EFHW mit Tuner

  • Hallo Forum


    ich mache meine ersten Gehversuche mit einer endgespeisten 1/2-Wellenantenne.

    Ich habe mir den Ilertenna Tuner gebaut (https://www.qrphamradiokits.co…#cc-m-product-12128704749) bin aber aktuell etwas am rätseln, ob er wirklich "gut" funktioniert.


    Setup:


    Draht 20,4m lang als inverted-V mit einem Abspannpunkt in ca. 9m Höhe aufgebaut. Endpunkte jeweils ca 1,5m über Grund. Der 2W CW Trcv ist mit ca. 1m RG58 am Tuner angeschlossen - Gegengewicht habe ich nicht angeschlossen.


    RBN zeigt ganz passable Werte:

    TF4X 14064.2 17 dB 1255z 07 Nov

    W1NT-6 14064.2 6 dB 1255z 07 Nov

    SJ2W 14064.3 6 dB 1255z 07 Nov

    LA6TPA 14064.3 9 dB 1255z 07 Nov

    W3UA 14064.3 5 dB 1256z 07 Nov

    SZ1A 14064.2 9 dB 1256z 07 Nov

    OH6BG 14064.3 9 dB 1256z 07 Nov

    ES3V 14063.2 16 dB 1323z 07 Nov

    W1NT-6 14063.2 18 dB 1323z 07 Nov

    CT7AHV 14063.2 2 dB 1323z 07 Nov

    SJ2W 14063.2 9 dB 1323z 07 Nov


    SM6FMB 10118.0 6 dB 1303z 07 Nov

    G4HSO 10118.0 12 dB 1303z 07 Nov

    G4ZFE 10118.0 14 dB 1303z 07 Nov

    TF4X 10118.0 15 dB 1303z 07 Nov

    G0KTN 10118.0 4 dB 1302z 07 Nov

    ES3V 10118.0 6 dB 1302z 07 Nov

    TF4X 10119.3 14 dB 1325z 07 Nov

    G0KTN 10119.3 9 dB 1325z 07 Nov



    SM7IUN 7030.0 9 dB 1300z 07 Nov

    DK0VH-7 7030.0 2 dB 1300z 07 Nov

    HA5PP 7030.0 15 dB 1300z 07 Nov

    DL0PF 7030.0 23 dB 1300z 07 Nov

    DL3DTH 7037.8 17 dB 1327z 07 Nov

    DL0PF 7037.8 13 dB 1327z 07 Nov

    OL7M 7037.8 14 dB 1327z 07 Nov

    DL8TG 7037.8 15 dB 1327z 07 Nov

    IK4VET-1 7037.8 17 dB 1327z 07 Nov


    Aber irgendwie klappt das mit der visuellen Abstimmung über die LED bei 40m fast gar nicht, auf 20m wird die LED ein wenig dunkler bei Resonanz - aber - auf 30m hat die Antenne einen schönen Dip. Die LED geht komplett aus. Die Ergebnisse auf 40m und 20m kann ich mir erklären lambda/2 und lambda. Aber 30m passt ja irgendwie gar nicht in das Schema?! Die SNR Werte im RBN sind, finde ich, für 2W jetzt nicht schlecht ...


    Zudem ist mir aufgefallen, dass die Antennenlänge +-20cm sich irgendwie gar nicht auf die Abstimmung auswirkt - hätte ich jetzt eigentlich schon erwartet.


    Dann habe ich einen Antennenanalyzer angeschlossen und habe dort recht schlechte SWR Werte im Resonanzfall.

    Wenn ich auf TUNE schalt, dann komm ich bspw. auf 30m auf 1:1 - in OPERATE habe ich aber bestenfalls 2,5:1. Auf 40m und 20m ist es generell in beiden Stellungen schlechter.


    Gegenprobe: Anstatt Antenne - Widerstand 4k7 direkt an den Tuner angeschlossen.

    Band OPERATE TUNE

    20m 1,5:1 1:1

    30m 1,5:1 1:1

    40m 1,5:1 1:1


    Hier hätte ich jetzt auch in OPERATE irgendwie 1:1 erwartet.


    ?( Hat jemand hier im Forum etl. sich auch mal an so einem Setup versucht und kann berichten? ?(



    Vy 72 aus Filderstadt


    Dietmar, DL2SBA

  • Moin Dietmar,

    mit einigen Dingen muss man erst etwas Erfahrung sammeln, um die Anzeigen richtig interpretieren zu können.
    Ich würde mir mit einem billign µA-Meter, einem kurzen Stäbchen, einem Poti und einer Ge-Diode ein primitives Feldstärke-Schätzeisen aufbauen. Dann würde ich das, was Du schon ausprobiert hast, nochmal Schritt für Schritt durcharbeiten. Bei bester Abstimmung sollte die Feldstärke maximal sein. Du kannst dann versuchen, die Anzeige der Feldstärke mit der Anzeige der LED in einen logischen zusammenhang zu bringen. Unter Umständen wirst Du die LED-Anzeige verbannen und das µA-Meter weiterbenutzen...
    Bei einem Halbwellenstrahler ist es nach meiner Erfahrung wirklich ziemlich egal, ob er nun ein Stückchen länger oder kürzer ist.

    73 Andy

  • Moin Andy


    danke für die erste Rückmeldung!

    Immerhin das mit der Antennenlänge passt zu meinen Beobachtungen ... was mich sehr verwundert, dass ich auf 30m scheinbar auch eine gute Anpassung hinbekomme. Morgen teste ich weiter.

    Vy 72 aus Filderstadt


    Dietmar, DL2SBA

  • Hallo Dietmar,


    Habe mit dieser Art der SWR-Anzeige keine Erfahrung. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass es möglich ist, eine 20m lange Antenne mit dieser Schaltung für 30m anzupassen. Es kommt auf das Windungsverhältnis bei T1 und Größe von C1 an. Wie hoch die Verluste sind, habe ich damals nicht untersucht. Aber es hat funktioniert.

  • Hallo Dietmar,


    ich habe entsprechende Erfahrungen gemacht: Eine 20m-Halbwellen-Vertikal ließ sich auch auf 15m anpassen.
    Aber das wird wohl vom Diagramm her nicht ideal gewesen sein - aber es ging, das war damals wichtig.


    Nochmals zum Anpassen der Halbwellenantenne. Ich mache das so: Zuerst muss ich die Kombination von Fuchskreis und angeschlossenem Halbwellenstrahler auf Resonanz abstimmen, vorzugsweise mache ich das zuerst im Empfangsbetrieb auf maximales Rauschen, dann mit nur 10% der verfügbaren Leistung auf maximale Feldstärke meines "Schätzinstrumentes". Dann suche ich die Anzapfung an der Spule, mit der ich die beste Anpassung erreiche. Meist mache ich dann noch einen weiteren Durchlauf - aber immer mit einem Auge fest auf meinem Feldstärkemessintrument! Denn nur die zeigt die korrekte Abstimmung an. Schaue ich nur auf das beste VSWR, würde ich evtl. auf eine Flanke der Resonazkurve abstimmen - und genau DAS will ich vermeiden.


    Daher stimme ich meine Halbwellenkoppler immer auf die maximale Feldstärke ab,

    alle anderen Koppler auf den maximalen Strom am Ausgang!


    73 Andy

  • Hallo Andy,

    eigentlich ist es ja ein abgespeckter Fuchskreistuner. Abgespeckt deshalb, weil es keine Möglichkeit gibt, das Windungsverhältnis anzupassen (meist gibt es dazu einen Stufenschalter im Kreis), wenn durch Umwelteinflüsse der Anpassungswiderstand des Strahlers sich ändert.

    Ich würde zunächst versuchen, durch stückweises Kürzen der Antenne das SWR zu verbessern (enden eng aufwickeln, nicht abschneiden)

    Grund: Die Länge ist ja für einen Halbwellenstrahler mit kleinem Aufschlag angegeben (lt. Beschreibung), der im Normalfall gestreckt in der Höhe hängt. Du hast aber eine InvV aufgebaut, deren Enden recht tief hängen. Auf 30m mußte ich z.B. eine vergleichbare Portabelantenne gegenüber dem gestreckten Dipol um gut 1m kürzer machen, damit sie in Resonanz kam. Durch diese fehlende Resonanz sinkt der Anpassungswiderstand. Zusätzlich sinkt der Anpassungswiderstand auch bei Resonanz stark ab, wenn die Enden des Strahlers unter 2 bis 3m herabgeführt werden. Am Ende hast Du nicht die angenommenen etwa 4,5kOhm Anpassungswiderstand für den hoch aufgehängten Halbwellenstrahler, sondern vielleicht noch um 1 kOhm.

    Also zuerst die richtige Drahtlänge ermitteln und danach bei bleibender Abweichung das Übersetzungsverhältnis der Trafos anpassen. Mit einem echten Halbwellenstrahler (4,5kOhm reell) stimmt ja das SWR, das Gerät funktioniert also.

    Mal zum Vergleich der Fuchskreis von QRP-Projekt: https://www.qrpproject.de/Medi…ultibandfuchsHandbuch.pdf

    73 Reiner


    Ein Nachtrag zu den Eigenheiten der benutzten LED-Abstimmanzeige:

    - Durch die Brückenschaltung sieht der Sender beim Abstimmen unabhängig von der Antenne immer mindestens SWR 1:2. Es kann akso nichts durch Fehlanpassung defekt gehen.

    - Das Anzeigeminimum (SWR = 1:1) ist scharf und deutlich und somit genau zu sehen

    - Bei Verstimmung ist der Helligkeitsunterschied kaum einzustufen, ob das SWR nun mehr oder etwas weniger daneben liegt, ist kaum zu erkennen, lediglich heller (schlechter) oder dunkler (besser) erkennt man beim Abstimmen.

    Bedeutet: Ideal für die Betriebseinstellung des SWR, aber weniger gut für den Abgleich der Antenneneigenschaften nach dem Bau.

    Vielleicht gibt es jemand mit einem Antennenanalyser in Reichweite, der ist ideal für solche Abgleicharbeiten.

    Einmal editiert, zuletzt von DL8LRZ ()

  • Hallo Reiner,

    ja, ich stimme Dir voll zu. Ein Stufenschalter oder (noch simpler) ein Stück Litze und eine winzige Krokodilklemme würden da SEHR viel mehr Flexibilität schaffen...

    Ich mag solche Lösungen nach dem Motto "Das passt immer - eigentlich!" überhaupt nicht. Lieber ein oder zwei Knöpfe mehr und ein winziges Messinstrument, das mit wirklich zeigt, wo ich bin.

    73 Andy

  • Hallo Dietmar, wie Reiner bereits schrub:

    4k7 finden in der Praxis nie statt.

    Ausserdem siehts rechnerisch so aus: in=4:28=7 -> iz=49 --> zout=2k45


    4 Wdg. primär auf T50 gelb sind übrigens auf 7MHz Z=2,8 ohm. :wacko:

    Wickeltechnik: die "kalten" Spulenanfänge gehören zueinander.....

    Der Unterschied zwischen "operate" und "tune" : die Dämpfung der Widerstandsmessbrücke "dämpft" das schlechtere reale Ergebnis "schön."

    -

    Bevor Du x mal den Strahler kürzt, koppel doch den Draht mit einem Drehko an.

    -

    Stichwort Drehko: über die Güte es mitgelieferten "Polyvaricon" bist Du Dir vermutlich im Klaren... (?)

  • Guten Morgen Zusammen


    danke Euch allen für Eure Antworten!


    DH5AK

    Dass die SWR Anzeige nicht toll ist glaube ich auf Anhieb - das mit dem Feldstärkemesser versuche ich mal.


    @dh6tf

    "4 Wdg. primär auf T50 gelb sind übrigens auf 7MHz Z=2,8 ohm."

    Der DL QRP Fuchskreis hat 1-6 Windungen primär schaltbar auf einem T80-2. Bei 4 Windungen also 3,8 Ohm.

    Was will mir dieser Wert überhaupt sagen?

    Vy 72 aus Filderstadt


    Dietmar, DL2SBA

  • Es liegt da nicht der induktive Widerstand der Koppelspule an, sondern der transformierte (Resonanz-) Widerstand des Schwingkreises.

    Beim Vergleich der Plastik-Drehkos mit einem Luftdrehko ergab sich bei mir kein Unterschied in einem Preselektor (im FA-SDR), nur die eingebauten Trimmer brachten merklich Zusatzdämpfung beim Eindrehen.

  • Hallo Dietmar,

    die ganzen Endfed - Trafos sind auf das Material -43 gewickelt, damit ist im Sendefall etwas Leistung an der Antenne ankommt. Das wäre die Breitbandanwendung.

    Der Fuchs stellt sich als Resonanzübertrager dar. Wenn schon, darf es ruhig ein T184-2 mit deutlich erhöhten Windungszahlen sein.

    Das iz kannst Du ja probeweise auf z.B. 5,2 verringern.

    -

    Die Themen Endfed, Fuchs und ZM-xy sind für mich erledigt, da mag ich keinen "neuen Krieg vom Zaune brechen."

    Im Urlaub habe ich eine am Ende eingespeiste OCF optimiert und bin endlich zufrieden. Der Trafo hat übrigens für die doch recht erdnahe Aufhängung des Dipols nur ein iz von 3,5.


    Andy s Vorschlag mit einem kleinen Zeigerinstrumentchen ist übrigens empfehlenswert, auch als LED-Ersatz.

  • @ Jochen, dh6tf:


    Das Ankoppeln der Halbwellenantenne über einen (Dreh)-Kondensator bringt quasi keinen Effekt, da die Antenne immer noch hochohmig ist, auch wenn sie etwas zu kurz oder zu lang sein sollte. Da hat ein Serien-C am Speisepunkt keine Wirkung. Erst wenn die Last deutlich niederohmiger wird, hat das einen Effekt.


    Einen solchen Drehko könnte man stattdessen zwischen dem Transceiveranschluss und eine feste Anzapfung schalten, als relativ verlustarme "stufenlos-variable Anzapfung", doch der Drehko muss dann schon eine recht große Kapazität aufweisen. Der Stufenschalter für die Anzapfung wäre doch besser - weil verlustärmer.


    Die Anzapfung mit der kleinen Krokodilklemme hat wirklich ihren "Charme": Sie ist so variabel, wie sie simpel ist...


    73 Andy

  • @ Jochen, dh6tf: Das Ankoppeln der Antenne über einen (Dreh)-Kondensator bringt quasi keinen Effekt, da die Antenne immer noch hochohmig ist, auch wenn sie etwas zu kurz oder zu lang sein sollte. Da hat ein Serien-C am Speisepunkt keine Wirkung. Erst wenn die Last deutlich niederohmiger wird, hat das einen Effekt.
    Einen solchen Drehko könnte man zwischen dem Transceiveranschluss und einer festen Anzapfung schalten, als relativ verlustarme stufenlose Variation der Anzapfung, doch der Drehko muss dann schon eine recht große Kapazität aufweisen. Der Stufenschalter für die Anzapfung wäre doch besser - weil verlustärmer.

    73 Andy

    Da hast Du völlig Recht, ich ging von meinen OCF-Versuchen mit Impdanzen meist zwischen 80...400 ohm aus. sri

    Schönen So!

  • Ich habe die simple Schaltung des RF-Sniffers gesehen, würde aber doch noch ein paar klein keramische Cs investieren, jeweils 1nF oder 10nF:


    - einen direkt hinter der zweiten Diode nach Masse,


    - und zwei am Poti, vom Schleifer zu den beiden Anschlüssen. Ich habe schon witzige Erfahrungen mit Kontaktgleichrichtung in Potis gehabt, in Antennenkopplern und Endstufen meine ich, wo es intensive em-Felder gibt.

    Wenn es sich um ein metallisch geschirmtes Poti handelt, reicht es, anstelle der Cs das Gehäuse auf Masse zu legen.


    - das dritte C sollte, wie die simple Schaltung des RF-Sniffers zeigt, tatsächlich unmittelbar (!) am Messinstrument liegen, denn auch dort kann es zu Kontaktgleichrichtung kommen


    Ich bin gespannt auf Deine Beobachtungen hinsichtlich des Verhaltens der Abstimmung wie auch Funktion der Anzeige!


    Ich habe übrigens gerade einen Fuchskreis für 30m im Aufbau, der auch über solch ein Instrument für den Abgleich verfügt. Dieselbe Art meines Aufbaus habe ich vor einiger Zeit schon im fliegenden Aufbau praktisch erprobt, daher die Erfahrung mit der Anpassung des 20m-Halbwellenstrahlers auf 15m. Doch jetzt ist eben die Feldstärkeanzeige als Abstimmindikator dazugekommen. Das spielt zusammen sehr schön - sehr eindeutig. Ich finde das sehr angenehm und werde meine Fuchskreise nun alle mit dieser Anzeige ausstatten...


    Ich hatte damals genau dieses Schaltungskonzept, jedoch mit Bauteilwerten für 20m, für die Anpassung einer vertikalen 20m-Halbwellenantenne probeweise bei einem QSO mit DU (Manila) im Betrieb. Der Abstimmvorgang war schon damals ohne die Anzeige relativ einfach.

    Das QSO lief auf 20m besser als auf 15m. Aber ob das wegen des besseren Wirkungsgrades auf 20m oder wegen der besseren Ausbreitungsbedingungen der Fall war, konnte ich damals auf die Schnelle nicht herausfinden.

    Zumindest konnte ich den 20m-Halbwellenstrahler auch problemlos auf 15m anpassen.


    73 Andy

    2 Mal editiert, zuletzt von DH5AK ()