Welche Küchen- und Haushaltsgeräte kann der bastelnde Funkamateur nutzen?

  • Hallo zusammen,


    im Laufe der Zeit habe ich festgestellt, das man erstaunlich viele Haushaltsgeräte des gewöhnlichen Bedarfs nutzbringend verwenden kann:


    1. Haar-Föhn: Zum Trocknen und bei der Suche nach temperaturabhängigen Fehlern.
    2. Backofen: Zum Trocknen nach Lackierarbeiten.
    3. Geschirrspülmaschine: Zum Reinigen verschmutzter Elektronik.
    4. Bügeleisen: Für die Leiterplattenherstellung und zum Entlöten von SMD-Bauteilen.
    5. Mikrowellenherd: Für das Erwärmen von Ätzbädern und zur Materialuntersuchung auf dielektrische Verluste.
    6. Herdplatte: Zum Erhitzen von Blechen, um sie für das Löten vorzuwärmen.
    7. Gesichtsbräuner: Zum Belichten von Leiterplatten nach dem Fotopositivverfahren.
    8. Einweg-Feuerzeug: Zum Schrumpfen von Schrumpfschlauch.
    9. Stahlputzwolle oder Topfreiniger: Zum Blankpolieren von Kupferflächen.
    10. Wäscheklammern aus Holz: Auf ein Holzbrett geklebt eine Befestigungshilfe beim Löten von Steckern und Kabeln.
    11. Elektrische Zahnbürste: Damit werden nicht nur die Zähne blitzblank. Selbstverständlich verwende ich für meine Zähne und für die Elektronik nicht dieselben Bürsten.

    Hat jemand noch mehr Anregungen und Ideen, wie man seinen Haushalt effektiv für sein Hobby nutzen kann? Mir ist schon bewusst, dass die eine oder andere Anwendungsmöglichkeit nicht ganz frei von Komik ist. Aber was doch letztendlich zählt, ist das Endergebnis und die Kreativität, die Dinge auch mal in einem anderen Zusammenhang zu sehen. Ohne pathetisch wirken zu wollen, ist das ja auch ein Wesenszug des Amateurfunks.


    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

    7 Mal editiert, zuletzt von SM5ZBS ()

  • Hi Volker,
    Stecknadeln mit einer kleiner Perle am Kopf sind wunderbar für das Durchstechen von Lötaugen beim Entlöten. Die Stahlnadel bleibt nicht kleben und nimmt kein Lötzinn an. Mit den kleinen Nagelscheren kann man das Drahtgeflecht von Koaxkabeln kürzen.

    vy73 Jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von DJ4JZ ()

  • Hallo Zweckentfremder,


    also ich benutze auch recht häufig einen Staubsauger:


    - Als Absaugeinrichtung beim Leiterplattensägen und -Bohren
    - Als Absauggerät diverser Elektrowerkzeuge wie Schwing- und Teller- und Dreiecksschleifer bei der Gehäusebearbeitung.
    - zum Säubern meiner kleinen Drehbank.
    - zum "Einsammeln" verlorengegangener SMD Teile (Ein letzter Gruß des 1206 oder 0805 Teils auf dem Weg in die ewigen Jagdgründe des Staubsaugerbeutels - in Form mehrfachen leichten Klickens gegen die Innenwand vom Staubsaugerrohr ;-)))
    - zum Ausblasen oder Absaugen von Staub aus älteren Geräten
    - Notfalls um auch mal die Bastelecke zu saugen! :]


    Interessant ist auch der Einsatz von Haushaltschemikalien:
    Diverse Reinigungspräperate, um Frontplatten, Gehäuse oder Bedienknöpfe zu entkeimen. Einige Substanzen wie Stahlreiniger für Töpfe eignen sich super, um angelaufenes Leiterplattenmaterial oder andere Blechteile wieder auf Hochglanz zu bringen.
    Eine Küchenrolle habe ich auch immer am Bastelplatz parat. Spiritus und Fensterreinigerspay sollten auch in Griffnähe sein. Manches Reinigungskonzentrat, nicht zu sehr verdünnt, in einem ausgedienten Deozerstäuber o. ä. bewirkt manches mal kleine Wunder.


    Hauptsache Mutti oder die XYL "meckern" nicht ;)


    73 beim clean Basteln de Dietmar, DL2BZE


    PS: @ Volker
    Was treibt Dich eigentlich nach SM?

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  • Injektionskanüle "S1" der "S2" , aussendurchmesser 0,8-0,9mm , geradegeschliffen um schaltkreise auszulöten. Die Lötstelle heiß machen und die Kanüle über das Bein schieben.... fertsch....


    Iss nicht unbedingt in jedem haushalt vorhanden aber zweckentfremdet genug isses ja, oder ;)


    Von den verschiedensten Pinzetten und Klemmpinzetten sowie Scheren ganz abgesehen die am ende ihres Krankenhauseinsatzes für uns immernoch eine Top-Qualität haben.


    Gela

  • Zitat

    Original von DL8WIZ
    Von den verschiedensten Pinzetten und Klemmpinzetten sowie Scheren ganz abgesehen die am ende ihres Krankenhauseinsatzes für uns immernoch eine Top-Qualität haben.


    :D Ich finde ja besonders die Verbandscheren einmalig gut für die Bastelecke. Aus dem Krankenhaus habe ich auch schon viel zweckentfremdet.

    DK2NB Thomas JN59NI DOK D22 - MA12 - RockMite 14MHz - Elecraft T1 - Yaesu FT-818ND - Green Mountain GM30
    DL-QRP-AG #1131 AGCW #2109 G-QRP-Club #10385 GTC #256 EPC #2020 GM25

  • Hallo


    Ich habe mir aus einer alten Espressomaschine (Aldi) durch Anschluss von 2 Meter
    Silikonschlauch an das Aufschäumrohr und am anderen Ende vom Schlauch eine Injektionskanüle einen Heißdampfreiniger gebaut der hervorragende Dienste leistet.Man sollte aber das Handstück für die Kanüle isolieren sonstgibts heiße Finger.


    Außerdem wurde unser Staubsauger mit einer 10/8 Pneumatikverschraubung ausgestattet damit man auch mal in den letzten Winkel eines Gehäuses Reste
    vom Bohren aussaugen kann.


    Viele Grüße aus dem Westerwald


    Roland DK4DD

  • Hi Zusammen
    Ich verwende schon seit einigen Jahren Edelstahltopfreiniger ( Spiralmaterial gibts im Fünferpack fürn EURO) zum Reinigen meiner Lötspitzen. Kein Temperaturverlust wie bei nassen Silikonschwämmen.
    funktioniert ufb.


    Zum Platinenschneiden nehme ich eine alte Geflügelschere!


    73 de MIKE DO2TUX

    Geht nicht gibts nicht!!! Alles über 10 Watt ist Stromverschwendung!!!
    DL-QRP-AG 2835 G-QRP 12308 DARC B12 JN59PM
    Spatz II 80m * Pixie's 160,80,15,10 m * BITX80,15,10m* SoftRock 80m * Softrock 30/40m im Bau

    Einmal editiert, zuletzt von DK2TUX ()

  • Hi zusammen,
    wenn wir gerade vom Reinigen sprechen. Wie reinigt ihr denn die Plantinen nach dem Löten?

    vy73 Jürgen

  • Hallo Lötbrüder und Schwester,


    fast & dirty mit Spiritus, einem kurzhaarigen Pinsel mit möglichst harten Borsten oder einer (nicht mehr genutzten) Zahnbürste. Der Nachteil von Spiritus - es bleiben nach dessen Verdunstung manchmal ein Schleier zurück.


    Etwas nobler ist der Leiterplattenreiniger "LR" von Kontakt Chemie, der auch bei Reichelt gelistet ist. Dort ist gleich eine Reinigungsbürste am Sprühkopf aufgesteckt und das Zeugs löst auch die übelste Lötkruste auf und hinterläßt keinen Rückstand.


    Wer ein Ultrschallbad sein Eigen nennt, kann auch eine speziell für Leiterplattenreinigun erhältliche Lösung verwenden. Nennt sich "TICKOPUR TR 14", Flussmittel-Entferner für Ultraschall. Ich hab's aus ebay.


    Sieht dann aus wie neu, jedoch damit das Kupfer nicht häßlich oxidiert, wird bei mir zumindest die Lötseite hinterher mit einer Kolophoniumschicht besprüht. Dazu benutze ich in Spiritus aufgelöstes Kolophonium, welches mit einem Zerstäuber dünn aufgebracht wird. Da diese Schutzschicht lange klebrig ist. kann man die Aushärtung mit einem Heißluftgebläse oder im Backofen beschleunigen. Rechelt bietet auch ein speziellen Lötlack als Spray "SK10" KONTAKT228 an. Die Platinen lassen sich auch wesentlich besser löten, wenn man einen solchen Lötlack schon vor dem Bestücken aufbringt.


    vy 73 de Dietmar, DL2BZE

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die Tipps. Wenn ich einmal operiert werden sollte und von der Narkose aufwache, werde ich bestimmt nicht vergessen gleich nach einer ausgemusterten Adernklemme zu bitten.


    Lohnt es sich eigentlich beim nächsten Zahnarztbesuch nach gebrauchten Bohrern nachzufragen, die ja sonst in der Mülltonne landen würden? Besonders interessant für uns sollen ja die so genannten Rosenbohrer sein, die zur Kariesbehandlung verwendet werden. Wir könnten diese vielleicht noch zum Fräsen und Unterbrechen von Leiterbahnen nutzen.


    Hat jemand es schon einmal auf dem Behandlungsstuhl gewagt höflich nachzufragen?


    Ich denke als "Lohn der Angst" sollte schon ein Tütchen mit ein paar gebrauchten Bohrern und Fräsern rausspringen dürfen. Und nach einer überstandenen Wurzelbehandlung sollte mindestens ein Diamantbohrer drin sein. Vielleicht motiviert dies auch den einen oder anderen Funkamateur regelmäßig zur halbjährlichen Zahnkontrolle zu erscheinen, die übrigens kostenlos ist. Diese vorbeugende Maßnahme wäre auch ein Beitrag zur Senkung der Gesundheitskosten, wovon wir alle profitieren dürften. Vielleicht gibt es bald eine Krankenkasse, die deshalb Funkamateuren vergünstigte Beitragssätze anbietet.


    Mit einem strahlenden Lächeln :D
    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

    4 Mal editiert, zuletzt von SM5ZBS ()