Anpassung von 50 Ohm Koaxkabel an einen Schwingkreis aus Koaxkabel ?

  • Anpassung von 50 Ohm Koaxkabel an einen Schwingkreis aus Koaxkabel ?


    Hallo Gemeinde …..


    bin an überlegen bzgl. einer Bobtail Antenne für 14 MHz.

    Das Mittlere Element wird ja an einem Schwingkreis eingespeist und der dann an ein 50 Ohm Koaxkabel angepasst.

    Hatte dann mal überlegt, diesen Schwingkreis aus Koaxkabel zu fertigen.

    Nun stellt sich bei mir die Frage, wie kann ich hier die Anpassung an das 50 Ohm Koaxkabel der Zuleitung anpassen ?

    Möchte ja nicht den Schirm freilegen und dann den Anschlusspunkt suchen !

    Hat jemand eine Idee ?


    Mein Interesse besteht an den Text in folgendem Link :


    vy 72 / 73 de Bert DM5IE

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Ich würde sagen, um die Anzapfung , vielleicht geht auch auch Koppelwicklung, kommt man nicht herum, außer, man realisiert den Spannungsteiler durch zwei Kondensatoren in Reihe. Koaxkabel geht sicher auch, man müßte es wie die Anpaßleitung bei einer J-Antenne dimensionieren, wird aber auf 14MHz ganz schön gewaltig mit grob geschätzt 4m Länge. Hat aber auch eine Anzapfung. Anstelle der Luftspule eignet sich eventuell auch ein gelber (6) Eisenpulverkern, wenn es kompakt werden soll.

    Angezapfte Spule und Kondensator sind sicherlich die Bauform mit den besten Erfolgschancen für den Nachbau.

    73 Reiner

  • Ein Schwingkreis mit Koaxialkabel hat den Vorteil der Spannungsfestigkeit des Kondensators (ca. 100 pF pro Meter) und der hohen Güte der Spule. Bei der Anzapfung des Schirmes hast du nicht nur die Spule angezapft, sondern auch den Kondensator. Bei einer Anzapfung bei ¼ der Spulenlänge ist ¼ der Kapazität unterhalb der Anzapfung. Damit entsteht natürlich auch eine zusätzliche Resonanz oberhalb der gewünschten Frequenz. Ich denke, dass es auch noch eine Resonanz aus der ¾ Kapazität oberhalb der Anzapfung gibt. Ob das so funktioniert?


    Vorschlag:


    Die Bobtail-Antenne ist vom Prinzip eine Endgespeiste Antenne. Die hochohmige Anpassung bekommt man mit einem 1/4 Wellentransformator (Stichleitung) hin. Mit dem Programm MMANA-GAL kann solch eine Stichleitung berechnet werden. Ich habe für 160 m solch eine Stichleitung mit preiswerten 75 Ohm Sat-Kabel (für 50Ohm am TRX) realisiert. Die Stichleitung konnte eine 80m lange Antenne (senkrecht am Drachen) ohne Antennentuner anpassen.


    73

    Steffen

    DJ5AM

    73

    Steffen

    DJ5AM

  • ..... Bei der Anzapfung des Schirmes hast du nicht nur die Spule angezapft, sondern auch den Kondensator. ......

    ?( ?( ist das tatsächlich so??? Bisher dachte ich immer, die Kapazität eines Kondensator ist immer abhängig von Größe und Abstand zweier gegenüberstehenden Platten (und natürlich von dem dazwischen befindlichem Ekeltrikum. WO die Platten elektrisch angeschlossen sind ist doch vollkommen egal. Auch wenn mit den Platten, oder eben einem Teil der Platten, die Induktivität eines Schwingkreises aufgebaut wird.?( ?(


    Der nach der Anzapfung "übrig gebliebene Kondensator" (nicht mehr zur Induktivität gehörig) bleibt doch parallelgeschalten und die wirksame Gesamtkapazität wird in keiner Weise geändert??

    vy 72/73 de Martin, DH4NWG


    hpe cuagn !!


    DARC DOK B12 | DL-QRP-AG #490 | FISTS #18187 | SKCC #12673 | GQRP #17504

  • Hallo zusammen,

    ihr solltet den Skin-Effekt nicht vergessen. Das heißt, die Innenseite und die Außenseite der Abschirmung des Koaxkabels sind für HF eigentlich zwei getrennte Leiter. Damit ist für HF der Kondensator (Innenleiter und Innenseite der Abschirmung) eigentlich nur an den Enden des Koaxkabels mit der Spule (Außenseite der Abschirmung) verbunden.

    73

    Uli DF7SC

  • Hallo Uli,


    das ist aber eine sehr gewagte These. Nur weil der Strom auf der Außenseite fließt, heißt das nicht, dass sich kein Feld zwischen dem Innen - und Außenleiter aufbaut.

    Bei einem Resonator aus Koaxkabel (siehe Bild von Bert oben) wir ja an keiner Seite Innenleiter mit Außenleiter verbunden (verbindet man beide Seiten, ist es nur eine Spule).

    Genau genommen hat ein Koaxial-Kabel einen Induktivitäts-Belag und einen Kapazitätsbelag, d.h. es ist eine Aneinanderreihung von vielen kleinen Spulen und Kondensatoren, d.h. man kann sowieso nicht von einem Kondensator und einer Spule reden, sondern von vielen, die verschaltet sind.


    Man müsste solch einen Resonator mal aus kleinen Ls und Cs zusammengesetzt simulieren, oder eben ausprobieren. Alleine von der Theorie wäre ich mir jetzt nicht sicher, ob sich die Resonanzfrequenz sich nicht durch eine Anzapfung verschieben würde. Ein anderer Ansatz wäre eine kurze Einkoppel-Spule additiv aufzubringen.


    vy73 de Karsten

  • Kleine Info aus der Praxis dazu: Ich habe so einen Sperrkreis mal aus RG-58 gefertigt. Wickelkörper war ein 60mm Abwasserrohr. Die Abmessungen waren damals so in dem Buch beschrieben. Funktionierten einwandfrei bis 100 Watt. Mehr Leistung hatte ich nicht. Von daher kann ich mir die gewünschte Lösung gut vorstellen.

    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Hallo Karsten


    Ich denke deine Gedanken zum "induktivitäts-Belag" des Koaxkabels führen in eine nicht korrekte Beschreibung.

    Die im Netz häufig beschriebenen (Sperr-)Kreise arbeiten mit dem Koaxkabel als SPULE - deshalb ist Durchmesser, Windungsabstand und Windungszahl wichtig und ausschlaggebend. Und diese Spule wird jetzt mit dem Kondensator, der sich aus Innenleiter und Außenleiter bildet parallel geschaltet. Es wir der Innenleiter der einen Seite mit dem Außenleiter der anderen Seite verbunden. Das jeweils NICHT verbundene Ende bilden dann im Vergleich zum "diskreten Parallelschwingkreis" die beiden Verbindungsstellen von Spule und Kondensator, also "heißes und kaltes Ende" - aus meiner Sicht sehr gut erklärt ist das hier:

    https://static.dxengineering.com/global/images/instructions/sxa-03431.pdf


    Würde der "Induktivitäts-/Kapazitäts-Belag" entscheidend sein so käme man auf die l/4-Länge....also die auch mögliche Anpassung über Stub. Dabei spielt aber die mechanische Ausführung - aufgewickelt (Spule) oder gerade kaum eine Rolle.

    Bei den Koax-Traps (oder Koax-Parallelschwingkreisen) ist aber die mechanische Länge des Koax deutlich kleiner als l/4*Verkürzungsfaktor und die "Mechanik" (Spulenform und Größe) sind ausschlaggebend.

    vy 72/73 de Martin, DH4NWG


    hpe cuagn !!


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  • Hallo Martin,


    Du hast damit recht, dass nicht nur die Induktivitäts- und Kapazitätsbeläge die Eigenschaften bestimmen.

    Die Spulen bestehen aus dem Außenleiter, additiv dem Innenleiter der nochmal in der gleichen Richtung gewickelt ist und damit zählt natürlich nicht nur der Induktivitätsbelag des Koax-Kabels, zumal der normalerweise davon ausgeht, dass der Strom in Innen und Außenleiter entgegen läuft.


    Für die Kapazität ist neben der Kapazität der einzelnen Windungen gegeneinander aber der Kapazitätsbelag des Kabels bestimmend, wobei die Kapazität hauptsächlich jeweils zwischen den Windungen der ersten (Außenleiter) und der 2. Spule (Innenleiter) besteht.


    Die technische Frage ist jetzt, ob man bei der Kapazität die Leitungsinduktivität der Leiter in der Spule (die ja die einzelnen Kapazitästeile verbinden) vernachlässigen kann und das dann als einen Kondensator (Länge mal Kapazitätsbelag) betrachten kann. Dann würde die Anzapfung ohne Probleme möglich sein. Vielleicht ist das gerade deshalb, weil die Länge des Koaxkabels deutlich unter der Wellenlänge der Nutzfrequenz liegt, möglich.


    Denn die Kapazität eines 1m Koaxkabels ist ja nur bis zu einer Frequenz deutlich unter 300MHz noch eine reine Kapazität. Bei 75MHz ist es ein Lamba/4 Resonator (zumindest wenn man von einer Seite einspeist). Verkürzungsfaktoren als Vereinfachung jetzt mal nicht berücksichtigt.


    Aber da hatte ich ja schon zugegeben, nicht weit genug in der Theorie drin zu sein: wäre interessant wie sich so ein Trap berechnet. Ob das tatsächlich nur die 2 lagige Wicklung der Spule auf der Trap-Länge und Durchmesser) , die Kapazität aus der Länge des Koaxkabels und die Koppelkapazität der Außenleiter zueinander sind.


    vy73 den Karsten

  • Bert, du bist Praktiker, mache es so, wie beschrieben mit der Nadel und messe aus, wo der 50-Ohm-Punkt ist und schließe deine Leitung entsprechend an. Das geht wunderbar. Ob nun der Innenleiter in irgendeiner Form auch noch ein pH hat oder die Spule zwischen den Windungen etwas pF ist doch letztendlich egal, wenns geht, oder?

    Gib uns bitte Bescheid, wie du es gelöst hast und wie gut es funktioniert!

    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Hallo Bert,


    darf ich "trotz" all dieser vielen Antworten nochmal nachhaken, warum Du das so machen willst?


    Jene Generationen vor uns, die sich sehr mit Eindrahtspeisung befasst haben, haben bemerkt,

    dass große Kapazitäten in Parallelschwingkreisen zusammen mit kleinen Induktivitäten, also ein

    kleines L/C-Verhältnis für den Wirkungsgrad einer Anpassung einer hochohmigen Antenne durch

    einen Parallelschwingkreis ungünstig ist.


    Ein Koaxialkabel mit einer Impedanz von 50Ohm hat einen Kapazitätsbelag von ca. 100pF/m. Damit

    bist Du doch recht festgelegt in Deiner Dimensionierung des Schwingkreises. Außerdem: Für einen

    hohen Wirkungsgrad sollte eine Spule mit hoher Güte (und kapazitätsarmem Aufbau) von ihrem

    heißen Ende her mit einem Kondensator auf Resonanz abgestimmt werden.


    Ich halte die durch den Kapazitätsbelag verteilte Kapazität für ungünstig, ungünstiger als es mit

    konzentrierten Bauelementen aufzubauen.

    73 Andy

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