Hallo,
eine vollständige Anleitung für den Praktiker mal anschaulich als Comic: Soldering is easy . Das PDF etwa auf der Mitte der Seite.
Hajo
Hallo,
eine vollständige Anleitung für den Praktiker mal anschaulich als Comic: Soldering is easy . Das PDF etwa auf der Mitte der Seite.
Hajo
Moin, ich möchte sehr von dieser Anleitung abraten. Bauteilbeinchen werden erst gekürzt und dann verlötet. Dies beugt möglichen Verspannungen und Rissen im Bereich der Leiterbahnen und des Lötpads vor. So etwas haben wir in den 90ern auch so in der Berufsausbildung (Facharbeiter, KE-TKT) bei der Deutschen Bundespost so gelernt. Ich habe um 2007 rum einen Azubi von Siemens bei einem Afu-Lehrgang kennengelernt. Dieser bestätigte das Verfahren.
Man nimmt bitte auch vernünftiges Werkzeug und nicht, wie hin und wieder zu lesen ist, einen Nagelknipser oder das Hightech-Werkzeug vom Kaffeeröster.
73, Holger DL9HDA
Bauteilbeinchen werden erst gekürzt und dann verlötet.
Ist bei SMD nicht nötig.
Spass beiseite. Eine bebilderte Lötanleitung in deutsch findet sich schon der Werkstattfibel von Peter, DF2FI oder noch ausführlicher hier im Kleinen Werkstattbrevier (pdf).
Leider kommen in vielen dieser älteren Anleitungen das Löten von SMD Bausteinen und die Besonderheiten beim Löten mit bleifreiem Lot zu kurz. Gerade das Löten mit bleifreien Loten erfordert eine geänderte Löttechnik. Die gutmütigeren bleihaltigen Lote dürfen ja seit einiger Zeit nicht mehr an Privatverbraucher abgegeben werden.
73, Günter
Eine bebilderte Lötanleitung in deutsch findet sich schon der Werkstattfibel von Peter, DF2FI oder noch ausführlicher hier im Kleinen Werkstattbrevier (pdf).
Leider gehen die Darstellungen auf folgende Aussage nicht ein.
Bauteilbeinchen werden erst gekürzt und dann verlötet.
73, Holger DL9HDA
" Bauteilbeinchen werden erst gekürzt und dann verlötet. "
Huch, ein ganzes Leben lang falsch gelötet.
72/3 de Rolf, DL1EA ( gelernter Radio-und Fernsehtechnikermstr. und Elektroniker )
" Bauteilbeinchen werden erst gekürzt und dann verlötet. "
Huch, ein ganzes Leben lang falsch gelötet.
72/3 de Rolf, DL1EA ( gelernter Radio-und Fernsehtechnikermstr. und Elektroniker )
... geht mir auch so 50 Jahre ständig falsch gemacht privat und beruflich. Kenne keine der angegebenen "Probleme" was hab' ich all die Jahre falsch gemacht daß das trotzdem fehlerfrei funktioniert?
Bin Mechatroniker und IT'ler baue Geräte sowohl mit TTH als auch SMD Bauteilen.
Vermutlich ordentliches Werkzeug benutzt und daher keines der Fehlerziele erreicht.
-AH-
Huch, ein ganzes Leben lang falsch gelötet.
Tja, dann schon als Lehrling nicht korrekt beigebracht bekommen oder man hatte damals das Bewusstsein/Kenntnis dafür noch nicht entwickelt. Aber wie hier bestätigt wurde, ist das Verfahren in der Ausbildung mindestens seit den 90ern anders. Man hat sicherlich aus der Fehleranalyse gelernt und eine fehlerreduzierendes Verfahren eingeführt.
Und nebenbei: Bei vielen Elektro-Fachkräften ist der Lügenstift ja auch Standard und der Duspol lästiges Instrument.
Es gibt übrigens seitens der Industrie klare Aussagen wie z.B. diese hier aus folgendem ST-Dokument.
2.1 Lead cutting
The leads of THD packages can be cut before mounting or after mounting and soldering.
When cutting after soldering, the leads are attached by the solder joint. Severe mechanical
mishandling during cutting process could cause solder joint failure, but generally does not
harm the component body.
Selbige Aussagen gibt es auch von z.B. Vishay.
Folgende Hinweise sieht man auch in der Industrie:
Lead cutting after soldering. The cutting of component leads or wires after soldering
shall be followed by the re-flow of the solder connection.
Das ist doppelte Arbeit. Also gleich richtig machen .
73, Holger DL9HDA
Ist ja witzig, hab nie drüber nachgedacht.
Meine Vorgehensweise:
bedrahtet:
- 8..10 Teile biegen, durchstecken, von oben an einem Bein mit ganz wenig Zinn "vorheften"
- Platte rumdrehen, nix fällt raus.
- Beine kürzen, jetzt zuerst die nicht "vorgehefteten" Beine löten
- zuletzt "vorgeheftete" Beine löten. Durch die geringe Zinnmenge beim "Vorheften" wird auch diese Seite ordentlich
smd:
- das 1. pad mit etwas Kolloidlot, dann sinkt das Teil beidseitig flach auf die pads
- normal fertiglöten, mit dem 2. pad und Normallot beginnend
Hallo,
keine Aufregung, es ist wohl ein Zeichen unserer Zeit alles in Zweifel zu ziehen, erscheint mir eher als eine reine Luxusdiskussion.
Schön fröhlich bleiben
de Rolf, DL1EA.
Mir ist noch kein Selbstbaugerät wegen langen Beinchen ausgefallen.
2.1 Lead cutting
The leads of THD packages can be cut before mounting or after mounting and soldering.
When cutting after soldering, the leads are attached by the solder joint. Severe mechanical
mishandling during cutting process could cause solder joint failure, but generally does not
harm the component body.
Da steht sinngemäß übersetzt: "Schwerwiegend unsachgemäßes Vorgehen beim Schneiden der Anschlussdrähte kann zum Ausfall des Lötkontakts führen , aber generell kann man sagen, dass das Bauteil dadurch nicht beeinträchtigt wird". Also beim sachgemäßen Schneiden kein Grund sich Sorgen zu machen.
Bin auch ein bekennender Langdrahteinlöter und Spätabschneider. Und normalerweise misshandle ich meine Bauteildrähte nach dem Löten auch nicht mechanisch mit der stumpfen Beißzange. Mit einem guten, scharfen Seitenschneider ohne Wate schneidet man Drähte 'atraumatisch' mit minimalem mechanischem Stress.
73
Günter
Bin auch ein bekennender Langdrahteinlöter und Spätabschneider.
Do what you think is right.
Aber das Thema heißt ja "Löten Für Anfänger". Und da sollte man es dem Anfänger vielleicht gleich richtig beibringen.
73 Holger, DL9HDA
Aber das Thema heißt ja "Löten Für Anfänger". Und da sollte man es dem Anfänger vielleicht gleich richtig beibringen.
Richtig wäre es aber mit SMD ...
SCNR,
Tom
Moin Michael,
Eben. Habe es in den 70igern ebenso gelernt wie tausende anderer unserer Berufsgruppe auch. Diese "abgehobene" Lötweisen gibts meist nur in der Industrie.
kenne ich aus der Industrie nicht. Und ewig mit guten Seitenschneidern die langen Beine abgeschnitten. Nichts vorher gekürzt. Es geht schließlich auch im Zeit.
Diese "abgehobenen" Dinge haben sich bestimmt mal ein paar Ausbilder in großen Lehrwerkstätten ausgedacht
Ich habe zwei Lötbestückungsrahmen mit dicken Schaumstoff, ALU-Profilen und schwenkbarer Halterung hier. Weil ich sie mal angeschafft habe. Liegen jetzt ungenutzt im Keller herum. Aber wenn ich all' die vielen Platinen und Bausätze damit bestücken sollte - wobei ich davon ausgehe, dass man -zig Bauelemente gleichzeitig bestückt hat, um sie dann zu verlöten - wäre ich heute noch nicht fertig. Weil ich immer wieder alle Bauteile mit abgeschnittenen Beinen reinfummeln müsste, die dann rausgefallen sind.
In der Industrie hatten wir diese Bestückungsrahmen in diversen Größen verwendet, in denen sich je nach Größe gleich mehrere Leiterplatten spannen ließen. Teile rein, Deckel zu, umdrehen, löten, abschneiden. Mit Seitenschneidern ohne Wate von Belzer, Sandvik und wie sie alle heißen oder hießen. Teilweise hat einer die Teile gesteckt, ein anderer gelötet und ein Dritter nur abgeschnitten, unter Sichtschutz.
45 Jahre alles verkehrt gemacht
73, Tom
Leute, viel wichtiger als all diese Feinheiten ist, dass man seinen Bekannten die ersten Loetungen selbst vorfuehrt, danach den Loetkolben uebergibt und dann einige Zeit bleibt, um sie beim Loeten zu beobachten. Das erspart diesen Leuten einigen Frust.
Bei mir steht das demnaechst wieder an, um einem aelteren Nachbar beizubringen, wie er bei diverser aelterer Elektronik das "re-capping" durchzieht (Ersatz aller groesseren Elkos durch neue).
73, Joerg
Moin Tom,
genau!
Jaaa, genau sowas habe ich. TNX Link.
Wichtig bei den Rahmen ist, dass man gegebenenfalls mehrfach bestückt in Abhängigkeit der Höhe der Bauteile. Wenn die Spannung hoch genug ist und der Schaumstoff in Ordnung, dann fällt auch nichts raus, wenn man von den flachen Bauteilen zu den hohen Bauteilen hin arbeitet. Wenn man natürlich Widerstände und stehende 1000µF Elkos gleichzeitig bestückt, dann liegen mit ziemlicher Sicherheit nicht alle Widerstände flach auf.
Für Einzelstücke auf meinem Hobby-Arbeitstisch habe ich die aber auch nicht verwendet, war mir dann zu umständlich. Wenn man da aber 8 oder mehr gleiche Leiterplatten eingespannt hatte, dann ging das schon zügig von der Hand.
73, Tom
hej ….. ich bin der Meinung, das man bei SMD Bauteilen auf jeden Fall die Anschlussdrähte vor dem löten, entsprechend abschneiden sollte …...
Bert DM5IE
Moin,
interessante Diskussion. Es finden sich viele Argumente gegen das eigentlich sinnvolle Handeln, welches möglichen Fehlern vorbeugen soll.
Nun ist es so, dass es diese Diskussion in ähnlicher Weise so vor 30, 40 Jahren auch schon gab. Die Argumente waren doch ähnlich:
- Haben wir schon immer so gemacht.
- Mach das mal wie ein Praktiker!
- Muss man alles in Zweifel ziehen?
- Wurde mir so beigebracht.
- Bisher ist nichts abgebrochen.
- Könnt Ihr in der Industrie machen. Wir sind das Handwerk und stehen beim Kunden.
- Der Kunde will das nicht bezahlen.
- Bei mir gab es nie Kontaktschwierigkeiten.
- Es hat noch nie gebrannt.
- Geht viel schneller.
- Moderner Kram.
- Das ist bewährte Technik, die hat immer funktioniert.
- Was soll das überhaupt bringen?
- Ihr mit Euren Schulkenntnissen. Lernt mal praktisch arbeiten.
- Zu teuer.
- Reine Luxusdiskussion!
- Umständlich.
- Das hat mit Praxis nichts zu tun.
- Jaja, in der Therorie.
- ... usw.
Selbst um 2010 rum schleppte ein ältererer Kollege einen Lötkolben ins Versuchsmessfeld um einen neuen Sensor anzuschließen.
Na, wo von spreche ich?
73, Holger DL9HDA
Moin,
interessante Diskussion. Es finden sich viele Argumente gegen das eigentlich sinnvolle Handeln, welches möglichen Fehlern vorbeugen soll.
ich schließe mich da eher Rolf an ...
keine Aufregung, es ist wohl ein Zeichen unserer Zeit alles in Zweifel zu ziehen, erscheint mir eher als eine reine Luxusdiskussion.
... und möchte noch bemerken, ohne eine JBC Lötstation mit exakt programmierten Prozessparametern kann man sowieso nicht richtig löten!
73, Tom
Nein, es geht nicht um einen Lötkolben oder eine Lötstation. Es geht darum diesen nicht zu benutzen. Egal in welcher Ausführung.
73, Holger DL9HDA
Übrigens, wenn wir es alle besser wissen: Schrägschneider, niemals Seitenschneider! Der Unterschied liegt am Schliff der Schneide. Und dann nur den Draht schneiden, nicht durch das Lötzin!
Interessanterweise haben die Kinder auf unserem Stadfest alle richtig gut gelötet. Auf anhieb! Gut gezeigt und gut unterstützt ist mehr als die halbe Miete!
Gruß Stefan