PL-Stecker, Reduzierhülse RG213/RG58

  • Hallo,

    meine Lizenz habe ich nun auch schon einige Jährchen und auch so einige Gramm Lötzinn verlötet. Was mich immer noch antreibt, was ich immer noch nicht weiß, wie man ein RG-58 Koaxkabel mittels der Reduzierhülse in/an einen PL-Stecker für RG-213 anlötet:

    1) Den Schirm umgebogen nur mit dem Kabel in die Hülse einstecken und hoffen, daß es Kontakt gibt und das es hält? > Das Kabel dreht sich aber in der Hülse.

    2) Den Schirm des RG-58 unten am Hülsenende umlegen/umbördeln und oben bis zum Gewinde hochziehen, in der Hoffnung, daß die Abschirmung sich in dem Gewinde verklemmt. Da habe ich aber eher die Befürchtung, daß das Geflecht abgedreht, abgeschnitten würde. Ausserdem: wenn das Geflecht nicht wirklich sauber am Hülsenende umgebogen wird, besteht die Gefahr, daß einzelne Drähtchen einen Schluß zur Seele, zum Mittelpin machen.

    ich hatte mal eine seemänische Hardcorversion hier, da wurde das Geflecht in/an allen 4 Löchern des PL-Steckers angelötet - was aber sehr viel Hitze beim Löten entfacht. ( aber das Koaxkabel war wohl Teflon, weiß, der Innenleiter mit einer grün/blauen Silikonpaste bestrichen. Das war das Zuleitung für eine kommerziele Aktivantenne in der Seefahrt )

    Wie macht ihr das?

    ( Hülse = Reduzierstück )

    vy 73 de Wolfgang

  • DL2YBF

    Hat den Titel des Themas von „PL-Stecker, Reduzierhülse Rg213/RG58“ zu „PL-Stecker, Reduzierhülse RG213/RG58“ geändert.
  • Ich habe gerade mal eine Steckerhülse an einem PL-Stecker-TV-Kabel (altes 60 Ohm) zurück geschraubt. Ich habe über die vier Löcher das Geflecht verlötet. Ich kann die Reduzierhülse zwar minimal zurückdrehen, aber nur das kurze Stück ~1mm bis zur Außenisolation. Ich weiß deshalb nicht, ob / wie weit das Geflecht auch über dem Reduzierstück geht. Das Kabel ist bombenfest, das dreht sich nicht mehr, Reduzierhülse aber drehbar - d.h. jedenfalls nicht Deine Variante 2 (Geflecht bis in's Gewinde).


    Ich habe bei kurzen Verbindungsstücken da wenig Hemmungen, obwohl ich ansonsten primär RG213 mil verarbeite (mil heißt für mich kein no name und Qualität). Das wird ohne Reduzierstück genau so verlötet (gerade nachgesehen, war diesmal ein Stecker mit 2 Löcher). 80W Lötkolben und dafür kurze Lötzeit, nix für 30W Kaffeekocher ..... :) .


    Ich muß mal eine leeren Stecker später holen. M.E. kommst Du mit dem Reduzierstück nicht bis an die Löcher. Verlöten ist wirklich kein Problem, wenn Du nicht eine halbe Stunde am ganzen Stecker mit 400° fummelst. Das alte Lötproblem: mit zu kleiner Leistung lötest Du mehr kaputt als heil. Im QRL der 60er (IBM TA) war der 80W ERSA Standard für alle Platinen- und Transistor-Löterei beim Kunden. (Wir haben damals noch auf einem Teil der Mainframe-Platinen gelötet. Braucht etwas Übung, notfalls eine Testlötung an einem alten Trumm, aber ansonsten: richtig heiß und dann zack-zack. Ohne Handschuh den Stecker in die Finger nehmen, dann weißt Du auch wie lange "zu lange" ist :-). (Sorry, etwas Spaß muß sein, aber funktioniert tatsächlich so).


    73 Peter

  • Genau dieses Problem hat mich dazu bewogen, diese Stecker in die Mülltonne zu kicken und nur noch fürs Kabel passende Stecker zu verwenden. Ich hab die mechanisch nie wirklich fest bekommen und auch die Anlöterei ist eigentlich eine reine Pfuscharbeit, weil dafür nicht vorgesehen.


    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Hallo,


    mir hat sich auch noch nie erschlossen, warum man diese Adapterlösung kreiert hat? Einen sinnvollen Grund, zumindest wenn man ernsthaft HF-Technik betreibt, kann ich nicht erkennen. Aber ich lerne gerne dazu. Einzig den Stecker als Massenware günstig anbieten zu können, z.B. für den CB-Funk.

    vy 73 de Dirk, DH4YM

  • Das Verlöten der Abschirmung hat mir auch nie gefallen, da dabei der Stecker kurzzeitig über die Schmelztemperatur üblicher PE-Kabel erwärmt werden muss.


    Es gibt aber auch bessere (aber etwas teurere) Stecker bei denen nur der Innenleiter verlötet wird, z.B. hier:

    Home


    73

    Uli DF7SC

  • Das sehe ich etwas anders. Wenn man nicht krimpen/quetschen/schrauben kann, muß man löten. Das Reduzierstück dient einzig der Vergrößerung des Kabelaußendurchmessers in der Hülse und innen der Innenisolation. Ich habe gerade das ARRL Handbuch 1976 geholt, S.550. Dort wird auf das Reduzierstück das Geflecht umgeklappt aufgelegt, NICHT bis in das Gewinde, und dann wird gelötet. Nach dem Muster habe ich normalerweise als Vorlage auch gearbeitet, d.h. man kommt schon vor bis an die Lötlöcher (kann ich bei verlötetem Kabel aber nicht mehr zerstörungsfrei prüfen).


    Es ist einfach viel Historie dabei. Manche alten HF-Geräte, auch im Amateurfunk haben auch noch Cinch-Anschlüsse. Die PL-Stecker sind i.d.R. auch für 50 Ohm gefertigt (US Plug 83-1SP). Man kann theoretisch auch den Außenmantel mit Isolierband umwickeln, aber dann fließt beim Löten zuviel Zinn nach innen. Genau das reduziert der Adapter, den es auch 1976 schon gab. Qualität ist auch hier nur ein Problem, wenn man billige Stecker kauft. Die wurden mal für MHz gebaut und nicht für GHz, aber das ist schon alles. Wenn das Material Murks und billig ist, kann das Steckersystem als solches nichts dafür. Das gab es schon lange vor dem CB-Funk für Militair (Surplus) und Afu, weil die Stecker außerdem mechanisch sehr robust sind. Da kann man schon ein paar Kilo Gerät dran weg tragen, bei BNC wäre ich da vorsichtiger.


    Im ARRL Handbook 2010: 83-1SP/PL259/UHF sind z.T. etwas unterschiedlich. Beim einigen UHF-Stecker wird außen crimped und nur innen gelötet (Stift ist hohl). Ansonsten ist dort wie auch schon 1976 beschrieben. Es gibt eine eigene Tabelle (S. 22.50. table 22.61) mit den unterschiedlichen UHF/PL-Steckertypen (9) und dazu zwei verschiedene "Reducers". Als "family characteristics" bis 500MHz und max. 500V peak.


    Ich habe bei mir bei Oldie Geräte-Antennenverbindung überwiegend noch PL-Stecker und nur bei 70cm N-Stecker sowei bei dem Kleinkram dann auch BNC oder andere (kleinere, nicht BNC/PL). Allerdings - altersgemäß und Röhrenfan ....... was halt damals üblich war und heute auch noch funktioniert :) .


    73 Peter


    Nachtrag:

    Das Verlöten der Abschirmung hat mir auch nie gefallen, da dabei der Stecker kurzzeitig über die Schmelztemperatur üblicher PE-Kabel erwärmt werden muss.....

    Nur die Lötstelle, nicht der ganze Stecker, das habe ich ja versucht zu erklären. Wenn es gute versilberte Stecker sind (und nicht vernickelte) fließt das Zinn ruck-zuck und und man kann wirklich den Stecker beim Löten in der Hand halten.

  • 2) Den Schirm des RG-58 unten am Hülsenende umlegen/umbördeln und oben bis zum Gewinde hochziehen, in der Hoffnung, daß die Abschirmung sich in dem Gewinde verklemmt. Da habe ich aber eher die Befürchtung, daß das Geflecht abgedreht, abgeschnitten würde.

    So mache ich das fast immer und seit 1976 hielten die alle bombig, bis heute. Einige Aederchen des Schirms werden dabei abgeschert, aber eben nur einige. Fuer mich ist der einzige Nachteil, dass man sie nicht immer vorher so gut frisiert bekommt, dass nicht doch ein paar nach hinten rausgucken. Die koennen einem beim Benutzen des Steckers in die Finger pieksen. Manchmal ziehe ich deshalb hinten noch ein passendes Stueck Schrumpfschlauch drueber. Mit Kleber, damit es nicht abrutscht.


    Wenn ich PL-259 mal geloetet habe, dann mit Ersa 150W und viel, viel Loetzinn. Loeten wuerde ich die jetzt aber nur noch in einem Anfall von Masochismus :)

    Ausserdem: wenn das Geflecht nicht wirklich sauber am Hülsenende umgebogen wird, besteht die Gefahr, daß einzelne Drähtchen einen Schluß zur Seele, zum Mittelpin machen.

    Das wuerde man durch die nun freibleibenden Loetloecher sehen und ist mir nie passiert.

    ich hatte mal eine seemänische Hardcorversion hier, da wurde das Geflecht in/an allen 4 Löchern des PL-Steckers angelötet - was aber sehr viel Hitze beim Löten entfacht.

    Da muss ich vor Ed K6YET (sk) den Hut ziehen. Er hat aber auch alle seine PL-259 geloetet und das waren mehr als 100. Ich habe vieler seiner Kabel aus dem Nachlass gekauft und einige davon in Benutzung.

    Das sehe ich etwas anders. Wenn man nicht krimpen/quetschen/schrauben kann, muß man löten.

    Eben, und nicht schon wieder ein neues teures Spezial-Crimp-Werkzeug kaufen.


    Zum Thema Reduzierhuelsen: Ohne Zusatzmassnahmen sind die Murks, weil sich darin wie schon erwaehnt das Kabel hin und her drehen kann. Irgendwann brechen Adern und mit viel Pech sind irgendwann am Schirm alle gebrochen. Man braucht eine gescheite Zugentlastung und die haben PL-259 normalerweise nicht fuer RG-58 oder RG-8X, sondern nur fuer RG-8 und vergleichbare Durchmesser. Meine Loesung bei Reduzierhuelsen ist, einen Zahnstocher an zwei Laengsseiten flach feilen, an den Spitzen je 1-1.5cm abbrechen, nackten PL-259 ohne Ueberwurf in einen Schraubstock spannen und eine der Spitzen mit einem Flachpunzen zwischen Huelse und Kabelmantel klopfen. Ein Zahnstocher reicht fuer zwei Stecker. Dann dreht sich nichts mehr.


    73, Joerg

  • Mit Humor (bitte) an die Löt- und Hitze-Muffel:


    Lötet Ihr denn bei 4 Löchern im Stecker mit 4 Lötkolben gleichzeitig oder was macht es für Euch so schwierig ??


    Ich löte die Stecker weiterhin und halte mich an die Wiki-Regel: https://de.wikipedia.org/wiki/Löten

    Zitat

    Bei Lötarbeiten, die oberhalb des Kopfes durchgeführt werden, ist die Gefahr von herabtropfendem Zinn besonders groß. Generell soll ein Lötkolben nie direkt über den Kopf gehalten werden.

    .... und schon ist der Stecker fertig.


    :) 73 und GN Peter (wir sind Experimental-Funker und müssen nicht alles gleich machen :) )

  • Hallo Peter,

    wie verlötest du denn den Schirm: der bleibt innen in der Reduzierhülse und du gibst von oben Zinn drauf, oder zuppelst du das Geflecht an allen 4 Löchern gerecht verteilt nach draussen? Letzteres setzt gutes RG-58 voraus, bei billigen ist das Geflecht so wenig, daß man die Borsten suchen muß.

    73 de Wolfgang

  • Ich benutze nur noch Stecker zum crimpen.
    Vorher habe ich nur die passenden UHF-Stecker verwendet für 5, 7 und 10mm Kabel.

    Vy 73, Roger

  • Hallo Peter,

    danke dir. Die Skizze habe ich mal abgespeichert; Umrechen in Zentimeter ist ja bei den /8teln kein Problem.

    73 de Wolfgang

  • Ich benutze nur noch Stecker zum crimpen.
    Vorher habe ich nur die passenden UHF-Stecker verwendet für 5, 7 und 10mm Kabel.

    Hallo Roger,

    ich habe mal nachgesehen: so teuer sind die Crimpzangen ja auch nicht, das wäre eine Überlegung wert. Eine Frage dazu: der Innenleiter wird weiterhin gelötet? Sieht zumindest so bei den Stecker(n) aus, die ich gefunden habe.

    73 de Wolfgang

  • Eine Frage dazu: der Innenleiter wird weiterhin gelötet? Sieht zumindest so bei den Stecker(n) aus, die ich gefunden habe.

    Es gibt beide Versionen. Es gibt Stecker bei denen auch der Innenleiter gecrimpt wird und solche bei denen der Innenleiter weiterhin gelötet wird.


    73

    Uli DF7SC

  • ich habe mal nachgesehen: so teuer sind die Crimpzangen ja auch nicht, das wäre eine Überlegung wert.

    Bei Kabel Kusch gibts ja auch welche, die nur verschraubt werden (Pin gelötet). Das fand ich auch ganz gut

    73 de Max

  • Wolfgang,
    Uli hat ja schon richtig geantwortet bezüglich löten oder crimpen. Ich habe meine Crimpzange bei Kusch gekauft.
    Sie ist in einer kleinen Kunststoffkiste mit drei verschiedenen Einsätzen für die üblichen Stechverbinder puls Anleitung.

    Vy 73, Roger

  • Hallo Peter,

    so wie Du das im ARRL-Handbuch gefunden hast und beschrieben hast, habe ich das auch einige Zeit gemacht. Da ich aber in meinem früheren QRL erfuhr, dass die PL-Stecker keinen

    Wellenwiderstand von 50 Ohm habe, war der Fall für mich erledigt.

    Alle Eigenbaugeräte bei mir haben BNC-Buchsen. Die kann man auf 10m mit 500W Hf belasten, also völlig ausreichend. Die gekauften Geräte habe ich modifiziert. Die PL-Buchse

    ausgewechselt in BNC-Buche. Wo das nicht ging, verwende ich Adapter PL-Stecker auf BNC-Buchse.


    72 & 73

    de Jürgen, DF3OL

  • Hallo Jürgen,

    Im Prinzip bin ich auf Deiner Linie, nur baue ich die wenigen alten Geräte wegen Delta zu 50 Ohm nicht um. Auf KW habe ich nur Röhrenendstufe mit klassischem PI-Filterausgang max 100W, da mache ich mich nicht verrückt. Bei meinen moderneren Geräten ist PL nicht verbaut. Bei dicken Kabeln wie RG213 entweder PL oder N, je nach "Gegenseite". Die dünneren neuen Kabel habe alle BNC, außer uralten kurzen Verbindungskabeln, die dann evtl. den Adapter drin haben. Die tausche ich nicht mehr aus. Der Bestand wird im Laufe der Jahre relativ groß, d.h. ich habe schon ewig kein Kabel mehr gelötet und oft nur einen Adapter aufgesteckt.


    73 Peter

  • Ich verwende auch nur BNC Stecker. An den Geräten mit SO-Buchse mit BNC-Adapter, da ich meine Geräte nicht umbauen will wegen dem Wiederverkauf. Der BNC-Stecker ist mit einer Viertelumdrehung gesichert und deshalb auch viel bequemer. Das Schrauben mit PL-Stecker mag ich nicht. Er ist Steck-kompatibel mit einem N-Stecker und hat deshalb ähnliche Leistungswerte.


    73, Peter - HB9PJT


    PS: Hier noch ein PL259 Ratschlag aus dem JUMA 1000 Watt PA Manual, Seite 23.

    http://www.jumaradio.com/juma-pa1000/JUMA%20PA1000%20User%20Manual-1.64.pdf