Doublet - diverse Varianten - mit Anpassgerät

  • Um das Tuner-Thema nicht zu beschädigen, hier etwas zu Doublet + Speiseleitung + Tuner:

    Es wurden ja bereits 2 x 20..22m und die ZS6BKW angesprochen. Darüber gibt es ja bereits reichlich Abhandlungen / Fundstellen / Literatur.

    Speziell - um auch 160m abdecken zu können - habe ich 2 x 27m mit HL gespeist und die Luft gehängt.

    Die Anregung stammt aus dem Rothammel (Ausg. 13., Kap. 10) - dort werden als Literatur die Artikel von DJ2ZF (sk) in den DL QTC 11/1959 und 9/1960 angeführt.

    Generell geht es in Kap. 10 an dieser Stelle um L/3-Antennen. Wenn man mal die 54m halbiert, erhält man .... ja genau, das ist ja ...

    Währen bei ZS6BKW Angaben zur Speiseleitungslänge gemacht werden, nennt OM M. Belter in beiden Artikeln beliebige 2-Draht-Leitungslänge. Er passt mit PI-Filter + Luft-Gleichtaktsperre an.

    Beim ersten Einsatz der Antenne war 160m mit "Bordmitteln" nicht anpassbar. Einen Analyzer hatte ich blöderweise nicht dabei. Daraufhin hab ich die Antenne simuliert und dann mit TL weitergemacht. Erstes Problem offenbar: die HL-Länge. Ist nun korrigiert. Zweites Problem: hohe Blindanteile. Dann überschlägig das Anpassglied für 160m berechnet.

    Da kommen Werte heraus, die kaum ein Automatiktuner "vorrätig" hat. Also: Hilfe zuschalten oder extra was für 160m bauen.

    Wenn ich allerdings das Strahlungsdiagramm der viel zu niedrig hängenden Antenne anschaue, frage ich mich, was ich Besseres mit dem Draht anfangen könnte, hi.

    Mal sehen, wie der nächste (diesmal besser vorbereitete) Feldversuch diesmal ausgeht. :rolleyes:

  • Hallo Jochen.
    Ich habe ein Doublet mit 2 x 22m und ca 45m Hühnerleiter. Antenne und HL sind jeweils aus einem Stück. Als Spreizer nutze ich diese "Tomaten-Spreizer" mit 85mm Abstand. Die Antenne wird mit einem symmetrischen L-Koppler angepasst. Der besteht aus 2 x 22uH und 500pF variabel und 500pF fest. Damit kann ich die Antenne auch auf 160M betreiben und werde auch gut gehört. Natürlich wären 1/3 Lambda oder mehr besser aber so hielt sich der Aufwand für mich in Grenzen. Ich bin gespannt was noch an Berichten kommt was auch gut auf 160M funktioniert.

    Vy 73, Roger

    Einmal editiert, zuletzt von dl2ydp () aus folgendem Grund: Länge HL korrigiert.

  • ich hab eine kurze Doublet (2x 6.5m) für <30m, dazu hab ich den Tuner hochgelegt, da mir das aufgrund der einfacheren Verhältnisse am Balun (simple Koaxkabel Wicklung nach W1JR) als die schmerzlosere Lösung aussah; anstelle eines Balun für undefinizierte Impedanzen am Tunerausgang. Der Tuner selbst ist ein gewöhnlicher unsymmetrischer LDG-Tuner; Feedline ist ein etwa 4m langes Stück selbstgebaute Hühnerleiter. Soweit hat sich das bisher bewährt

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Ich habe ebenfalls 2 x 6,5m an ca. 5m Hühnerleiter und einem Eigenbautuner (http://www.familiemakowski.de/Antennentuner.html). Da ich nichts anderes habe muss sie auch für 40m und 80m gehen. Auf 80m tut sie es mehr schlecht als recht, man muss auch beim übers Band drehen häufig nachstimmen. Auf 40m geht es ganz passabel, wenn man auch hier immer noch mal nachstimmen muss. 20m gehen richtig gut, auf den höheren Bändern habe ich noch wenig Erfahrung. 160m macht mein K2 nicht.


    Bernd

  • 2 x 6,5 m habe ich eine Zeit lang indoor betrieben weil nichts anderes ging. Mit CG-3000 direkt im Fusspunkt (ohne HL)

    liess die sich auch gut auf 80/160 anpassen. Hab damit etliche QSO gemacht aber mit QRP halt meist FT8. Selbst mit CW

    war das nicht wirklich prickeld. Aber wie gesagt, indoor in der 1. Etage. Und es geht doch, HI


    Jetzt mit 50m Endfed draussen geht da doch etliches mehr. ;)

    73´s Jürgen , ALT-512 SDR 10 Wtts, mittlerweile 50m endgespeist an der Luft + TS-790E für VHF/UHF mit Indoor X-30 und

    4-Ele LPDA. Moxon für 6m/4m ebenfalls Indoor .... Xiegu G90 mit Eremit 18 AH LiFePO4 und 12m Spidermast für outdoor.

    Member Log4OM Alpha- & Betatest Team

  • Die Werte für 2 x 27m

    mit 10m HL: 3,3n + 2 x 12,5 uH

    mit 22m HL: 3,3n + 2 x 2,25 uH

    Ersteres ist Wahnwitz und die 4,5 uH haben auch nur wenige Tuner parat.

    Vielleicht stricke ich doch noch mal das S-match von PA0FRI um. (bislang 2x geändert) Ist ja auch nur eine Kombi aus Gleichtaktsperre und L/C bzw. C/L.

  • Meine ist im Speisepunkt (20m) 2x 13m horizontal dann 2x7m vertikal nach unten und wieder 2x10m horizontal, da wo die 7m runterkommen hängte je eine Spule von

    100 μH drin für 160. Dann noch ca. 23m Hühnerleiter mit 12cm Spreizern am GFK Mast nach unten und dann horizontal sa 3m über Erde an einen Strombalun. Das ganze habe ich mit dem kleinen Programm optimiert und geht über den Tuner dann vom K3 überall so mit SWR 1,1 bis 1,5. Gestreckt wäre sicher optimal aber wer hat heutzutage schon soviel Platz :rolleyes:

    Alles aus Cu Draht 2,5mm isoliert, damit enstehen diese Werte.


    Die bringt gegenüber einem Dipol für 40 und 80 in ca 25m Höhe knapp eine S Stufe, in gleicher Strahlrichtung.

  • Hallo Peter, da hast Du ja einen "Zweibandkurzdipol" gebaut, hi. Eigentlich wollte ich L in der Antenne vermeiden..... mal sehn.

    Vorhin hab ich mal die Artikel von oe5cwl noch mal rausgesucht.

    Ja, die Länge der HL spielt sicher eine Rolle. Im Moment cq553, habe aber auch noch Eigenbau-HL (mit Gitterkabelbindern) da.

    Will erst mal mit korrigierter Länge mit dem Analyzer messen, bevor weiter herumgefrickelt wird.

  • Hallo Antennenbauer,


    bei Beschreibungen von Mehrbandantennen ist mir oft aufgefallen, dass kaum Angaben zum verwendeten Material (Stahlerdicke, Strahlerisolation, Verkürzungsfaktor der Zweidrahtleitung) gemacht werden. Wahrscheinlich aus diesem Grund ist die Erfolgsquote mit einem Nachbau recht unterschiedlich. Wie die bekannten Entwickler auf die Abmessungen ihrer Antennen gekommen sind, habe ich auch noch nirgends gelesen.


    Anlass, mehr darüber nachzudenken, machte ich mir erst, als ich eine speziell auf einen 4-Band-Transceiver zugeschnittene Doublet bauen wollte. Bei einer Doublet dürfen Strahler und Zweidrahtleitung auf den gewünschten Bändern kein Vielfaches einer halben Wellenlänge aufweisen, damit am Fußpunkt eine vom Tuner erreichbare Impedanz vorhanden ist. Es war nicht mein Ziel, eine Antenne zu entwerfen, die auf allen Bändern 50 Ohm Impedanz besitzt. Daher gehe ich davon aus, dass leichte Abweichungen immer durch den ohnehin bei mir stets zum Einsatz kommenden Antennentuner ausgeglichen werden.


    Doch man steht vor dem Problem, einen Strahler frei wählbarer Länge und einem bestimmten Verkürzungsfaktor mit eine Zweidrahtleitung frei wählbarer Länge und einem anderen Verkürzungsfaktor zusammenschalten zu müssen. Da schein Rechenarbeit angesagt. Doch die Überlegungen von Karl Hille zu der von ihm genutzten Stromsummenantenne brachten mich auf eine Idee. Hille berechnet den Punkt zum Anschalten der Speiseleitung auf einer Windom-Antenne. Dafür rechnet er die sich auf der Antenne je Band bildenden Ströme zusammen, wodurch sich das charakteristische "Gebirge" ergibt. Man sucht sicht bei der Windom-Antennen nun einen Punkt heraus, an dem ein möglichst hoher "Gipfel" vorhanden ist. Dann hat man einen Punkt, an dem sich die Antenne niederohmig speisen lässt.


    Zurück zur Doublet. Die ist ja von Hause aus nicht resonant, sodass sich keine vollständigen "Strombäuche" auf ihr bilden können. Doch auch bei einer Doublet sind die Ströme an den Strahlerenden Null, wie bei einer Windom-Antenne. Warum sollte der Algorithmus von Hille nicht auch auf eine Hälfte der Doublet anwendbar sein? Die hat doch auch ein hochohmiges Ende und ich suchte einen Punkt mit moderater Impedanz.


    Daher suchte ich mir aus dem "Gebirge" einen möglichst hohen "Gipfel" heraus. Seine Entfernung bis zum hochohmigen Drahtende ist dann zumindest schon die Länge einer Hälfte einer Doublet - die zweite Hälfe bekommt dann die gleiche Länge. Bleibt nur noch eine passende Zweidrahtleitung zu berechnen. Auch dafür bietet sich das "Gebirge" an. Ich suchte mir einfach einen zweiten "Gipfel", der noch weiter als der erste vom hochohmigen Ende entfernt ist. Somit habe ich zwei Punkte mit moderaten Impedanzen. Der erste bestimmt die Strahlerlängenhälfte, die Differenz zwischen beiden ist für die Länge der Zweidrahleitung bestimmend.


    Die bisher ermittelten Längen sind stets die elektrischen Längen, also bei einem Draht mit Verkürzungsfaktor = 1. Berücksichtigt man die Verkürzungsfaktoren des isolierten Strahlerdrahts (irgendwas zwischen 0,95 und 0,98) und der Zweidrahtleitung ergeben sich die mechanischen Längen.


    Die ganze Berechnung habe ich hier festgehalten. Wer genauer hinsieht, dem fällt auf, dass ich nicht die Summe der Ströme verwende, sondern das Produkt. Dadurch lässt sich ein ungünstiger Punkt eher erkennen. Bei der Summe kann es vorkommen, dass der Strom auf einen Band recht gering ist, die Summe selbst aber immer noch recht hoch ist. Bei einem Produkt kann das nicht auftreten.


    Eine positive Eigenschaft der so berechneten Antenne möchte ich noch anfügen. Der Stahler lässt sich sowohl direkt an den Tuner schalten und abstimmen, wie bei einer Vertical mit einem Radial, als auch am Ende der Zweidrahtleitung anschalten, wie bei einem Dipol oder einer Inverted V.


    Viel Erfolg beim Zurechtschneiden einer maßgeschneiderten Antenne!


    73/72 de Ingo, DK3RED − Nicht vergessen: Der Spaß ist die Energie!

  • Hallo Ingo,

    besten Dank für Deinen Beitrag!

    Habe gleich mal ein wenig herumgespielt....

    Dann noch mal in die DL QTCs reingeschaut. Wer lesen kann... :wacko: ... da steht nichts von 160m. L/3 - das taucht erst im Rothammel mit Verweis auf W5ANB auf.

    Die HL beachte ich nebenbei als möglichen L/4-Trafo....

    Also vielleicht doch "L in antenna", länger wollte ich nicht werden. Heut abend mal herumsimulieren.

  • Moin Ingo


    ehrlich gesagt, hab ich mir auch nicht die Mühe gemacht, meine Doublet gross nachzurechnen, es war mehr die Device: ich nehm, was ich zur Hand hab und fertig, also Strominstallationsdraht 1,5mm2, Isolatoren aus Viehhüterbedarf und eine selbst gebaute Hühnerleiter mit 10cm Breite, die wohl einen Vk von ~0,97 haben dürfte.

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Hallo Jochen,

    Die HL beachte ich nebenbei als möglichen L/4-Trafo....

    Also vielleicht doch "L in antenna", länger wollte ich nicht werden. Heut abend mal herumsimulieren.

    laut Deinem ersten Posting hast Du doch eine Hühnerleiter eingesetzt, oder? Oder hast Du das verworfen?


    Ich habe mir einfach mal Deine Konstellation angesehen. Dir stehen 2 x 27 m zur Verfügung. Eine gut auf allen Bändern von 160 bis 10 m nutzbare elektrische Länge für eine Strahlerhälfte ist 27,53 m. Als mechanische Länge ergibt sich bei einem angenommenen Verkürzungsfaktor von 0,98 genau 26,98 m. Eine Antenne mit 2 x 26,98 m sollte sich direkt mit normalen Antennenkopplern anpassen lassen. Dann müsstest Du keine Hühnerleiter verwenden.


    Zumindest ich sitze jedoch sehr selten am Fußpunkt. Da freue ich mich über jedes Stück, dass ich zwischen Fußpunkt und Speisepunkt bekomme. Als Länge der Hühnerleiter bieten sich mehrere Varianten an: 6,91 m (bis "Gipfel" bei 34,44 m) und 11,17 m (bis "Gipfel" bei 38,7 m). Wenn die Hühnerleiter einen Verkürzungsfaktor von 0,8 hat, so ist sie auf 5,53 m beziehungsweise auf 8,94 m zuzuschneiden. Selbst wenn die so bemessene Hühnerleitung zwischen dem Fußpunkt der Antenne und dem Antennenkoppler am Speisepunkt sitzt, sollte sich die Antenne auf allen gewünschten Bändern abstimmen lassen.


    Wenn irgendwo steht, dass es mit einer Hühnerleitung beliebiger Länge funktioniert, so scheint dies nicht zu stimmen, denn sonst hättest Du die Antenne ja anpassen können. Da die berechneten 2 x 26,98 m nah genug an den von Dir verwendeten 2 x 27 m liegen, solltest Du ruhig mal mit der Länge der Hühnerleitung experimentieren, um zu einer ohne Spulen auskommenden Antennen zu kommen. Wie geschrieben, musst Du nur den Verkürzungsfaktor der Hühnerleitung wissen.


    73/72 de Ingo, DK3RED − Nicht vergessen: Der Spaß ist die Energie!

  • Hallo Ingo,

    nein, kein Koax. Dämpft mehr und ist schwerer.

    ja, ich hatte 30m CQ553 im Einsatz. Jetzt habe ich die HL auf 22m gekürzt und muß es mal wieder aufbauen. Zum Messen.

    Mit korrigierten Werten für CQ553 habe ich die Anpasswerte bestimmt. Z=392ohm und V=0,89 dazu verwendet.

    Ist ja lustig, Deine 11,17m sind nicht so weit von einem meiner Maxima (um 10m HL) entfernt.

    Mit 10/12/13,5m Mast ist eine HL_Länge um 20m praktisch ganz prima im Urlaubseinsatz.

    Viele Anpass-Schaltungen scheitern übrigens an den Magnet-Materialien. Ich baue das S-match jetzt zum dritten mal...

    ... mit NiZn - Rohrkernen. Vor dem grossen Aufbau kommt eine Testanordnung auf ein Brett.

    Und "tuner hot" wird auch noch perfektioniert, LDG dann mit Akku.

    Die Draht-Werte hab ich auch mal in den DZR von DL1JWL eingetrichtert, sieht ganz brauchbar aus.

    Simuliert hab ich auch schon. Vorerst mal weiter ohne "L in antenna."

    Danke Dir fürs Mitmachen / Unterstützung! Echter ham spirit.

  • Als neulich der FA 8/2022 mit DF2BC s Beitrag ab s.633 kam, erinnerte ich mich, daß er das so in Varianten schon öfter in den Vorjahren brachte. Vgl. FA 4/2016, CQDL x/2011, usw...

    Auch im FA Digest ab S.366 wird diese symmetrische Kopplerart beleuchtet. Im Rothammel steht er auch, Original ist glaube ich aus dem Jahre 1932, Linkkoppler für zu kurze symmetrische Dipole.

    Da noch ein T400-2 herumflog und ein fetter HV-Drehko hab ich einen Nachbau fast fertig.

    Allerdings rätsele ich über die Gründe für die verschiedene Gestaltung der Einkopplung.

    Auf den Seiten von Rick, dj0ip gibts auch etwas zu Alfeds setup zu lesen.

    Ham Radio Site - <Tech Shoot-Out>
    Neue Seite
    www.dj0ip.de

    -

    1) 4 Wdg. in Reihe mit einem Drehko

    2) 2 Wdg. ohne Drehko

    3) 1 Wdg. ohne Drehko

    -

    Im Moment starte ich mit 4Wdg. TRX-seitig ohne Seriendrehko.

    Hat noch jemand den Koppler gebaut oder Erfahrung damit?

    73 & schönes Wochenende!

    Jochen

  • Ich nutze mittlerweile einen Christin-Koppler (DL3LAC). Der stimmt meine Antenne von Post #2 auch problemlos auf 160m ab.
    In "Hochpass-Schaltung" sogar 6 und 4m!

    Vy 73, Roger

  • Der Christian Koppler kommt sicher auch noch irgendwann dran, aktuell habe ich aber ausreichend Baustellen. Fange aktuell nichts neues an.

    Der klassische Resonanzkoppler ist für 160m quasi fertig / im Gehäuse / sogar schon beschriftet.

    Der Ringkern bringt berechnetermaßen gut L in antenna...