Qualität von industriell gefertigten Amateurfunkgeräten

Hallo Tom,

Ich nenne bei den stationären Funkgeräten einen Icom ID-5100E und zwei Yaesu (Ftdx101d und FT991A ) mein Eigen. Bis auf den ID-5100E haben mich diese Geräte nicht in Stich gelassen. Aber bei der Icom glaube ich, dass ich da selbst einen Bock geschossen habe. Ich hatte hier einen Antennenumschalter verwendet, um eine Antenne zwischen zwei Geräten zu schalten. Da muss ich wohl mal den Icom rückwärts gespeist haben. Auf einmal war das Gerät tot. Habs dann bei Dathe zur Reparatur eingeschickt und es nach ca. 4 Wochen wieder zurückerhalten. Verlief alles glatt, musste aber zahlen, da ich außerhalb der Garantie war. Leider konnte mir man nicht sagen, was kaputt war. Jetzt tut ers wieder. Alles in einem bin ich mit den Geräten sehr zufrieden, aber ein Transceiverbausatz würde mich auch interessieren.

Vy 73 de Dc4kjs

HAllo Tom,

ich habe den FTDX101D hier im Shack und bin begeistert! Das Menü finde ich persönlich gut, das Gerät funktioniert ohne Probleme. Bisher saßen die "Probleme" nur davor, hi.

Mehrer Funkfreunde geht es mit diesem gerät ähnlich. Auch der FTDX10 ist zumindest mit der aktuellen Firmware auch umfassend empfehelenswert.

Es ist aber mit den Infos in Foren so, dass dort meist die schreiben, die Probleme haben. Bei denen, die keine Probleme haben, besteht ja nicht der Grund dafür. Kenne ich aus einem Autoforum.

Gruß

Stefan

Habe hier auch einen IC-7300, allerdings keine große Antenne und Stadtlage. Bestätigen kann ich 2 Mängel, die im Netz kursieren:

- die Uhr vergißt nach wenigen Jahren die Zeit - der Lithiumakku git den Geist auf (kleine Einlötzelle)

- bei CW klappert ein Relais, höre ich aber nur bei Lautsprecherbetrieb (ist wohl das Relais zur Schaltung der PA

OVL-Anzeige ist kein Thema - man kann das Dämpfungsglied sehr weit runterdrehen, ohne daß die Empfindlichkeit nachläßt oder sich irgendetwas ändert außer dem Pegel im Wasserfall und der Anzeige im S-Meter. Vorverstärker bringen auf KW keine Empfindlichkeitsverbesserung, eher das Gegenteil (sind wohl für 4 und 6m gedacht). Im Digimode sehr sauberes Signal, egal wie voll das Band ist, und soweit ich es prüfen konnte, wohl auch im Sendebetrieb. Und wer unbedingt selbst reparieren will, muß zu einem Bausatz greifen, da geht das (meist) noch, am IC7300 nur noch recht eingeschränkt, sieht innen weitgehend wie ein Laptop aus. Der interne Tuner hat nur einen kleinen Abstimmbereich, bei mir bis SWR 2,5...3.
Ansonsten mal schauen, was von den aktuellen, oft genutzten Geräten schnell wieder verkauft wird. Dafür gibt es dann meist einen Grund.

73 Reiner

Hallo Tom,

bei deiner Frage muss ich noch folgende Antwort nachlegen:

Was bedeutet mir das Gerät, das ich kaufe und nutze? Ist es für mich die ultimative Contestmaschine, die ich jeden Monat im Getümmel der Stationen nutzen will? Oder ist es das Gerät, das ich an meinen Superantennen an seine Grenzen bringe? Oder ist es einfach das Gerät, das mir gefällt und das Design mich zum Betrieb einläd?

Ganz ehrlich: Ich hatte den TS-890, den IC 7810 oder den FTDX 101D auf dem Schirm und es ganz am Schluß die reine Optik entschieden. Jetzt werden manche den Kopf schütteln, aber ich kann es auch begründen: Ich kann nur eine 7,5m lange Vertikalantenne mit Tuner am Speisepunkt betreiben. Ich habe vom VDSL im Haus starke Störungen, bei denen ich auf 80m schon ein Grundrauschen von S9 habe. Manchmal auch nur S8. Ich werde wahrscheinlich damit nie die Welt umrunden.

Aber ich habe Spaß an dem, was ich damit erreiche. Und ich brauchte Ersatz für meinen TS-850SAT. Ich kaufe kein Gerät, weil es die besten Sharewood-Werte hat, sondern weil ich mich daran erfreue, wenn ich davor sitze.

Von daher werde ich so manche Schwächen des 101 nie erleben, weil er unter meinen Bedingungen nie gefordert wird. Ich jedenfalls erfreue mich jeden Tag an meinem Gerät und habe auch keinen Fehler irgendwo in den Tiefen des Gerätes entdeckt.

Wenn dir persönlich aus den Videos schon die Bedienung des FTDX10 nicht gefällt, wäre es verkehrt, den FTDX10 zu kaufen. Der Volksempfänger IC7300 erfreut ebenso viele OM auf den Bändern und ich kenne keinen, der nach einer gewissen Eingewöhnungszeit nicht zurfieden mit dem Gerät ist. Wenn es dich zu diesem Teil zieht, dann nimm es. Und dann sielt ganz sicher auch der persönliche Gefallen an dem Gerät eine Rolle.

Gruß

Stefan

Hier ist auch der 7300 in Betrieb und er bleibt hier im Shack, keine Macken, tut, was er soll, ich zähle mich zweifelsfrei zu den zufriedenen Nutzern.

Ich habe meinen vor 5 Jahren bei Dathe gekauft und ihn dort lange gegen den 991 verglichen. Ausschlaggebend für den Kauf waren Rx und Bedienung.

Das Tastrelais stört mich an dem genauso wenig wie am 703, es ist auch nicht lauter, als es mein Kent-Paddle war. Und zu 90% habe ich KH auf, schon wg der XYL im Hintergrund.

Die Bedienung ist simpel, alle mir wichtigen Funktionen (90% CW, 10% SSB, no digimodes) sind direkt und ohne verworrene Menüumwege schnell erreicht. Das Manual hatte ich seit dem Auspacken nicht mehr in der Hand.

Der Rx ist für seine Preisklasse prima, jedes Upgrade in der Richtung ließe mich ohnehin nur mehr vom Berliner Stadtrand-HF-Müll aufnehmen.

Die ATU kann nicht halb soviel wie die meines 703, der spätestens mit dem kleinen 1:4 von qrp-project praktisch jede elektrisch einigermaßen sinnvolle Strippe anpasst. Ich habe einen MFJ-993i dazu gestellt, der passt nun über einen Balun für unbest. Impedanzen meine HL-gespeiste, nicht resonante triple-leg (siehe DK7ZB, CE0Y-design) auf der ganzen KW problemlos an.

Einziger echter Nervpunkt ist zumindest an meinem Trx der in der 2. Stufe laute Lüfter, der bei voller Leistung recht schnell einsetzt.

Aber ich brauche nicht immer 100W und ich bin faul, es war also bislang noch nicht schlimm genug, dass ich ihn austauschen wollte

Für 6/4m habe ich gerade keine Antenne draußen (der 7300 ohne den 993i passt meine Vertikal da auch an, aber QSOs fahre ich damit nicht). Aber für die Bänder ist ja schnell was gebaut.

Hin und wieder erwische ich mich aber trotzdem noch dabei, dass ich dem alten FT-890AT etwas hinterhertrauere, den ich vor der 7300-Anschaffung, als ich auch unbedingt ein SDR haben wollte, günstig an einen frisch gebackenen DO weitergegeben habe - toller, ruhiger RX, feines CW-Filter (war Option), prima ATU, intuitive Bedienung sowieso...

Warum schreibe ich das? Vielleicht braucht es gar kein neues Radio, weil das alte doch eigentlich perfekt zu dem passt, was wir immer noch unverändert tun?!

Ich habe heute bei einer kleinen, feinen Sattlerei in Reinickendorf den Neuaufbau der Sitzbank für meine 15 Jahre alte R1200GS in Auftrag gegeben...

Hallo Stefan, DL8SFZ,

auch ich bin ein VDSL-Geschädigter und es rauscht auf 80m mit S9+. Mit meiner 7,8m Vertikal,

die ich mit einem kleinen Tuner von 10m bis 40m abstimmen kann, geht es je nach condx ganz

brauchbar.

Bis vor 8Jahren hatte ich bessere Antennenbedingungen und konnte einige Transceiver kennenlernen. TEN TEC OMNI 5, OMNI 7. Ausgezeichnet im Contest und auch ausserhalb des

Contestes. ICOM sehe ich seit Jahrzehnten als die Marke an, die schon immer gute - vor allem RX - Geräte anbietet.

Seit 10Jahren betreibe ich den Elecraft K3. Ist kein Schnäppchen, aber ein ausgezeichnetes Gerät und auch der Service. In cw kann man damit im Abstand von 200Hz sein QSO fahren. Welcher Transceiver kann das sonst noch...?

In meinem Alter kommt sicherlich kein anderes Gerät mehr ins Haus.

Ausfälle, wie sie beschrieben wurden, konnte ich bisher nicht feststellen.

72 & 73

de Jürgen, DF3OL

Moin Tom,

Voll-SDR waere auch mein Ding nicht. Da hat man eben eine arg knappe Zahl an Bits im schnellen AD Wandler, damit Kosten und Stromverbrauch nicht explodieren. Wenn dann der OM 200m die Strasse runter mit seinen 1500W auf demselben Band losboellert, ist Schicht. Ich mag die "Halb-SDR" lieber, wo man bis zur letzten niedrigen ZF alles analog hat und dann geht es in einen DSP.

Ich hatte gerade ein QSO mit Don AA0Y auf 30m. Da habe ich ihn gleich mal gefragt, wie er mit seinem FTDX10 zurechtkommt. Er meinte, es sei ein schoenes CW-Maschinchen und er ist damit zufrieden. M.W hat er fuer T/R aber immer noch klassische Relaisumschaltung.

Zitat von DK7BY

Ich telegrafiere damit regelmäßig, das klicken des Relais ist genau so laut wie das klicken meiner DK7UD squeeze Taste

Das stimmt schon, und man kann die Relais oft mit Kaugummi oder Schaumstoffpuffer leiser machen. Doch wenn man die bei flottem Tempo in Full-QSK benutzt, duerften sie im Gegensatz zu einer Dioden-Umschaltung nicht lange leben. Mir ist schleierhaft, warum es im 21.Jahrhundert immer noch TRX mit Relais gibt. Meiner (IC-7100) hat leider auch eines. Offiziell kann der Voll-QSK, aber das traue ich mich nicht lange.

In meinem Fall wird das langfristig nicht wichtig sein, weil ein eines Tages wieder der NRD-515 als separater RX mit eigener Antenne eingesetzt werden soll.

73, Joerg

Hallo,

Richtig, die Uhr braucht man fürs qso nicht. Wer Konfiguration und anderes abspeichert, hat dort dann Zeit und Datum eventuell falsch hinterlegt.

Richtig ausspielen kann ein SDR seine Möglichkeiten bei digitalen Betriebsarten wie PSK und ft8. Analoge Geräte haben da oft Intermodulation im Empfangskanal, zu sehen als Phantomsignale. Der 7300 als SDR ist da sauber. In cw und ssb werden diese schwachen Signale nicht als störend empfunden.

Aber ansonsten, jedem Tierchen sein Plaisierchen.

73 Reiner

Zurück zur Ursprungsfrage:

Ich hab' vor wenigen Jahren wieder angefangen. Betreibe sowohl Selbstbaugeräte als auch Kommerzielles. Hier steht ein 7300er und zum SOTArieren ein 705'er. Der 705'er leidet sehr im Rucksack beim Herumtragen. HW Probleme habe ich mit keinem der Geräte gehabt. Beide Geräte funktionieren ohne irgendwelcher Befindlichkeiten, der 705'er auch nach 2 Jahren herumtragen im Rucksack. Die 100W des 7300ers nutze ich sehr selten üblicherweise fahre ich das Ding nur mit 20-40W. Wenn mich jemand in SSB oder CW mit der Leistung nicht hört oder hören will tut er das auch mit 100W nicht. Zur Krokodilfrage ja leider die Stationen gibts die unbedingt jedem die Dicke der Brieftasche mit dem Kauf des RIGs nachweisen wollen und die Unkenntnis der Bedienung der Anlage.

Aus Erfahrung aus früherer Zeit und dem Wissen aus der IT Welt habe ich mir viele Geräte angesehen bevor ich mir neue HW gekauft habe. Vor allem wegen Userinterface udn Anschlussmöglichkeiten dann gegen 991 und für 7300er entschieden. Sehr interessant ist, daß den sehr simplen Dingen wie der Bedienbarkeit wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Einige meiner Kollegen jammern über Unzulänglichkeiten des 991'ers, ich vermute das das aber nicht am Gerät sondern an falscher Bedienung liegt, was mit angesichts der überaus komplizierten Benutzerführung nicht wundert.

Am 7300er habe ich wegen Lüfter und Relaisklappern keine Befindlichkeit, der TRX steht im einem Regal in dem viel andere HW steht. Die Luft strömt nach hinten, da höre ich nix.

In CW ist das Geben durch die Taste am Tisch zu hören, Relais im Gerät höre ich nicht. Auch mit dem 705'er im Freien ist mir kein Relaisklappern störend aufgefallen. Ich trage Hörgeräte, die Höhen etwas anheben. Dadurch kann ich beim Wandern Umgebungsgeräusche besser hören als viele meiner meist jüngeren Begleiter. Weder ich noch die anderen ist ein Klappern der Umschaltung im 705er negativ aufgefallen. Ja natürlich ist es da wenn man drauf achtet.

Zur Frage wie weit Digitaltechnik gehen soll: Die Funkerei war immer an neuen Technologien interessiert. Wenn das gut gemacht wird bringt es einen Fortschritt. Mit den Digitaltechniken kann man vieles erreichen das früher außerhalb der Reichweite von Geräten in der Preisklasse unter 2k€ war. Klar gibt's auch Grenzen bzw Fehler dadurch. Alte Technik ist auch interessant, die Rückwärts Gewandtheit mit der weite Teile der Community jegliche Weiterentwicklung kategorisch ablehnen führt in eine Sackgasse. Ebenso abwegig ist das Vergessen worauf unser Hobby aufbaut, vor 100 Jahren gabs keine Digitaltechnik Funkbetrieb aber schon!

Zu den Einträgen im RBN: wenn ich keine QSOs schaffe schaue ich manchmal nach ob ich überhaupt rausgekommen bin. Wenn meine CQ Rufe aufgezeichnet wurden, weiß ich zumindest das Senden hat funktioniert. Im QRP Portabelbetrieb kann's aber auch an mangelhafter ANT liegen wenn man selbst nix hört. Das könnte bei manch einer RBN Beobachtung auch Ursache für "Leer"-Sendungen sein.

-AH-