Über das zersetzende Wesen der menschlichen Natur (Satire)

  • Hallo zusammen,


    das, was so mancher Mensch unbeabsichtigt von sich gibt, wenn er ein Mikrofon in der Hand hält, kann zu Missgunst, Missverständnissen und schwer nachvollziehbaren Kurzschlussreaktionen führen. Wen wundert es da, wenn OV-QRGs und Relais durch wiederholtes Trägern gestört wurden und werden. Solche scheinbar unausrottbare Ärgernisse sind dem werten Leser sicher weitgehend bekannt.


    Doch nicht immer mag die Begrenztheit des menschlichen Geistes und eine retadierte emotionale Entwicklung an diesem Verhalten Schuld sein sondern vielmehr die Unabwendbarkeiten der ureigensten, natürlichen biologischen Funktionen des Menschen, denen wir uns alle unterwerfen müssen.


    Diese Erfahrung musste ich machen, als ich eines Tages meine Funkbude betrat und an meiner 2-m-FM-Mobilstation ein rotes Lämpchen an und ausgehen beobachtete. Mein 7 Jahre alter Transceiver sendete also selbständig ohne mein geringstes Zutun ab und zu mit 50 Watt auf der OV-Frequenz, die seit einigen Wochen schon von einem unbekannten "Spinner" durch Trägern tyrannisiert wurde.


    An Psi und paranormale Erscheinungen wollte ich nicht so recht glauben. Nach einer geraumen Zeit der schweißtreibenden Fehlersuche öffnete ich das Gehäuse des Handmikrofons und ich traute meinen Augen nicht:



    Wenn also der Funkamateur im Schweiße seiner Tätigkeit über das Ziel des Slogans "Amateurfunk verbindet" hinausschießt, überwindet er dadurch manchmal nicht nur die Isolation seines menschlichen Daseins.


    vy 73 Volker DH7UAF



    PS: Damit niemand denkt ich hätte was an der Backe. Das war eine Satire und der Text macht nur Sinn, wenn man sich das Bild betrachtet. Aber der Fall hat sich tatsächlich so zugetragen.

    vy 73 de Volker SM5ZBS

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  • Hallo Gemeinde !
    Auch ich hatte vor vielen, vielen ..... Jahren Jahren mal einenVorfall der mich fast um meinen restlichen Verstand gebracht hatte.
    Zum Montieren eines neuen Bücherregals über der Funkstation alle Bücher herrausgeräumt und fein säuberlich auf den Schreibtisch gestapelt. dann die alten Halter abmontiert, Neue Löcher gebohrt und dann mit einem Kreuzschraubendreher wieder alles festgeschraubt. Mitten in der Tätigkeit war auf einmal von einer Sekunde auf die andere der Schraubendreher weg.
    Den Raum hatte ich nicht verlassen, noch nicht einmal die Nähe zum Arbeitsplatz.
    Keine Mensch war gekommen oder gegangen .......
    Nach ca. 2 bis 3 Stunden Suchen gab ich das Vorhaben ermangelung eines geigneten Schraubers schließlich auf.
    Wie konnte ein Reales Teil einfach so verschwinden !!??
    Am anderen Tag ging das Bauvorhaben dann weiter und wurde kurzfristig auch fertig gestellt.
    Beim einräumen der Bücher war der vermiste Schraubendreher wieder da.
    Was war passiert ?
    Ich hatte 10 Buchbände mit gleichem Vormat übereinander gelegt. Nur das untere war um ca. 3 cm kürzer wie alle anderen. und genau in diese Lücke war der Übeltäter gerutscht. Von Oben, von der Seite überhaupt nicht zu erkennen.
    So kommt der Mytos vom Übernatürlichen zustande.
    Aber was erzähle ich ...... denke, das wohl jeder so etwas mal erlebt hat !?


    vy 72 de Bert DK7QB / DE0CWL via. : DK7QB@aol.com

    73 de Bert, DM5IE ex DK7QB - SA2BRN - SE2I

  • Zitat

    Original von dh7uaf
    Nach einer geraumen Zeit der schweißtreibenden Fehlersuche öffnete ich das Gehäuse des Handmikrofons und ich traute meinen Augen nicht:
    siehe Bild vom geöffneten Mikrofon


    Ouuppsss!!!,.....Was ist den da passiert ??? Sieht ja übel aus,....


    Mögliche Lösungen:
    a) Zuviel "Saft" auf den Drähten bzw. Zuleitung unterdimensioniert ?(
    b) Weichmacher in der Iso entfleuchtet :rolleyes:
    c) Zu heise Gespräche geführt :D


    Scherz beiseite,..was war die Ursache??


    Vy73, Kai (DJ1KAI)


    [SIZE=6]wieder ein Grund mehr KEINEN Sprechfunk zu betreiben.... cwfe[/SIZE] ;)

  • Hallo Kai,


    was die Ursache war, kann ich nur vermuten. Jedenfalls war die Isolierung im Mikrofonstecker noch in Ordnung. Ich denke es waren der Handschweiß und/oder der feuchte Atem. Dass Kabelisolierungen zerbrößeln, habe ich schon von anderer Stelle gehört. Da hing der Schaden sogar von der Farbe der Isolierung ab. Man müsste mal einen Chemiker fragen, was sich da über die Jahre genau abspielt. Das Gerätchen hatte ich neu gekauft und wurde nur von mir benutzt. Vielleicht habe ich nur eine zu spitze Zunge oder meine Amalganfüllungen sind dran Schuld, hi.


    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

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  • Hallo Volker,


    bei mit Kunststoff isolierten Leitungen habe ich brüchige Isolationen noch nicht gesehen, allerdings entfäbte. War mal in einem Klärwerk. Dort hatten sich nach einem Fäkalien-Austritt dürch die Dämpfe die Anschlußleitungen einer Alarmanlage entfärbt und die Platine war durch Verätzungen unbrauchbar.
    Bei (alten) Gummi-Leitungen habe ich zerbröselte Isolationen öfters gesehen.
    Und da soll nach Aussagen eines "Altgesellen" (ich war Lehrling) Graphit und Spuren von Blei im Gummi sein. Mit dem Kupfer der Leitung bildet sich dann unter dem Einfluß der (meist) leicht sauren Atmosphäre ein galvanisches Element. Dabei wird das unedlere Element zersetzt, und das befindet sich im Gummi, der dadurch seine Flexibilität verliert und brüchig wird. Bei Bewegungen bricht die Isolation dann ab, die Kupferleitung drunter ist deutlich braun bis schwarz verfärbt (eigentlich wird Kupfer ja grün; ist auf vielen Kirchturmspitzen zu sehen).
    Hoffe, dass mir der "Altgeselle" das richtig gesagt hat.


    vy 73, Torsten, DG2TT

  • Hallo Volker,


    nach einiger Überlegung erscheint folgendes sinnvoll: Da ist eine Litzen-Leitung an eine Leiterplatte angelötet. Übliches Lot bestand vor einigen Jahren aus einer Zinn-Blei-Legierung. Damit wurde die Litze heiss verzinnt, durch Kapillarwirkung in der Litze hochgezogen. Teile des heissen Lotes drangen auch in die Isolation ein. Beim "Besprechen" des Mikros glangte auch warme feuchte Luft in das Ende der Leitung (das ist ja nicht dicht) und die Korrosion nahm ihren Lauf (Zinn und Blei sind unedler als Kupfer).
    Ausserdem wurde ja zum Verzinnen von Drähten ein Flussmittel eingesetzt, was die Oxidschicht auf dem Kupfer beseitigen soll. Meist war das Kolophonium, unerschrockene Leute verwendeten aber auch Lötfett oder Lötwasser, was eigentlich beim Löten von Blechen eingesetzt wird und für Elektronik viel zu aggressiv ist.
    Im Installationsbereich werden die Enden von Litzen nicht verzinnt, sondern Endhülsen aufgecrimpt. Bei elektronischen Geräten werden Anschlüsse von Leitungen an Leiterplatten heute oft mit kleinen aufgecrimpten Steckern gemacht. Die Verbindung zwischen Kupferleitung und Aderendhülse bzw. aufgecrimptem Stecker ist gasdicht (habe ich jedenfalls so bei einem Hersteller von Crimpzangen gelesen). Ausserdem wird die Isolation der Leitung nicht mehr durch Wärme beansprucht (ausser beim Aufschrumpfen eines Schrumpfschlauches auf des Ende der Kabelisolation). Das ist aber deutlich weniger als beim Verzinnen / Anlöten.


    Hintergrund-Informationen zur Chemie finden sich z.B. hier und hier.


    vy 73, Torsten, DG2TT

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