HB9CV Richtwirkung

  • Hallo,

    ich habe mir eine HB9CV für 70cm gebaut und eine offenbar schlecht nachgemachte Stummelantenne als Halter benutzt. Der Schirm des Koax habe ich an der messingfarbenen Fassung angelötet (nur an einem Punkt). Heute auf dem Stadtrelais beim Rundspruche habe ich versucht mal die Antenne zu drehen und habe so gut wie keine Richtwirkung festgestellt nach vorne und hinten. 90° nach rechts oder links gedreht wurde das Signal schon etwas rauschiger.

    Ist das Relais einfach zu stark oder dämpft diese Antenne nach "hinten" doch nicht so stark bzw kann die Methode vom Antlöten an den Stecker dazu beitragen, dass es nicht so gerichtet ist? Wie ist das denn bei dieser Antennenform?


    73 de Max

  • Hallo Max,

    die HB9CV hat in der Regel so ca. 17 bis 20 dB Vor-Rück-Verhältnis. Wenn du also das Relais von Vorne mit 9+20 empfängst, hörst du es von Rückwärts immer noch mit 9. Also so einfach ist es dann doch nicht. Da die Nullstellen etwas ausgeprägter sind ist, ist es eher hörbar, wenn du die Antenne quer nimmst und dann das Relais ins Rauschen bringst.

    Aber:

    Wie hast du denn die HB9 an die Stummelantenne angeschlossen? Das scheint mir sehr dubios zu sein! Mach ein Kabel, das du richtig an der HB9 anschließt und einen ordentlichen Stecker, den du an den Handfunk anschließen kannst. Das, was du hier machst, ist alles andere als ein definierter Anschluss?


    Gruß

    Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Hallo Max


    tolles Gebilde, eine " Stummelantenne " mit einem " Hut " und dieser ist an Masse angeschlossen. Das die Stummelantenne etwas empfängt , dafür ist sie ja gebaut / konstruiert.

    Aber wie soll das HF-Signal der HB9CV in den Empfänger kommen , oder ein Mix von beiden Antennen. Die HB9CV , wie jede andere Antenne , empfängt ein Signal und 50% der

    Empfangsleistung wird gleich wieder selber abgestrahlt. Beabsichtigst du dieses wieder abgestrahlte Signal mit der Stummelantenne einzufangen . Dann hast du einen Mix aus

    direkter Einstrahlung in die Stummelantenne und dann das Signal aus der HB9CV. Signale haben im Freien und auch auf elektrischen Leitungen eine " Laufzeit " und es werden

    die Signale in Betrag und Phase addiert.

    Mach es anders , an die Antenne ein 50 Ohm Kabel , oder besser gleich einen geeigneten Stecker direkt an die / unter die HB9CV und dieses Gebilde auf die Handfunke gesteckt.

    viel Spass beim Experimentieren.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Stefan,


    ich habe die Drahtwendel entfernt und Koax am Stecker angelötet. Oft findet man ja eine angelötete BNC Buchse an der Antenne, die dann mit einer einzelnen Adern die Antenne über einen C anbindet. Das sind ja auch meist ein paar cm. Ich wollte mal probieren, ob das kleine Steck am Stecker wie ich es gemacht habe noch tolerierbar ist. (Bei mir fällt halt dann der Stecker am oberen Teil der Antenne weg)

    Ob oder wie das negativen Einfluss hat, kann ich aus Mangel an Vergleichsmöglichkeit leider nicht beurteilen und wie gerichtet die Antenne in der Praxis ist habe ich auch keine Erfahrung. Hatte außer einer Tiertelemetrie VHF Antenne noch keine Berührung damit.


    73 de Max

  • Hallo Max,


    jetzt auf dem Bild sieht es schon wieder etwas ganz anders aus. Jetzt brauchst du oben an der HB9CV " nur noch " die richtige Stelle zum Anschließen des Koaxkabels und einen korrekten Aufbau.

    Beachte, wenn du Signale mit Reflexion vor liegen hast wirst du keine ausgeprägte Richtwirkung merken. Nur in ungestörtem Verhältnis kann man die Antenne beurteilen.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Manfred,

    lese gerade deinen obigen Beitrag, hätte schon früher einen Einblick in den Stecker geben sollen.

    >Beachte, wenn du Signale mit Reflexion vor liegen hast wirst du keine ausgeprägte Richtwirkung merken. Nur in ungestörtem Verhältnis kann man die Antenne beurteilen.

    Das kann natürlich ein Grund sein. Ich hatte es im Zimmer getestet.


    >die richtige Stelle

    Ich hatte es eigentlich nach Anleitung über einen 4,7pF SMD Kondensator angeschlossen (habe keinen Trimmer gefunden)

    Siehst du da einen Fehler beim Aufbau?


    Kann das in den Übergang vom Stecker eventuell einstreuen, oder ist da das Kabel zu kurz? Ich habe mich halt das gefragt, da ich den Schirm ja zusammengezwirbelt habe und er nicht umliegend ist wie bei einem Crimpstecker

    73 de Max

  • Hallo Max,


    das Eine ist der Innenraum und die daraus resultierenden Verzerrungen des Magnetfeldes. Wenn du ein Relais empfangen willst , dann drehe die Antenne von horizontal

    auf vertikal. Der Unterschied zwischen dem horizontal und vertikal , also vertikal senden wie es bei den Relais üblich ist und deiner horizontalen Haltung / Ausrichtung

    der Antenne macht so um die 20dB . Wenn du also ein Relais empfangen möchtest musst du die Antenne nicht nur in Richtung des Relais drehen, du musst auch auf

    die Polarisation achten. Durch Reflexionen , die es immer und überall hier auf der Erde gibt , gibt es auch eine Polarisationsverschiebung und es kann vorkommen , dass

    der beste Empfang so zwischen horizontal und vertikal liegt . Nicht nur Strom, sondern auch HF geht manchmal seltsame Wege.

    Zur Eigenheit der HB9CV, sie hat einen induktiven Anteil im Anschluss, der mittels des von dir genannten Kondensators kompensiert wird / im Sendefall sollte der wirklich

    kompensiert werden. Bei nur Empfang merkt man diese Fehlanpassung nicht . Beim Senden könnte das Funkgerät sich etwas erwärmen. So etwas kann man mit einem

    für die Frequenz geeigneten Messgerät / Stehwellenmessbrücke prüfen. Hast du so ein swr-meter, dass bei 70cm funktioniert ???

    Ich hätte hier eine Messbrücke, die nicht das swr sondern den Reflexionsfaktor anzeigt, da du noch etwas neu hier bist, würde ich dir diese schenken , ist von

    Robotron-Messelektronik Radeberg , funktioniert aber tadellos.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Manfred,


    vielen Dank für deine Ausführung und dein nettes Angebot. Mein QRP SWR Meter ist tatsächlich nicht für 70cm geeignet. Habe gerade nachgeschaut und geht nur is 50MHz. Ich habe bald wieder Zugriff auf ein NanoVNA. Damit müsste das dann ja auch messbar sein?

    73 de Max

  • Hallo Max,


    ein SWR-Meter das auch den Frequenzbereich abdeckt in dem man misst ist natürlich schon wesentlich. Ich hatte/habe noch eines

    das bis 150 MHz geht aber das hat mir auf 430-440 MHz nur Mist angezeigt. Jetzt habe ich ein digitales das bis 500 MHz geht und

    das SWR meiner Duoband Diamond wird jetzt auch korrekt angezeigt (Messtoleranzen mal aussen vor).


    NanoVNA (V2) habe ich auch und sowas ist immer ein gutes Mittel.

    73´s Jürgen , ALT-512 SDR 10 Wtts, mittlerweile 50m endgespeist an der Luft + TS-790E für VHF/UHF mit Indoor X-30 und

    4-Ele LPDA. Moxon für 6m/4m ebenfalls Indoor .... Xiegu G90 mit Eremit 18 AH LiFePO4 und 12m Spidermast für outdoor.

    Member Log4OM Alpha- & Betatest Team

  • Hallo Max,

    Manfred hat schon ganz viel beigesteuert. In Innenräumen empfängt Du lauter Reflektionen.....

    In Körpernähe spielt Deine Biomasse bei der Feldergestaltung mit...

    Vertikale Sender kann man mit der horizontalen HB9 ganz gut peilen, wenn man mit den -20dB Polarisationsdämpfung leben kann.

    Btw.: auf 70cm sind einige SMD-Sorten ungeeignet. Der Trimmer ist zum Fein-Justieren gedacht. Nimm keinen Folientrimmer.

    Deine Phasenleitung: sieht ein wenig labberig aus, deren Abstand zum Antennenkörper definiert die Leitungsimpedanz und geht in die Antennenimpedanz ein. Einmal drangekommen, schwupp ist die Anpassung daneben.

    Auf 70cm muß man schon präzise arbeiten. (nicht bös gemeint)

    Die 20dB V/R aus der Literatur sind mir in der Praxis noch nicht begegenet, irgendetwas um 12..14dB halte ich für realistisch.

    Da die HB9 etwas schielt, habe ich ihr einen Refletor und zwei Direktoren verpasst. Mit dieser Antenne kann man ernsthaft peilen und auch eine Minimumpeilung rückwärts geht damit. Meine Phasenleitung verläuft übrigens im boom, quasi Luft-Koax, hi.