Traps, wie funktionieren mehrere davon in Reihe?

  • Hi,


    Es gibt ja für Dipole, EFHW und so, diverse Traps um die Antennen Multibandfägig zu machen.

    1 Trap, versteh ich ja noch.

    Aber wenn mehrere in Reihe sind, also mit genug draht dazwischen, wie kann es sein, daß der 2te Trap durchlässt, wenn der erste eigentlich sperrt?

    Was ich so in den Videos gesehen hab, war, daß die Traps auch recht schmalbandig sind.

    Also wie kommen die Wellen für zum 2ten Trap, wenn der erste die ja eigentlich herausfiltert?

    73, Jens


    Und immer schön locker bleiben.

  • Deswegen sind das auch Reihenschwingkreise.

    Beispiel:

    80m ist der ganze Draht

    40m ist der Draht bis zum ersten SPERRKREIS

    20m ist der Draht bis zum zweiten SPERRKREIS

    10m ist der Draht bis zum dritten SPERRKREIS


    Ist es jetzt klar?

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Trap als Sperrkreis ist mir sofort plausibel.

    Ich hab nur in manchen Video gesehen, bei den Messungen ging das SWR runter, was mir sagte, kleiner Widerstand, da gehts dann durch.

    Ich denke ich hab nur ein gaaaanz winzekleines Verständnisproblem bei den Beschreibungen.

    Das schau ich mir mal genauer an.

    Danke für die Hilfe.


    PS: Hat eine EFHW mit Traps dann nicht mehr diese "unkontrollierten" Keulen, die entstehen, wenn man die als vielfache Halbwellenantenne nimmt? Also eine 40m Antenne für 20m.

    Was sich ja besser machen würde für die Selbstanzeige.

    73, Jens


    Und immer schön locker bleiben.

  • Hallo Stefan,

    Deswegen sind das auch Reihenschwingkreise.

    Ein Trap in diesem Kontext wird durch einen Parallelschwingkreis gebildet. Bei Resonanz wird dieser hochohmig und sperrt.

    Moin,


    wobei ich mich erinnern kann, dass die jeweilige Spule ausserhalb der Resonanz des Sperrkreises als Verlängerungsspule wirkt.

    Das hängt von der Frequenz ab, unterhalb der Resonanzfrequenz dominiert die Induktivität oberhalb die Kapazität. Kann man sich sehr gut merken, in dem man die Randbedingungen f unendlich und f=0 betrachtet. f unendlich bedeutet einen

    Kurzschluss für das C und einen Leerlauf für L und umgekehrt.

    vy 73 de Dirk, DH4YM

  • So ist das. Anbei das Bild meiner EFHW mit Ttraps. Du kannst dir ein Trap als Schalter vorstellen. Die Antenne ist dann ein Halbwellendipol bis zum jeweiligen Trap. Für ein 20m Dipol bspw. wäre der 17m Trap leitend, der 20m-Trap würde dagegen sperren. Deshalb ist alles was danach kommt irrelevant. Zu beachten ist aber, dass die Spulen in den vorhergehenden Traps verkürzend wirken. Die Antenne ist also mechanisch kürzer, elektrisch aber ein vollwertiger Halbwellendipol. Das Strahlungsbild ist auch das eines Halbwellendipols, also keine Keulen. Das SWR entspricht auch dem eines Halbwellendipols.

  • Hallo Dirk,

    das ist mir aber jetzt nicht schlüssig! Ich möchte doch, dass bei Resonanz der Trap hochohmig wird, damit nur noch der Draht vom Speisepunkt bis Trap wirkt und der dahinter nicht mehr. Das erreiche ich doch nur mit dem Reihenschwingkreis, oder wo liegt mein Denkfehler?

    Gerade hier wird doch dein Ansatz f=0 und f= unendlich deutlich, tiefere Frequenz geht durch, genau die Resonanzfrequenz wird gesperrt.

    Dipol für 10,20, 40, 80:

    7,1 MHz gehen durch den Trap für 10 und 20m durch, aber nicht beim 40m-Trap. (80m spielt keine Rolle mehr)


    Gruß

    Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • genau andersrum, Stefan,


    der Reihenkreis ist bei Resonanz niederohmig.

    Kann deswegen zB als Saugkreis gegen Masse vor dem Rx-Eingang oder in ZF-Stufen eingesetzt werden, um starke Stösignale von den folgenden Stufen fernzuhalten.

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Hallo Dirk,

    das ist mir aber jetzt nicht schlüssig! Ich möchte doch, dass bei Resonanz der Trap hochohmig wird, damit nur noch der Draht vom Speisepunkt bis Trap wirkt und der dahinter nicht mehr. Das erreiche ich doch nur mit dem Reihenschwingkreis, oder wo liegt mein Denkfehler?

    Ein Reihenschwingkreis wird im Resonanzfall niederohmig und ein Parallelschwingkreis wird hochohmig.


    73,

    Sebastian

  • ooooohhhh Männers, ja, Ihr habt recht, ich stand auf dem Schlauch. War zu früh heute Morgen... (peinlich...)

    Gruß

    Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • So ist das. Anbei das Bild meiner EFHW mit Ttraps. ... Zu beachten ist aber, dass die Spulen in den vorhergehenden Traps verkürzend wirken. Die Antenne ist also mechanisch kürzer, elektrisch aber ein vollwertiger Halbwellendipol.

    Hallo,

    kann man berechnen, um wieviel die Traps den Strahler verkürzen oder ist das ein bisschen "Versuch und Irrtum" ?

    Ich habe eine ca. 12,5m lange Eigenbau EFHW für 40/20/10m (nach HyEndfed). Für 40m hat sie keinen Trap sondern eine Spule mit 34µH. Zusätzlich wurden von mir zwei Steckverbindungen eingefügt. Trennen der Steckverbinder gibt Halbwellenresonanz auf 15m und 17m. Funktioniert, aber Bandwechsel ist aufwändig (Auf- und Abbau). Jetzt überlege ich, ob ich an diesen Stellen Traps einfüge. Abgleich kann sehr aufwändig werden, da die Traps sich auf die Länge für 17m, 20m und 40m auswirken.

  • Hallo Stefan,

    Ein Trap in diesem Kontext wird durch einen Parallelschwingkreis gebildet. Bei Resonanz wird dieser hochohmig und sperrt.

    Das hängt von der Frequenz ab, unterhalb der Resonanzfrequenz dominiert die Induktivität oberhalb die Kapazität. Kann man sich sehr gut merken, in dem man die Randbedingungen f unendlich und f=0 betrachtet. f unendlich bedeutet einen

    Kurzschluss für das C und einen Leerlauf für L und umgekehrt.


    Dieser Thread hat Spass gemacht,

    hab ihn gern gelesen

    73

    Winni

    Sehr schön, und ich kam mir fast schon zu Blöd vor zu fragen :P

    Jetzt nur noch alles merken und dann Anwenden. thnx & 73

    73, Jens


    Und immer schön locker bleiben.

  • ok, dann frage ich jetzt mal, vielleicht etwas ketzerisch:


    wie sieht denn die mechanisch stabile Realisierung einer solchen Multitrap-Antenne aus. Nicht nur muss dann der Antennendraht seine eigene Last plus externe Kräfte aushalten, sondern eben auch noch die Traps - und die sind ja nicht gerade unerheblich. Praktisch hab ich im Kopf, dass solche Sperrkreise am einfachsten mit Koaxkabeln realisiert werden, die man auf PP-Sanitärrohren aufbringt. Also doch ein ordentliches Gewicht, das da am Schluss zusammenkommt.

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Ohne ketzerische Antwort: :)

    Eine stabile und gute Trapantenne hat der Kelemen entwickelt. Hatte die über viele Jahre in Betrieb und waren perfekt! Da werden die Trap mit dünnem Koax hergestellt und die Anschlüsse in kleinen Kunststoffleisten mit Harz vergossen. Sind dicht und nicht so schwer.

    Von daher könnte man Installationsrohr nehmen und dort das dünne Koax aufwickeln. Oder gleich wie Kelemen die Ausführung probieren.

    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Da kann ich den Vorrednern nur Recht geben.

    Für uns waren damals Anfang der 80er Jahre Gustav`s (Kelemen) Meisenring-Antennen die "Erlösung" nach der Fritzelzeit mit den dicken, schweren W3DZZ Traps.


    Martin, schöne Lösung, gut verarbeitet, gut isoliert, du hast ja ne tolle Homepage, bzw. du machst Sachen, die wir uns alle mal erträumt haben,

    73

    Winni

    2 Mal editiert, zuletzt von DK6JK ()

  • Du hast ja ne tolle Homepage, bzw. du machst Sachen, die wir uns alle mal erträumt haben,

    73

    Winni

    Naja. Erträumt vielleicht, aber in der Realität ist es Fischefüttern wenn man es denn bis ans Deck schafft :P

    73, Jens


    Und immer schön locker bleiben.