Audio: Visuelle Intonationshilfe

  • Hallo,


    bei Streichinstrumenten kann man trotz verschiedener Stimmungen jeden Ton greifen. So werden entgegen dem wohltemperierten System bei unterschiedlichen Tonarten z.B. die Halbtöne verschieden gegriffen. Beim Melodiespiel ist dies (fast) kein Problem.

    Nun bin ich (mangels Übung) aber doch auf ein Problem gestoßen, bei dem mein Gehör nicht ausreichend trainiert ist: Wenn ich zwei Töne gleichzeitig spiele, kann ich nicht mehr auf die trainierten Klänge (Greifpositionen) zurückgreifen. Bei Oktaven, Quinten und Quarten ist dies kein Problem, aber bei anderen Intervallen muss ich suchen, bis ein "wohltönender" Intervall gefunden ist. Dies ist zum Teil durch das Cellot bedingt, dass nicht nur Obertöne der Saiten verstärkt, sondern auch noch andere bauartbedingte Frequenzen produziert. Es entsteht ein Frequenzgemisch, das mir zu schaffen macht.


    Ich erinnere mich an Zwei-Kanal Oszis, bei denen man bei entsprechendem Frequenzabstand Kreise, Ovale, Kreuze, ... zaubern konnte. Gibt es eine Software, die eine solche Analyse erlaubt und es mit ermöglicht reine Klänge zu visualisieren. Mein TinySA deckt den Frequenzbereich nicht ab und der NanoVNA kann so etwas nicht?


    Ich weiß, dass ich nicht darum herum komme zu hören und zu üben, aber eine technische Unterstützung wäre schön.


    73 de Hajo

  • Zwei-Kanal Oszis, bei denen man bei entsprechendem Frequenzabstand Kreise, Ovale, Kreuze, ... zaubern konnte

    Moin Hajo,


    die sog. https://de.wikipedia.org/wiki/Lissajous-Figur en erlauben das. Links:

    http://www.keinschnickschnack.de/?page_id=481#Lissajous

    https://www.mathematik.ch/anwendungenmath/lissajou/

    Hier noch was zum Spielen:

    http://gerdbreitenbach.de/lissajous/lissajous.html

    73 Michael, DF2OK.

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  • Hallo,


    und Dank für die Hinweise auf Lissajous-Figuren. Zur Zeit sitze ich über Python und versuche ein LF-Scope zu realisieren. Ich befürchte nur, dass die "Klänge" zu diffus sind. Mal sehen ein Kleines Scope bis 20 kHz ohne Rechneranschluss wäre auch vielleicht eine Lösung.


    73 de Hajo

  • Hallo,


    und danke für die Hinweise. Wolfgang, Dein Hinweis hat mir eine Menge Programmierarbeit erspart, denn das Scope funktioniert.


    Meine Tests: (wenn es interessiert) Ich wollte sicher gehen, dass die Einspielungen korrekt waren. Deswegen habe ich aus dem Buch "CelloMind - Intonation and Technique" von Jensen + Chung drei Übungen genommen: Pythagorean Tuning , Combining Expressive Pythagorean Tuning with Just Vertical Tuning und Just Tuning Used Vertically and Melodically.


    Das Ergebnis: Es waren wilde Lissajous Figuren zu sehen, aber die Frequenzanalyse zeigte, dass nicht wie gefordert reine Sinustöne vorhanden waren, sondern ein Frequenzgemisch (mit den Tönen) bis 6 KHz. Der Trost: Das Scope ist also an denselben Problemen gescheitert wie ich. Aber ich kann jetzt besser hören lernen, während das Scope damit seine Probleme hat.

    PS: Ich habe es nochmals mit einem E-Cello eingespielt, aber auch hier waren die Ergebnisse nicht verwendbar, da zu viele Obertöne generiert wurden.


    Technik ist schön, aber meist ist der Kopf besser ... wenn auch langsamer.


    Nochmals Dank es 73 de Hajo