Antennendraht und Vögel

  • Hallo zusammen,


    die einzige Möglichkeit für mich, eine Aussenantenne zu errichten, wäre ein Draht vom Dach schräg nach unten zu einer Garage.

    Wegen der Nachbarn müsste dieser Draht so dünn wie möglich sein.


    Leider läge dieser Antennendraht mitten in der Flugbahn der Mauersegler-Jungvögel, die im Juli mit rasender Geschwindigkeit

    unseren Häuserblock umrunden. Ich will aber auf keinen Fall Kollisionen verursachen. Gibt es dazu Erfahrungen, Erkenntnisse oder Untersuchungen?


    Gruß und 73 von Jürgen DL2JMB

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  • (evtl. Beitrag verschieben oder scratch/neu posten) 73 Peter

  • Moin,


    habe eine ganze Weile Suchmaschinen mit unterschiedlichsten Begriffen gefüttert. Wobei ich den Spezialfall "Antennendraht" mal aussen vor gelassen habe.


    Ich suchte eher in die Richtung, um Antworten auf meine mir gestellten Fragen zu bekommen, Auswahl:

    - Ab wann sehen Vögel einen Draht (Entfernung)

    - Ab wann sehen Vögel einen Draht (Dicke)

    - Unfälle durch gespannten Draht (Keine Netze)

    - Kollision mit Draht

    - Verletzungen durch Draht etx.

    - Hoch- und Niederspannungsleitungen Gefahr durch Kollision

    In die Richtung etwa...

    Bislang nur im deutschsprachigen Raum.


    Neben dem Threadbeitrag, der bei passenden Begriffen auch schon recht weit oben stand, fand ich in einem ehem. anderen Forum folgenden Thread (gut runterscrollen, dann gehts los):

    Amateurfunk Forum • Drahtantenne über die Strasse spannen

    Den Links dort kann (und sollte) man auch folgen. Als da wären

    eHam.net

    https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/energie/150415-nabu-leitfaden_vogelschutz_unter_h__chstspannung.pdf


    Wenn - wie in einem Abschnitt beschrieben - selbst die relativ dicken Drähte der Spannungsversorgung an der Straße schon Probleme bereiten, dann sind dünnere Drähte sicher mehr ein Problem:

    Naturtipps - Todesfalle Strommast

    Hier: Gefahren durch Stromleitungen und Schutzmaßnahmen.

    Okay, sicher eher interessant, wenn jemand richtig viel Draht (Loop, Dipole etx.) in die freie Luft bringt. Führt uns also nicht wirklich weiter.


    Wobei zu sagen ist, dass dünne Drähte eh nicht sooo gut für Sendeantennen geeignet sind. Die Fachleute hier können sicher den Unterschied zwischen der Abstrahlung von einem 0,2mm und einem 2mm Draht berechnen.


    Auch interessant: https://www.deutschlandfunk.de…ch-kollision-mit-100.html


    Es ist viel in Sachen Tod und Stromleitung(en) zu finden, allerdings nicht speziell zu der Eingangsfrage.

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

    Einmal editiert, zuletzt von DF2OK ()

  • Hallo Jürgen,

    du kannst, wenn du willst, wie Mike, stundenlang, tagelang googeln, danach wirst du das Hobby an den Nagel hängen,

    oder, du machst es einfach, wie gesagt, es gibt Verbote noch und noch, aber es gibt auch positive praktische Erfahrungen mit "verbotenen Drähten"

    Nach dem Prinzip, wer viel fragt, kriegt viel Antwort,

    also bei deinem beschriebenen Thema gibt es nur eins,

    entweder, du hängst den dünnen Draht hin und nimmst am Hobby erfolgreich teil (viele QSOs mit QRP),

    oder du fragst weiter, ja, du kannst auch zuerst alle Nachbarn fragen, ob es sie stören würde, wenn da ein dünner Draht hinge,.....natürlich stört das, also, lass das mit dem Fragen, mach es oder lass es, hi.

    Meine Drähte waren und sind "immer" unsichtbar.

    Ich habe 30 Jahre Erfahrung mit "unsichtbaren" Drähten.

    Ich kann Nachts gut schlafen, vielleicht besser, als der OM, der ein Versa-Tower hat und bei jedem Sturm Angst hat, dass der auf sein Hausdach stürzt, oder die kleine Strasse, wo gerade die Nachbarin mit dem Kinderwagen lang geht.

    Noch nie haben mich Nachbarn auf meine "unsichtbaren" Drähte angesprochen.

    Noch nie die Vermieter, hier eine Wohnungsbaugenossenschaft.

    Hier existiert ein generelles Verbot von Außenantennen, aber ich funke seit über 30 Jahren mit dieser Art von Antennen, speziell auf 80-60-40-30-20-17 Meter mit gutem Erfolg, natürlich CW QRP, Drahtlängen zwischen 20 und 30 Metern.

    Ich habe noch nie einen toten Vogel entdeckt,

    gut, es hat schon manchmal (ca. 3 mal in 30 Jahren) ein Vogel die Antenne zerstört, die Vögel, die dagegen geflogen sind haben entweder den Cul Draht kurz mitgenommen und haben sich von ihm abgestreift und sind weiter geflogen, oder aber , wie bei großen Raubvögeln, haben sie den Draht in der Mitte getrennt, da war der Vogel stärker als der dünne Draht, der natürlich reißt, wenn man dagegen fliegt, das soll er ja auch, er soll ja nicht verletzen oder womöglich töten, nein reißfest darf er nicht sein und lass ihn stark durchhängen, damit die jungen Mauersegler, die in ihn fliegen, mit dem Draht etwas fliegen und sich dann im Flug wieder befreien, das habe ich schon öfter beobachtet, das funktioniert, wenn der Draht genug Spiel hat (so 3-7Meter). Solche Durchhänge sind auch bei Sturm günstig, da spielt der Wind mit dem Draht, da ist der widerstand des drahtes reduziert, zumindest im Verhältnis zu einem stramm gespannten Draht.

    Einziger Nachteil eines dünnen unsichtbaren Drahtes ist der Eisregen, da werden selbst 0,....mm Drähte Fingerdick, da ist es gut, wenn man nicht auf Reisen ist, sondern zu Hause ist und morgens am Draht wackelt, bis das Eis abfällt un d er wieder "unsichtbar" ist.

    Also, hab Mut und versuche es doch einfach einmal,

    dünne Drähte strahlen gut ab, jedenfalls besser, als alles, was Magnetic Loop oder E-Feld Antenne heißt.


    Ach so, noch etwas, in der Literatur findest du nix über sehr dünne Drähte, da sie entweder verboten sind (Vogelschutz),

    73

    Winni

  • Wenn dünne Drähte verboten wären, dann fände man doch wohl zumindest das Verbot niedergeschrieben als Literatur?

    So lange niemand einen Verweis auf eine gültige Landes- oder Bundesverordnung einer Naturschutzbehörde nennen kann, aus der dies zweifelsfrei hervorgeht, darf man dieses angebliche Drahtverbot, das immer wieder durch die Foren geistert, getrost bei den Tiermärchen oder Amateurfunkfabeln einordnen.


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    3 Mal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()

  • Ich habe auf Usedom 45m Ant.draht UL von DX-Wire als "für mich" die idealste Lösung seit über 2 Jahren gefunden.

    Das Flugaufkommen der verschiedensten Vögel dort ist als reichlich zu bezeichnen und meine Beobachtungen sind folgende.

    Fast alle "Flugobjekte" haben diesen dünnen Draht rechtzeitig erkannt und sind ihm ausgewichen.


    Es ist sogar zu vermuten, dass sie das Hindernis längst abgespeichert haben und weitläufig umfliegen.


    Ich habe lediglich eine Berührung einer Möwe beobachtet, die aber keinen Schaden auf beiden Seiten zur Folge hatte.


    Weder tote Vögel noch Federn unter dem Draht waren zu finden.


    Insofern neige ich nicht dazu Gerüchten zu folgen.


    Dieter DL2LE

  • Hallo Jürgen, DL2JMB,


    der unsichtbare Draht wurde ja noch nicht erfunden.


    Ich habe auch schon mit sehr dünnen Drähten (Edelstahl-Zugdrähte und blanke Kupferdrähte) experimentiert. Sie wurden ALLE von Menschen gesehen, auch wen ich dachte, dass sie dünn genug waren, keine Isolierung besaßen und außerdem außerhalb des Sichtbereichs (man musste jeweils leicht nach oben blicken) lagen. Dem Menschen fallen "gerade Linien" in der Umgebung wohl stets auf, denn das war kein Einzelfall.


    Zusätzlich zu den hier schon geäußerten Bedenken in Richtung Vögel solltest Du auch berücksichtigen, dass der Antennendraht auch durch Eis/Schneebehang durchhängen kann oder zum Beispiel durch einen darauf liegenden Ast auf dem Boden liegen kann. Spätestens, wenn sich der erste Passant im zu dünnen aber staff gespannten Draht verletzt, hättest Du ein Problem.


    Ich bin daher von den dünnen Drähten abgekommen. "Dickere" und mit einer Isolierung versehene Drähte sind zwar vom jeweiligen Nachbarn und Passanten sichtbar, doch der Sicherheitsaspekt ist gewahrt. Und auch die Vögel erkennen die Drähte sicher. Für alle straff gespannten Antennen verwende ich Antennendraht UL von DX-Wire. Dieser hat etwas mehr als 1 mm 1,6 mm Außendurchmesser und eine schwarze Isolation. Diese Dicke scheinen Menschen und Vögel sicher zu erkennen.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

    2 Mal editiert, zuletzt von DK3RED ()

  • Wenn dünne Drähte verboten wären, dann fände man doch wohl zumindest das Verbot niedergeschrieben als Literatur?

    Moin Günter,


    das sehe ich genauso. Bei meiner o.g. Suche hatte ich Hinweise auf derlei Regelungen erwartet. Ich fand viele Vorschriften und Richtlinien, aber nichts in der o.g. Richtung. Hätte sich vermutlich auch schon rumgesprochen.

    Ich bin daher von den dünnen Drähten abgekommen. "Dickere" und mit einer Isolierung versehene Drähte sind zwar vom jeweiligen Nachbarn und Passanten sichtbar, doch der Sicherheitsaspekt ist gewahrt. Und auch die Vögel erkennen die Drähte sicher. Für alle straff gespannten Antennen verwende ich Antennendraht UL von DX-Wire. Dieser hat etwas mehr als 1 mm Außendurchmesser und eine schwarze Isolation. Diese Dicke scheinen Menschen und Vögel sicher zu erkennen.

    :thumbup:

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

    Einmal editiert, zuletzt von DF2OK ()

  • Hallo ihr Fans von "dicken Drähten".

    Ja, das macht ihr gut, dabei werden eure Drähte von allen gesehen,

    ja, sogar die Tiere, Hasen, Katzen und Vögel, Insekten sehen die Drähte gut,

    alles perfekt,

    nur,

    warum schreibt ihr das?


    Jürgen hat doch eine Bedingung gestellt

    Wegen der Nachbarn müsste dieser Draht so dünn wie möglich sein.


    Also, warum schreibt ihr ihm von euren "Umstiegen" von "dünnen" auf "dicke" Drähte, oder geht es euch darum, uns mitzuteilen, wie bei Euch der Sinneswandel von dünnen auf dicke Drähte erfolgt ist. Das verstehe ich ja, aber es macht Jürgen bestimmt nicht mutiger und konsequenter.

    Es gibt OMs, die empfehlen, z.B. mit dünnen Drähten zu beginnen und den Draht jeden Monat etwas dicker werden zu lassen (Austauschen),

    bis sich die Nachbarn an die "Überlandleitung zur Garagenbeleuchtung" gewöhnt haben, hi

    Also, bitte, wir brauchen keine Beiträge, die demotivierend sind, wir benötigen Beiträge, die Jürgen ermutigen, das eine oder andere mit "dünnen Drähten" erst einmal auszuprobieren; denn, der Erfolg und die Motivation stellt sich doch eher ein, wenn Jürgen ein zwei Tge mit einem "dünnen Draht" experimentiert und den funktechnischen Erfolg merkt,

    ich bin mir sicher, das wird ihn motivieren, den "Agentendraht" hängen zu lassen.

    Noch was, bitte dünne Drähte niemals stramm ausspannen, ein größerer Durchhang hat sich bzgl. Lebensdauer bewährt.

    73

    Winni

  • warum schreibt ihr das?


    Jürgen hat doch eine Bedingung gestellt:


    Wegen der Nachbarn müsste dieser Draht so dünn wie möglich sein.

    Ja, aber er hat geschrieben "müsste", nicht "muss".

    Es ist ein Wunsch, um Ärger möglichst zu vermeiden, doch keine Bedingung.


    Wenn es nicht anders geht, kann ich auch dickfellig sein und mich stur stellen.

    Schliesslich bin ich im Recht, meine ich. Und jede Erfahrung und jeder Tip sind mir willkommen.


    Darum Dank und Gruß an alle Beiträger von

    Jürgen DL2JMB

  • Es ist viel in Sachen Tot und Stromleitung(en) zu finden, allerdings nicht speziell zu der Eingangsfrage.

    Wobei da der Drahtdurchmesser weniger das Problem ist, sondern der Abstand der blanken Freileitungsdrähte zueinander oder die Länge der Isolatoren an Metallmasten. Vögel mit entsprechender Spannweite können diese Abstände versehntlich überbrücken - mit lethaler Folge...


    An meiner Random Wire über den Hof mit 2mm Aussendurchmesser ist bislang auch noch kein Vogel hängen geblieben, an meinem Hille zwischen Balkon und Hauswand ab und zu mal eine Taube. Die Flugratte lebt noch, die verwendete 0,25mm²-Schaltlitze mit 1mm Aussendurchmesser ist dafür zweimal abgerissen....

    72! de Uli


    Bedenke! Amateure bauten die Arche, Profis die Titanic...

  • Gibt es dazu Erfahrungen, Erkenntnisse oder Untersuchungen?

    Wozu meintest du, Jürgen, zu "dicken" oder "dünnen" Drähten?

    Müßte oder muß?

    Nachbarn gegen Mauersegler,....wer soll da gewinnen, die Mauersegler haben keine Lobby, hi

    alles geht, Draht, Nachbarschaftlicher Friede,

    Dickkopf , ja geht, aber?!

    spann, was du willst,

    wir haben alle Erfahrung, willst du alle Erfahrungen lesen, hi

    Warum dann deine Fragestellung?

    Warum überhaupt das Thema, wenn alles o.k. ist?

    Die Flugratte lebt noch, die verwendete 0,25mm²-Schaltlitze mit 1mm Aussendurchmesser ist dafür zweimal abgerissen....

    Uli, was bedeutet "Flugratte"?, hört sich interessant an,

    73

    Winni

  • Ich arbeite für unauffällige Antennen mit sehr dünner kunststoffummantelter Edelstahllitze von 0,4mm Durchmesser. Wenn diese Litze horizontal aufgehängt wird, endet sie in einem Isolator, der aus 20cm Monofilament-Angelsehne besteht. Daran schließt eine sehr dünne Polyesterschnur an, die über eine winzige Rolle läuft (wie die Kite-Surfer sie hier an der Ostsee für ihre Drachen benutzen) und am Ende der Schnur hängt eine sandgefüllte Socke, die s.g. "Radio-Sock". Im Gegensatz zu einem Stein ("Radio Rock") tut sie nicht weh, wenn sie mal herunterfällt. Sie hinterlässt auch keine Beule auf einem Autodach, weil der Sand in einer Plastiktüte vor Feuchtigkeit geschützt ist...

    Die Rolle wird über ein dünnes Seil, das ich über einen Ast geworfen habe, am Baum heraufgezogen.

    Fliegt nun ein Vogel gegen die Antennenlitze, zieht er die Litze ein Stück mit, die über jene Rolle das Gewicht etwas nach oben zieht - bis die Litze an dem Vogel abstreift und dieser weiterfliegt. Bei Sturm kann die Litze nachgeben. Sollte die Litze trotzdem einmal reißen, kann man die Rolle über das Seil herunterlassen und eine neue Antenne durch die Rolle fädeln.

    Vertikalstrahler kann man innerhalb großer Bäume entsprechend aufbauen, sofern sie nicht um einen vertikalen Tragmast geschlungen werden...

    Es gibt in unserem Garten regen Flugverkehr - bisher ohne erkennbare Schäden.

    73 Andy

    Einmal editiert, zuletzt von DH5AK ()

  • Hallo Uli,

    danke, ja, Tauben, das sind schon spezielle Flieger,

    73

    Winni

    Aber wirklich sehr spezielle Flieger, ich habe genug davon hier auf dem Lande. In meiner 67m Kurzdrahtantenne hat sich bisher noch kein Vogel darin verirrt (Durchmesser ca. 1,5mm)


    73, Berthold