Twitter Alternative und große Amateurfunkgemeinschaft

  • In meinem OV sind fast alle ganz traditionell auf 145.500 qrv.

    Karsten, das machen wir weitflaechig auch so, in unserem Fall ist die FM Anrufrequenz 146.520MHz, laeuft bei mir immer mit. Bei langen Diskussionen zwischen nur zwei OMs weichen wir auf eine Simplex-Frequenz darueber oder darunter aus, oder auf die 70cm Simplex-Anruffrequenz. Das ganze hat den Vorteil, dass Durchreisende bei Notfaellen, Problemen oder bei Kloenbedarf Antwort bekommen.


    Manche Gruppen sind auf SSB, in meiner Gegend 144.215MHz und 144.240MHz. Driss ist nur, dass beim alten FT-225RD in SSB der Squelch nicht funktioniert und das ist nicht leicht korrigierbar. Der IC-7100 kann das, aber den brauche ich meist fuer KW. Eine Gruppe unten im Tal trifft sich immer auf 3.545MHz. Leider viele mit Bug und manche davon mit etwas, ahem, schwieriger Klaue. Ich glaube allerdings nicht, dass darunter Twitterati sind :)


    73, Joerg

  • Moin,


    DB6ZH bringt es exakt auf den Punkt : " Wozu haben wir denn eine Lizenz " ?

    Die Abwicklung von " OV-Funkverkehr " auf WhatsApp zeigt doch, daß viele OM`s die Bindung

    zum Amateurfunk irgendwie verloren haben, das trifft im übrigen sinngemäß genau so zu auf die Verwendung von

    FT-4/8, einer Betriebsart, die für vollkommen andere Einsatzsituationen konziptiert wurde als

    für Standard QSO`S oder gar Conteste.


    72/3 de Rolf, DL1EA.


    Einmal editiert, zuletzt von DL1EA ()

  • Die Abwicklung von " OV-Funkverkehr " auf WhatsApp zeigt doch, daß viele OM`s die Bindung


    zum Amateurfunk irgendwie verloren haben, das trifft im übrigen sinngemäß genau so zu auf die Verwendung von


    FT-4/8, einer Betriebsart,

    Danach gehöre ich zu denjenigen, die die Bindung zum Amateurfunk irgendwie verloren haben.

    Fraglich, ob nach deinen Maßstäben objektiv beurteilt werden kann, ob überhaupt OMs die "Bindung zum Amateurfunk" verloren haben. Wie drückt sich denn diese ominöse Bindung aus? Der Amateurfunk ist nach Definition ein Funkdienst zur eigenen Fort- und Weiterbildung, zur gegenseitigen Verständigung und für technische Untersuchungen. Man kann sich im Amateurfunk in Funktechnik weiterbilden ohne Ragchew CW QSO zu fahren, an Contesten teilzunehmen oder auf Relaisrunden teilzunehmen. Ich halte von derartiger ausgrenzender Dogmatik wenig.


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    3 Mal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()

  • Ich würde mal stark sagen, das ist ein Generationenproblem.

    "Drüben" bei den Draußenfunkern gab's im Discord(!) mal eine kurze Umfrage zum Alter der Teilnehmer, Ergebnis war

    1 unter 20

    7 30-40

    3 40-50

    2 50 und mehr

    Wäre interessant sowas mal hier zu machen.

    "Dort" nutzt man selbstverständlich Medien wie Messenger (muss ja nicht Whatsapp sein) zur Kommunikation.

    73 de Haiko DF9HC

  • Man muß ja FT8/Dingsbumms nicht mögen, aber es ist nun mal Amateurfunk, soweit auf unseren Bändern betrieben, wie auch immer. Ich nutze es nicht. Weniger wegen der Technik an sich, sondern dem Kommunikationswert (sprich "Ratsch-Wert"). Bei den Antikommentaren erinnere ich mich sehr gut an die 70er, als RTTY ausgegrenzt wurde und sehr verpönt war. Ich ging damals zur DAFG (parallel zum DARC), bis dann nach Jahren sogar die cqDL sich zu RTTY-Beiträgen entschloß und bis auf wenige "noch Ältere" RTTY akzeptiert wurde. Mit AX25 (Packet) ging eine Dekade später alles wieder von vorne los. Bei den Anfängen war ich dabei, mit den Ausuferungen per Downloads und Mails war ich wieder weg (aus meiner Sicht keine QSOs mehr, = Ratschwert Null :) . Bin auch kein Fan von Digital Voice, aber .......... wir haben alle unser Vorlieben und Eigenheiten. Solange ich nicht zu Digital Voice und/oder FT8/XX gezwungen werde, ist mir das herzlich wurscht und ich gönne allen Nutzern ihr Vergnügen. Es gibt genug Frequenzen, wo ich meinen Allüren frönen kann, also was solls.........


    BTW: Als (zu Ur-Zeiten) der Umstieg von AM auf SSB lief, dauerte es auch schon eine Weile, bis "alle sich wieder lieb hatten". SSB war neumodischer Krimskram und AM nutzten nur noch die Gestrigen. Die Erde dreht sich wirklich und es kommt alles mal wieder dran .............


    73 Peter (Gruftie)


    PS Sorry, Twittern war ja Thema, aber dazu wird wohl demnächst eine eigene Lizenz(gebühr) fällig. Nach meinem Beitrag zu erwarten: twittere ich natürlich ebenfalls nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von DB6ZH ()

  • Oooooh, sorry, stimmt. Mich hat der Anti-FT8 Kommentar auf Abwege gebracht. Mea kulpa.


    73 und frohe Feiertage, Peter

  • Ich stimme dem Gruftie voll zu, mein Amateurfunkleben begann mit 14 Jahren ( 1964 ) und ich habe all das was Peter beschreibt exakt auch so erlebt.

    Lizenzerwerb Anfang der 70er , ziemlich aktiv bis heute. Das bringt einiges an Erfahrung mit sich, Erfahrung die es erlaubt Entwicklungen und Vorgänge

    im Amateurfunk zu sehen. und zu beurteilen.


    73, bleibt fröhlich, de Rolf , DL1EA.

  • Moin Rolf,


    Daumen hoch dafür. In meinem OV sind fast alle ganz traditionell auf 145.500 qrv. Bei der inzwischen geringen Aktivität macht eine weitere Fragmentierung auf andere Frequenzen oder Betriebsarten dem Amateurfunkgeschehen den Garaus. Whatsapp geht schon einmal überhaupt nicht, das hat 1. nichts mit der von Dir beschriebenen Seele des Amateurfunks zu tun und 2. verwende ich möglichst keine Messenger Dienste, von denen ich durch Publikationen weiß, daß dort zensiert, kontrolliert und Informationen mit fremden Geheimdiensten geteilt werden, und diese sogar (wie im Fall Twitter) mit moderiert haben. Ob die von mir jetzt benutzten Messenger Dienste nicht ebenso "vergiftet" sind weiß ich natürlich nicht, aber die von denen ich es weiß werde ich nicht weiter Vorschub leisten.


    73 Karsten

    :thumbup:

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Das bringt einiges an Erfahrung mit sich, Erfahrung die es erlaubt Entwicklungen und Vorgänge
    im Amateurfunk zu sehen. und zu beurteilen.

    Rolf, so ist es. Hier seit 1975 mit einem Alter von 17 Jahren dabei. Ebenfalls schon sehr vieles miterlebt und ausprobiert. Natürlich sehr viel selbst gebaut. Was bedeuted, dass ich einiges abwägen kann, welchen Teil des ganzen modernen "Komunikationskrams" ich neben AFU noch benötige. Persönlicher Kontakt mit mir sehr wichtigen Menschen (nicht nur im Bereich AFU), E-Mail, Foren, interessante Websites - das reicht für mich aus.


    Den Sicherheitsgedanken von Karsten habe ich schon kommentiert. Was die Benutzung von digitalen Endgeräten zur Kommunikation betrifft: Ich sehe genug Smombies und andere Handysüchtige durch die Landschaft trollen. Stichworte wie Nomophobie, FOMO und POPC seien genannt. Begriffe wie Digital Detox tauchen auf. Damit habe ich zumindest keine Probleme, ich nehme meine "digitale Hygiene" schon sehr ernst. Mich wird man deswegen nicht beim Orthopäden und/oder Seelendoktor finden.

    Erfahrung und Beurteilungsvermögen digitaler Medien - ich ahtte jahrzehntelang einen Beruf, der sich mit Medienkompetenz im Bildungswesen, Schwerpunkt Schulen und ähnliche Bildungseinrichtungen, befasste. Genug "Stoff" intus, natürlich neben nützlichem auch kritischen. Twitter habe ich mir damals angesehen, mein Call ist dort zu finden. War zu Anfangszeiten toll, jetzt ist der Dampf bei vielen Funkfreunden so wie mir 'raus. In einem anderen Hobby dann Facebook und Instagram ausprobiert, schlummert aber auch so vor sich hin. Alles Zeitfresser ohne Mehrwert!


    Gibt es im Netz die Netiquette, so gibts mitlerweile für Handys und Smartphones eine Handy-Etikette. Ist halt nötig.

    Ansonsten punkte ich immer gerne mit dem Spruch: "Nur Sklaven müssen immer erreichbar sein."


    Zurück zum Topic.


    Was hat das nun alles mit Mastodon und den zu tun?

    Ich stelle die Frage anders: Welchen Mehrwert hat Mastodon für den Amateurfunk?

    Zudem es im Gegensatz zu Twitter eher dezentral organisiert ist. Somit kein wirklicher Ersatz dafür.


    Denke ich an einen anderen Thread - wird der Betrieb auf den Bändern dadurch erhöht?


    Was hat das für einen Mehrwert, wenn man schon nicht aktiv am Amateurfunk teilnimmt, sondern im Internet tippt?

    "Internetfunker" ist ja mitlerweile ein bekanntes Schimpfwort.


    Bei einem Forum sehe ich den positiven Nutzen eher als bei einem Microbloggingdienst...

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

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    3 Mal editiert, zuletzt von DF2OK ()

  • Moin,

    Nach meinem Dafürhalten nimmt man dem OV damit ein Stück seiner Seele. Ich sehe eine 2m OV Frequenz immer noch als ein Stück

    " Mittelpunkt " in einem Ortsverband. Hier ist Information, Unterhaltung, Hilfe und Wissensweitergabe beheimatet, hier trifft man sich und

    stellt sich letzthin auch nach aussen dar. So kann man Amateurfunk schnell ad absurdum führen.

    nicht mal mehr die Hälfte der Funkamateure in Deutschland ist in einem OV organisiert. Es gibt überregionale Ortsverbände, wie D23. Da muss man schon auf Kommunikationskanäle mit mehr Reichweite umsteigen, egal wie sie alle heißen oder was für eine Technik hinter steckt. Die Möglichkeiten sind heute vielfältig. Selbst der DARC hat dies mit seinen Chat- und Treff Servern erkannt.


    73, Tom

  • Moin Michael,

    Was hat das für einen Mehrwert, wenn man schon nicht aktiv am Amateurfunk teilnimmt, sondern im Internet tippt?

    ich zitiere dazu mal zwei Sätze von Günter, denen ich mich auch anschließen kann:

    Der Amateurfunk ist nach Definition ein Funkdienst zur eigenen Fort- und Weiterbildung, zur gegenseitigen Verständigung und für technische Untersuchungen. Man kann sich im Amateurfunk in Funktechnik weiterbilden ohne Ragchew CW QSO zu fahren, an Contesten teilzunehmen oder auf Relaisrunden teilzunehmen.

    Falls Du nun aktive Teilnahme als ein QSO definierst, das ist nach der Definition im Amateurfunkgesetz nicht zwingend erforderlich, um aktiv Amateurfunk zu betreiben.


    73, Tom

  • Moin Tom,

    wenn man schon nicht aktiv am Amateurfunk teilnimmt

    zur Richtigstellung: Damit meine ich nicht nur das reine QSO-Fahren, sondern eben auch den Bereich, den Günter beschreibt. Sonst hätte ich "Amateurfunkbetrieb" geschrieben. Amateurfunk ist nicht Internet und umgekehrt. Ganz im Sinne der Definition des Amateurfunkgesetzes.


    Und AFU ging auch Jahrzehnte gut und prima vor dem Internet...


    Dass das Internet - wie in vielen anderen Bereichen auch - seine Vorzüge hat, ist klar.


    Es ist aber nicht zwingend für Amateurfunk im o.g. Sinn nötig. ;)

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

    2 Mal editiert, zuletzt von DF2OK ()

  • Moin Michael,

    Dass das Internet - wie in vielen anderen Bereichen auch - seine Vorzüge hat, ist klar.

    Es ist aber nicht zwingend für Amateurfunk im o.g. Sinn nötig. ;)

    mal abgesehen davon, dass wohl einige Repeater-Links und das HamNet ohne Internet in lokale Inseln zerbröseln, das Remote Betrieb und WebSDR, WSPR nicht so möglich wären, das viele Contest-Auswertungen ohne Internet kaum noch machbar wären, stimmt das. Es ist nicht zwingend nötig, aber viele Dinge im Amateurfunk würden dann nicht mehr funktionieren. Früher war mehr Lametta ;)


    73, Tom

  • Moin Tom,

    Früher war mehr Lametta ;)

    ... und die Initiative "no Wire". ;) Linkstrecken ohne Internet und die Abhängigkeit davon - das gabs mal.

    73 Michael, DF2OK.

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  • Moin Michael,

    Linkstrecken ohne Internet und die Abhängigkeit davon - das gabs mal.

    Im Wilden Westen und sogar weiter im Osten gibt es das noch :)


    Amateur Repeater Linking


    In meiner Gegend hat das meist den Grund, dass die Links auch bei weitraeumigem Stromausfall noch funktionieren soll. Manche unserer Relais haben eine kraeftige Hauptstation und mehrere umliegende damit verlinkte Empfaenger, sodass man das Relais aus einiger Entfernung auch mit einem schwaechlichen Handfunkgeraet erreichen kann. Simplex-Linking ist ebenfalls gaengig. Beim QRS CW-Kurs, den ich freitags abends mit Jim N6VN abhalte, kommt einer der Teilnehmer ueber den 2m Simplex-Link auf das 70cm Relais, welches wir benutzen.


    73, Joerg

  • Moin Tom,

    ... und die Initiative "no Wire". ;) Linkstrecken ohne Internet und die Abhängigkeit davon - das gabs mal.

    ... kommt auf die Gegend an und die Bereitschaft ein bissl nachzudenken. Hier in OE sind fast alle HAM Net strecken tatsächlich Funkstrecken. Die Standorte auch Notstrom versorgt, wie lange das hält ob das einer längeren Ausfallzeit standhält wollen wir wohl alle nicht erforschen. Kurzfristige "Hoppalas" die gelegentlich passieren hält das stand, soweit so gut. Es gibt eine Reihe von OMs die da heftig dahinter sind das so zu betreiben. Solche Leut muß man suchen sonst wird das nix.

    -AH-

  • Moin Arnold,

    Die Standorte auch Notstrom versorgt, wie lange das hält ob das einer längeren Ausfallzeit standhält wollen wir wohl alle nicht erforschen.

    Das kann man heutzutage ausrechnen. Ich habe z.B. eine Akku-Notstromkiste. Darin ist ein 1kWh Li-Ion Akku, das haelt schonmal sehr lange, wenn nur die 20-30W eines Relais gezogen werden. Kann man so betreiben, dass der Inverter immer laeuft und der Akku ueber den eingebauten MPPT-Regler staendig voll bleibt und damit keine Zyklen verbraucht. An den MPPT kann man ueber Dioden mehreres anklemmen. Das kann man so gestalten, dass nur Netzstrom gezogen wird, wenn solar nicht genug hereinkommt. Mit einem gewoehnlichen grossen Panel durfte sowas fuer einen Relaisbetrieb ewig reichen. Und das tut es hier auch bei einigen Relais, die weitab vom Stromnetz stehen. Es koennte nebenbei sogar noch das Bier kuehl gehalten werden, falls da oben eine kleine Jausenstube ist :)


    Jedenfalls koennen unsere Nachbarn sicher sein, dass die Kommunikation im Notfall auch dann noch funktioniert, wenn Tankstellen bei tagelangem Stromausfall kein Benzin mehr pumpen koennen (hatten wir schon).


    73, Joerg