Welche Werkzeuge brauche ich?

  • Kann man auch fast für umme selber "bauen" :thumbup:

    Lötspitzenreiniger


    Ich vermute mal, es gibt einen Grund, warum Lötspitzenreiniger aus Messing-Spiralschwamm sind und nicht aus Stahl. Ob die Ersparnis einiger Cent die Gefahr wert ist, sich damit die Löt-Spitzen zu ruinieren?


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    Einmal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()

  • Kann man auch fast für umme selber "bauen

    Hallo Peter,


    ja, nur nicht mit Edelstahltopfreiniger. Die richtigen Teile haben nicht umsonst Messingwolle. Dauerlötspitzen reagieren schlecht auf Zerkratzen der Oberfläche. Selberbau ginge wohl besser damit. Das wäre im Preis immer noch deutlich günstiger als ein Fertigteil.


    73, Ludwig

  • Die mitgelieferten Schwämme sind auch trocken ganz gut zu gebrauchen (bei 430°C). Wenn man wüsste, aus welchem Material die sind, könnte man sich ein größeres Stück hinlegen.

    Bernd

  • Moin,

    Die mitgelieferten Schwämme sind auch trocken ganz gut zu gebrauchen (bei 430°C)

    430° Grad? Was lötest Du denn?


    Für Elektronik nutze ich 325-350° Grad, für feine Bleche und Leiterplattenabschnitte gehe ich mal auf 370-390° aber über 400 eigentlich nie. Nicht mal für das Anlöten von Drähten an die Modellbahngleise benötige ich mehr. Bei 430° verflüchtet sich doch das Flußmittel im Lot und für die Spitzen ist das dauerhaft auch nicht gut.


    Diese Reinigungsschwämme für Lötspitzen gibt es u.a. bei Amazon im 50er Pack für kleines Geld. Ob die was taugen, weiß ich nicht. Ich benutze seit Jahren nur noch die Reiniger aus Messing-"Wolle".


    73, Tom

  • Hallo die Rund,


    aus meiner langjährigen Reparaturpraxis weiss ich, dass ein nasser Schwamm nicht angebracht ist. Wenn die heisse Lötkolbenspitze in Berührung kommt mit dem Wasser, gibt auf der Oberfläche

    der Spitze einen Temperatursturz der zu sehr feinen Mikrorissen in der Oberfläche der Spitze führt. Dauerlötspitzen , also Spitzen die eine besondere Oberfläche haben und sich eigentlich nicht abnutzen,

    sollte man nur mit Messingwolle reinigen, Stahlwolle ist scharfkantig und verursacht ebenfalls Kratzer und die machen die Spitzen in kürzester Zeit unbrauchbar.

    Hart gezogene/gehämmerte Kupferspitzen vertragen schon den nassen Schwamm, die werden ja oft etwas "bearbeitet" mit dem Hammer und dann neu verzinnt. Aber da sollte jeder selber seine

    Erfahrung machen damit man das schätzen lernt was man hat und es auch pflegt.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Bei mir hat mich während meines Studiums begleitet:


    - Weller Lötkolben + Lötzinn + Entlötlitze

    - Seitenschneider von Kipex (77 22 115 unleserlich) + irgendeine Noname Zange in groß um ordentlich zu zupacken

    - Die Jansjö Lampe von IKEA mit Klemmfuß. Gute Sicht ist wichtig (Lupe brauchst du in deinem Alter vmtl noch lange nicht ;) ).

    - 70€ analoges Ebayoszi 100MHz

    - Labornetzteil von der Ausbildungsstelle meines Vaters (0-30V, 0-2A)

    - 1 Handmultimeter von Fluke 83V (Das ist vom Laster gefallen. Irgendwas günstiges tut es auch absolut) + Prüfspitzen

    - Dummyload (PL/BNC an Dosenboden anflanschen (Dosenravioli gehen besonders gut), gut abdichten, 4x200 Ohm zu je 5W parallel, dann alles in Öl absaufen lassen und verschließen war mein damaliger Plan)


    Alles in allem habe ich mir das von verschiedenen Stellen zusammen geklaut. Zeit und dreistes Fragen ersetzt meist Kosten :)


    Werkzeuge, die du unbedingt brauchst, nicht wirklich welche sind, aber noch nicht weißt, dass es so ist:


    - Kleine Jumperkabel von Aliexpress, 3€ für 50. Verschiedene Ausführungen, am häufigsten Metallpin an beiden Enden

    - Breadboard, Aliexpress, 3€ + 5€ 'Netzteil' fürs Breadboard (zum aufstecken)

    - Für SMD Arbeiten bieten sich SMD Adapter -> Breadboard an (50ct je Stück?)

    - Standard Pinheader: VIELE (10-20ct/Stück) :)

    - Adapter. BNC auf Banane, PL auf Gardena, N auf auf RJ45, SMA auf F .. Was auch immer. Adapter sind das Butter und Brot und fehlen IMMER, besonders, wenn man sie braucht.

    - Ein paar günstige BNC Kabel

    - USB zu Seriell Wandler. Gibt's auf Aliexpress für 1-3 Euro pro Stück. Hol dir am besten gleich 10, denn die findet man auch nie wieder.


    Alles in allem bist du mit dem Zeug auf den vorherigen Seiten schon gut beraten. Die Eingangspassage soll zeigen, dass es nicht immer nach Wunschliste gehen oder teuer gekauft werden muss. Das Hobby muss sowieso wachsen (und nimmt gegen später dann auch leider sehr Wildwuchs an), das kann man nicht planen :)


    Die zweite Liste .. Nunja, das sammelt sich sowieso mit der Zeit an, aber das sind so Dinge, die für die Arbeit mit SMD und Digitalkram verwendet werden und absolut nicht teuer sind.

  • Hallo Lukas,

    meine Lötstation habe ich mir auch mit 16 gekauft, eine ERSA MS-6000, die tut auch heute noch ihren Dienst. Lötkolben, Zinn & Entlötlitze, Schraubendreher, Zangen, Pinzette etc. sammeln sich über die Zeit an, Spezialwerkzeuge kommen dann, wenn sie gebraucht werden.


    Als Tisch-Auflage/-Schutz würde ich mir ein Stück Leimholz-Platte o.ä. mit einer Größe von ca. 100cm x 60 cm besorgen, damit abtropfendes Lötzinn, ein herunterfallender Lötkolben oder mechanische Arbeiten keine Spuren auf dem Tisch hinterlassen, auf der Unterseite in die vier Ecken und die Mitte der Platte jeweils ein Stückchen Filz ("Filzgleiter") kleben, damit die Platte selbst nicht auf der Tischplatte schmirgelt, evtl. vorn eine 2 cm bis 3cm nach unten überlappende Leiste an die Stirnkante der Platte schrauben, damit sie beim Arbeiten nicht von der Tischkante nach hinten rutscht und seitlich und hinten an die Platte eine Umrandung bauen, die verhindert, dass Bauteile, Werkzeug etc. von der Platte rutschen.


    Ein Platinen-Halter wie dieser ist eine ziemlich praktische Sache, hält ein Leben lang und kostet nicht die Welt.


    Eine LED-Lupenleuchte ist nicht erst beim Löten von SMDs nice, kostet aber ein wenig.


    Eine ESD-Matte solltest Du Dir spätestens dann zulegen, wenn Du mit CMOS baust, die britzeln je nach Tagesform durch wenn man sie nur schief ansieht. Ja, ist 'ne Investition, hält aber auch Generationen, wenn man sie nicht für mechanische Arbeiten als Unterlage nutzt.


    Wenn Du Spulen mit abstimmbarem Kern oder spannungsführende Trimmer einstellen willst, wirst Du dafür ein nicht-metallisches Abstimmwerkzeug brauchen. Klar kann es ein passendes Bernstein-Abgleichwerkzeug sein, aber für die ersten Schritte reicht auch ein zurechtgeschnitztes Stück Buchen-Rundholzstab. Ist es zu weich, kannst Du das Ende einsägen und passend zurechtgefeilte Stücken Kunststoff oder Pertinax einsetzen. Und aus 1m Rundholz kann man eine ganze Reihe Abstimm-Werkzeuge bauen.


    Für den Aufbau einer ZM-4 habe ich mir ein LC-Meter aufgebaut, bei meinen Fragen zum Aufbau hat mir wie immer das Forum geholfen.


    Wenn Du noch keine Erfahrung mit Löt-Arbeiten hast, besorge Dir ein Stück Streifenrasterplatine und übe mit Drahtstückchen das Einlöten. Zum Auslöten-Üben ist auch kaputte Elektronik gut geeignet - oder gleich reparieren :) . Hinweise zum Löten von Standard-Bauteilen gibt die ERSA-Lötfibel und das in Post 3 verlinkte Werkstattbrevier, für's SMD-Löten gibt es Peters SMD-Lötfibel.


    Hast Du schon eine Vorstellung, was Dein erstes Bauprojekt werden soll?


    vy73

    Thilo - dl7ame

  • Danke für die Empfehlungen. Über eine Holzplatte habe ich noch gar nicht nachgedacht. Bes jetzt habe ich immer nur auf einem Plastiktdeckchen gelötet. Ein und aus löten geht gerade so. Ich habe schon eine SMD Diode aus meinem TM v71e gelötet um den Crossband repeater freizuschalten. Was im Nachhinein eine schlechte Idee war. Die Bücher werde ich mir Mal durch lesen.

    Ich habe keine konkrete Vorstellung womit ich anfangen möchte. Etwas einfaches wie einen Morsesummer habe ich schon gebaut. Auch wenn am eher schlecht ist baue ich mir vielleicht einen Detektorempfänger oder einen CW Sender. Vielleicht hat ein OM im OV einen Bausatz den er nicht mehr braucht.

    73 Lukas

    73 Lukas :)

  • Tom, ich nutze Weller WHS 40D. Die Spitze ragt sehr weit raus. Die Feststellschraube ist ausgeleiert und einzelne Kolben sind nicht zu bekommen. Wundere mich auch, wieso ich so weit aufdrehen muss. Beim Auslöten mit Entlötlitze gehe ich bis Anschlag - 450°C.

    Ich löte alles was Beine hat, hi!

    Die Litze behandele ich vorher mit Löthonig. Kurzes Stück dünn einstreichen und kurz dahinter Lötkolben dranhalten damit es verläuft.

    Die Lötspitzen (alle?) sind übrigens mit einer Eisenschicht überzogen. Vereisent - sagt man das so?

    Ne ruhige Woche, Bernd, Vy 73.

  • Lukas, hast PN.

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Hallo,

    Ich habe zu Weihnachten eine Lötstation von Weller mit der Nummer WE 1010 bekommen. Ansonsten bin ich noch nicht weiter.

    73 Lukas

    73 Lukas :)