Halbwellenstrahler für 30 Meter an 10-m-GFK-Mast

  • Hallo,

    ich bräuchte ein paar Tipps und denke, für SOTA etc. sollten schon OMs und YLs vor dem gleichen Problem gestanden zu haben.


    Ich habe einen 10-Meter-GFK-Mast, den ich portable auf 20 Meter sehr gerne verwende, indem ich 10 Meter Draht (lambda-halbe) vertikal nach oben führe (ganz leicht gewendelt, damit ich nur 9.5 Meter verwende) und unten einen Fuchskreis verwende.


    Vorteil (und das ist mir wichtig): Ich brauche keine Radials und es liegt nichts am Boden, was abgespannt werden muss oder worüber Leute evtl. stolpern könnten.

    Jetzt würde ich sowas auch gerne für 30 Meter haben, möchte aber keinen 13 oder 14 Meter hohen Mast extra kaufen, also möglichst bei 10 Meter Höhe bleiben, aber elektrisch Lambda-halbe bekommen mit hohem Fußpunktwiderstand, Fuchskreis und ohne Radials. Eine Dachkapazität wie bei der T-Antenne kommt nicht in Frage, weil die entweder abgespannt werden müsste oder aber die Mastspitze das nicht aushält :( Also irgendwie mit Verlängerungsspulen arbeiten...


    Frage: Wo setzt man die Spule(n) am sinnvollsten ein?



    In der Mitte, also im Strombauch sicherlich nicht, weil da zwar die Spule am kleinsten sein müsste, aber die Verluste wohl recht hoch wären. Oben (je weiter oben, desto größer die Spule und desto kopflastiger...), unten (kann ich simulieren, aber schaut von Stromverlauf komisch aus...) oder ist es sinnvoll, zwei kleinere Spulen zu verwenden? Bei ON4UN und in den diversen Büchern über Mobilantennen finde ich nur etwas über den optimalen Platz bei Verkürzung von Viertelwellenstrahlern, aber es soll ja Halbwellenstrahler sein.


    Bin für Tipps dankbar!


    73!


    Peter DL3NAA

    DL3NAA
    Name: Peter
    QTH: Kehl (JN38VN)
    DOK B14, HSC 1023, VHSC 186
    QRP von 80 Meter bis 10 Meter CW


    Life is too short for QRP!

    Satis longa vita - Das Leben ist lange genug! (Seneca)

  • Hallo Peter,


    mal als Schnellschuss (ohne Simulation oder Test):

    Der GFK-Mast sollte dielektrisch den Strahler etwas verlängern, so wie eine Isolation des Drahtes auch. Das sollte schon etwas helfen.

    Ansonsten könntest Du den Draht stärker um den Mast wendeln. In einer ähnlichen Situation schiebe ich den Mast segmentweise hoch und drehe ihn immer ein Stück. Bei mir geht es hauptsächlich darum, den Draht am Mast einfach zu befestigen. Damit steigt die Drahtlänge wieder etwas und Du bekommst eine zusätzliche, verteilte Induktivität.

    Um das genauer zu erfassen, könnte man mit einem Lamda/4 Draht experimentieren und diesen wenig, mittel und stark wendeln. Gegen entsprechende Gegengewichte kann dann die Resonanz gemessen werden. Das zeigt dann quantitativ den Effekt des Wendelns.


    73, Ludwig

  • Peter,


    alternative Idee: auf einer Höhe, in der Dein Mast das noch sicher trägt, ein oder zwei ultraleichte Spreizer (Drachenbau?) und die Überlänge zurückfalten?


    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • antennentechnisch hab ich gerade kein Konzept zur Hand, aber wenn du mit einem L elektrisch verlängern willst, kannst du damit nicht beliebig gegen Strahlerende rücken. Vereinfacht könnte man sagen, die Verlängerungsspule sollte in der Nähe des Speisepunktes sein und eine kapazitive Verlängerung am Strahlerende (Dachkapazität), wobei die letztere, falls möglich, wegen der Verluste vorzuziehen ist.


    Toms Idee finde ich aber sehr interessant, das wär vielleicht mal eine Umsetzung wert.

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Ich habe es immer so gehalten, daß ich den Draht um den Mast gewickelt habe. Allerdings war das etwas weniger als Halbwelle, da ich unten ein Radial hatte (etwa 2,5-3m) und dort auch eingespeist hatte, so ähnlich wie bei einer FD-3.
    Ich würde bei einem echten Halbwellenstrahler testen, wieviel Draht um den Mast gewickelt werden muß, damit er resonant wird. Da das Gewickel voraussichtlich zu aufwändig wird, in der Mitte eine Verlängerungsspule einfügen (auf einer Hülse, so daß der Mast durchgeschoben werden kann, am besten gleich den Antennendraht und die Spule aus einem durchgehenden Draht fertigen), oberhalb der Verlängerungsspule nur steil wickeln (aus Aufbaugründen), unterhalb der Spule bei Bedarf auch etwas enger. Es ist günstig, die Spulenhülse im Durchmesser so zu wählen, daß sie auf einer Stoßstelle des Mastes aufsitzt, dann zerrt sie nicht am oberen Draht und es reicht, Ihn moderat festzuklemmen. Feinabgleich mit der Länge des unteren Drahtstückes. Ein Kern T 130-2 oder T 130-6, bei QRP auch deutlich kleiner, ist auch machbar für die Spule. Ich würde mich da vor allem vom Gesichtspunkt Transport sowie Auf/Abbauarbeit leiten lassen.

    Aufbau: Mast halb ausziehen, durch Spule stecken, oberen Draht locker um den Mast, aufstellen und segmentweise unteren Draht aufwickeln.

    vy 73 Reiner

  • Dachkapazität ist zwar von den Verlusten her besser als ne Verlängerungsspule, aber wohl kaum praktikabel.

    Ich würde wie Reiner schon sagt mit einer Spule auf einem Pulvereisen-RK Material -2 oder -6 eine Verlängerungsspule wickeln, der Kern darf ruhig T130 sein, je grösser, desto höher das Q der Spule; vom Gewicht her fällt der für /p auch nicht so sehr ins Gewicht.

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Einfach, wie Reiner empfiehlt, eine etwas größere Spule einsetzen und dann mit einem O-Ring gegen herabrutschen sichern. So ist alles gesichert. Zur Not 2 O-Ringe nehmen ( mit Ringstärke 5 mm ). Dann brauchst du nicht die Stoßstellen des Mast benutzen und nicht rum zu frickeln ;)

    Geht mit den entsprechenden O-Ringen auf jeden Fall am Fieberglasmast auf jeder Höhe, wenn man den passenden O-Ring hat ;)

    z.B. ein Link : https://www.ebay.de/itm/390585…%3APL_CLK%7Cclp%3A2047675


    Ups, ich war von einer Zylinderspule ausgegangen .... nicht von einem Ringkern ;(


    vy 72 /73 Bert DM5IE

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • wenn schon Verlängerungs-L, dann am Fusspunkt, schon rein aus mechanischen Gründen, sonst haben wir als nächste Diskussion gleich die Frage nach Abspannung.


    ich weiss nicht, ob es Pulvereisen als Zylinderkern gibt; aber es braucht Pulvereisen, sonst ist die notwendige Güte nie zu erreichen.

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Verlängerungsspule:

    Arnos (DL9AH) "lady-like" Spule ist ganz witzig:

    man stapelt rote oder gelbe Ringkerne in ein Brausetabletten- oder Stück Insta-Rohr und wickelt draußen drauf.

    -

    Bei Spannungsspeisung ist der Fußpunkt eher suboptimal, im aktuellen Fall würde ich die Spule 2.. 2,5m über den Fuchs setzen. Bei einem induktiv verlängerten Straher wäre das Übersetzungsverhältnis des Fuchses ggf. anzupassen, umschaltbare Anzapfe wären gut.

  • Magnetics Inc. fertigt Eisenpulverstaebe. Leider nicht rund, sondern mit quadratischem Querschnitt. Ich weiss aber nicht, welche Materialien sie dabei anbieten und ob die Lieferzeit noch in diesem Jahrzehnt sein wuerde.


    73, Joerg

  • Dann habe ich das ganze falsch verstanden ;(

    Ich war der Meinung, das eine bestimmte Menge Draht von dem Antennendraht auf eine Spule, in einer bestimmten Höhe angebracht werden sollte. So eine Spule wie im Bild, nur gewickelt mit dem Antennendraht frei in der Mitte und dann in einer bestimmten Höhe fixiert.

    Nun das war dann wohl der Falsche Weg, den ich genommen hatte …..


    vy 72 /73 Bert DM5IE


    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Ich würde auch so eine Spule wie im Bild benutzen, vielleicht ohne die mittig durchgehenden Drähte. und am Fußpunkt würde ich sie bei einem Halbwellenstrahler auch nicht anbringen, sie liegt dann im Stromminimum (deshalb eher in der Mitte), das ergibt eher beim Viertelwellenstrahler Sinn, da liegt sie nahe dem Strombauch.

    Bezüglich Verluste kann man mit Mmana oder 4NEC2 simulieren, auch mit verschiedenen Güten der Spule.

    73 Reiner

  • Reiner, eine alte Faustregel sagt, dass die Spule bei einer Lambda/4 Ground Plane bei etwa 70% Hoehe sein soll. Im Strombauch ist es weniger guenstig, da das die Abstrahleigenschaften der Antenne verschlechtert. In diesem Fall einer Lambda/2 Vertikal muessten es demnach 35% sein. Bei Mobilantennen muessen sie oft aus Stabilitaetsgruenden tiefer sitzen.


    Die Antenne wird auch schmalbandiger, aber da Peter m.W. in CW unterwegs ist, waere das kein Problem.


    73, Joerg

  • Die Anbringung am Fußpunkt des Strahlers wurde weiter vorn empfohlen wegen der Stabilität, deswegen meine Bemerkung. Ansonsten ok.

    73 Reiner

  • es könnte schon sein, dass er besser versucht, mit einem Fuchskreis zu arbeiten, selbst wenn die Antennenlänge <1/2 lambda ist, könnte es passen; dann wäre die Verlängerungsspule hinfällig

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Moin,


    warum überhaupt eine extra Spule? Mit den von Bert genannten O-Ringen kann man doch einfach ein Stück in beliebiger Höhe auf dem Mast vorsehen, in dem der Draht wie bei einer Spule stramm um den Mast gewickelt wird, der Rest dann etwas "luftiger". Ich würde da erst mal einen Versuch machen, die runden 14m Draht direkt auf den 10m Mast zu wickeln und dann den NanoVNA mal ranhängen.


    Vielleicht macht den Rest dann ja schon der Fuchskreis, wie von Pascal vorgeschlagen.


    73, Tom

  • Guten Morgen,


    erstmal vielen Dank für die Anregungen. Es soll ein HALBWELLEN-Strahler werden.

    Wegen "kontinierlichen" Wickeln der 14 Meter Draht auf 10 Meter Länge: Der Steigungswinkel wäre dann ca. 45 Grad und das wären bei einem durchschnittlichen Durchmesser des Mastes von 3 cm dann über 100 Wicklungen. Sicherlich eine Lösung, wenn man die Antenne stationär aufbaut, aber mal eben /p-Betrieb machen, erscheint mir doch etwas aufwändig.

    Die Idee mit den O-Ringen ist prima zum Befestigen einer oder mehrerer Spulen.


    Meine Überlegung ist sowas:


    Also zwei Spulen symmetrisch um den angenommenen Strombauch setzen (laut MMANA jeweils 6,1uH, was auch noch größenmäßig ok sein sollte und unten sollte dann - wenn Theorie und Praxis halbwegs übereinstimmen... - ein sehr hochohmiger Fußpunktwiderstand sein und ich auf Radial verzichten können bzw. mit so Stummelradial zurecht kommen.


    Interessant ist auch der Ansatz von Oliver, DF6MS:

    160 Meter Longwire for Limited Spaces


    Allerdings scheinen mir hier die Traps (auf 10 MHz wirken da ja nur die Spulen) ziemlich im Strombauch zu sein, oder?


    Ich werde das bei Gelegenheit mal testen und euch dann informieren, was draus geworden ist.


    73 und schönen Tag!


    Peter DL3NAA

    DL3NAA
    Name: Peter
    QTH: Kehl (JN38VN)
    DOK B14, HSC 1023, VHSC 186
    QRP von 80 Meter bis 10 Meter CW


    Life is too short for QRP!

    Satis longa vita - Das Leben ist lange genug! (Seneca)

  • Wie Pascal es beschreibt, auch ein Draht <1/2 Lamda mit dem Fuchskreis angepasst funktioniert sehr gut.

    Bei mir musste es immer schnell mit dem Aufbau gehen, da hätte ich die 15Meter in ein paar Schleifen um den Mast gewickelt und hätte von der Spitze die restlichen Meter (3-4Meter) mit dünner Drachenschnur schräg irgendwohin abgespannt. Das ist in 1 Minute erledigt. Der Mast steht dann an der Spitze etwas schräg, aber, warum nicht, und Draht, ob vertikal oder inverted L ist immer noch besser als eine integrierte Spule. Jedenfalls habe ich so immer dort gefunkt, wo auf den Bändern um die jeweilige Tageszeit was los war, 40m Betrieb ist so auch mit wenig Aufwand möglich. Ich bevorzugte immer Inverted L Aufhängung (da hat man sowohl Steil- als auch Flachstrahlung in einem).


    Noch eins: Die einfachste Form QRV zu werden und viele Stationen zu arbeiten, ist für mich immer, die Langdrahtantenne im Park, auf der Lichtung oder am Wegesrand. Ein Drahtstück ( dünner, nicht zu dünner Draht 10-25m) mit kleiner Kartoffel und mit Hilfe einer Zwille (evtl. in DL verboten) oder, wenn man noch kann, wurftechnisch, in einen der Bäume (auf deinem Foto hätte ich eine gute Auswahl gehabt). Zum Ende des Funkbetriebs den Draht wieder einholen, oder die Kartoffel am Drahtende zurücklassen.

    Hinterm Wohnhaus bei mir zu Hause leuchtet manchmal in den Bäumen der Cul-Draht in der Abendsonne, hi (25 Jahre Funkbetrieb mit Drähten und regelmäßigem Sturm - dann neue Antenne- , und warum, ja, Genossenschaftliches Wohnen, da denke ich, kriegt man keine Antennengenehmigung.

    73

    Winni

    5 Mal editiert, zuletzt von DK6JK ()

  • Hallo Peter,


    hatte vor Jahren diese Antenne nach DK9SQ an einem 10m Mast (ebenfalls von DK9SQ). Stabilität war trotz des horizontalen Auslegers voll ausreichend. Also ich würde 15m Draht so aufspannen und mit ein paar Jumpern hast du Mehrbandbetrieb. Wenn ich mich recht erinnere war der Ausleger aus 8mm GFK Rohr.


    Viel Erfolg beim Experimentieren