Quarz TX mit EL84

  • Hallo Vor vielen Jahren hatte ich mal einen Quarz-Sender für 40m mit einer Röhre EL84 aufgebaut. Das war eine sehr einfache Schaltung, die ich leider nicht mehr im Netz finde. Hat damals sehr gut funktioniert mit ca. 4 Watt. Hat jemand einen Vorschlag?

  • Hallo OM Herbert,


    im Internet bin ich auf eine Schaltung von DK5RK gestoßen. Weder kenne ich diese, noch habe ich mir diese genauer angesehen. Ggf. ein guter Startpunkt für solch ein Projekt.

    vy 73 de Dirk, DH4YM

  • Gestern hatte ich ein QSO mit KA6IOM, der einen Ein-Roehren TX mit sehr aehnlicher Schaltung von Conar benutzte. Mehr Power, etwa 20W, aber sonst das gleiche Prinzip. Das ergibt einen leichten Chirp, dui di dui dit, so wie in der guten alten Zeit.


    73, Joerg

  • Herbert, ich wuerde auch keine kleinen Quarze an das Steuergitter haengen. Die hohe Amplitude in so einer Schaltung kann die sonst zerlegen. Das hat man frueher mit den fetten FT243 Quarzen von alten Militaerfunkgeraeten gemacht, die hielten sowas aus.


    73, Joerg

  • Hallo AJ6QL Joerg

    Hast du denn einen entsprechenden Schaltungsvorschlag? Ich kenne nur die Schaltungsvariante mit dem Quarz im Gitterkreis.

    73 Herbert DJ5ZU

  • Herbert,


    Gestern war Scott KA6IOM auf 40m nochmals mit einem Altgeraet unterwegs, diesmal ein Knight T50, Schaltbild auf Seite 20:


    http://bama.edebris.com/download/knight/t50/t50.pdf


    Der Chirp beim zweistufigen Knight T50 war weit geringer als beim einroehrigen Conar von vor zwei Tagen.


    Es kommt weniger auf die Schaltung, sondern mehr auf die Roehre an. Steilheit usw. Die 6AG7 ist ganz gut. Mit der Schirmgitterspannung sollte man fuer einen Quarzoszillator normalerweise nicht ueber 150V gehen, also nicht mit Vollgas betreiben.


    Die EL84 kenne ich nicht gut und ich wollte auch nur anmerken, dass man besser keine winzigen Quarze nimmt. Das gilt fuer Roehrenbetrieb generell. Eine andere Methode, wenn Du mit einer einzelnen Roehre auskommen moechtest, ist eine Trioden/Pentoden-Kombination. In Deutschland fingen die mit ECL an. Habe ich frueher oft benutzt, als ich noch dort wohnte, ist aber ewig her. ECL81 war m.W. damals teuer und ich nahm oft andere aus Sperrmuell-Fernsehern, die hatten dann nur "krumme" Heizspannungen (immer 300mA). Die Triode arbeitet sanft als Oszillator und die Pentode ist der Kraftmeier.


    Bei Tasten auch die Key Clicks unterdruecken. Das kann man ganz gut mit einem der Web SDR (bei Euch z.B. mit dem in Twente) pruefen. Gerade Einroehrenschaltungen sind in dieser Hinsicht ziemlich uebel.


    73, Joerg

  • Hallo Joerg AJ6QL

    Vielen Dank für die Information. Das ist ja interessant mit dem T50. Ich bin ein Fan von alter Technik. Es macht einfach Spass, mit Röhren zu basteln. Ja, die EL 84 ist eine steile Röhre mit 11,3mA/V. Allerdings sind mir die alten Kaliber wie z.B 807 noch lieber. Zur Zeit arbeite ich an einem KW-Sender mit einer RL12P35 in der Endstufe. Das ist eine alte Wehrmachts-Röhre aus WK II. Mit einer ECL ist auch eine gute Lösung. Allas klar. Danke nochmal.

    73 Herbert DJ5ZU

  • Herbert, ich finde es immer wieder erstaunlich, dass 80 Jahre alte Roehren keine oder nicht viel Luft gezogen haben und die Getter nicht voll sind. Die waren noch richtig robust. Ich habe meine Roehrenempfaenger an ein Rundfunkmuseum gegeben, bis auf den vom Opa mit dem ersten IC der Welt:


    http://www.vintageradio.nl/radio's/Foto's/Loewe%20Radio%20Ortsempf%C3%A4nger%20OE333%20Friedenau.jpg


    Irgendwann muss ich den mal ansaften. Auch wenn es weh tut, meine erste Selbstbau-PA mit 5xPL509 werde ich wohl schlachten, ausraeumen und dann auf einige Dutzend einfache FETs umbauen. Ersatzroehren bekaeme ich zumindest in meiner Gegend eh nicht mehr.


    73, Joerg

  • Michael, da ist sie ja, die ECL82. Es ist verblueffend, dass der Quarz diesen Betrieb ausgehalten hat:


    http://f6hcc.free.fr/tx1lampe.htm


    Aber er hat einen fetten FT243 Militaerquarz genommen, die sind "roehrenbetriebsfest". Die OMs 1-2kHz neben seiner Frequenz duerften mit den Tastklicks aber keine Freude gehabt haben :)


    Fuer Jungspunde: FT243 Quarze kann man aufschrauben, das Quarzplaettchen rausnehmen und mit 600er Schmirgel die Frequenz aendern. Recht gut eignet sich auch Zahnpasta zum Schleifen, aber nur die "richtige", nicht die Gel-Zahnpasta fuer elektrische Zahnbuersten.


    73, Joerg

  • Moin Michael,


    Schoener Nachbau, da kommt echt Nostalgie auf und hoert sich fast an wie frueher die Russen :)


    Der Knight T50 von Scott KA6IOM klang fast genauso. Falls jemand das Schaltbild vom Ameco sehen moechte:


    https://www.qsl.net/wb1gfh/ameco.html


    Kleine Quarze in die FT243 Halter montieren tun viele. Sie gehen auch erstmal ganz gut. Nur koennen Quarze bei hoher Last auf Dauer verschleissen. Wenn man diese z.B. weit ueber 1mW treibt, halten sie nicht lange:


    https://abracon.com/Resonators/abls.pdf


    FT243 fuer Amateurfunkfrequenzen gibt es noch, aber die fuer die CW-Segmente sind meist schon weg oder teuer:


    https://www.ebay.com/itm/203223287501

    https://www.ebay.com/itm/384119580087


    Man koennte natuerlich auch eine winzige Platine mit DDS ... aber das waere Frevel und Stilbruch.


    73, Joerg

  • Moin Michael,


    Das ist hart. Ich druecke die Daumen, dass es geheilt oder wenigstens langfristig aufgehalten werden kann und schliesse Dich in meine Gebete ein.


    Fuer den Oszillator gaebe es noch Miniaturroehren, wie sie frueher in batteriebetriebenen Geraeten sassen. Die werden immer noch erstaunlich billig angeboten, will wohl niemand haben. Sie sehen zwar aus wie Transistoren, sind aber "epochengerecht":


    https://www.ebay.com/itm/333892155114


    Auf 40m ueber einen Bereich von 10kHz ziehen sollte gelingen, denn auf diesem Prinzip beruhte ja auch das Icom IC-202.


    73, Joerg

  • Moin Michael,


    DL3JIN sollte den Oberbastlerpreis verliehen bekommen. Es ist erstaunlich, was er schon alles versucht und gebaut hat.


    Es sieht so aus, dass das hier der Schaltplan des urspruenglichen Sputnik-Senders sein koennte:


    http://www.antentop.org/021/files/sputnik%20_021.pdf


    Allein die Batterien haben 50kg gewogen. Mich wundert, dass sie den Sender quarzgesteuert haben, wo die Dinger doch so stossempfindlich sind. Zumindest haette ich das so gemacht, dass er notfalls LC-freischwingend weiterlaeuft, falls der Quarz beim Flug ins All zerbroeselt.


    Ich war nie der grosse Roehren-Fan, habe sie als Jugendlicher nur benutzt, weil der Rundfunkhaendler fuer einen AF116 eiskalt fuenf D-Mark haben wollte. Das war fuer mich damals ein halbes Vermoegen. Roehren konnte ich hingegen fuer lau aus Sperrmuellgeraeten ziehen. Auch waren sie beim Einsatz etwa im Mastvorverstaerker beinahe unzerstoerbar. Der Entschluss dazu fiel, als ich zum x-ten Mal nach einem Gewitter den Vorverstaerker der Aktivantenne mit durchgebranntem Transistor vom Dach holen musste und dabei fast auf den vermoosten Pfannen voll abgerauscht waere. Ein Hoch auf breite deutsche Kastendachrinnen, sonst haette ich den Abflug ueber die Dachkante gemacht.


    Die Franzis Roehren-Taschentabelle habe ich noch.

  • Ich bin Röhren-freak geblieben, aber Quarze konnte ich mir in den 50ern als Schüler nicht leisten. Im Diefenbach von 55 sind drei Quarzschaltungen drin. Eine wird als sog. Tritetschaltung für hohe Ausgangsleistung beschrieben. Ich scanne die morgen ein und poste, ist mir zu spät jetzt. Im Tfk Laborbuch vom 1958 (blaues Buch) sind auf 2 Seiten 5 Beispielschaltungen und etwas Text zu Parallel- und Serienresonanz, drei zweistufige Beispiele, was ich bevorzugen würde. Der Aufwand für eine EF80 davor als Oszi ist nicht soviel größer. Der eigentlich Oszi zieht nicht viel Strom (normalerweise) und schont den Quarz.


    73, bis morgen, Peter

  • Band 24 des "Praktischen Funkamateurs" aus dem Jahr 1961 beschäftigt sich mit der Schwingungserzeugung durch Elektronenröhren (Download).

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    73 de wolfgang, OE1WKC

  • Hallo Peter, DB6ZH,


    ich fürchte, das Deine hier veröffentlichten Scans gegen das Urheberrecht verstoßen, deswegen habe ich die beiden Beiträge (vorübergehend) deaktiviert.

    Wenn mich jemand glaubhaft vom Gegenteil überzeugt werde ich sie wieder aktivieren.

    Oder Du setzt externe Links auf schon veröffentlichte Seiten.

    Tut mir leid


    Viele Grüße

    Jürgen

    Viele Grüße

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    wir hatten diese Diskussion bereits 2019, siehe EU Abstimmung zur Urheberrechtsreform - 26.03.19 . Eine Nachfrage zum Copyright kann man vergessen. Telefunken gibt es nicht mehr und selbst beim Franzisverlag bin ich schon irre gelaufen zum Copyright von Auszügen uralter Bücher (50er und älter). Die Autoren leben in der Regel nicht mehr (Diefenbach SK 7.12.1974 und 2044 ..... für mich theoretisch möglich, aber im untersten ppm-Bereich :) ) und in den Firmen kennt sich keiner mehr aus, bzw. man findet keinen, der dazu Aussagen macht.


    Nachdem Schaltbilder selbst nicht urheberrechtlich geschützt sind (das läuft quer durch alle technische Foren, wie Radiomuseum, etc.), könnte ich die evtl. herausschneiden und neu hochladen, mit Quellenangabe. Bei dem weiteren Text müßte an sich das Zitatrecht greifen, weil ich den zum Schaltbild gehörenden Kommentar eingescanned habe. Ich war etwas faul und kann den Überschuß wegschneiden, alles zusammen auf ein Bild/Seite zusammenfassen. Hole ich jedenfalls nach und lade später neu hoch. Es ist letztlich nur ein gerinfügiger Auszug/Zitat aus den Bücher, die schon 60+ Jahre auch dem Buckel haben.


    Vielleicht können sich aber auch Mitleser nochmals äußern. 73 Peter


    (Vorschlag: laß die Posts erst einmal inaktiv, außer jemand kennt sich besser aus und ich überarbeite die bisherigen Bilder)

  • Moin,

    Telefunken gibt es nicht mehr

    Die Inhaberin der Rechte an Telefunken ist die Telefunken Licenses GmbH.


    Bei nur der geringsten Unsicherheit, also quasi ohne explizite Freigabe, würde ich das als Forenbetreiber nicht zulassen, denn nicht derjenige, der den Beitrag einstellt, sondern der Betreiber steht in der vollen Haftung, Diskussion hin, Diskussion her. Das sollte schon hieb- und stichfest sein.


    73, Tom

  • Endlich sind wir mal wieder bei OT angelangt ;( ...Bitte neuen Thread "Copyright, Lizenz-und Urheberrechte" (oder so ähnlich) eröffnen!

    72! de Uli


    Bedenke! Amateure bauten die Arche, Profis die Titanic...

  • Nur mal so als Info:


    Die auf Seite 1 verlinkte Page zu Jogis Röhrenbude besteht zwar noch aber Jogi ist kürzlich verstorben.

    Herzlichtes Beileid an die Familie.

    73´s Jürgen , ALT-512 SDR 10 Wtts, mittlerweile 50m endgespeist an der Luft + TS-790E für VHF/UHF mit Indoor X-30 und

    4-Ele LPDA. Moxon für 6m/4m ebenfalls Indoor .... Xiegu G90 mit Eremit 18 AH LiFePO4 und 12m Spidermast für outdoor.

    Member Log4OM Alpha- & Betatest Team