Frequenzversatz bei QSK-Runden

  • Bei manchen Runden schlage ich vor, dass jeder ein paar Hertz von der "Mitte der Fahrrinne" abweicht. Nur so viel, dass alle notfalls noch durch ein 50Hz Filter passen, aber schoen verstreut. Damit erkennt man viel leichter, wer gerade sendet. Denn heute im Zeitalter der elektronischen Paddles haben die meisten ja keinen praegnanten Swing mehr. Leute mit Alteisen liegen zwar fast immer automatisch etwas daneben, aber die mit modernen TRX nicht.


    Das sorgt fuer spritzigere Unterhaltungen. Rascher Wechsel ohne formelle Uebergaben, spontane Zwischenfragen, Rufzeichennennung nur alle paar Minuten, um der Vorschrift Genuege zu tun. Wir hatten gerade einen solchen CW-Kloenschnack von zwei Stunden auf 40m. Da (mal wieder ...) Contest war und nicht alle eine 30m Antenne hatten, benutzte ich 50Hz Bandbreite. Theoretisch koennte man das sogar ueber einen sanften Diplexer auf Stereolautsprecher geben :)


    Warum macht das sonst so gut wie niemand?


    73, Joerg

  • Hallo Jörg,

    meine Erklärung hat aus meiner Sicht drei wesentliche Gründe.

    Diese Art Klartext-QSO zu führen liebe ich wie du.

    QSK macht im Tempobereich etwa zwischen 140-160 BpM mehr Sinn als darüber oder darunter.

    Dieses Tempo beherrschen unter den aktiven CW-OP leider zu wenige.

    Zweiter Grund ist die Tatsache, dass es zwar manche angeblich QSK fähigen Geräten gibt, aber mit klappernden und störenden Relais, womit QSK zur Zumutung wird und dadurch nicht genutzt wird.

    Als dritten Punkt sehe ich das Unvermögen mancher OP, die geeignete Einstellung an ihren Geräten zu finden, um den Rauschanteil zwischen den Zeichen zu minimieren.

    Die Voraussetzung ist ein lautloser QSK Transceiver unter Einsatz eines CW-Filters und die geeignete Einstellung der RF- und NF-Gain, damit nur der Partner und der Mithören zu hören ist, OHNE störendes Rauschen und akustische Nebeneffekte.


    Gruß Dieter DL2LE

  • Hallo Jörg,

    ...

    Die Voraussetzung ist ein lautloser QSK Transceiver unter Einsatz eines CW-Filters und die geeignete Einstellung der RF- und NF-Gain, damit nur der Partner und der Mithören zu hören ist, OHNE störendes Rauschen und akustische Nebeneffekte.


    Gruß Dieter DL2LE

    Aber ist das nicht das wichtige auf der RX Seite?

    Woher will die Sendete Seite wissen was die RX Seite eingestellt hat?

    Oder versteh ich da was falsch?

    73, Jens


    Und immer schön locker bleiben.

  • Moin Dieter und Jens,

    QSK macht im Tempobereich etwa zwischen 140-160 BpM mehr Sinn als darüber oder darunter.

    Dieses Tempo beherrschen unter den aktiven CW-OP leider zu wenige.

    Das macht auch darunter noch Sinn und es reicht auch milderes QSK, also kurz eingestellte Abfallzeiten. Wir waren gestern zwischen 110 und 120bpm unterwegs. Mein TRX hat leider ein Klapperrelais und das ist so eingestellt, dass es nach jedem komplettierten Wort abfaellt, aber nicht zwischen den Buchstaben oder gar Elementen. Dennoch kann man dabei spritzig diskutieren, also z.B. direkt am Ende eines Wortes einfallen. Etwa wenn man einen vorher geaeusserten Gedanken genauer erklaeren muss, a la "Nee, so meinte ich das nicht, sondern ..."


    Nur eine YL in der Runde hat einen Elecraft K3, mit dem volles QSK moeglich gewesen waere, hatte sie aber nicht eingestellt. Die Alternative dazu ist ein separater Empfaenger mit eigener Antenne, sowas hatte ich in Deutschland fuer QSK. Mit 300Hz CW-Filter.


    Zweiter Grund ist die Tatsache, dass es zwar manche angeblich QSK fähigen Geräten gibt, aber mit klappernden und störenden Relais, womit QSK zur Zumutung wird und dadurch nicht genutzt wird.

    Als dritten Punkt sehe ich das Unvermögen mancher OP, die geeignete Einstellung an ihren Geräten zu finden, um den Rauschanteil zwischen den Zeichen zu minimieren.

    Die Voraussetzung ist ein lautloser QSK Transceiver unter Einsatz eines CW-Filters und die geeignete Einstellung der RF- und NF-Gain, damit nur der Partner und der Mithören zu hören ist, OHNE störendes Rauschen und akustische Nebeneffekte.

    Die Relais kann man meist schalldaempfen (Schaumstoff, Kaugummi) oder wie in meinem Fall die abgesetzte TRX-Box weiter weg in eine Ecke stellen. Allerdings habe ich frueher einige Relais auf diese Art verschlissen und das will man bei Transistor-TRX nicht riskieren. Damals hat es dabei "nur" im Ausgangsdrehko des Pi-Filters geballert und die Plattenpakete verschweisst, aber die Roehren hielten.


    RF-Gain regeln koennen echte CW-isten schon recht gut. In dem Bereich ist ja Fast-AGC oder abgeschaltete AGC und "RF Gain Reiten" der Standard-Modus. Manchmal lasse ich dabei das Rauschen schon ein wenig mitpumpen. Sonst bekommt man ja nicht mit, wenn wie gestern eine entferntere Station reinruft. Mit diesem OM ergab sich dann noch eine halbe Stunde Plausch.

    Woher will die Sendete Seite wissen was die RX Seite eingestellt hat?

    Probieren. Wenn ein Sachverhalt offenbar missverstanden wurde, kurz <bk> oder zwei bis drei dits dazwischen. Wenn keine Reaktion, ok, muss man eben bis Ende des Duchgangs warten. Ansonsten wird dann meist ein "?" von der Gegenseite gegeben und man kann das Missverstandnis aufklaeren, ohne zu warten. Das spart allen Zeit und funktioniert sehr schoen. Manche Funkamateure moegen diesen flotten Wechsel aber nicht, deshalb frage ich sie meist. Oder ich hoere erstmal zu, was in einer bereits etablierten Runde so ueblich ist.


    73, Joerg

  • Danke. War mir unlogisch, aber nun passt es.

    73, Jens


    Und immer schön locker bleiben.