Für mehr Technologie-Realismus

  • Ich weiß zuverlässig, dass in Marokko schon seit einiger Zeit der Import von so ganz alten Autos verboten ist.

    Das stimmt und ist in vielen afrikanischen Ländern mitterweile so, entweder verboten oder mit exorbitantem Zoll belegt.


    Es ist in der Tat so, dass es in anderen Ländern eine bessere Handyabdeckung gibt, weil dort eben auch nicht alle paar Jahre wieder etwas Neues auf der Matte steht.

    Und vor allem auch, weil es einfach so gut wie kein Festnetztelefon gibt. Wer telefonieren möchte braucht einfach ein Handy.

    73 de Haiko DF9HC

  • Moin Peter,

    Die Verbrenner würden in den Städten eingesetzt, aber auf dem Land spielten diese eine untergeordnete Rolle, weil das größte Problem sei das Fehlen eines vernünftigen Tankstellennetzes. Seine Argumentation war, wenn die Chinesen billige E-Autos auf den Markt bringen (was sie tun werden, in China schon tun), dann werden die in Afrika den Markt ganz schnell erobern, denn Ladeinfrastruktur läßt sich mit Solar relativ simpel und an jedem Ort aufbauen, sodass damit erst Verkehr auch in ländlichen Gebieten möglich wird.

    häng das nicht an ein bestimmtes Land. Beim Kauf eines E-Autos wird in Deutschland der bisherige Verbrenner nicht verschrottet, vor allem nicht, wenn dieser noch nicht alt ist, wie z. B. Flottenfahrzeuge aus dem Leasing. Irgendwo fahren die weiter. Hier wird aber postuliert, das man in der CO2 Bilanz besser da steht, global gesehen ist das aber nicht so, wenn der Verbrenner nicht gleichzeitig entsorgt wird.


    73, Tom

  • da hast du recht Tom. Der Punkt wird einfach so sein, dass Verbrenner auf Dauer durch CO2 Zertifikate teurer werden, ich denke spätestens wenn mehr Hersteller mit E-Autos auf den Markt kommen, wird die Steuer entsprechend angepasst, ist schließlich ein Konjunkturprogramm .... Politisch ist das dann ne kalte Enteignung, die Frage ist halt wer dafür den Kopf hin hält. Ich denke das wird über die EU geregelt nach der EU Wahl, Brüssel ist weit weg und irgendwie hab ich eh das Gefühl, das Brüssel für nationale Politiker so ne Art Prügelknabenfunktion hat. Technologieoffen bleibt das, die Offenheit hängt halt am Geldbeutel.

  • Moin,


    passt irgendwie, diese Karikatur... Gerade gefunden.

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Moin,


    passt irgendwie, diese Karikatur... Gerade gefunden.

    Michael, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. (Oder war es anders ?? 😉)

    Die Natur kann ohne den Menschen leben, umgekehrt geht es nicht ...


    73, Berthold DL1RB

  • Moin,

    Die Natur kann ohne den Menschen leben, umgekehrt geht es nicht ...

    Berthold, der Satz erinnert mich an einen guten Kurzfilm. 7 Jahre alt.

    Wie ich gerade sehe, gibts das Kernthema auf dem Kanal in mehreren Sprachen und Nuancen.


    Es werden dabei Argumente zur Nutzung neuer Technologien einem Realitätscheck unterzogen.

    Was in dem verlinkten Beitrag unter “Was tun” ohne spürbaren Effekt steht, ist mMn eine gute Zusammenfassung der Situation.

    73 Michael, DF2OK.

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    Einmal editiert, zuletzt von DF2OK ()

  • Hallo,


    Mir geht, bei der Wehklage ob der mangelnden Einflussmöglichkeiten auf das konstante Wachstum von Wirtschaft, Abfall, Co2, .. , der leicht negative Unterton nicht aus dem Kopf.


    Auch wenn ich demokratisch erzwungen, Verantwortung mittragen muss, greift die Ausrede, dass ich/wir (=DL) doch wirkunmächtig wäre(n), zu kurz. Wir müssen endlich akzeptieren, dass uns nicht, wie vorgesehen, die ganze Welt gehört und wir auch nicht bestimmen können, wo es lang gehen soll auch wenn wir den wissenschaftlichen Konsens konstant beschwören. Wir sind nicht allwissend und an deutschem Wesen wird die Welt mit Sicherheit nicht genesen!


    Aber verdammt noch ein mal:

    Was geht mich das Geschwätz meines Nachbarn an, wenn ich nicht dessen Herr und Meister bin: Die einzige Person, die ich in Massen beeinflussen kann, bin ich selbst. Wichtig ist, dass ich mich nach bestem Wissen und Gewissen, selbst in die Spur setzte.


    Wer hindert mich daran

    - nur 5 Watt statt 750 Watt einzusetzen?

    - zu Fuß zu gehen, statt die Brötchen mit dem Traktor zu holen?

    - Tempo 100 km/h auf der Autobahn zu fahren?

    - selbst Musik zu machen, statt Phrasen aus dem Radio zu hören?

    - zu zeichnen, statt Selfies zu machen, die auf Servern dümpeln?

    - selbst zu kochen, statt chinesische Nudel aus der Tüte zu kaufen?

    - ...


    PS: Ende des Wortes zum Sonntag.

    PPS: Die neue deutsche Rechtschreibung hat mir mein Regelsystem über Wortzusammenschreibungen über den Haufen geworfen. Hier stehe ich und weiß nicht weiter.


    Hajo

  • Die einzige Person, die ich in Massen beeinflussen kann, bin ich selbst. Wichtig ist, dass ich mich nach bestem Wissen und Gewissen, selbst in die Spur setzte.

    :thumbup: Yepp! Wobei das Zitat stellvertretend für den ganzen Beitrag steht.

    73 Michael, DF2OK.

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  • Ich bin immer noch faziniert, wie sich dieser Tread weiter entwickelt hat.

    Ich kriege mehr, als ich erwartete.

    Ich lerne dazu,

    z.B. die Geschichte mit Afrika und Handyverbreitung, einmalig.

    Und,

    wenn ich bedenke, ihr seid doch alle keine professionellen Redakteure,

    danke

    73

    Winni

  • Moin,

    da hast du recht Tom. Der Punkt wird einfach so sein, dass Verbrenner auf Dauer durch CO2 Zertifikate teurer werden, ich denke spätestens wenn mehr Hersteller mit E-Autos auf den Markt kommen, wird die Steuer entsprechend angepasst, ist schließlich ein Konjunkturprogramm .... Politisch ist das dann ne kalte Enteignung, die Frage ist halt wer dafür den Kopf hin hält.

    das Problem erledigt sich doch quasi selbst, wenn ab 2035 keine neuen Verbrenner mehr zugelassen werden dürfen. Ich habe kein Problem mit E-Autos, aber wenn ich mich heute selbst betrachte, mit einer Kilometerleistung von 3.500-4.000km im Jahr, einem fast 10 Jahre alten bezahlten Auto, der aber locker für weitere 10 Jahre gut ist, stelle ich mir die Frage, warum sollte ich den austauschen? Die Entsorgung und Herstellung eines E-Autos würde vermutlich mehr CO2 kosten, als ich damit emittiere, mal abgesehen von den hohen Kosten beim E-Auto und den Umbauten für eine Wall-Box, die ich hier noch machen müsste. Das gesparte Geld kann ich dagegen in andere Maßnahmen am Haus stecken, die ich dann auch noch wieder gegen rechnen kann.


    Ich hatte es am Anfang des Threads eher scherzhaft mal angedeutet, bzgl. einem verlinkten Video, aber auf dieser Seite in der Tabelle (nach unten scrollen) beim Vergleich des CO2 Ausstosses diverser Verkehrsmittel ist beim Fahrrad / E-Bike nicht alles berücksichtigt worden. Will ich mich mit einem Fahrrad fortbewegen, das mindestens bei der Herstellung auch CO2 produziert hat, muss ich Energie haben. Die kann aus einem Akku kommen oder von Muskelkraft erzeugt werden. Um mich per Muskelkraft fortzubewegen, muss ich dem Körper Energie zuführen, in Form von Nahrung, der diese dann bei einem Wirkungsgrad von ca. 25% zu Energie umwandelt. Dieser Brennstoff muss auch erzeugt werden, moderner Ackerbau mit Großmaschinen, Herstellung von Dünger (Erdgas -> Stickstoff-Dünger), Viehhaltung, Zubereitung. Fahre ich weniger, benötigt auch der Körper weniger Energie, stösst durch die Atmung weniger CO2 aus. Für 100Wh beim Radfahren (das sind so ca. 15km/h 1h lang, was ich so im Netz finden konnte) benötigt der Körper ~360kCal, das sind so rund 1/2kg Kartoffeln, lt. diversen Tabellen entspricht das ~0.3kg CO2 (bei Reis wären es 3.0kg CO2). Fährt man also runde 230 Arbeitstage im Jahr mit dem Rad, sind das für die vom Körper benötigte Energie ~70kg CO2 Ausstoss¹. Von nix kommt nix ;)


    Anders gesagt: Ob ein E-Auto, ein Fahrrad, ein E-Bike für jemanden wirklich sinnvoll ist und immer das gesetzte Ziel der CO2 Vermeidung damit erreicht wird, muss man an Hand der persönlichen Situation betrachten. Denn egal wie ich mich fortbewege, dazu ist immer Energie nötig.


    73, Tom


    ¹ Wenn ich mich nicht verrechnet habe und die recherchierten Grunddaten stimmen. Und aus dem verlinkten Artikel ist zu entnehmen, dass die Kartoffel als Nahrungsmittel die geringste CO2 Belastung erzeugt.

  • Hallo Leute,

    Autos, Heizung, Kraftwerke, Ernährung, Putin, Tiere, Polareis und watt noch alles sind nur Einzelprobleme,

    die das Unverträglichkeitsverhältnis Erde-Mensch stellvertretend beschreiben.

    Mir fällt nicht ein einziges Stichwort zum Thema Erde ein, das nicht mit menschgemachten Problemen behaftetet ist,

    die in ihrer schier unendlichen Menge und Grösse nicht zu kurieren sind und uns deshalb über den Kopf wachsen.

    Mit anderen Worten: Egal was wir machen, wir werden die Erde ruinieren und damit uns selbst vernichten.


    Neben der galoppierenden Umweltzerstörung haben wir uns eine noch radikalere Gefahr geschaffen:

    Mindestens ein Dutzend Staaten besitzen Atomwaffen und weitere Staaten und noch "wirksamere" Waffen

    werden dazukommen. Glaubt wirklich irgendein Naivling, dass alle diese Waffen nicht auch eines Tages eingesetzt werden?

    Wenn die Weltprobleme wachsen, wird es zu Kriegen kommen und Putin ist dann noch harmlos.

    Der bekannte Roman von Nevil Shute, Das letzte Ufer beschreibt drastisch dieses Szenario.

    Ich habe das Buch an einem Abend verschlungen und in der folgenden Nacht zweimal Albträume dazu gehabt.


    Es gibt nicht einen einzigen Fleck dieser Erde, der nicht durch den Menschen negativ beeinflusst ist.

    Und leider muss ich sagen: Funkamateure sind nicht besser, auch hier im Forum.

    Ich verweise auf Rockall, nur ein Mövenschiss im Atlantik, wo geltungssüchtige Funkamateure ein Lager aufschlagen

    und die begeisterte Funkerwelt mit Sprüchen versorgen wollen.

    Zu meinem diesbezüglichen Post hier im Forum kamen grad 5 Antworten, dann wurde das Thema gesperrt !!!

    Kommentar überflüssig.


    Ich bedaure nur, dass ich das prognostizierte Weltenende nicht mehr miterleben werde. Wird interessant werden.

    U Thant war mit 10 Jahren vielleicht ein wenig optimistisch.


    Trotz allem , einen guten Schlaf wünscht

    Jürgen DL2JMB

    3 Mal editiert, zuletzt von DL2JMB ()

  • Jürgen,

    nicht jeden Thread sollte man vor dem Einschlafen lesen, schon keine Bücher Abends verschlingen, die Alpträume auslösen.

    Wie unverantwortlich gehst du mit deiner psychischen Gesundheit um,

    Wo ist deine professionelle Distanz, deine Resilienz.

    Mann, Mann, sieh zu, dass du jemand an deiner Seite bekommst/hast, mit dem/der du das reflektieren kannst.

    Dies alles wollte keiner hier im Thread auslösen, glaub mir,

    73

    Winni

  • Hallo,


    im Beitrag #88 habe ich einen Sachverhalt etwas verkürzt und damit missverständlich dargestellt:


    Es könnte der Eindruck entstehen, dass ich den Ich-orientierten Menschen als Ziel beschreibe. Was ich nicht erwähnte: Dieser lebt aus seiner Geschichte, die er nie vergessen kann und will. Erst dies ermöglicht ihm, sich in Personen seiner Gegenwart hineinzuversetzen. Wenn diese "Empathie" und/oder Logik fehlt, macht er sich Vorwürfe. Die Angst vor dem eigenen Versagen lässt die Schuld bei anderen suchen, auf die er keinen Einfluss hat. "Ohnmachtsgefühl" könnte man dies nennen, das man aber nicht zeigen darf, da es als Schwäche ausgelegt werden kann. Dies lässt sich aber leicht mit "technischem" Aktionismus kompensieren. Wenn ich die eigene Ohnmacht auf andere übertragen kann, geht es mir besser und der Rest der Welt muss sehen, wie er mit Versagen klarkommt.


    Der Grundkonsens: Der scheinbare Zwiespalt zwischen dem Ich-Bewusstsein und dessen Darstellung auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten kann überwunden und als positiver Schub für die eigene Kreativität genutzt werden, ohne mit dem Finger auf andere zu zeigen.


    Hajo


    PS: Dazu sollte man mehr Fromm lesen bzw. Rainer Funk. Ein guter Artikel (9.5.2023) ist zu dessen Schutz hinter der Paywall vom Schwäbischen Tagblatt verbarrikadiert. Aber es gibt noch andere Quellen.

    PPS: Schon wieder verkürzt dargestellt. ;(

    Einmal editiert, zuletzt von dl1sdz ()

  • hm Hajo,

    da wir ja nun von Technik zur Philosophie gekommen sind, empfehle ich das Buch, Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten, eine wirklich sehr interessante Verknüpfung von Philosophie und Technik ...


    Aber an ein paar Punkten will ich dir gerne widersprechen, Gandhi sagte, "Aus der Geschichte haben wir gelernt, dass wir nichts gelernt haben" das gilt gesellschaftlich, als auch auf den Einzelnen bezogen. Gandhi hat neben anderen klugen Sachen noch gesagt, "es ist genug für Alle da, nur nicht für jedermanns Gier" und das ist m.E. das Kernproblem.


    Die Menschheit hat zig tausende Jahre "vernünftig" gelebt, erst mit der Industrialisierung wurden wir offensichtlich so bekloppt, dass man versuchte sich in zwei Weltkriegen gegenseitig umzubringen und man immer neue Waffen gegen das alte Leben erfindet. Aber ich glaube, um beim Thema Philosophie zu bleiben, es gibt zwei wesentliche Probleme, das eine die christliche Erziehung mit der Bibelvorgabe ... mache dir die Erde zum Untertan ... dann der komplett mißverstandene Darwin mit dem Resultat der Stärkere setzt sich durch ... Lesenswert ist die Antwort von Pjotr Kropotkin auf den Sozialdarwinismus "Gegenseitige Hilfe im Tier- und Menschenreich" Völlig irre, wie Kropotkin durch Beobachtung von Tieren diese als Subjekt versteht und nicht als willenloses Objekt und Erkenntnisse Anfang 1900 hatte die heute von Wissenschaft "entdeckt" werden bezüglich Denken/Sozialverhalten usw. Der Sozialdarwinismus prägt die westliche Gesellschaft zu tiefst, das ist halt auch das Problem sich zurück zu nehmen. Bestes Beispiel, direkt vor unserem Haus ist Kopfsteinpflaster weil ein bescheuerter Stadtplaner das so wollte ... neben der schmalen Fahrbahn ist ein Fußweg mit glatter Oberfläche, gegenüber ist ein Altersheim, die Straße verkehrsberuhigter Bereich ... gut parken nur erlaubt auf gekennzeichneten Flächen, hält sich aber kaum jemand dran, sondern parken auf dem glatten, roten Fußgängerbereich und die alten Herrschaften üben mit ihren Rollatoren Cross Strecken auf dem Kopfsteinpflaster ... Sich nicht an ein Parkverbot halten ok, aber lieber Fußgänger behindern, statt Fahrzeuge auf der Fahrbahn, ist irgendwie merkbefreit und nur erklärbar durch den höheren sozialen Status des Autofahrers gegenüber dem Fußgänger. Unser gesamtes Wertesystem ist aus dem Lot. Meiner kleinen Enkelin wird beigebracht, dass sie nicht lügen soll, der Rest der Gesellschaft lügt und selbst die dümmsten Lügen werden einfach aufrecht erhalten, wie bei Scholz der sich an die CumEx GEschäfte nicht erinnern kann ....


    Was tun ... schwierig. Gesetze (siehe Parkverbot) bringen es nicht, man kann mit Gesetzen versuchen zu steuern, aber es wird einfach dann ausgewichen. Das einzige ist, dass man sich selbst ändert und probiert etwas achtsamer mit sich und der Umwelt umzugehen. Fromm ist da sicherlich eine Möglichkeit.

  • dann der komplett mißverstandene Darwin mit dem Resultat der Stärkere setzt sich durch

    "Survival of the fittest" heißt ja auch nicht, der Stärkste überlebt, sondern der am besten angepasste. Klassischer Übersetzungsfehler.

    73 de Haiko DF9HC

  • "Survival of the fittest" heißt ja auch nicht, der Stärkste überlebt, sondern der am besten angepasste. Klassischer Übersetzungsfehler.

    Leider nein. Denn der best angepasste kann der "Führer" sein, Machiavelli läßt grüßen. Der Sozialdarwinismus "belohnt" denjenigen, der sich einem Machtsystem am besten anpasst. Darwin "richtig" verstanden meint aber angepasst an die Randbedingungen (Umwelt) und wer sich da am besten anpasst, hat die besten Überlebenschancen und die besten Chancen sich fortzupflanzen. Der Sozialdarwinismus stammt durchaus auch aus England und da gab es keinen Übersetzungsfehler. Das es daneben auch Deutsche gegeben hat die Evolutionstheorie auf Gesellschaft versuchten anzuwenden, ja, richtig, aber es geht ja viel weiter als nur der eine Satz. Der Rassenwahn basiert natürlich auch darauf.

  • Darwin "richtig" verstanden meint aber angepasst an die Randbedingungen (Umwelt) und wer sich da am besten anpasst, hat die besten Überlebenschancen und die besten Chancen sich fortzupflanzen.

    Sag ich doch. Ich hab nicht von Sozialdarwinismusch gesprochen, der ist Bullshit.

    73 de Haiko DF9HC

  • Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten,

    Haben oder Sein

    vielleicht noch: Die Kunst des Liebens oder noch ein paar Titel von den Jungs vom Monte de Verita

    ich krieg ein "deja vue"

    Erich Fromm, Holzkamp, Lucien Seve, Erikson, Castaneda,

    1976 - 1978, da waren wir zwischen 21 und 30 Jahre alt und wollten die Welt verändern,

    ich bin heute ruhiger geworden, ........ dachte ich,

    doch,

    seitdem ich meinen Enkel (7 1/2) groß werden sehe, bin ich wieder engagierter und möchte wieder mehr mitgestalten (wenn da noch was geht),

    vielleicht sollte ich mich mal in ein Forum trauen, wo 30-40 Jährige dieses Thema diskutieren, hoffentlich kann ich denen folgen, im Grunde such ich doch eine Strategie, suche den Glauben, dass es doch nicht zu spät ist für Veränderungen.

    Euch kann ich noch folgen, aber es erfordert schon einiges an kognitiver und emotionaler Energie,

    73

    Winni

  • Moin Winni,

    da waren wir zwischen 21 und 30 Jahre alt und wollten die Welt verändern,

    Früher war alles besser. Oder wie Loriot bei den Hoppenstedts zu sagen pflegte: Früher war mehr Lametta ;)

    suche den Glauben, dass es doch nicht zu spät ist für Veränderungen.

    Da musst Du nicht suchen, das kannst Du einfach so annehmen, dass es Veränderungen geben wird. Nur werden die für die Menschheit wohl leider nicht im positiven Sinne sein. Wie sollte man das in dieser Welt in den nächsten paar Jahren realisieren können? Das ist doch völlig unrealistisch.


    73, Tom

  • Wie sollte man das in dieser Welt in den nächsten paar Jahren realisieren können? Das ist doch völlig unrealistisch.

    Ein guter, leider schon verstorbener Freund (Psychologe) sagte immer wieder, was den Menschen ausmacht, ist seine Fähigkeit, sich an etwas zu gewöhnen, sich anzupassen. Mit dieser Fähigkeit werden unsere Enkel die Sachen angehen müssen und sie werden hoffentlich in ihrem, hoffentlich langen Leben, Spaß, Endtäuschungen, Glück usw. erleben, wie wir in unseren zurückliegenden Jahrzehnten auch,

    denn;

    ich denke, wie kann es denn sein, dass unsere Elterngeneration, die die Massentötungen und Ausrottung der Juden und der Millionen Toten in den beiden Weltkriegen praktisch "hautnah" erlebt haben, wie kann es sein, dass sie, ähnlich, wie wir, Glücksmomente, Endtäuschungen, Zufriedenheit usw. erlebt haben. diese Fähigkeit unserer Elterngeneration war keine geistige Herausforderung, sie konnten es, weil sie, nun ja, darf ich sagen, es so "als Normal" erlebt hatten. Das klingt im ersten Moment krass, ist aber durchaus menschlich und , jetzt kommt`s, realistisch, oder?

    Will sagen, unsere Enkelgeneration wird "unsere Ohnmacht, unsere Resignation" (weil wir aktuell keinen Ausweg wissen) nicht spüren, wie wir, sie werden anders fühlen, anders damit umgehen und hoffentlich nicht verzagen,

    73

    Winni

    Tom, ich weiß schon länger, dass du ein Fan von den Toten Hosen bist, gut so, ich auch ein wenig, ich glaub, ich bin dem einen oder anderen von denen damals im Ratinger Hof in Düsseldorf begegnet