Chameleon MPAS, hybrid micro

  • Hallo,


    wenn ich mich nicht ganz "versucht" habe, gibt es hier zíemlich wenig zu dem in den USA recht bekannten MPAS Antennen-System von Chameleon.


    Mit den MPAS Komponenten kann man u.a. einen endgespeisten, breitbandigen Vertikalstrahler mit 5.5m höhe, über 80..10m betreiben.

    Einspeisung über einen 1:5 Unun für ca. 250Eur, das (vermutlich atombombenfeste) Kernelement aller Antennenvarianten


    Hat irgend jemand schon mal Erfahrungen mit dem Teil gesammelt ?


    besten Dank !

    Markus

  • Hallo Marcus,

    ich habe mal nach Chameleon mpas hybrid micro gegoogelt und eine ganze Anzahl Antennen (-teile) gefunden, aber nicht die genannte micro.
    Bei der Angabe 250€, Speisung über UNUN, breitbandige Vertikal von 80-10m bei 5,5m Höhe, mit (weiteren?) MPAS-Komponenten zu betreiben,

    habe ich 2 Probleme:
    Für einen 5,5m-Vertikalstrahler schlucke ich erst mal beim Preis (250€ für den UNUN, den Vertikalstrahler oder eine komplette Antenne?), wenn ich nur verschwommene Angaben über alle erforderlichen Bauteile für die endgültige Antenne habe. Für eine solide Stationsantenne wäre er ok, es scheint bei der Firma aber eher um /P - Antennen zu gehen.
    Als nächstes grüble ich über einen 5,5m hohen endgespeisten Vertikalstrahler, der über UNUN von 80 bis 10m geht.

    Vielleicht kannst Du mal einen Link zu einer etwas ausführlicheren Beschreibung einstellen, um sich ein Bild machen zu können.

    Wie Du siehst, habe ich keine Erfahrungen, aber der endgespeiste, breitbandige Vertikalstrahler dürfte hier einige interessieren. Kann mich nicht erinnern, hier schon mal was darüber gelesen zu haben.

    vy 73 Reiner

  • Hallo Marcus,


    ich habe mir soetwas mal selbst gebaut, in unterschiedlichen Varianten. Ja, damit lässt sich ein Strahler tatsächlich über einen weiten Frequenzbereich zwangs(!)anpassen. Es bleibt unterschiedlich viel Leistung in dem Hybrid und es wird auch etwas abgestrahlt.


    Bevor Du 200,- bis 300,-€ investierst, lege ich Dir wirklich ans Herz, da mal selbst etwas zu bauen. Du bekommst damit eine gute Portion Erfahrung und bist dann nicht so enttäuscht, wenn es zwar funktioniert, aber eben NICHT gerade "der große Wurf" ist. Gerade im QRP-Bereich mit 5-10W ist es nicht egal, wieviel herauskommt. Schließlich dreht es sich nicht um S-Stufen, sondern darum, noch gehört zu werden.


    Als Anfang kann ein 50:200Ohm BalUn oder UnUn dienen, primär halb soviele Windungen wie sekundär. Ein Ringkern FTXX-43 wäre eine gute Wahl, größer ist besser als kleiner, und dann diesen Trafo sekundär mit HF-geeigneten Widerständen von insgesamt 200Ohm abschließen oder auch mit einem 20% höheren Wert, die zusammen 30-50% der Eingangsleistung vertragen könnten.


    Die eine Seite der Widerstände an Masse, die andere an den Strahler - und schon kann es losgehen, ginge auch um 2 x 5m Dipol zu speisen. Ich habe hier bei Netto (der gelbe mit dem Scottie) GFK-Teleskop-Angelruten mit 5,8m für 5,50€ gekauft. Soetwas wäre ideal, um sie dafür einzusetzen, einfach einen dünnen Draht drumherum schlingen - oder eine alte CB-Antenne (wie kommen die bloß auf die 5,5m?)...


    Man kann nun mit dem Übertragungsverhältnis und dem Widerstandswert auf der Sekundärseite spielen, also vielleicht statt 50:200Ohm mal 50:450Ohm benutzen und entsprechend einen 450Ohm-Abschluss. Da macht sich dann die Wirkung des Strahlers deutlich stärker bemerkbar - auch die Effiziens sollte etwas besser sein.

    Es gibt auch Hybride, die sind so verlustbehaftet (ich vermute durch das Ferritmaterial oder andere Verluste), dass dort auf den resistiven Abschluss auf der Sekundärseite verzichtet wird. Wenn ich mich recht entsinne, war das bei den oder zumindest einigen Chameleon-Varianten der Fall. Irgendwo gibt es eine Webseite, die hat diese Hybride analysiert. Die arbeiten beim Impedanzverhältnis mit 1:5 statt 1:4 und ohne den Widerstand - glaube ich, bin aber nicht ganz sicher.


    Da kann man viel Zeit investieren - und mich erinnert das etwas an diese ewigen Diskussionen vor einigen Jahren bezüglich des "Magnetic Longwire BalUn" und der "besten" Länge des Strahlers...


    Tatsächlich werden von Profis auch solche Zwangsanpassungen benutzt, die arbeiten dann aber oft mit 500-1000W, teilweise mit bis zu 5kW und es ist dann "Wurst", wenn 300-500W oder gar 1,5kW im Hybrid in Wärme umgesetzt werden. Deren Hybride sind so groß wie ein echtes Ölfass (ist auch Öl drin!), mit Kühlrippen rundherum. Die (kanadische?) Firma Valcom bietet soetwas an. Und es gibt noch mindestens eine weitere Firma (ich glaube aus den USA), die mir jetzt nicht einfällt (ich bin alt!), die auch soetwas baut.
    Die Strahler an deren Breitband-(Vertikal)Antennen weisen Eigenschaften auf, die dazu führen, dass sie schon von sich aus deutlich breitbandiger sind, als ein gestreckter Leiter mit gleichen meschnischen Abmessungen es wäre. Nur um etwas zum Experimentieren in dieser Richtung zu inspirieren: Statt der Kupferlitze für den Strahler könnte man mit Erfolg Blumenbindedraht benutzen. Dabei handelt es sich um Eisendraht, wodurch sich über einen breiten Frequenzbereich ein besseres SWR ergeben würde. So ähnlich machen das die Profis - allerdings mit QRO!


    Für QRP wäre solch ein Hybrid bei geschickter Bauweise im Format einer Streichholzschachtel realisierbar - nur ob das wirklich praktikabel ist, da habe ich so meine Zweifel...


    Also, mein Rat zu diesem Thema wäre: "Versuch macht klug!" und das ist wirklich alles gar KEINE Zauberei!


    73 Andy

    2 Mal editiert, zuletzt von DH5AK ()

  • Ok, alles klar. DF2OK hat es schön beschrieben, simple bekannte Technik, mechanisch solide gebauter UNUN, im Outfit gestylt und elektrisch je nach Frequenz mehr oder weniger hingequält mit Tuner + UNUN (braucht man den wirklich nach dem Tuner?) für 211$. Es kommen also noch die Kosten für einen Antennentuner und einer irgendwie gearteten Haltevorrichtung/Mast dazu. Ich war früher auch mal ein Verfechter von Antennen, die mit dem Tuner überall hin abgestimmt werden können. Inzwischen hat mich die Praxis überzeugt, daß weniger oft mehr ist, nicht nur bei QRP.

  • Danke für den Link, Gerald!


    Der darin beschriebene Vergleich zwischen der Anpassung mit einem Automatikkoppler und

    der Zwangsanpassung ist tatsächlich mal eine detaillierte Untersuchung wert, auch was die

    Effiziens von Antennenkopplern überhaupt betriff, nicht bloß die der Automatikkoppler...


    Wenn da tatsächlich nur ein dermaßen geringer Unterschied herauskommt, sollte man sich

    überlegen, was man als Antennenkoppler einsetzt. Das erinnert mich an eine Empfehlung im

    G-QRP-Antenna Book, sich für den (oder die) Antennenkoppler im Shack eine Anzeige nach-

    zurüsten, die den Strom in die Antenne anzeigt. Mehr Strom in die Antenne bedeutet mehr

    abgestrahlte Leistung - das ist doch das eigentliche Ziel.


    Die in dem Artikel als R-Koppler bezeichnete Zwangsanpassung hat ihr Augenmerk doch nur

    auf dem SWR. Den nervigen Satz "ein Dummy-Load hat auch ein gutes SWR!" kennen wir doch

    alle. Nur, wer achtet denn darauf?

    Wenn Profis da anders herangehen, kann das für uns in vielen Fällen die falsche Lösung sein.
    Aber z.B. für NVIS-Ausbreitung im Notfunk etwa, könnte das Konzept auch ganz OK sein. Nur

    250,-€ wären mir dafür zu teuer. Es gibt genug Bauanleitungen für Vergleichbares im Netz.


    73 Andree

  • An der 25m Antenne sieht der R-Tuner nicht schlecht aus, auch wenn Strahlungsmessungen mit Amateurmitteln nicht ohne sind. Die Eingangs genannte Antenne war eine 5m Vertikal, also 5 Mal kürzer wie die zur Messung benutzte. Ich vermute Mal, daß die schönen Werte dann erst ab etwa 20m, also bei etwa 5 Mal höherer Frequenz auftreten könnten. Insofern wäre der R-Tuner bei kurzen Antennen sicherlich auf Eignung zu überprüfen, wenn es auf Verlustarmut ankommt.

  • Danke schon mal für die Infos !


    Im Grunde rechtfertigt sich der Preis der Chameleon hybrid + whip über Ihre "rock solid build quality"... (wer`s braucht), und den schnellen Aufbau.


    Das Grundprinzip findet sich vermutlich auch in anderen breitbandigen Antennen (wie oben auch beschrieben), also z.B. auch einer Diamond BB-7V, Comet 250b o.ä Antennen.


    Was ich mich nun Frage (um es mal auf den Punkt zu bringen):

    Wenn ich einen (sagen wir 7m langen) Strahler bei 40/80m nutzen möchte und verzieren ihn an der Basis

    a) Mit einer abstimmbaren Verlängerungsspule (abgestimmtes System,MP-1 like)

    b) mit einem passenden 1:x Unun und "moderatem" Tuner ("breitbandiges" System)


    1) Welches System funzt besser ?

    2) Geschätzt wieviel unterscheiden sich beide (bei 40/80m) ?


    best

    Markus

  • Hallo Markus,


    Laut Gerd Janzen (Buch: Kurze Antennen) benötigst du bei einem 7m Strahler eine C-L-Anpassung mit ca. 40µH und 2,44nF für 80m, bei 40m 7,2µH und ca. 740pF. Mit einer Spulengüte > 300 erreichst du auf 80m einen Wirkungsgrad von 50%, auf 40m von 93%. Dabei wurden Verluste durch das Erdungssystem nicht berücksichtigt.

    Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ein symmetrischer Hille-Dipol (2*6,5m) besser funktioniert.

  • Bei 7m Strahlerlänge und der damit verbundenen Niederohmigkeit auf 40 und 80m macht der Unun keinen Sinn, ausser du baust den aufwärtstransformierend...


    Ansonsten ist meiner Meinung nach das abgestimmte System, wenn man nur diese zwei Bänder nutzen möchte der Breitbandversion vorzuziehen. Wichtig ist bei beiden Lösungen ein brauchbares Erdnetz, aber das wurde ja in diesem Forum schon mehrfach besprochen.

    72! de Uli


    Bedenke! Amateure bauten die Arche, Profis die Titanic...

  • Ja, schon, nur dass man den 2 x 6,5m Dipol eben nicht so einfach aufstellen kann wie eine 5m-Vertikal.


    Das mit der kurzen Vertikal für alle Bänder soll ja angeblich das "schlagende Argument" sein, das

    das Chameleon-Konzept charakterisiert - und so attraktiv erscheinen lässt. Unser Wunschtraum

    nach einer kompakten Antenne verlockt uns immer wieder, auf solche Angebote hereinzufallen,

    speziell, wenn sie den Eindruck erwecken, industriell hergestellt zu werden! Einige Hersteller

    ähnlich kurzer Antennensysteme für Kurzwelle werben damit, dass professionelle Anwender diese

    Systeme auch gekauft hätten - und das ist tatsächlich auch wahr. Wie ich schon geschrieben hatte:

    Die arbeiten mit QRO - aber wir mit QRP!


    Den Draht, den Strahler einfach deutlich länger zu machen, selbst wenn er dünn ist, das bringt SEHR

    viel mehr. Auch das steht im "Janzen". Dann könnte man auch wieder mit diesem Hybrid arbeiten, wie

    Reiner weiter oben andeutet - wenn es denn sein soll. Aber dann fragt man sich wieder: Wozu bloß?

    Ein kleiner Drehko und eine kleine Spule mit einem Stufenschalter passen in ein Gehäuse von der Größe

    einer Zigarrettenschachtel und erfüllen ohne die erheblichen Verluste des Hybrids.


    73 Andy

  • @Uli: Der Hille hängt Luftlinie 3m über meinem Großhirn, und verbindet mich bis 20m brauchbar, mit 40 m leidlich, und bei 80m leidend mit der großen weiten Welt...

    Da meine Hütte normales EFH ist, hängt das Teil dummerweise zu niedrig... Penthouse wäre da cool....

    Ich muss gestehen, dass ich auch mal mit dieser Konfiguration bei 100w "QRP" gerufen habe. Hatte noch nie eine so große Resonanz [nicht weitersagen, war auch nur mal so, halt....]


    Hab`auch schon mal über die 27m Version nachgedacht. Läuft aber immer darauf hinaus, dass ich kein Penthouse habe.


    Die 7m waren Willkür. Die käuflichen Breitbänder haben andere Werte. Bei den höheren Bändern wird das funktionieren, bei den niedrigen wohl eher nicht.

    Ich weiß auch nicht wie das alles ohne Radials gehen soll. Wenn ich da lese, dass "...das Gegengewicht wird durch das Transceiverkabel erzeugt", frage ich mich, ob die Physik jetzt auch schon von alternativen Fakten verseucht wird...


    Wo gibts denn noch den "Janzen" ? Google meint ebay :)


    enjoy

    Markus

  • 2014 mußte ich als Mieter mir ein anderes QTH suchen. Ich fand in 500m Entfernung in unserem kleinen Dorf eines. Aber die Antennenmöglichkeit wurde sehr restrickt gehandhabt. Ich habe einen GfK-Mast vertikal aufgestellt. An diesen habe ich 7,5m lange Litze befestigt mit ca. 3Windungen. Ein Radial waagerecht abgespannt ist ebenfalls 7,5m lang. In 4m Höhe wird diese Antenne eingespeist mit einem Balun 1:1 mit undefinierter Impedanz nach DG0SA. Daran schließt sich ein 240 Ohm Fernsehkabel, also symmetrisch an. Im Shack den gleichen Übertrager am Ausgang eines Koaxaialtuners angebracht. So kann ich dieses Gebilde, welches ich "simple leg" nenne, am Stationstisch von 10m bis 40m händisch abstimmen. Seit fast 7Jahren arbeite ich damit auf den Bändern für mich zufriedenstellend mit 4W bis 80W output. Das Strahlungs-diagramm sieht auf einzelnen Bändern gewöhnungsbedürftig aus. Aber im Einzugsjahr konnte ich damit über 700 Verbindungen beim CQWW in cw erreichen. Das ist besser als gar nicht zu funken.


    Im Anhang eine kleine Skizze.


    72/73 de

    Jürgen, DF3OL

  • Geht auch. Geht offensichtlich auch gut.

    Ich frag mich nur: Wie muss eine optimierte portabel Antenne aussehen, die man

    - in 10 min aufbauen kann

    - die klassischen Bänder 10....80 abdeckt

    - möglichst effizient ist

    - überall aufbaubar ist (also nix mit Flitzebogen über Baum schießen osä).

    - Wunsch: Im Rucksack tragbar ist


    Bei letzterem würde ich auch Kompromisse eingehen...

    Die Antwort ist sicher nicht einfach.


    best

    Markus


    P.S: Den Funkgöttern sei Dank, hat man die S-meter nichtlinear definiert. Performance monitoring ist damit Expertensache. Oder hat jemand schon mal über -3dB Motorleistung nachgedacht...

  • @ Markus:


    Den "Janzen" findet man ganz sicher, wenn man ihn antiquarisch kauft, eine Suchanzeige danach

    in den einschlägigen Tauschbörsen für AFu-Geräte aufgibt oder beim Autor selbst anfragt, der seine Bücher

    nur noch im Selbstverlag anbietet.
    Man muss auch nicht jedes interessante Buch besitzen! Öffentliche und wissenschaftliche Blibliotheken sind

    miteinander vernetzt und man kann quasi jedes nachweisbare Buch über die s.g. Fernleihe ausleihen. Das ist

    nicht teuer. Schließlich gibt es diese Einrichtungen, also mein Zuruf: Nutzt sie - bevor sie wegen zu geringer

    Nutzerzahlen von der öffentlichen Hand gestrichen werden. Man kann dort sogar Leserwünsche äußern,

    tatsächlich freuen sich die meisten für den entsprechenden Fachbereich zuständigen Bibliothekare über solche

    Eingaben, dann müssen sie sich nicht selbst ausdenken, was für die Leserschaft interessant sein könnte. Also:
    Ran an den Speck!


    Zu Deinen Antennenwünschen: Die HF-Pack-Gruppe in den USA favorisiert ihr MiniBac-Antennenset, das ist

    kompakt, leicht aber nicht in 10 Minuten aufzustellen und es ist zudem immer noch ein Baum oder Teleskopmast

    erforderlich. Die Drähte sind zudem recht ausladend, denn man denkt dort an Strahlungs-Effiziens! Ich habe mir

    einsolches modifiziertes Set zusammengestellt, das noch etwas flexibler ist als deren Version...


    Kurze Stäbe erfordern ein Gegengewicht und eine aufwändige Anpassungsschaltung (sehr VIEL von L und C, oft

    zusätzlich durch Trafos unterstützt. Am Strand, wo das Wasser nah ist, mag ein Stab im feuchten Sand als

    Gegengewicht ausreichen. Aber horizontal auf dem Boden liegende Drähte, wo kleine Kinder herumtollen,

    nervt alle Eltern. Vergleichbares gilt auf dem Campingplatz, dort kann man eher ein paar Drähte über die

    Bäume werfen.
    Allein mit dem Rucksack in der Natur unterwegs, wo keiner meckern kann? Der Weidezaun wäre ein akzeptables

    Gegengewicht (wenn er stromlos ist, hi). In den Bergen könnte man eine "upper-and-outer"-Version mit

    Teleskopstab und aufwändigerem Gegengewicht aus 3-6 Drähten verlegen. Aber man muss das alles mitschleppen,

    den Mast, Abspannungen, Gegengewicht, Koppler...
    Ohne das Gegengewicht wird es im Gebirge nichts, weil die Bodenleitfägigkeit da i.A. nicht so unterstützend

    wirkt. Da könnte man mit Halbwellenstrahlern und Fuchkreisen arbeiten, da solche Systeme kein Gegengewicht

    benötigen - wenn nur die Halbwellenstrahler nicht dermaßen lang wären!


    Als Kind sah ich mal einen Hund im Kreis laufen, er jagte seinen eigenen Schwanz - und hatte einen ganz irren Spaß

    dabei! Auch wir laufen mit dieser Suche nach einem solchen Antennensystem im Kreis. Die Ziele, die wir vor Augen

    haben, laufen mit jeder Annäherung immer wieder vor uns weg. Wir werden die Physik und ihre Gesetze nicht

    verbiegen können. Aber wir sollten, genau wie der Hund damals, den Spaß an der Bewegung im Auge behalten - am

    Experimentieren, am Nachdenken, am Suchen nach Lösungen. Wir müssen Kompromissbereitschaft an den Tag legen,

    aber so weit, wie das Chameleon-System sie von mir fordern würde, ginge sie bei mir dann doch nicht!


    Für Drahtantennen arbeite ich schon lange mit sehr dünner Edelstahllitze. Davon mag man halten, was man will.

    Das Zeug ist sehr leicht und sehr reißfest. Im Prinzip könnte man einen kleinen Ballon steigen lassen, der diese

    dünne Litze trägt, auch wenn sie 80m lang sein sollte. Sie wiegt fast nichts! Hier an der Küste (QTH Kiel) gibt es

    quasi immer Wind, da geht das mit dem Ballon nicht so gut, aber wenn es windstill ist, wäre das eine Idee. Nur muss

    man sich bei dieser Lösung mit der Luftfahrtsicherheitsbehörde des jeweiligen Landes auseinandersetzen!


    Fazit: Ein Set, das alle die von Dir genannten Forderungen erfüllt, das wünsche ich mir genauso wie Du. Aber das,

    was man realisieren kann, wird immer an der einen oder anderen Ecke ein Defizit aufweisen, das irgendo weh tut -

    und sei es nur das Gewicht, das ich auf dem Rücken tragen muss, so dass die Wanderung keinen Spaß mehr macht...


    73 Andy

  • Da könnte man mit Halbwellenstrahlern und Fuchkreisen arbeiten, da solche Systeme kein Gegengewicht

    benötigen - wenn nur die Halbwellenstrahler nicht dermaßen lang wären!


    Zumindest für 30 bis 15 Meter halte ich die Lösung von Oliver, DF6MS, für sehr spannend.


    http://www.g-qrp-dl.de/Projekt…Vertical_DF6MS-WS2016.pdf


    Zusammen mit dem Fuchskreis von QRP project (https://www.qrp-shop.biz/epage…s/qrp-shop/Products/Fuchs) und einem 11,50-m-GFK-Mast von DX-Wire (https://www.dx-wire.de/gfk-mas…n/115m-gfk-mast-midi.html), der zusammengeschoben gut auch ans Oberrohr eines Fahrrads passt, habe ich damit gute Erfahrungen gemacht. Klar, 80 und 40 Meter hat man damit nicht....


    73!


    Peter DL3NAA

    DL3NAA
    Name: Peter
    QTH: Kehl (JN38VN)
    DOK B14, HSC 1023, VHSC 186
    QRP von 80 Meter bis 10 Meter CW


    Life is too short for QRP!

    Satis longa vita - Das Leben ist lange genug! (Seneca)

  • GFK Mast oder günstige Fieberglas Stiprute (Angelgeschäft bspw. Askari). Letztere sind leichter als so ein

    Spider GFK Mast und meist auch kleiner im eingeschobenen Zustand. Dazu eine Hyendfed aus NL für

    80 - 10 m. Für 30m beaucht es dabei allerdings einen ATU (interner sollte reichen). Mast irgendwo dran

    befestigt, Antenne dran, ausschieben und einen Abspannpunkt suchen um die Antenne als Slooper zu

    betreiben. Kosten: Etwa 200.- € aber (bis auf 30m) ohne ATU betreibbar.

    73´s Jürgen , ALT-512 SDR 10 Wtts, mittlerweile 50m endgespeist an der Luft + TS-790E für VHF/UHF mit Indoor X-30 und

    4-Ele LPDA. Moxon für 6m/4m ebenfalls Indoor .... Xiegu G90 mit Eremit 18 AH LiFePO4 und 12m Spidermast für outdoor.

    Member Log4OM Alpha- & Betatest Team

  • Hallo,

    Marcus schrieb:

    Ich frag mich nur: Wie muss eine optimierte portabel Antenne aussehen, die man - in 10 min aufbauen kann

    - die klassischen Bänder 10....80 abdeckt - möglichst effizient ist

    - überall aufbaubar ist (also nix mit Flitzebogen über Baum schießen osä). - Wunsch: Im Rucksack tragbar ist

    Genau dieser Frage bin ich auch jahrelang nachgegangen. Jetzt gehe ich auf die 80 zu und möchte es lieber etwas leichter. Jeder muß sie für sich und seine speziellen Wünsche entscheiden, aber

    - in 10min aufbauen: erfordert etwas einfaches, sonst dauert es meist länger

    - 10-80m abdecken: 80m erfordert eine gewisse Mindestgröße, sonst ähnelt die Antenne ein wenig einem Dummy

    - möglichst effizient: unter der halben Fullsize-Ausdehnung der Antenne läßt das nun mal merklich nach. Oft unterschätzt: Ist die Konstruktion auch verlustarm? Da hilft nur Messen/Testen, gerade bei Eigenbau.

    - überall aufbaubar: schwierig, hat man Platz, kann man Häringe einschlagen, will man mit dem Draht "einen Baum tödlich umschlingen", irgendwas kann immer falsch sein.

    - im Rucksack tragbar: wie groß darf der GFK-Mast sein, Häringe und Hammer mit bedacht.

    Ich habe mich so entschieden:

    Die leichte tragbare Station wiegt 2,5kg und passt in einen Laufrucksack. Beschreibung im Link unten.
    Fürs Fahrrad habe ich einen 7m-GFK-Teleskopstab (1,2m), der auf dem Gepäckträger befestigt wird. Ein Foto befindet sich auf QRZ.COM

    Meine Basteleien dazu habe ich hier beschrieben, vielleicht kann jemand eine brauchbare Idee entnehmen:

    https://www.darc.de/der-club/d…etloop-und-mini-vertikal/

    73 Reiner

  • Moin zusammen, es weicht ja alles schon wieder vom Thema ab..


    Ich habe ähnliches, wie vom Jürgen, DF3OL beschrieben, über sehr lange Zeit am Wohnmobil betrieben. ein 12m GFK Mast mit 2X6,3m Dipol. Der Speisepunkt ist ähnlich wie auf der Zeichnung vom Jürgen dann in ca. 6m Höhe. Hier wird über ein Wireman eingespeist und das zweite Dipolbein mit ca. 70 Grad schräg abgespannt. Im Speisepunkt ist kein Übertrager. Am Ende des Wireman, man benötigte in meinem Fall ca. 7 m, gab es dann den bekannten 1:4 für unbekannte Impedanzen. Ein unsymmetrischer Autotuner hat in meinem Fall von 80m bis 10m alles angepasst.

    Auf 80m war die Effektivität sehr bescheiden.

    Es gab keine Einstrahlungen in die überall vorhandene Technik. Also Wohnmobilelektronik und Fernseher blieben bei 100 Watt unbeeindruckt.

    DK7ZB hat sich mit dieser Antenne, er nannte es einen vertikalen Dipol, intensiv befasst.


    Die Antenne strahlt wohl auf 30m und 40m flach ab. Ich kann sagen es ging immer gut. Wenn man abends noch ein QSÖchen fahren wollte, gabs immer problemlos Partner.


    Eine Platzsparende Lösung für schwierige Fälle..

    73, Bert DF7DJ

  • Da die "Abweichung" ja prinzipiell vom TE selbst kam darf das wohl auch so sein. Wobei natürlich dessen "Anforderung"

    ist eine effiziente Antenne für 10 - 80 m zu betreiben die man in 10 min. aufbauen kann. Mit solch einer Hyendfed und

    einer langen Angelrute für unter 30.- € ginge das. Natürlich kostet die Hyendfed, so man eine kauft, auch ihre 150.- €

    aber man hat das ja bereits auch im Selbstbau mit 1:64 Übertragern u.ä. realisiert.


    Hier mal meine Suchergebnisse nach "Hyendfed Antenne Eigenbau":

    Hyendfed Eigenbau

    73´s Jürgen , ALT-512 SDR 10 Wtts, mittlerweile 50m endgespeist an der Luft + TS-790E für VHF/UHF mit Indoor X-30 und

    4-Ele LPDA. Moxon für 6m/4m ebenfalls Indoor .... Xiegu G90 mit Eremit 18 AH LiFePO4 und 12m Spidermast für outdoor.

    Member Log4OM Alpha- & Betatest Team