Hallo Forum, hallo Welt, liebe Freunde der verlustarmen HF-Übertragung,
ich habe vor einer Weile eine gebrauchte AMA-Loop erworben. Beim Abstimmen ist das SWR im Dip-Bereich immer etwas zittrig instabil gewesen und man musste regelmäßig am Dip-Ort etwas hin- und herdrehen, bis der Wert akzeptabel war. Vor ein paar Tagen hab ich dann mal den nanoVNA rangehängt. Dabei hat sich das Verhalten bestätigt, das SWR sprang beim Stellen des Drehkos am Dip zwischen Soll und Oberkante, hat man das Stellen unterbrochen, gab es nicht immer Dip, sondern ich musste etwas hin- und herdrehen, bis dann der Wert auch bei Dip blieb.
Also habe ich den Drehko komplett ausgebaut. Es ist ein Schleifer-Drehko, die Kontaktierung ist realisiert durch ein fest verbautes (imho Bronze) Federblech, das in einem Winkel von ca. 45° gegen einen Rotor-Teller aus demselben Material (... Bronze) drückt, siehe Bild.
Der Drehko ist bei den AMA-Loops in einem laut Spezifikation wetterfesten Rohrstück stehend verbaut. Zumindest staubdicht ist diese Lösung nicht: Der Rotor-Teller war beim Ausbau mit feinem, nicht-metallischen Staub bedeckt, der auch im Bereich der Kontaktierung anhaftete. Die Kontaktfläche des Rotor-Tellers zeigt verbaut nach oben und sammelt, was da so schwebt oder fällt. Das reichte offenbar rein mechanisch aus, um den beobachteten Effekt des springenden SWRs zu erreichen.
Das Drehko-Gehäuse ist oben und unten jeweils mit einem von vier Schrauben gehaltenen Deckel verschlossen. Es gibt dort zwar Dichtringe, diese sind aber nicht eingepresst, sonder eher "aufgelegt". Am unteren Ende des Drehko-Gehäuses an der Einführung der Steuerleitung des Getriebemotors kann ebenfalls Staub eindringen. Die Antenne soll wohl vorher unter Dach verbaut gewesen sein. An der metallischen Achskupplung (Druckguss+Kunststoff) zwischen Drehko und Getriebemotor findet sich Oberflächenkorrosion, die von Kondensationsfeuchtigkeit stammen dürfte.
Wie auch immer, ich habe den Staub mit einem Tuch und ein paar Tropfen nicht verharzenden Feinöls in mehreren Gängen entfernt und poliert, nun glänzt der Teller und der Dip ist per Drehko über den gesamten Bereich mit stabilem SWR verschiebbar.
Wo einmal Staub ist, kommt sicherlich wieder Staub hin. Ich stelle mir die Frage, wie man die Kontaktfläche am Besten elektrisch fit halten kann:
- so lassen wie sie ist, mit einem feinen Rest-Ölfilm von der Reinigung
- einen dünnen Film "Polfett" auftragen
- einen dünnen Film Kupfer-Kontaktpaste auftragen
?
Bronze-Kontaktpaste habe ich nicht gefunden, Kupfer kommt der Bronze noch am nächsten. Für die Kontaktpaste spricht ihre elektrische Leitfähigkeit, ich bin mir aber nicht im Klaren, ob zwischen Kupfer-Kontaktpaste und Bronze eine Kontaktkorrosion auftreten kann. Polfett (technische Vaseline) schützt vor Oberflächenkorrosion, ist aber selbst nicht-leitend. Gegen das Auftragen von Kontaktpaste und Polfett spricht, dass daran Staub besser anhaftet, als am polierten Teller.
Aktuell tendiere ich zu Variante 1, den polierten Teller so lassen wie er ist.
Was meint Ihr?
vy73
Thilo - dl7ame