Hallo Wolfgang,
die Technik, einen kleinen Strom über Schaltkontakte fließen zu lassen, ist nicht neu. Bereits in den Fernämtern, bei denen Telefongespräche noch per Hand vermittelt wurden, und erst recht in den später folgenden elektromechanischen Vermittlungsstellen (Wählersaal) wurde diese Technik eingesetzt. Sie nannte sich Fritten und der fließende Strom somit Frittstrom.
Durch eine Spannung (Frittspannung) wird die sich auf dem Kontakt bildende, mehr oder weniger leitende Oxidschicht durchbrochen und so ein geringerer Übergangswiderstand erreicht. In der Regel kam die Frittung dort zum Einsatz, wo kleine Wechselspannungen und somit kleine Wechselströme übertragen/geschaltet werden sollten, also auf den beiden Sprechadern.
Daher wird das Fritten auch an Morsetasten das gewünschte Ziel (gleichmäßer niedriger Übergangswiderstand) erreichen. Prinzipbedingt gibt ja jeder Keyer schon eine Spannung ab, um die Widerstandsänderung durch den sich schließenden Kontakt erkennen zu können.
73/72 de Ingo, DK3RED − Don't forget: the fun is the power!