• Moin,

    "lohnt" sich der neue FA-NWT, wenn man schon einen NanoVNA hat?

    Den NanoVNA habe ich bisher eigentlich nur draußen fürs Messen von Antennen eingesetzt.

    Ehrlich gesagt finde ich die Software von Andreas, insbesondere da es diese auch für Linux gibt, übersichtlicher und einfacher, als die NanoVNA-Saver Software. Wenn ich im Buch "HF-Messungen mit dem Netzwerktester" schaue, finde ich das alles mit dem NWT viel einfacher, als mit dem NanoVNA. Wie seht Ihr das so, für Messungen am Basteltisch? Hat der NWT da noch mehr Vorteile, als meine subjektiven Eindrücke?

    73, Tom

  • Hallo Tom,

    nur als Nachtrag, der Link zum Buch HF-Messungen mit dem Netzwerktester - Das neue Buch zum FA-NWT.

    Wenn man es noch bekommen kann, sollte man sich auch die drei Bände:

    Nussbaum, Hans - HF-Messungen für den Funkamateur Band 1, Band 2 und Band 3 gebraucht kaufen!

    # Auszug Band 1

    # Auszug Band 2

    Mit dem FA-NWT1 (RS232 seriell und USB) und FA-NWT2 ist man schneller am Ziel, wenn man mit den skalaren Messergebnis und ca. 80 dB Messauflösung auskommt.

    Der HF-Generator liefert ein ca. 4 dBm starkes Ausgangssignal.

    Der Frequenzbereich ist bis ca. 150 MHz für Messungen an Antenne und Geräten geeignet.

    Mit den unterschiedlichen Erweiterungen lassen sich auch noch ganz andere Aufgaben erledigen.

    Ich sehe FA-NWT als natürliche Erweiterung eines DMM und das sollte jeder Funkamateur haben.

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Hallo Tom,

    so richtig kann man die beiden Geräte nicht vergleichen, da der NanoVNA viel mehr Informationen liefert. Wer sich richtig gut mit vektoriellen HF-Messverfahren auskennt, ist der NanoVNA das richtige Gerät.

    Der NWT2.0 hat aber auch seine Vorteile. Alle Messungen sind nur scalar, also ohne Phasenmessung. Das ist für die OMs, ohne Erfahrung mit vektorieller HF-Messtechnik, viel einfacher zu verstehen.

    1. Der dynamische Bereich bei Wobbelmessungen ist groß, etwa 80dB.

    2. Wobbelmessungen der Durchgangsdämpfung von z.B.: Sende-TP, mit dem linearen Messkopf (im Bereich 0dB bis -10dB) haben eine sehr große Genauigkeit und Auflösung. Das schafft der NanoVNA nicht.

    3. Den NWT2.0 kann man auch als VFO nutzen mit Pegeleinstellung in 0,1dB Schritten (etwa +3dBm bis etwa -64dBm). Der NanoVNA hat keinen reinen Sinus und kann den Pegel nicht einstellen.

    4. Die Messköpfe sind als mW-Meter nutzbar.

    5. Mit dem NanoVNA kann man nur mit gleicher Frequenz (Output, Input) messen. Befindet sich im Messobjekt ein Mischer oder Frequenzumsetzer geht die Messung nicht. Beim NWT2.0 ist das kein Problem.

    6. Der Frequenzbereich beim NWT2.0 geht nur bis 150MHz. Der NanoVNA geht je nach Ausführung viel höher in der Frequenz. Mit der Frequenzerweiterung geht der NWT2.0 auch bis 4,4GHz, aber die Messdynamik ist nicht so hoch wie beim NWT4000.

    Das sind so meine Erfahrungen die ich dazu beisteuern kann.

    vy 73 Andreas, DL4JAL

  • Moin,

    Danke für die Infos!

    Uwe: Die Bücher habe ich alle und der neue Band liegt auch bereits im Warenkorb.

    Andreas: Die Sache mit dem Verständnis ist ein guter Punkt!

    Ich lese daher so heraus, dass beide Geräte sich gut ergänzen können und das insbesondere für den Einstieg mit dem NWT auch ein Verständnis für vektorielle Messungen aufgebaut werden kann.

    Ich habe das schon alles im Warenkorb liegen, war mir nur nicht so schlüssig, ob es Vorteile gibt.

    Andreas: Welche Meßköpfe meinst Du genau? Ich habe den internen Reflexionsmesskopf mit im Warenkorb, ein -30dB Leistungsdämpfungsglied, ein paar Leergehäuse um mir weitere zu bauen (genug an passenden und genauen Dickfilmwiderständen habe ich da) und einen 50 Ohm Zwischenstecker. Wäre noch etwas empfehlenswert? Adapter, Kalibrierset usw. habe ich ja bereits alles.

    Danke,

    73 Tom

  • Hallo Tom,

    der NWT2.0 hat 2 Messköpfe direkt an Input. Den log. IC AD8307 und parallel den IC lin. AD8361. Diese Messköpfe werden per SW ausgewählt. Möchte man einen TP wobbeln, der für einen TX gedacht ist, kommt es darauf an wie hoch die Dämpfung im Durchlassbereich ist (Auflösung möglichst 0,01dB). Oder noch ein anderes Beispiel: Ich habe eine Mantelwellensperre für meinen PicATU500 aufgebaut. Jetzt interessiert mich die Durchgangsdämpfung der Sperre und das SWR. Es kommt auf jedes zehntel dB an, wenn ich mit 500W sende.

    Die rote Linie ist mit dem linearen Messkopf AD8361 gemessen. Man sieht ganz deutlich die Messwerte K1 steigen mit der Frequenz an, sind aber gering. So hatte ich das erhofft. Die blaue Linie ist gleichzeitig gemessen die Rückflussdämpfung bzw. das SWR. Ich sehe im KW-Bereich ist das SWR ausreichend gut.

    Beim Nachkalibrieren habe ich die beiden Messkabel mit in die Kalibrierung hinein genommen.

    73 Andreas

  • Bei den diversen NanoVNA Versionen im Markt muss man beachten um welche es sich handelt.

    Ab der Version V2-Plus4 wurde die Hardware grundsätzlich neu aufgesetzt. Während die Vorversionen und die zahlreichen China-Clones mit SA/NE612 Mischern im Oberwellen-Misch-Betrieb außerhjalb ihrer Spefikation gequält wurden ist der NanoVNA-V2Plus4 mit den hochwertigen Synthesizer/VFO ADF4350 and AD8342 Mischerbausteinen von Analog Devices bestückt, die direkt bis 4 GHZ arbeiten und ohne die Tricks mit der Harmonischen-Mischung der Vorversionen angewiesen sind (Blockschaltbild des NanoVNA V2-Plus4 hängt an) . Die Leistungsdaten können sich sehen lassen und kommen kommerziellen Vektoranalyzern recht nahe. Messdynamik 90dB unter 1GHz und 80 dB bis 3 GHz.

    Die Unterschiede zwischen einem Vector NA und einem skalaren NA wurden von Andreas schon umfassend angesprochen. Der skalare NWT erlaubt es z B. , auch über einen Mischer mit Frequenzumsetzung zu wobbeln. Der NAnoVNA hat wiederum ein eigenes Display und kann sowohl standalone als auch mit der PC-Sofware 'Nano-VNA Saver' oder 'Nano-VNA QT' mit dem PC bedient werden. Eine Besonderheit des NanoVNA V2-PLus4 mit der neuen Architektur sollte man noch ansprechen: Um den Einsatz von zweien, der teueren AD-ICs zu sparen arbeitet man mit zykischer Umschaltung des Testsignals im Takt von einigen Kilohertz. Dadurch ist es nicht möglich schmalbandige Quarze und schmalbandige Quarzfilter zu wobbeln. Sie schwingen durch die schnelle Umschaltung nichtvollständig ein. Erst ab der letzten Version: NanoVNA V2-Plus4 Pro ist das durch eine Hardwareerweiterung wieder möglich.
    (Edit: Die Messung von sehr schmalbandigen Zweitoren wie Quarze und Quarzfilter ist seit einer neuen Revision "NanoVNA V2 Plus 4 Pro" jetzt auch möglich)

    Zur Frage, welches Gerät oder welches Messprinzip vorzuziehen ist: ich mag beide.

    73, de

    Günter

  • Moin Günter,

    Bei den diversen NanoVNA Versionen im Markt muss man beachten um welche es sich handelt.

    Ab der Version V2-Plus4 wurde die Hardware grundsätzlich neu aufgesetzt.

    mein NanoVNA-F ist einer der ersten Generation mit 4.3" Display, den habe ich knappe 2 Jahre. Der entspricht der Hardware Version 2.3/3.1 mit dem Thumb-Wheel und den NE612 Mischern. Der kann auch nur bis 1.5GHz, wobei das für mich relativ uninteressant ist, weil ich mich in der Regel nur mit KW beschäftige, also alles bis 100MHz ist für mich ausreichend.

    73, Tom

  • Moin Andreas,

    der NWT2.0 hat 2 Messköpfe direkt an Input. Den log. IC AD8307 und parallel den IC lin. AD8361. Diese Messköpfe werden per SW ausgewählt.

    okay, Danke für die Erläuterung! Da war ich mit den Reflexionsmessköpfen auf dem falschen Dampfer ;)

    73, Tom

  • Hallo Tom,

    ich habe mir seiner Zeit noch diverse Dämpfungsglieder gekauft, die waren für den FA-NWT01 RS232 notwendig:

    # BNC-Dämpfungsglied 6 dB

    # BNC-Dämpfungsglied 10 dB

    # BNC-Dämpfungsglied 20 dB

    Danach habe ich mir diese auch mit SMD Bauteilen selbst herstellen können.

    Auch ein 30 dB Leistungsdämpfungsglied ist praktisch, da man dann von einer dBm (0 dB = 1 mWatt) zu einer dBW (0 dB = 1 Watt) Messung kommt.

    Schaltet man hier dann noch das obiger 10 dB oder 20 dB Dämpfungsglied nach, kann man mit den FA-NWT auch weiter bis 10 Watt oder 100 Watt messen.

    Natürlich benötigt man auch gute - sehr gute 50 Ω Abschlusswiderstände.

    73 de Uwe
    DC5PI

  • Moin Uwe,

    ein 5W 30 dB Leistungsdämpfungsglied habe ich auch ausgewählt. Aus einem anderen Projekt habe ich noch einige von diesen Widerständen, diverse Werte, da lässt sich auch was draus bauen. Ich muss morgen mal die beiden Boxen mit den ganzen Adaptern, Abschlusswiderständen usw. sichten.

    Ich fand beim Bau des QRP Wattmeters den Abgleich mit dem NanoVNA mühsam, wohl mangels Erfahrung mit dem Gerät, hatte ich im Thread zum Wattmeter auch dargestellt. Das würde ich wohl mit dem NWT mal prüfen.

    Was mir gerade noch aufgefallen ist, der NanoVNA-F kann direkt am Display max. 301 Messpunkte. Mit der Software und Segmentierung können es mehr werden, dauert aber entsprechend länger. Ist der NWT schneller mit vielen Messpunkten?

    73, Tom

  • Hallo,

    ich habe sowohl den NWT01 als auch den DG8SAQ-VNA. Beide benötigen einen Computer. Ein Nano-VNA hat natürlich den Vorteil als Stand-Alone Gerät für Standard-Messungen neben dem unschlagbaren Preis.

    Ich verwende den NWT auch heute noch gerne. Der ist unschlagbar, wenn es um "quick and dirty" Messungen geht (hat nichts mit der Genauigkeit zu tun!). Ich hatte vor ein paar Jahren auch ein pdf über einige Besonderheiten des im NWT verwendeten Breitbandprinzips erstellt. Ist für die meisten Messungen wohl nicht relevant, könnte aber zum Verständnis evtl. von Interesse sein.

    73, Horst

  • Hallo Tom,

    bei 400 Messpunkten, die ich meistens verwende, dauert ein Wobbeldurchlauf etwa 1Sek. Das ist gerade ideal für den Abgleich von Bandfiltern usw. Ich habe das normale Wobbeln in der FW auf maximale Geschwindigkeit programmiert. Will man Quarzfilter wobbeln muss man die Einschwingzeit der Messpunkte berücksichtigen mit dem Punkt "StepTime" (1mSek bis 20mSek) kann man die Wartezeit zwischen den Messpunkten einstellen. Ein Wobbeldurchlauf bei 400 Messpunkten erhöht sich bei StepTime=20mSek auf etwa 12 Sek.

    73 Andreas

  • Moin,


    Den NanoVNA habe ich bisher eigentlich nur draußen fürs Messen von Antennen eingesetzt.

    Ehrlich gesagt finde ich die Software von Andreas, insbesondere da es diese auch für Linux gibt,

    73, Tom

    Für den vom FA?

    Hast Du da den Link für? Ich kenn nur die WIndowssoftware.

    thnx & 73

    73, Jens

    Telegrafie - die einzige Digitalbetriebsart die Analog besser ist.

  • Hallo allerseits,

    ich bin beim stöbern hier gelandet.

    Nur mal so (...für mich als dummie hi)

    Günter: du schreibst:"Die Unterschiede zwischen einem Vector VNA und ...."

    Nun- soweit mir bekannt, bedeutet VNA verktorieller Netzwerkanalysator.

    Was bedeutet dann Vector VNA? Was bedeutenderes vektorielles??


    Sorry mit einem einem Grinsen im Gesicht und nix für Ungut

    vy 73

    Andy

    DK3JI

    AK

  • Hallo Andy, richtig erkannt.

    Vector VNA ist doppelt gemoppelt und natürlich unsinnig. Sollte heißen Vektor-NA in der Unterscheidung zu einem skalaren NA. Danke für den Hinweis, hab es berichtigt.

    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    Einmal editiert, zuletzt von DL4ZAO (25. April 2023 um 07:25)

  • So was kommt auch bei Displays sehr oft vor LCD-Display --> Liquid Crystal Display Display
    Richtig LC-Display oder einfach nur LCD. :)

    Vy 73, Roger