob ich einen Denkfehler mache:


    Es geht um eine Autobatterie die fast leer ist, einer zweiten Batterie, die voll geladen ist und dazuwischen einen Step-Up-Converter. Man will erreichen, dass die leere Batterie so geschickt wie möglich mit der vollen Batterie geladen wird. Ja, wenn ich einfach beide Batterien mit dem Starhilfekabel verbinde, wird sich die Ladung zwischen den Batterien ausgleichen, bis beide gleich voll sind, theoretisch ohne Verluste dann beide halb voll.


    Aber was passiert, wenn ich an die volle Batterie einen Step-Up-Converter anschließe, der dafür sorgt, dass die Spannung zur leeren Batterie hin auf 14,4 Volt angehoben wird? Fließt dann durch den "Trick" mehr Strom in die leere Batterie, sodass nachher mehr Ladung in der zu ladenden Batterie ist? Oder habe ich hier einen gehörigen Denkfehler drin?


    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Theoretisch kann das funktionieren, in der Praxis wirst Du bei einer tiefentladenen Batterie einen ordentlich stromfesten Wandler brauchen.

    Nimm besser das Starthilfekabel einmal für den vorgesehenen Zweck und fahr die leere Batterie in Netzkabelreichweite eines dafür vorgesehenen Ladegeräts ;)

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Moin Stefan,


    Radio Eriwan wuerde antworten "Im Prinzip ja, aber" ... Ich nehme an, Du beziehst Dich auf Bleiakkus. Der Step-up Converter wird vermutlich nicht unendlich viel Strom liefern koennen, vielleicht 10A oder 20A. Wenn die Batterien beide noch gesund sind und niedrigen Innenwiderstand aufweisen, dann kann das Starthilfekabel zumindest anfangs mehr Strom bringen. Vorausgesetzt, es ist dick und nicht zu lang. Wenn die vorher leere Batterie langsam vollgeladen wird, sinkt der Strom jedoch rasch ab, denn der kann ja nicht hoeher sein als der Spannungsunterschied geteilt durch den Kabelwiderstand und der Unterschied wird immer geringer. In dieser Endphase wuerde der Step-up gewinnen und deshalb ist in vielen Wohnmobilen einer verbaut. Damit der Hausakku auch bei kuerzeren Fahrten kraeftig nachgeladen wird, selbst wenn der vor der Fahrt noch 70% und damit gute Spannung hatte.


    Die volle Batterie bringt keine 13V unter Last. Das taete sie nur, wenn die Lichtmaschine eines laufenden Motors ordentlich nachschiebt.


    Nebenbei, wenn eine Autobatterie fast leer war und in diesem Zustand viele Tage oder gar Wochen herumgestanden hat, ist sie bereits recht stark geschaedigt.


    73, Joerg

  • Ich habe bei solchen Fällen ein geregeltes Netzteil (max. 2A), konstante Ladespannung und eine dicke Diode plus Scheinwerferbirne in Serie (zur Stromregelung und gleichzeitig Sicherung). Das müßte statt Ladegerät mit einer 2. Batterie ebenso funktionieren. An Anfang brennt die Glühbirne sehr hell und wird mit wachsender Ladung dunkel, je besser die Spannung sich durch das Laden anpaßt, um so geringer der Ladestrom. Die Diode verhindert einen Rückfluß (auch in das Ladegerät - sicherheitshalber). So'n Stepup-Schnickschnack ist m.E. nicht nötig. Bei gleicher Spannung fließt nix mehr.


    Nutze ich seit Urzeiten auch bei eingebauter Batterie zum Nachladen, Erhaltungsladung bei längerer Standzeit und beim Batteriewechsel.

    73 Peter


    PS: da reichen außerdem relativ einfache Kabel, bei mir wegen max 2A 2x0,75qmm Litze. Starterkabel für den Anlasser, aber nicht zum Batterie laden.

  • Hallo zusammen,

    Nicht die Details zerpflücken! Größe des Stroms könnte man begrenzen und so weiter, abgewandelter Vorschläge gibt es genug. Es geht mir um den Punkt: ist es möglich, dass am Ende die ursprünglich volle Batterie leer ist und die leere Batterie entsprechend voll?


    Die Info von Joerg ist der Ansatz. Es bringt also etwas, für so einen Fall einen Step Up zu verwenden. Es gibt nämlich welche, die 40A abkönnen, auf der Eingangsseite einen Unterspannungsschutz haben und auch auf der Ausgangsseite eine einstellbare Strombegrenzung sowie einstellbaren Spannungsbereich. Es ist aber leider keinerlei Angabe zu finden gewesen, ob das Teil prinzipiell für so einen Zweck taugt.


    Wenn also anhand den Angaben von mir jemand sagen kann, ja, wäre denkbar, dann reicht mir das schon. Von daher danke für die Info.


    Tiefentladung, Ladeströme, Ladegeräte, alles bekannt....


    Gruß Stefan

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  • DL8SFZ

    Hallo Stefan,

    ja, das funktioniert. Mit einem Hochsetzsteller kann unter Berücksichtigung der Wandlungs- und Ladeverluste der Energieinhalt von einem in einen anderen Akku übertragen werden.

    Hierbei kann man auch sehr gut berücksichtigen, dass z.B. AGM-Akkus eine höhere Ladeschlussspannung als normale Blei-Akkus haben. Auch LiFePo-Akkus kann man unter Verwendung der Strombegrenzung und Spannungsbegrenzung (CI / CV) des Hochsetzstellers gut laden.


    Vy 73, Wolfgang

  • Dicker Daumen hoch! Danke für die Antwort, mehr braucht es nicht. Und wenn ich zu diesem Thema dann aus der anderen Richtung Informationen bekomme, können wir hier vielleicht auch profitieren!


    Gruß

    Stefan

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